Berlin-Kreuzberg - Siegerentwurf für jüdisches Gemeinde- und Kulturzentrum am Fraenkelufer steht fest

Fr 17.01.25 | 18:35 Uhr
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Visualisierung des Entwurfs für den Neubau der Synagoge am Fraenkelufer. (Quelle: Staab+Loidl/JZF)
Audio: rbb 88.8 | 18.01.2024 | Andreas Marschner | Bild: Staab+Loidl/JZF

Für den geplanten Neubau eines jüdischen Gemeinde- und Kulturzentrums am Fraenkelufer in Berlin-Kreuzberg gibt es jetzt einen Architektur-Entwurf. Wie der Trägerverein am Freitag mitteilte, setzte sich in einem Wettbewerb das Team von Staab-Architekten gemeinsam mit dem Atelier Loidl Landschaftsarchitekten durch.

Das Konzept soll nun die Basis bilden für die konkrete Bauplanung unter Federführung der landeseigenen Immobiliengesellschaft Berlinovo. "Die Ausarbeitung des prämierten Entwurfs soll jetzt zusammen mit der Berlinovo sehr zügig erfolgen, damit am 9. November nächsten Jahres am Fraenkelufer der Grundstein für das Jüdische Zentrum gelegt werden kann", sagte der Baubeauftragte Engelbert Lütke Daldrup.

Alte Synagoge bei Novemberpogrom zerstört

Die alte Synagoge am Fraenkelufer, einer der größten Berlins mit Platz für 2.000 Menschen, war 1916 eröffnet und 1938 im Zuge der Pogromnacht am 9. November von den Nazis weitgehend zerstört worden. Bauliche Reste wurden in den 1950er Jahren abgetragen. Ein früherer Seitenflügel wird heute wieder als Synagoge genutzt. Das Grundstück gehört dem Land Berlin.

Seit einigen Jahren verfolgen ein Verein und ein Kuratorium den Plan, dort ein neues jüdisches Gemeinde-, Kultur- und Bildungszentrum zu bauen. Das Projekt soll um die 24 Millionen Euro kosten und auch eine Kita und ein koscheres Café umfassen.

Lageplan des Siegerentwurfs für den Neubau der Synagoge am Fraenkelufer. (Quelle: Staab+Loidl/JZF)Der Lageplan der bestehenden und geplanten Gebäude der Synagoge

Sendung: rbb 88.8, 18.01.2025, 06:30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Solange Menschen glauben Hassen zu müssen, solange bin ich stolz darauf, dass in diesem Land Menschen staatlich geschützt werden, die friedlich ihren Glauben ausüben wollen. Dass das nötig ist, ist leider Realität. Es ist einer der wenigen selbstverständlichen Gründe, warum ich auf dieses heutige Land stolz sein darf, nämlich das geschützte Recht auf freie Religionsausübung.

  2. 5.

    Im Kiez sind von der Synagoge am Fraenkelufer aus mindestens 4 Moscheen, ein hinduistischer Tempel, diverse buddistische Tempel und noch mehr christliche Kirchen zu Fuß in wenigen Minuten erreichbar. Ist der in Berlin am dichtesten bevölkerte Stadtteil, mit über 20.000 Menschen pro qkm. Aber die Gott-Gläubigen sind in Kreuzberg glaub ich trotzdem weiterhin in der Minderheit.
    Hier glauben viele an die Evolution und manche auch noch an Chaos und Anarchie. Schön Pluralistisch :)

  3. 4.

    Erstmal herzlichen Glückwunsch zu diesem weiteren Schritt auf dem Weg zur Realisierung.
    Die Teile der Synagoge, die noch stehen werden bereits vom Objektschutz der Polizei geschützt. Zum Glück. Denn leider werden noch Drohungen ausgesprochen und auch Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Deutschland verübt. Nun 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz, haben wir als "Allgemeinheit" den Antisemitismus immer noch nicht überwunden.

  4. 3.

    .... und gleich noch eine Moschee daneben bauen

  5. 2.

    Und ein weiteres Objekt bzw. Projekt was Polizeigeschützt werden wird, trägt ja die Allgemeinheit via Steuer.

  6. 1.

    Und ein weiteres Objekt bzw. Projekt was Polizeigeschützt werden wird, trägt ja die Allgemeinheit via Steuer.

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