Corona-Maßnahmen - Alle Weihnachtsmärkte in Brandenburg sollen schließen

Wegen der verschärften Infektionslage sollen in Brandenburg keine Weihnachtsmärkte mehr eröffnet werden, bestehende müssen schließen. Die Schausteller und Budenbesitzer trifft die Nachricht hart.
Schausteller und Besucher müssen in diesem Jahr in Brandenburg auf Weihnachtsmärkte verzichten. Das kündigte die Staatskanzlei am Montag an. Bestehende Märkte sollen bis Mittwoch 0:00 Uhr geschlossen werden, neue dürfen nicht mehr eröffnen.
Das ist Teil der neuesten Corona-Eindämmungsverordnung, wie die brandenburgische Regierung am Montag bekanntgab. Hintergrund sei die sich täglich weiter verschärfende Pandemie-Lage, wie es hieß. Am Dienstag will das Kabinett die Verordnung beschließen.
Viele Märkte gerade erst eröffnet
Erst am Montag waren in Potsdam, in Brandenburg/Havel, in Frankfurt (Oder) und in Cottbus die ersten Weihnachtsmärkte eröffnet worden - unter 2G-Bedingungen und teilweise mit Beschränkungen der Besucherzahl.
In Oberspreewald-Lausitz - dem Landkreis mit der zweithöchsten Inzidenz in Brandenburg - waren bereits alle Weihnachtsmärkte abgesagt worden. Auch in den ebenfalls stark betroffenen Bundesländern Sachsen und Bayern fällt ein Großteil der Weihnachtsmärkte aus.

"Ich habe 3.000 Bratwürste zuhause"
Die Oderweihnacht in Frankfurt (Oder) wurde am Montagabend eröffnet. Es bildeten sich vor den Einlasskontrollen lange Schlangen. Die Nachricht, dass die Weihnachtsmärkte schließen sollen, verbreitete sich schnell. Birgit Gochler, Betreiberin einer Bratwurstbude, sagte dem rbb: "Man weiß nicht mehr, wie man das machen soll. Die Überbrückungshilfen lassen auf sich warten. Ich habe die letzte Zahlung im Mai bekommen und seitdem keinen Cent mehr."
Aktuell bekomme sie Hartz IV. Gochler weiter: "Ich habe 3.000 Bratwürste zuhause - was mache ich denn mit ihnen, wegschmeißen?" Verstehen könne sie die neuen Beschlüsse nicht, sie empfinde das als Berufsverbot. Sie könne weder die LKW noch ihre Versicherung bezahlen. Schausteller Jens-Uwe Krüger, der den Weihnachtsmann auf der Oderweihnacht verkörpert, zeigte sich optimistisch. Er werde sich eine Alternative einfallen lassen. Die Stadt Frankfurt (Oder) äußerte sich nicht weiter, sie wolle die Verordnung der Landesregierung abwarten.
Verärgerung auch auf dem Potsdamer Weihnachtsmarkt
Erst am Montagmorgen hatte der Weihnachtsmarkt auf dem Luisen- und Bassinplatz in Potsdam seine Türen geöffnet. "Ich bin ganz traurig und kämpfe mit den Tränen", sagte eine Verkäuferin. "Wozu lässt man sich impfen und macht das alles mit?" Der Kollege am Würstchenstand nebenan sagte: "Hätten wir das eine Woche vorher gewusst, hätten wir alles zuhause stehen gelassen."
Auch in der zweitgrößten Stadt Brandenburgs, in Cottbus, dreht sich seit Montag das Riesenrad in der Innenstadt. Die Stadt will nach Aussage von Sprecher Jan Gloßmann erst einmal abwarten, was das Brandenburger Kabinett am Dienstag an neuen Bestimmungen verkündet.
Große Weihnachtmärkte in Berlin gestartet
Auch in Berlin sind am Montag einige Weihnachtsmärkte eröffnet worden, so an der Gedächtniskirche, am Roten Rathaus und am Gendarmenmarkt. Es gilt entweder die 2G-Regel oder Maskenpflicht. Andere Märkte wie auf der Domäne Dahlem oder in Alt Rixdorf wurden abgesagt.
Sendung: Brandenburg aktuell, 22.11.2021, 19:30 Uhr
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