Anzeigen erstattet - Polizei ermittelt nach K.o.-Tropfen-Verdacht bei Cottbuser Roland-Kaiser-Konzert

Do 06.07.23 | 15:27 Uhr
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Symbolbild: Die Hand einer Frau bedeckt ihr Longdrink-Glas zum Schutz vor K.O.-Tropfen in einem Club. (Quelle: dpa/H. Kielwasser)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 06.07.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/H. Kielwasser

Mehrere Frauen berichten nach einem Konzert von Roland Kaiser in Cottbus von plötzlichem Schwindelgefühl, schwachen Beinen und Filmrissen. Einige befürchten den Einsatz von K.o.-Tropfen. Nun ermittelt die Polizei.

Hinweis: DIeser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Über weitere Entwicklungen in dem Fall berichten wir hier.

Nach einem Konzert des Schlagersängers Roland Kaiser im Cottbuser Spreeauenpark am 23. Juni sind bei der Polizei Anzeigen wegen des Verdachts auf den Einsatz von K.o.-Tropfen eingegangen. Das sagte Polizeisprecherin Ines Filohn dem rbb am Donnerstag.

Es seien bislang sechs Anzeigen eingegangen, so Filohn. Eine Frau habe unmittelbar nach dem Konzert angezeigt, dass sie vermutlich etwas zu sich genommen habe, dass sie "willenlos" gemacht habe, sagte die Polizeisprecherin. "Wir prüfen nun, was sich dort zugetragen haben soll und sind mitten in den Ermittlungen", so Filohn. Weitere Informationen könne sie deshalb nicht nennen.

Facebook-Aufruf mit großer Resonanz

Bereits am Dienstag schrieb eine mutmaßlich Betroffene bei Facebook über ihre Erfahrungen an dem Konzertabend. Anita Hetmank aus Cottbus startete einen Aufruf, um herauszufinden, ob es weitere Betroffene gibt. Zahlreiche andere Nutzer meldeten sich in den Kommentaren und berichteten von ähnlichen Fällen.

Am Donnerstag äußerte sich Hetmank dem rbb gegenüber. Sie habe die Hälfte ihres zweiten Glases Wein wegschütten müssen, weil ihr "schlagartig mulmig, komisch und unwohl" war, so Hetmank. Sie sei mit vier anderen Leuten bei dem Konzert gewesen, alle hätten Wein getrunken. Ein junger Mann aus der Gruppe sei wegen deutlicher Ausfallerscheinungen gestürzt, zwei weiteren Frauen sei es ähnlich ergangen. Hetmank selbst habe einen sogenannten "Filmriss" gehabt und bis zum Morgen keine Erinnerungen mehr. Am nächsten Morgen sei es ihr gut gegangen. Alkohol als Ursache schließt sie aufgrund der geringen Menge aus.

Hetmank habe den Veranstalter kontaktiert. Dieser nehme die Angelegenheit sehr ernst. Noch immer würden sich zahlreiche Frauen bei Hetmank melden und ähnliche Erfahrungen schildern. Sie sei geschockt darüber, dass viele Frauen "das mit sich selbst ausmachen", die Sache abgetan hätten oder ihre körperliche Verfassung verantwortlich gemacht hätten.

Veranstalter prüft Vorwürfe

Andreas Wirth von der für das Konzert zuständigen Vernastaltungsagentur sagte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (DPA), dass die Vorwürfe nach den ersten Berichten im Internet geprüft würden.

Er äußerte sich allerdings verwundert darüber, dass die Vorwürfe so spät aufgekommen seien. "Normalerweise könnte man davon ausgehen, dass man sich direkt meldet, wenn man solch einen Verdacht hat", so Wirth. In den Einsatzprotokollen des Sanitätsdienstes beim Konzert habe es aber keine Hinweise auf eine Verabreichung von Drogen gegeben, erklärte er.

Sendung: Antenne Brandenburg Cottbus, 06.07.2023, 09:30 Uhr

31 Kommentare

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  1. 31.

    Vielleicht lag es noch nicht einmal an der Menge, sondern der Qualität. Seit wann trinkt man Wein wie Saft? 0,4 Liter ist keine normale Menge, es sei denn, man geht vom Ballermann-Eimer aus. Aber trotzdem richtig, dass man dem Verdacht nachgeht.

  2. 30.

    Es wurde alles in 0,4l Bechern ausgeschenkt. Also nach 2 Bechern hat man mehr als eine Flasche Wein getrunken. Ich hätte da nicht mehr sprechen können. Verstehe nicht warum darauf mal hingewiesen wird?

  3. 29.

    Oder einfach mal überlegen ob man mehr als eine Flasche Wein überhaupt verträgt...

  4. 28.

    Dann wird es doch nicht so schwer sein den Täter zu finden wenn das Getränk schon so am Stand gekauft wurde.

  5. 27.

    Inwiefern denn? Ist denn bisher auch nur ein einziger BEWEIS gegen Herrn Lindemann zustande gekommen, Nein. Nach unserem Rechtssystem ist man unschuldig bis einem die Schuld nachgeweisen wird, behauptungen von Dritten!!! sind keine Beweise.

  6. 26.

    Es sei denn, das Getränk wird bereits entsprechend 'angereichert' ausgeschenkt. Da stellt sich allerdings die Frage, mit welcher Intention?

  7. 25.

    Ehrlich gesagt kann doch jemand nur was in mein Getränk mischen wenn ich es aus den Augen lasse, ich habe gelernt mein Getränk niemals unbeobachtet zu lassen.

  8. 23.

    Ich will mir gar nicht erst vorstellen, was auf den After-Hours der Wildecker Herzbuben abgeht!

  9. 22.

    Ich auch: Danke!!

    Und im Übrigen: Man sollte jetzt alle Konzerte verbieten! Niemand ist mehr sicher!

  10. 21.

    Genau, warum unterstellen Einige, ganz selbstverständlich daß Lindemann für die vermeintliche Verabreichung persönlich verantwortlich war.

  11. 20.

    Letztes Pink Konzert Berlin Olympiastadion:
    Verboten sind Essen (im Stadion erhältlich) und Getränke, mit Ausnahme von alkoholfreien Getränken in Tetra Paks mit einem maximalen Volumen von 0,5 L

  12. 19.

    Da fühlt sich es gut an, dass die AAS fast eine Millionen eingesammelt hat, um Afte-Show-Opfer anwaltlich vertreten zu können.

  13. 16.

    Auf welchen (Konzert-)Events sind denn aber bitte noch selbst mitgebrachte Getränke zugelassen???

  14. 15.

    Das man sein Getränk nicht aus den Augen lassen sollte, ob beim Konzert oder im Club ist nichts Neues. Das war schon zu meinen Clubzeiten so und das war vor 30 Jahren. Ich wundere mich, dass das für einige neu ist.

  15. 14.

    Irgendwie hat mir das von Anfang an seltsam Aufgestoßen, daß gerade von seitens der Frauenbewegten Frauen um die 20, als fast unmündige hilflose Opfer dargestellt werden. In wie fern ist das mit dem Bild der selbstbewußten und gleichberechtigten Frau, was mir von meiner Mutter schon vor vor 40, 50 Jahren vorgelebt wurde vereinbar? 50er Jahre Palmolive Parties und Neuemanzen united.

  16. 13.

    T.Lindemann ist jetzt überall ?

  17. 12.

    Dem Roland Kaiser vorwerfen, dass auf seinen After-Hour-Partys nix los ist, ist aber auch eine Art Altersrassismus und -diskriminierung!!!

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