Berlin und Brandenburg - Wo am Sonntag der Opfer des Holocausts gedacht wird

So 26.01.25 | 13:06 Uhr
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Archivbild: Holocaust-Gedenken am Denkmal für die ermordeten Juden Europas Berlin (Bild: dpa/ Monika Skolimowska)
Audio: rbb Antenne Brandenburg | 26.01.2025 | Claudia Baradoy | Bild: dpa/ Monika Skolimowska

Am Vortag des Holocaust-Gedenktags am 27. Januar nehmen zahlreiche Menschen bei mehreren Veranstaltungen in Berlin und Brandenburg an Erinnerungsveranstaltungen teil.

In Berlin wollen Politiker am Sonntagnachmittag gegen 17 Uhr Kerzen am Denkmal der ermordeten Juden Europas entzünden. Daran nehmen neben Vertretern von verschiedener Organisationen auch Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) und Berliner Abgeordnete teil - darunter SPD-Fraktionschef Raed Saleh und Grünen-Fraktionschefin Bettina Jarasch.

Zudem soll es am Sonntag an der Gedenkstätte am ehemaligen Zwangslager Marzahn eine Gedenkstunde geben. Der Beginn dort ist 12 Uhr. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg und dem DGB Kreisverband Ost statt.

100 Kilometer langer Gedenkmarsch für Weltkriegs-Soldaten geht zu Ende

In Spremberg (Spree-Neiße) geht zudem an diesem Sonntag (ca. 16 Uhr) der "Ex Long March" mit einem Gedenkappell zu Ende. Die Teilnehmer sind seit dem 24. Januar von Zagan in Polen über Bad Muskau nach Spremberg marschiert. Die Strecke ist rund 100 Kilometer lang. Der Marsch erinnert an die Evakuierung von mehreren Tausend Kriegsgefangenen vor 80 Jahren. In den Wintermonaten 1944/45 mussten sie die Strecke unter schwersten Bedingungen zurücklegen.

In Zagan (damals Sagan) befand sich das Kriegsgefangenenlager "Stammlager Luft III" für Angehörige von US-amerikanischen, britischen, kanadischen und neuseeländischen Luftwaffeneinheiten, Piloten und Flugzeugbesatzungen. Am diesjährigen "Ex Long March" nehmen rund 45 Soldaten der US-Armee, der polnischen Armee, Veteranen der Bundeswehr sowie einige Mitglieder der Royal Air Force teil. Darüber hinaus beteiligen sich in diesem Jahr erstmalig auch Familienangehörige damaliger Kriegsgefangener.

Aus Auschwitz-Memoiren vorlesen in Wittstock/Dosse

In der Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald bei Wittstock/Dosse (Ostprignitz-Ruppin) wird anlässlich des Holocaust-Gedenktages um 14 Uhr am Sonntag an die Opfer des Konzentrationslagers Auschwitz erinnert.

Die Gedenkstätte und das Aktionsbündnis "Wittstock bekennt Farbe" veranstalten eine Lesung. Dabei lesen Bürger aus den Memoiren eines Auschwitz- und Todesmarsch-Überlebenden. Anschließend findet am Mahnmal eine Gedenkminute mit Kranzniederlegung statt.

Vor 80 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz befreit. Die Vereinten Nationen erklärten dieses Datum 2005 zum internationalen Holocaust-Gedenktag.

Sendung: rbb Antenne Brandenburg, 26.01.2025, 09:30 Uhr

8 Kommentare

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  1. 7.

    Ablenkungsmanöver unter einem solchen Artikel finde ich völlig unangebracht und unangemessen. Hier geht es um die millionenfache systematische Ermordung von jüdischen Mitbürgern durch den Holocaust und um das Gedenken der Opfer.

  2. 6.

    Heute ist der Tag der Befreiung des KZ in Auschwitz. Und damit der Gedenktag die grausame und unfaßbare Tötung von Millionen Menschen, Kindern, Frauen, Männern. Und wenn ich dabei an Weidel denke, wie Sie die Lüge von ,,Hitler war Kommunist“ verbreitet, um die rechtsextreme Ideologie der Afd zu verschleiern, werde ich wütend!

  3. 5.

    Heute töten deutsche Waffen in anderen Ländern (Jemen, Gaza usw). Und unsere Ampelregierung steht fest an der Seite der Mörder

  4. 4.

    Also, heutiges Deutschlend und Völkermord?
    Mein Großvater ist ein Opfer von Ausschwitz geworden, aber niemals käme ich auf die Idee der Wiederholung!!

  5. 3.

    Gedenken sind wichtig. Noch wichtiger ist es gegen das aufzustehen was sich hier zusammenbraut.

    Die bürgerlichen Parteien liebäugeln mit den neuen Nazis. Alles wie gehabt. Nur hat diesmal keiner die Ausrede mehr man hätte das nicht ahnen können.

    Und ich befürchte diesmal werden uns die Alliierten auch nicht von denen befreien.

  6. 2.

    Auch ich denke an die unzähligen Opfer der Nazis! Ich war im KZ Ausschwitz und im KZ Buchenwald als ,,Besucher''. Es ist ein Alptraum. Der Gedenktag ist im Hinblick auf die Wahl, leider wichtig, wieder!

  7. 1.

    Als Enkel eine KZ-Häftlings (Sachsenhausen, 1936-39, Kommunist), gedenke ich aller Insassen (außer echte Straftäter). Die Häftlinge teilten sich persönlich nicht in Herkunft und Glauben auf untereinander wie man es heute tut. Sie litten und starben gemeinsam.

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