Sport-Gala - Elena Semechin und Nils Ehlers sind Berlins "Champions 2024"
Auf der jährlichen Sport-Gala sind die besten Athletinnen und Athleten Berlins geehrt worden. Bei den Mannschaften triumphierten die Alba-Frauen und die Eisbären. Deren Trainer Serge Aubin ist zum ersten Mal Trainer des Jahres.
Die Para-Schwimmerin Elena Semechin (Berliner Schwimmteam) und der Beachvolleyballer Nils Ehlers sind Berlins Sportlerin und Sportler des Jahres 2024. Auf der jährlichen "Champions"-Gala wurden sie am Samstagabend in Berlin geehrt.
Der Publikumspreis der Hauptstadt-Medien wird seit 1979 vergeben, die Preisverleihung der Wahl erstmals im Jahr 2004 für ein breites Publikum geöffnet.
Semechin schwamm im Sommer in Paris zu ihrem zweiten Paralympics-Gold - dabei stellte die 31-Jährige mit einer Zeit von 1:12,54 Minuten einen neuen Weltrekord auf. "Ich bin baff. Die vergangenen drei Jahre waren verrückt. Wenn man jetzt zurückblickt, alles Revue passieren lässt, ist es einfach unglaublich", sagte Semechin, die neben ihrer Sehbehinderung nach den Paralympics in Tokyo die Diagnose Hirntumor erhielt und sich nach einer langwierigen Chemotherapie zurückkämpfen musste - unterstützt von Ehemann und Trainer Phillip Semechin.
Lückenkemper und Köhler auf den Plätzen zwei und drei
Die Leichtathletin Gina Lückenkemper (SCC Berlin) landete bei der Wahl der Berliner Sportlerinnen auf Platz zwei. Bei den Olympischen Sommerspielen in Paris hatte Lückenkemper mit der deutschen 4x100-Meter-Staffel sensationell die Bronzemedaille gewonnen. Beim Istaf im Berliner Olympiastadion rann sie anschließend zu ihrer neuen Bestzeit (10,93 Sekunden), was zugleich die schnellste 100-Meter-Zeit einer deutschen Athletin seit 1991 ist.
Die Schwimmerin Angelina Köhler (SG Neukölln) erreichte bei der Wahl der Berliner Sportlerinnen den dritten Platz. Bei der WM in Doha hatte Köhler über 100 Meter Schmetterling triumphiert (56,28 Sekunden) und sich somit zur ersten deutschen Schwimm-Weltmeisterin seit 15 Jahren gekrönt.
Ehlers, Zwicker und Braunschweig geehrt
Bei den Männern wurde Nils Ehlers zum Berliner Sportler des Jahres gewählt. Der Beachvolleyballer gewann mit Partner Nils Ehlers die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Paris, EM-Silber und die Deutsche Meisterschaft.
"Die Auszeichnung in meiner Heimatstadt zu erhalten, ist wirklich eine Riesenehre. Ich freue mich riesig, dass Beachvolleyball auch hier in Berlin so viele Menschen begeistert hat", so Ehlers. Zum ersten Mal seit 1979 wählten die Berlinerinnen und Berliner einen Beachvolleyballer zum Sportler des Jahres. "Überall in der Stadt sieht man die Berliner Bären, jetzt habe ich auch einen goldenen. Der ist zwar nicht so groß wie die an der Straße, aber in unserer Wohnung haben wir ohnehin nicht so viel Platz."
Auf Platz zwei landete Hockeynationalspieler Martin Zwicker (Berliner HC), der mit dem deutschen Team in Paris ebenfalls die Silbermedaille gewonnen hatte. Platz drei ging an Malte Braunschweig (Berliner Schwimmteam), der bei der Europameisterschaft zu Silber über 100 Meter Schmetterling geschwommen war.
Alba-Frauen erneut ausgezeichnet
Als bestes Frauen-Team wurden, wie schon im Vorjahr, die Basketballerinnen von Alba Berlin ausgezeichnet - vor den Zweitliga-Fußballerinnen des 1. FC Union und Deutschlands Ruder-Doppelvierer. Nach dem Bundesliga-Aufstieg 2022 und dem Einzug ins Playoff-Halbfinale 2023 triumphierten die Albatrosse in der abgelaufenen Saison 2023/24 als Meister.
"Wir freuen uns riesig, zum zweiten Mal in Folge ausgezeichnet zu werden", sagte Kapitänin Lena Gohlisch. "Die Auszeichnung dieses Jahr als Deutsche Meisterinnen in Empfang nehmen zu können, macht uns nicht nur sehr stolz, sondern ist ein sehr besonderes Gefühl."
Eisbären sind Mannschaft des Jahres - Individuelle Würdigung für Serge Aubin
Die Eisbären Berlin hatten indes gleich doppelt Grund zur Freude. Der amtierende Meister der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wurde zu Berlins Mannschaft des Jahres gewählt. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die BR Volleys und die Füchse Berlin. Cheftrainer Serge Aubin wurde zum ersten Mal die individuelle Würdigung als Trainer des Jahres zuteil. Ailien Poese, Trainerin der Fußballerinnen von des 1. FC Union, kam in dieser Kategorie auf den zweiten Rang. Auf Platz drei wurde BR-Volleys-Trainer Joel Banks gewählt.
"Wir sind unfassbar stolz, als Mannschaft des Jahres ausgezeichnet worden zu sein", sagte Kapitän Kai Wissmann. "Berlin ist eine Sportstadt. Es bei dieser starken Konkurrenz auf Platz eins geschafft zu haben, ist eine große Ehre. Wir als Mannschaft bedanken uns bei allen, die für uns gestimmt haben. Die Auszeichnung gibt uns Rückenwind für die restliche Saison in der DEL und Champions Hockey League."
Meister-Trainer Aubin, der in seinen ersten fünf Jahren in der Hauptstadt mit den Eisbären drei Mal die DEL gewann, sagte: "Ich freue mich sehr über die Auszeichnung. Es war ein besonderes Jahr. Ich bedanke mich bei allen, die für mich gestimmt haben. Ich sehe es aber als Ehrung meines gesamten Trainerstabs. Jeder hat seinen Teil zu unserem Erfolg beigetragen. Mein Team hat unsere Vorgaben dann sehr gut umgesetzt."
Sendung: rbb24, 30.11.2024, 21:45 Uhr