Keine Maskenpflicht in Schulen und Einzelhandel - Wie locker wir uns wirklich machen sollten

Mi 30.03.22 | 14:22 Uhr | Von Haluka Maier-Borst
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Symbolbild: Eine Frau nimmt draußen ihre FFP-2 Schutzmaske ab. (Quelle: dpa/M. Bihlmayer)
Bild: dpa/M. Bihlmayer

Masken weg, Pandemie vorbei? Die neuen Lockerungen in Berlin und Brandenburg verleiten zu einer Reihe von Trugschlüssen. Haluka Maier-Borst versucht, einige davon richtig einzuordnen.

Trugschluss 1: Wir kriegen eh alle das Virus, wann ist jetzt auch egal.

Fangen wir mal mit den guten Nachrichten an und die hören Sie von einem, der gerade selbst mit milden Symptomen in der Isolation hockt. Ja, dank der Kombination aus Impfungen, Boostern und Omikron verläuft in der Regel eine Corona-Infektion inzwischen viel leichter als vor einem oder gar zwei Jahren. Und klar, verglichen mit den schlimmsten Momenten der Pandemie, namentlich dem Winter 2020/21, ist die Lage deutlich besser.

Wenn man aber die aktuelle Situation mit den gesamten letzten zwei Jahren vergleicht, sieht das schon anders aus. Auch wenn man davon ausgeht, dass wir in einer neuen Normalität leben und wir immer wieder Infektionswellen haben werden, ist die Lage alles andere als entspannt.

Aktuell sind deutlich mehr Patienten mit Corona auf den Normalstationen als im “Pandemie-Durchschnitt”. Und selbst wenn dort viele davon Corona nur als Nebenbefund haben, so liegen immer noch auch auf Brandenburger Intensivstationen so viele Corona-Patienten wie im Schnitt in den letzten zwei Jahren. Und das, obwohl wir inzwischen besser Intensivstationsaufenthalte verhindern können und frühere Virusvarianten problematischer waren.

Entsprechend ist es eben nicht egal, wann Sie und alle anderen erkranken. Kit Yates, mathematischer Biologe an der Universität Bath, sieht das gerade in seiner Heimat England: "Ein kleiner Teil einer sehr großen Zahl kann immer noch eine problematisch große Zahl ergeben. Aktuell ist unser Gesundheitssystem wieder ähnlich stark am Anschlag wie Ende letzten Jahres mit Delta, schlicht weil so viele Menschen gleichzeitig erkranken." Hinzu kommt außerdem in Großbritannien wie auch in Deutschland: Wenn viele Menschen gleichzeitig das Virus haben und sich aber pflichtbewusst isolieren, dann fehlt das Personal. In Krankenhäusern, in Altenheimen, in Schulen und in anderen Bereichen.

Yates hat darum in der Fachzeitschrift "British Medical Journal" massiv die britische Öffnungsstrategie kritisiert. Er warnt andere Länder davor, einen ähnlichen Weg einzuschlagen. "Wir haben die Pläne dazu vor ein paar Monaten gemacht, als die Fallzahlen am Sinken waren und jetzt versuchen wir mitten in den neuerlichen Anstieg alles genauso umzusetzen, ohne etwas anzupassen. Das ist keine clevere Idee ", sagt er. Yates plädiert dafür, einfache und relativ günstige Maßnahmen wie Masken in Innenräumen, kostenlose Tests und Möglichkeiten zum Homeoffice vorerst aufrechtzuerhalten. Das heißt für Sie: Wenn Sie eine Ansteckung rauszögern können, dann machen Sie das.

Trugschluss 2: Das Virus wird schwächer werden, das ist der Gang der Evolution.

Das Virus wird schwächer, das wird immer wieder behauptet, auch von Wissenschaftlern wie Klaus Stöhr. Der Virologe und Epidemiologe, ehemals tätig für die Weltgesundheitsorganisation (WHO), sagte vor zwei Wochen gegenüber der rbb-Abendschau: "Es hat es in der Geschichte der Atemwegserkrankungen noch nie gegeben, dass sich ein bereits langsam an den Menschen angepasstes Virus dramatisch in seiner Pathogenität verschärft."

Das sehen viele Expertinnen und Experten aber anders. So erklärte der britische Evolutionsbiologe Andrew Rambaut von der Universität Edinburgh zum Beispiel schon zum Jahreswechsel gegenüber dem Fachmagazin Nature [nature.com], es sei ein Mythos, dass zwangsläufig Viren immer milder werden.

Ähnlich äußerte sich auch Paul Hunter von der Universität East Anglia, Experte für Gesundheitsschutz. Dem Coronavirus sei es herzlich egal, ob es Leute umbringt oder nicht, solange es sich bereits weiter überträgt, bevor es einen infizierten Menschen umbringt. "Krankheiten werden nicht immer weniger virulent. Manchmal werden sie es, manchmal nicht", sagte Hunter dem Magazin New Scientist [newscientist.com].

Natürlich hoffen wir alle, dass keine gefährlichere Variante mehr auftaucht. Aber das Auftreten der Varianten Alpha, Beta und Delta zeigt, dass leichter übertragbare Varianten mitunter eben auch häufiger zu schweren Verläufen und Toten führen können. Dass Corona einfach zu einem gemeinen Schnupfen wird, ist alles andere als sicher.

Trugschluss 3: Impfungen schützen gegen Omikron nicht, nur die natürliche Immunisierung hilft noch.

Richtig ist, dass der Schutz der Boosterimpfung gegen symptomatische Omikron-Infektionen zwei bis vier Wochen nach der Impfung bei etwa 60 Prozent liegt und dann rapide abnimmt. Nach etwa drei Monaten liegt der Schutz nur noch bei 30 Prozent, wie britische Daten zur Impfung zeigen [gov.uk.]

Deutlich besser sieht es aber eben bei dem Schutz gegen schwere Verläufe aus. Selbst mit zwei Impfungen beträgt laut Daten aus Katar der Schutz gegen schwere Verläufe etwa 70 bis 80 Prozent für mindestens sieben Monate und steigt im Anschluss einer Booster-Impfung auf mehr als 90 Prozent [medrxiv,org].

Entsprechend macht es sehr wohl nach wie vor Sinn, sich gegen Corona impfen zu lassen. Zudem zeigen verschiedene Studien, dass eine Omikron-Infektion nur dann gegen andere Varianten schützt, wenn man zuvor schon geimpft war [sigallab.net]. Und auch für diejenigen, die zwar für Impfungen sind, aber mit dem Booster noch auf einen angepassten Impfstoff warten wollen, sei gesagt: Lassen Sie sich lieber jetzt mit den Impstoffen boostern, die es schon gibt. Erste Studien zeigen nämlich, dass der Versuch, Impfstoffe an Omikron anzupassen und effektiver als aktuelle Versionen zu machen, bisher nicht erfolgreich war [nature.com].

Trugschluss 4: Wir müssen jetzt auch wieder mal zum Alltag zurückkehren.

Ja, wir sind pandemiemüde. Ja, die Omikron-Variante ist vielleicht sogar so ansteckend, dass sie sich gar nicht oder nur mit drastischen Maßnahmen eindämmen lässt, die wir nicht mehr wollen und angesichts milderer Verläufe nicht angezeigt sind. Trotzdem warnt Kit Yates davor, gedanklich auf den Reset-Button zu drücken: "Dass wir lernen müssen mit dem Virus zu leben, heißt doch eben nicht, dass wir einfach so tun, als wäre das Virus gar nicht da und könnten leben als wäre es 2019."

Dass zum Beispiel in Großbritannien die Zahl der kostenlosen Tests zurückgefahren wird, hält er für falsch. Das Ganze sei vergleichbar mit dem Wetter. Da sage auch niemand, nur weil man ein Unwetter als solches nicht verhindern kann, dass man aufhören solle, Vorhersagen zu machen. "Weil wir Vorhersagen haben, weil wir besser messen, können wir uns doch gegen das Schlimmste rüsten", sagt Yates.

Viele Forscherinnen und Forscher finden, dass wir grundsätzlicher über unseren Umgang mit Viren im Alltag nachdenken sollten. Denn bessere Belüftung in Innenräumen sei zum Beispiel ein Punkt, der auch gegen andere Krankheiten wie die Grippe helfen würde. So vergleicht die britische Epidemiologin Christina Pagel diese Überlegung mit Hygienefortschritten im 19. Jahrhundert. "Die Leute damals haben erkannt wie wichtig sauberes Wasser ist und wir merken gerade, wie wichtig saubere Luft ist", erklärte sie gegenüber dem New Scientist [newscientist.com].

Yates findet derweil, dass in einem Punkt Deutschland bereits sehr vorbildlich dazugelernt habe: "Dass Leute zu Hause bleiben können, wenn sie sich krank fühlen und es mehr die Möglichkeit zum Homeoffice gibt – das ist etwas, das wir Briten uns von den Deutschen abschauen sollten – auch unabhängig von Corona."

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Beitrag von Haluka Maier-Borst

61 Kommentare

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  1. 61.

    Über solche Art Berichte und Framing kann ich eigentlich nur noch lächeln, danke für die Belustigung zum Abend und morgen dann ohne Maske wieder in die Freiheit, yeah :)

  2. 60.

    Nicht zwangsläufig, aber es wäre ein Indiz dafür. Meist ändert sich aber vieles Gleichzeitig an Regeln und auch an der grundelgenden Dynamik der Epidemie (der Subtyp vom Omikron müßte jetzt von Dänemark durch Deutschland nach Süden durch sein und sollte sich entsprechend in den südlichen Nachabarn zunehmend bemerkbar machen, z.Bsp.). Das aueinanderdividieren der Effekte war schon immer das Problem, da auch in schneller Folge Regelungen geändert wurden ohne nachfolgend repräsentative Daten im Feld zu erheben zur Wirkung. Keiner von uns weiß es, wir vermuten alle nur.

  3. 59.

    So ganz wohl scheint man sich in den Schulen nicht zu fühlen. Wir haben eine Info bekommen, dass die Schule weiteres tragen einer Maske befürworten würde.

    Meine Tochter meinte, dass sie die Maske nicht stört
    Ist doch top, sid kennt ja auch nichts anderes. Maske bleibt also auf.

    Bei den Zahlen trage ich die Maske noch mindestens einen Monat. Ich bin froh, dass ich nach meiner Infektion im November so langsam wieder etwas riechen und schmecken kann. Ich lege es nicht darauf an.

  4. 58.

    Ich habe meinen von Ihnen zitierten Satz bewusst mit „ich würde sagen“ eingeleitet. Ebenfalls würde ich annehmen, dass nach dem Wegfall der Maßnahmen einndeutlicher Anstieg der Zahlen zu verzeichnen sein wird. Würde genau das meine These dann nicht eigentlich im Umkehrschluss bestätigen? In Österreich scheint sich das ja nun auch genau so abgespielt zu haben …

  5. 57.

    "Wenn eine neue Variante kommt, dann können wir ja wieder mehr Maßnahmen einführen." Da die letzten Maßnahmen und auch die Unterschiede in der Impfquote kaum etwas an der Infektionsdynamik geändert haben, sollte man dann aber nochmals das Maßnahmenpaket auf Wirksamkeit bei der Infektionsvermeidung abklopfen, da es nicht so schnell angepaßte neue Impfstoffe gebene wird (siehe Ankündigung von angepaßten Impfstoffen für letzten Herbst und dieses Frühjahr).

  6. 56.

    Das kann trotzdem eine stat. Übersterblichkeit ergeben. Auch in den Wellen vorher war der Alterschnitt der Todesfälle ähnlich und es wurde dort eine stat. Übersterblichkeit ausgewiesen. Die 84 Jahre sind die Lebenserwartung bei Geburt im Moment für Frauen. Die Restlebenserwartung, wenn man mal 80 erreicht hat ist aber immerhin noch rund 9 Jahre, bei 90 sind es noch rund 4 Jahre.
    de.statista.com/statistik/daten/studie/1783/umfrage/durchschnittliche-weitere-lebenserwartung-nach-altersgruppen/

  7. 55.

    "dass wir gerade WEGEN der Regeln nicht noch viel mehr Fälle haben." Das vermutet man aber das weiß keiner. Um das zu sagen, müßte man die Einzelmaßnahmen in ihrer Wirkung evaluieren. Hilfreich wäre dazu auch Infektionsketten flächendeckend und komplett zu erfassen, um zu wissen, wo die wesentlichen Übertragungswege sind. Da Europa trotz Maßnahmen das Epizentrum der Pandemie ist, wäre die Vermutung, daß die getroffenen Maßnahmen nicht im erwarteten Umfang in die wesentlichen Infektionsketten eingegriffen haben - aber ohne entsprechende Basisdaten zu den Details der Infektionsketten bleibt das eine Vermutung.

  8. 54.

    Es gibt keine Übersterblichkeit aktuell. Es sei denn, Sie misstrauen den Daten des stat. Bundesamtes. Somit stirbt aktuell auch im Schnitt keiner mehr als sonst üblich. Daher verstehe ich Ihre ganze Argumentation auch nicht.

  9. 52.

    Es gibt keine Immunität gegen Corona. Wer es hatte oder geimpft ist, kann es trotzdem immer wieder bekommen. Kein seriöser Experte spricht hier von Immunität. Tatsächlich hat man sich für diese Pandemie den Begriff des "Immunschutzes" ausgedacht, den Terminus gab es vorher nur in der Werbung für einen Saft (das ist kein Scherz). Natürlich verbessern überstandene Infektion und Impfung die Chancen, die Infektion ohne ganz großen Schaden zu überstehen. Aber da wäre ein Begriff wie "Immunstärkung" bestimmt zielführender.

  10. 51.

    Bitte nicht falsch verstehen, aber der Staat kann nicht jeden Todesfall verhindern....Der Staat hat Maßnahmen erlassen, Medikamente und Impfstoffe zur Verfügung gestellt, den übrigens in Berlin die Altersgruppe der Ü60en zu über 92% genommen haben und eine Boosterquote von über 80%...Da wir nun im Übergang von Pandemie zur endemischen Lage sind,kann bzw. muss der Staat sich zurückziehen...
    Und wie sich Risikogruppe schützen, wissen die meistens selbst am Besten, denn auch andere Krankheiten sind für diese Gruppen gefährlich und das bereits lange vor Corona...Wir müssen dringend in Politik und Medien an der Kommunikation arbeiten, denn zu viel Panik hat uns in die Lage gebracht in der wir gerade sind...Dass Virus ist mittlerweile keine Gefahr mehr für die große Bevölkerung...

  11. 50.

    "Die Toten sind im Schnitt 84.[...] Es ist also zumeist schlicht eine koinzidenz." Nein, das ist leider völlig falsch. Alter ist der Hauptgrund des Versterbens, selten hingegen krank und alt oder Vorerkrankungen. Es ist das Alter allein! Da ist jemand kerngesund und 85 oder 90. Deshalb stirbt er an Corona. keine Koinzidenz. Wer heute 84 Jahre ist hat noch 5 oder 10 Jahre vor sich. Es sei denn er stirbt an Corona.
    Sie müssen doch bei den durchschnittlich 84 jährigen starten und fragen: wieviel Lebenserwartung hat jemand der jetzt 84 Jahre alt ist. Und das sind viele Jahre noch.
    Alle bis 83 Jahre Verstorbenen sind ja schon als Säugling, als Jugendlicher oder mit 55 an Herzinfarkt gestorben, die müssen rausgelassen werden. Start nicht bei Geburt. Start bei 84. Und dann schauen wieiviel Lebenserwartung besteht noch. Daran sehen Sie dass nicht solche sterben die sowieso gestorben wären, sondern solche die gesund und alt sind. Und wer gesund und alt ist hat noch viele Jahre.

  12. 49.

    Dass wir uns mittlerweile in einer anderen, insgesamt deutlich entspannteren Situation der Pandemie befinden, möchte ich ja gar nicht bestreiten. Trotzdem ist es nicht unwahrscheinlich, dass hier einiges zusammenbrechen könnte, wenn sich jetzt, nach dem Wegfall der Maßnahmen, ZU VIELE Menschen GLEICHZEITIG infizieren und daher an allen Ecken und Enden des gesellschaftlichen Lebens ausfallen. Es wird sich zeigen, wie sich das entwickelt. Im schlimmsten Fall wird es neue Maßnahmen geben (müssen) und das Ganze sich deutlich länger in den Frühling oder Sommer hineinziehen, als es unter Umständen nötig gewesen wäre, wenn wir die Geduld gehabt hätten, die Füße einfach noch ein wenig stillzuhalten, bis die Zahlen der steigenden Temperaturen wegen wieder mehr oder weniger von allein zu sinken beginnen. Das wäre ein deutlich besserer – weil sichererer – Zeitpunkt für die Beendigung der Maßnahmen gewesen, um möglichst bald möglichst nachhaltig entspannt in Richtung Sommer gehen zu können.

  13. 48.

    "Die Toten sind im Schnitt 84.[...] Es ist also zumeist schlicht eine koinzidenz." Nein, natürlich nicht. Das ist völlig falsch. Alter ist der Hauptgrund des Versterbens, selten hingegen krank und alt oder Vorerkrankungen. Es ist das Alter allein! Da ist jemand kerngesund und 85 oder 90. Deshalb stirbt er an Corona. keine Koinzidenz. Wer heute 84 Jahre ist hat noch 5 oder 10 Jahre vor sich. Es sei denn er stirbt an Corona.
    Sie müssen doch bei den durchschnittlich 84 jährigen starten und fragen: wieviel Lebenserwartung hat jemand der jetzt 84 Jahre alt ist. Und das sind viele Jahre noch.
    Alle bis 83 sind ja schon als Säugling, als Jugendlicher oder mit 55 an Herzinfarkt gestorben, die müssen rausgelassen werden. Start nicht bei Geburt. Start bei 84. Und dann schauen wieiviel Lebenserwartung besteht noch. Daran sehen Sie dass nicht solche sterben die sowieso gestorben wären, sondern solche die gesund und alt sind. Und wer gesund und alt ist hat noch viele Jahre.

  14. 47.

    Wöchentlich werden über 1000 Tote in Deutschland gemeldet. Davon sind sagen wir mal 40% "mit" Corona gestorben, wenn wir die dänischen Untersuchungen zu Grunde legen.
    Über 1000 - 400 = über 600.
    Das sind in Deutschland täglich ca. 100 Tote die "an" Corona starben, wo also Corona ursächlich war.

    https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Wochenbericht/Wochenbericht_2022-03-24.pdf?__blob=publicationFile dort Seite 19.
    (grau unterlegt: die letzten 3 Wochen, wo noch Nachmeldungen erwartet werden).

    https://en.ssi.dk/news/news/2022/mortality-%C2%ADis-declining-in-denmark

    Man kann davon ausgehen, dass jetzt + in den nächsten Wochen das Virus aufgrund der hohen Inzidenz stark in die Gruppe der besonders Geschützen Einzug hält.

  15. 46.

    Das ist mit den Hygienemaßnahmen des 19. Jahrhunderts doch gar nicht zu vergleichen.

    Wer damals zum ersten mal in den Genuss von fließendem Wasser und WC kam, hat sich sicher gefreut, völlig unabhängig von irgendwelchen Krankheiten. Ähnlich später mit fließendem, warmem Wasser. Heizungen haben eben nicht nur Schimmel verhindert, sondern den Komfort im Winter erheblich gesteigert. Die Möglichkeit, gefahrlos zu kochen, verhindert nicht nur Krankheiten, sondern ermöglicht eben viele leckere Speisen. Staubsauger, Waschmaschine und Spülmaschine ersparten viel Arbeit. Für die meisten war das bestimmt nicht zuerst bessere Hygiene, sondern ganz einfach bessere Lebensqualität.

    Das ist bei den heutigen Maßnahmen doch anders.
    Im Winter bei offenen Fenstern, Durchzug und Verkehrslärm mit dicker Jacke und Maske im Seminarraum zu sitzen, dabei kaum etwas zu verstehen und zu frieren, mag mancher in der Pandemie für nötig halten. Aber besser als den Zustand vorher findet das bestimmt niemand.

  16. 45.

    Gut, aber es geht doch um die Entscheidung insgesamt und nur einige Kantone bleiben noch bei Maske in Spitälern...Wir haben doch auch trotz unserer Maßnahmen hohe Zahlen und aufgrund der Positivquote bestimmt schon mehr als 20 Mio Fälle seit Anfang des Jahres..Also was soll jetzt noch 4 Wochen Maske ändern!? Wir sind aufgrund von Impfung und durch Immunisierung in der Gesellschaft mittlerweile in der Situation zu öffnen- es geht um Verhältnismäßigkeit und Eigenverantwortung, denn Corona wird bleiben...

  17. 44.

    "Es geht um Verhältnismäßigkeit und Eigenverantwortung, denn Corona wird bleiben..." Betroffene können sich nicht allein durch Eigenverantwortung (Maske, Impfung) schützen, solange die Fallzahlen so hoch sind. Daher ist m.E. Fremdschutz durch die Maske zusätzlich nötig an bestimmten Orten.

    Zudem haben wir das strukturelle Problem dass die Älteren nicht rechtzeitig behandelt werden, falls sie sich anstecken. Antivirale Medikamente müssen früh nach Infektion eingenommen werden so ließen sich fast alle Toten "sparen", jedenfalls wenn man den Herstellerangaben traut. Und wirtschaftlicher ist es auch Medikamente zu geben als ITS-Aufenthalt. Das ist in der Praxis nicht gewährleistet.

    Zudem ist strukturell auch noch nicht gewährleistet dass vor Besuch von Älteren oder Vulnerablen jeden Alters ein PCR-Test gemacht werden kann, nach dem Wiener Modell zum Beispiel (zuhause gurgeln, nach 24h Resultat auf dem Handy).

    Diese beiden Hausaufgaben hat die Politik nicht gemacht bisher.

  18. 43.

    Woher willst Du wissen, dass das nicht stimmt, was Elena geschrieben hat? Wie lange tragen die Kinder/ Jugendlichen denn bisher die Masken? Die Folgen kann man doch nach so kurzer (Lebens-)zeit noch gar nicht festzustellen, weder ob sie schaden oder auch nicht ...!
    Jedoch übrigen habe auch ich von Anfang an ein Problem genau wegen des Maske tragens: Die Menschen leben von Emotionen und Mimik. Mir fehlen die Gesichter - und das was man darin lesen kann - extrem. Da reicht ein Augenpaar, das mich anschaut, nicht aus! Ein Mensch kann Dir sonst was erzählen - das Gesicht aber etwas anderes sagen ... Das ist so wichtig für die Kommunikation, das Zusammenleben und Verstehen der Menschen mit- und untereinander!
    Letztendlich steht es jedem frei, eine Maske zutragen. Ich werde es definitiv nicht mehr tun - wenn ich es nicht muss.

  19. 42.

    Wir haben doch tatsächlich mehr Fälle als ausgewiesen, erkennt man an der Positivquote von über 50%...
    Aber die Auswirkungen sind doch jetzt schon völlig andere als vor einem Jahr! Durch Impfung und durch die wachsende Immunissierung in der Bevölkerung...Es geht um Verhältnismäßigkeit und Eigenverantwortung, denn Corona wird bleiben...

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