Urlaub in der Pandemie - Camper demonstrieren in Berlin für mehr Lockerungen

Sa 17.04.21 | 15:40 Uhr
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Der Camper-Korso der Camperinitiative «Campen mit Abstand» fährt über den Kaiserdamm bzw. die Bismarckstraße. Gefordert wird unter anderem die sofortige Öffnung der Stell- und Campingplätze. (Quelle: dpa/C. Soeder)
Video: Abendschau | 17.04.2021 | 19:30 Uhr | Bild: dpa/C. Soeder

Mit Transparenten wie "Campen statt Malle" haben sich am Samstag mehrere hundert Camper in Berlin versammelt, um für die Öffnung von Campingplätzen zu demonstrieren. In einem Wohnmobil-Corso wollten sie zudem zum Reichstag fahren.

Viele Hundert Camping-Freunde haben in Berlin mit Wohnmobilen und Wohnwagen für eine sofortige Öffnung der Stell- und Campingplätze demonstriert. Sie versammelten sich am Samstagmittag vor dem Olympiastadion am westlichen Stadtrand der Hauptstadt. Mit einem langen Wohnmobil-Korso wollten sie am Nachmittag zum Reichstagsgebäude fahren. "Campen statt Malle", stand auf einem Wohnwagen.

Angemeldet waren rund 700 Fahrzeuge. Thomas Albrecht von der Initiative "Campen mit Abstand" sagte, es seien deutlich mehr Teilnehmer gekommen. "Wir sind mehr als 1.000." Der Start des Camping-Korsos am Mittag verzögerte sich nach Angaben der Veranstalter, weil die Polizei zum Teil eine neue Strecke organisiere. Im Regierungsviertel demonstrierten parallel auch Gegner der Corona-Beschränkungen.

"Camping mit Abstand ist mit Abstand die beste, sicherste und kontaktärmste Regenerationsform für unsere Familien", betonte die Initiative. Die Campingplätze sind wegen der Corona-Pandemie für Urlauber geschlossen. Lediglich Dauercamper sind in den meisten Bundesländern unter bestimmten Bedingungen zugelassen.

Die Initiative betonte: "Die langen Einschränkungen des jetzigen Lockdowns nagen immer mehr an den Menschen und den Familien, viele sehnen sich Öffnungsschritte herbei." Gebraucht würden sichere Bereiche, um Familien Luft zum Durchatmen zu geben.

Wohnwagen und Wohnmobile stehen vor dem Start eines Camper-Korsos der Camperinitiative «Campen mit Abstand» vor dem Olympiastadion. Gefordert wird unter anderem die sofortige Öffnung der Stell- und Campingplätze. (Quelle: dpa/C. Soeder)

Camping: Beliebt, aber immer teurer

Der übliche Saisonstart an Ostern war auf den deutschen Campingplätzen in diesem Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Einzig Dauercamper dürfen in den meisten Bundesländern ihre Wohnwagen beziehen. Die Branche hofft nun auf Lockerungen vor den langen Wochenenden im Mai.

Der Urlaub mit Zelt, Wohnmobil oder Wohnwagen war bis zur Corona-Krise immer beliebter geworden. 2020 entsprachen 34 Millionen Übernachtungen zwar einem Minus von etwa fünf Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Es war aber immer noch das drittbeste Ergebnis für das
Segment.

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56 Kommentare

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  1. 56.

    Wer gefährdet irgendwen, wenn er alleine mit seinem Wohmobil hupend durch die Innenstadt fährt???
    Bleiuben Sie mal auf dem Teppich.
    Das einzige der dadurch gefährdet wird ist die Brut der Gelbbauchunke am Wannsee, die das Hupen stört.

    Da sind die Mallorca Urlauber viel gefährdeter.

  2. 55.

    "Menschen, die, ob mit oder ohne Corona, gleichermaßen keinerlei Lebensfreude für sich selbst auch nur erahnen können & sich, anscheinend als einzige Lebensfreude! über alles echauffieren müssen, was anderen Menschen evtl. noch Freude bereiten könnte. "
    Das unterschreibe ich. Dieses schon fast phobiebelastete Gedöns nimmt langsam Formen an, wo selbst mir fast die Hutschnur platzt. Stehe heute mit dem Auto so rum, wie man das halt an 'ner roten Ampel so macht -ganz allein drin, ok, der Hund war noch bei-, Scheibe unten, Musik an und träller fröhlich mit. Föhnt mich aus dem Nebenwagen ein maskierter (gefühlt) "Mittachtziger" an, ob ich das alles lustig finde. Macht extra die Scheibe auf seiner Beifahrerseite auf um miese Stimmung zu verbreiten. Manche Vögel übertreiben es echt.

  3. 54.

    Schade dass Ärtzte und Schwestern zur Zeit nicht demonstrieren können.
    Die haben für diesen Schwachsinn im Moment keine Zeit.
    Unglaublich was euch Egomanen durch den Kopf geht während andere um ihr Leben kämpfen.
    Und mal ehrlich....Camper und Abstand halten ist schon lustig und ob es jetzt unbedingt hygienisch ist auf ein paar Quadratmetern zu essen, schlafen und ....na ihr wisst schon;-)
    Man sollte eine App entwickeln, dass man in der Klinik erkennen kann wer an solchen Demos teilgenommen hat.

  4. 53.

    Gut beobachtet und trefflich beschrieben. Wenn die Leute seit über einem Jahr immer dasselbe lesen und hören können viele nicht mehr anders als "erhobener-Zeigefinger-Kommentare" zu verfassen.

  5. 52.

    Es sind hier immer wieder die gleichen langweiligen & v.a. sich-selbst-beweihräuchernden, entrüsteten, erhobener-Zeigefinger-Kommentare zu finden, egal zu welchen Thema! Jetzt ist es das Campen. Menschen, die, ob mit oder ohne Corona, gleichermaßen keinerlei Lebensfreude für sich selbst auch nur erahnen können & sich, anscheinend als einzige Lebensfreude! über alles echauffieren müssen, was anderen Menschen evtl. noch Freude bereiten könnte.

    Da werden auch alle Argumente überhaupt nicht beachtet! Differenzierte Kommentare, wie z.B. von "Kotschenreuther", welcher, ganz vernünftig, schreibt, dass Campen wohl kaum Ansteckung bereithält, möchten derartige Menschen gar nicht hören oder gar wissen!

  6. 51.

    Leider hat sich in meinem eigenen Kommentar ein Schreibfehler bei der Überarbeitung eingeschlichen. ....seleinmeinmalr? Sollte natürlich selber einmal heissen. Sorry

  7. 50.

    Mein letzter Kommentar wurde leider nicht veröffentlicht. Deshalb noch einmal.
    Sie nennen sicherlich weder einen Camper Ihr Eigen, noch werden Sie im Gesundheitswesen arbeiten.
    Es gibt tatsächlich Menschen, die ihr Leben lang, auch im Gesundheitswesen, gearbeitet haben, sich von den jahrzehntelangen Ersparnissen nun ein Wohnmobil leisten und reisen möchten. Ich gehöre zu der Personengruppe die ein Leben lang gearbeitet, reichlich Vorerkrankungen gesammelt, für später gespart hat und nun ein WoMo fährt. - Für mich ist jetzt später! - NEIN ich bin nicht geimpft, sondern bin (aus gutem Grund) sogar gegen die versteckte Zwangsimpfung. Ich möchte auch nicht auf der Intensivstation beatmet werden, da ich hier eine entsprechende eigene Meinung zu habe.
    Ich spreche aus Erfahrung und wurde weit vor Corona schon seleinmeinmalr eine Woche künstlich beatmet und ernährt. Wer reisen möchte und aktuell die Möglichkeit hat, dem sollte dies auch ermöglicht werden.

  8. 49.

    Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst. Die Kliniken sind überlastet. Es ist doch wirklich Ernst und kein Ende in Sicht. Da müssen jetzt noch Alle nach Berlin und demonstrieren. Schaun wa mal, wer da noch so alles aufläuft und reinfährt. Ausgangsbeschränkung von 20 - 5 Uhr, aber schnell!

  9. 48.

    Es geht um die Mobilität. Virus und Bewegung passen nicht zusammen. Jeder muss dazu beitragen, damit es uns allen bald wieder besser geht und wenn ich mit dem Wohnmobil in Kolonne in Berlin aufschlage, zeige ich doch damit nur, dass das Thema nicht verstanden wurde. Das Ego muss runterfahren, wir alle müssen ans Eingemachte. Ich bin froh, wenn ich gesund bleibe, mehr brauche ich nicht.

  10. 47.

    Unglaublich unsolidarische Schildbürger, ich habe keinerlei Verständnis für diese unwissenden Egomanen. Sie gefährden unsere Gesundheit und fühlen sich gut dabei. Eine kleine Gruppe kann sich nicht an Regeln halten, die unsere Gesundheit schützen. Das kann kein gesunder Mensch nachvollziehen.

  11. 46.

    Wir Wohnmobilisten, Wohnwagenbesitzer und Camper, sollten jeder einen Brief an die Bundeskanzlerin / Bundeskanzleramt schreiben, in dem wir die Rückerstattung unserer KFZ Steuer für die Zeit der Schließung der Stellplätze / Campingplätze fordern.

  12. 45.

    Diese Demonstration zeigt doch sehr deutlich, wie gut es den Menschen doch geht und die egoistische Haltung gegenüber den Mitmenschen. Ich bin selbst Dauercamper mit Saisonvertrag, also touristisches Beherbergungsverbot. Dennoch habe ich überhaupt kein Verständnis für solche Aktionen. Die Campingmobile sind zwar autark, aber Camping lebt von der Gemeinschaft und das sind nun mal die Kontakte.

  13. 44.

    Ich muss mich zu diesem Thema auch mal äußern, alle die hier so gegen Camping reden haben entweder keine Ahnung davon oder sind Neidhammel. Wir Campergemeinschaft achten sehr auf Abstand und Hygienemaßnahmen. Wir sind alle auf unsere Gesundheit bedacht da wir unser Hobby noch viele Jahre gesund ausüben möchten. Leider hat unsere Politik keine Ahnung davon . Die ganze Misere haben die uns eingebrockt (zu wenig Impfstoff.......) .Erst verdienen sie an den Masken, die verdienen bestimmt auch an den Schnelltests.
    Obwohl Gaststätten, Handel, Hotel und Campingplätze geschlossen sind steigen die Zahlen. An privaten Kontakten liegt das garantiert nicht. In unserer Firma wird absolut nichts für diejenigen getan welche nicht im Homeoffice arbeiten können. Keine Tests, kein Abstand, da liegen die Hotspots zumal die Mitarbeiter aus einem Umkreis von 100 km kommen, ich denke es gibt noch mehrere solche Betriebe.
    Also nochmal zum Schluss: öffnet die Plätze, hier haben wir mehr Abstand.

  14. 43.

    Ich hoffe sehr, dass die Wohnmobilisten endlich wieder reisen dürfen. Mir gehen die stetig mehr werdenden Wohnmobile ,die auf der Straßen alles zuparken und Parkplätze blockieren, gehörig auf den Zünder.

  15. 42.

    Ich kann das gut nachvollziehen, auch wenn ich kein Camper bin. Auch eine durch einen Haushalt genutzte und akribisch desinfizierte Ferienwohnung sollte möglich sein, so lange Flüge in alle Welt möglich sind.
    Spricht aus ihnen ein bisschen der allseits gegenwärtige "Neidhammel"?

  16. 41.

    Mich erschüttert der leider weit verbreitete Egoismus. Man erklärt sich mit Campern solidarisch, während auf den Intensivstationen jetzt die 40-50 Jährigen beatmet werden, deren Kinder unter Umständen ein Elternteil verlieren, die mit Langzeitfolgen des schweren Verlaufs zu kämpfen haben. Solidarität und auch Rücksicht gebührt den noch gesunden Mitmenschen, indem unnötige Kontakte vermieden werden, um dadurch die Ansteckungsgefahr zu senken. Die Infektionszahlen explodieren doch nicht auf Grund von Regierungsentscheidungen, sondern weil die Bürger trotz nachdrücklicher Appelle ihre Eigenverantwortung nicht wahrnehmen und sich nicht an Regeln halten. Wie sonst erklären sich die steigenden Zahlen? Der doch beachtlichen Zug der Campingmobile macht das Jammern auf sehr hohem Niveau deutlich. M. E. ist das in Anbetracht sowohl derer, die sich durch die Krise am Existenzminimum bewegen als auch dem überbelasteten und unterbezahlten medizinischen Personal gegenüber, völlig deplatziert.

  17. 40.

    Frau Schwesig, die die innerdeutsche Grenze wieder aufleben lässt, in dem sie Tagesbesucher an einer nicht existierenden Außengrenze des Landes MV "zurückweisen" lässt,
    ließ gestern erstmal verkünden, dass Zweitwohnungsbesitzer "aufgefordert" werden bis Freitag nächste Woche "das Land zu verlassen".
    Ebenso wird und will sie Dauercamper "ausweisen", denen sie noch vor 4 Wochen erklärt hat, diese seien nicht vom Übernachtungs und Einreiseverbot betroffen und könnten selbstverständlich kommen.

    Daraufhin haben viele Tausende Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet ihre 7 Sachen gepackt, sind an die Ostsee gereist, haben ihre Jahrespacht im Voraus bezahlt für den Stellplatz in 2021 und es sich gemütlich eingerichtet.

    Nun haben sie zwar dafür bereits bezahlt, dürfen aber wieder "verschwinden".

    So ein demokratischer Geist herrscht dort vor.

    Ausserdem hat MV keine Aussengrenze zu BB oder SH, sondern ist als Teil der BRD auch Mitunterzeichner des Abkommens von Schengen.

  18. 39.

    Werter Andreas, ich muss Sie leider enttäuschen, ich bin mit der Impfung noch lange nicht an der Reihe!

  19. 38.

    Wohnmobilisten freuen sich darauf, wenn es endlich wieder losgeht mit Reisen. Derzeit ist das noch nicht so richtig gut möglich. Wann der Saisonstart tatsächlich sein wird, lässt sich schwer voraussagen. Wer den Urlaub später im Jahr plant, ist besser beraten – warmes Wetter, die täglich steigende Zahl an Geimpften und die somit voraussichtlich sinkende Zahl an Covid-19-Erkrankungen lässt auf ein zweites oder drittes reisefreudiges Quartal 2021 hoffen.

  20. 37.

    Bevor Sie Aussagen hinsichtlich dem leeren der Wc's oder Enge der Stellplätze tätigen....sind Sie doch bitte so freundlich und schauen sich deren Hygieneregeln an.

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