Proteste in Berlin-Mitte - Tausende bei feministischer Demonstration

So 19.01.25 | 16:22 Uhr
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Menschen nehmen am 19.01.2025 an der Demonstration "Flinta* March 2025" für feministische Politik in Berlin-Mitte mit Plakaten mit der Aufschrift „Bunt satt braun“ und „Fuck the Cis-tem" teil.(Quelle:picture alliance/dpa/F.Sommer)
Audio: Fritz | 19.01.2025 | Gina Thoneick | Bild: picture alliance/dpa/F.Sommer)

Mehrere Tausend Menschen sind in Berlin bei einer feministischen Demonstration durch die Innenstadt gezogen. Fünf Wochen vor der Bundestagswahl und einen Tag vor dem Amtsantritt Donald Trumps als US-Präsident demonstrierten sie beim "FLINTA* March 2025" für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung.

"FLINTA*" steht für Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, Trans- und Agender-Personen, also Menschen, die aufgrund ihrer Geschlechteridentität in patriarchalischen Gesellschaften regelmäßig diskriminiert werden. Der Protestmarsch sei eine Reaktion auf die Bedrohung solcher Personen durch Rechte, so die Veranstalter. Das Ziel sei, kurz vor der Bundestagswahl, feministische Themen wieder in den Fokus zu rücken.

Unter anderem forderten die Demonstrantinnen und Demonstranten eine Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, eine Strategie gegen geschlechtsspezifische Gewalt und den Schutz der Rechte von Trans-Personen.

Fridays for Future und Seebrücke unterstützen die Demo

Unterstützt wurde die Demonstration von einer Reihe von Organisationen wie CSD Berlin, Fridays for Future Berlin, Seebrücke und Zusammen gegen Rechts. "Wir sind fucking wütend, aber keine Sekunde lang geben wir auf", sagte Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer in einem Redebeitrag.

"Es gibt in der Welt einige Männer, die haben genau Angst vor dem, was hier passiert. Und genau deshalb ist es so unfassbar wichtig, dass wir alle hier sind", sagte Neubauer.

Es gebe tausend Gründe dafür, wie die Klimakrise mit dem Patriarchat zusammenhänge. "Ich glaube nicht, dass es ein Zufall ist, dass unter den CEOs der größten Öl- und Gaskonzerne weltweit keine einzige Frau vertreten ist."

"Wir lassen uns unsere Rechte nicht nehmen"

Nach Angaben der Veranstalter nahmen rund 15.000 Menschen an der Demonstration teil, die am Brandenburger Tor startete. Die Berliner Polizei sprach von rund 3.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

"Wir sind viele und unsere Rechte müssen geschützt und gestärkt werden", sagte Sky Kersten von der Demo-Versammlungsleitung. "Die aktuellen politischen Entwicklungen machen uns Angst, aber gerade der Tag heute zeigt: Wir sind laut und wir lassen uns unsere Rechte nicht nehmen."

Sendung: Fritz, 19.01.2025, 17:30 Uhr

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42 Kommentare

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  1. 42.

    Ist auch bitter nötig, vermehrt Frauen in den Militärdienst zu rekrutieren, wenn ich mir die heutigen jungen Männer so betrachte ...!

  2. 41.

    Verstehe ich das Flinta-Konzept richtig? Aus Erfahrung schließen Flinta prinzipiell alle natürlich als Mann oder Frau geborenen Menschen, die sich auch so fühlen, sog. "Cis"-Menschen, aus, unterstellen ihnen Diskriminierung, diskriminieren selbst, auch jene, die den Flintas nie etwas getan haben?! Diskriminierung mit Diskriminierung begegnen – voll intelligent, fortschrittlich und gesellschaftlich förderlich. Nicht.

  3. 40.

    Ach, Mööönsch, also selbst noch keine unbegründete Hausdurchsuchung erleiden müssen, die Ihre freie Meinungsäußerung beeinträchtigt hat? Habe ich mir gedacht, dass Sie nur ein bisschen schwurbeln wollten. Dann könnten Sie ja jetzt alles frei formulieren, was Ihnen gar nicht in den Kram passt, Sie sind doch sonst auch nicht so schüchtern. (An alle Strafverfolgungsbehörden, geht gleich los, „Hate Speech“ incoming, der Kommentator hat seine Angst überwunden und sagt gleich frei seine „Meinung“)

    Feminismus ist nur deshalb eine Lebenseinstellung, weil er in allen Teilen der Welt lebensnotwendig ist.

  4. 39.

    Nicht vergessen..es gibt auch Ärzte(!) die webliche patienten nicht so ernst nehmen, was auch daran liegt,daß beim Medizin Studium eher für Männerbeschwerden und Lösungen gelehrt wird....gilt auch füe etliche Medikamente!
    Nicht alle Ärzte sind da wirklich kompetent genug....es wird mehran Tchnik /Geräte, etc "anstudiert";

  5. 38.

    Dann sind wir uns ja möglicherweise einig, dass die eigentliche Kernfrage im Zusammenhang mit einer enkeltauglichen Welt die große "Systemfrage" ist. Und eben deswegen finde ich es so schade, dass sich die politischen Diskussionen heute meist darin erschöpfen, ob und ggf wie böse CIS-Männer oder FLINTA, Migranten oder Biodeutsche, die einen oder die anderen Bewohner* des Nahen Ostens, Maskenverweigerer oder -träger etc pp sind.

  6. 37.

    So ganz neu ist der Begriff nicht, gab es bereits in den 90ern. Die Buchstaben sind nur mal mehr mal weniger.
    Und bin total für mehr Frauen in „Männerberufen“ - aber auch sehr für mehr Männer in „Frauenberufen“. Da gibt es bei Männern auch immer noch einiges, wo sie sich traditionell nicht sehen.

  7. 36.

    Na ja, die Spannweite der Führungsstile hängt ja nicht vom Geschlecht ab, sondern primär vom jeweiligen Unternehmensziel und der lautet: "Gewinne machen". Da ist es vollkommen egal, welches Geschlecht die Führung hat. Um das Unternehmensziel zu erreichen, bedarf es der jeweiligen, dazu passenden Einstellung. Klimaschutz, Moral und Ethik sind etwas, was man gerne nach außen zur Schau stellt, um das Image aufzupolieren. In der Realität gilt das aber nur solange, wie es den Gewinnzielen nicht widerspricht. Sonst wird man schnell von der Konkurrenz überholt. Wirtschaft ist nun mal keine heile Welt. Bis zu einem gewissen Punkt kann und muss man das insofern steuern, dass es einigermaßen menschlich bleibt und Arbeitnehmerrechte gewahrt werden. Aber das stößt an Grenzen, denen sich keine Führungskraft entziehen kann. Es ist egal, ob der VW-Vorstand männlich oder weiblich ist, ohne harte Maßnahmen gehen bald die Lichter aus.

  8. 35.

    Nun ist ja aber Führung beileibe nicht gleich Führung: Es gibt riesige Spannbreiten zwischen integrierender und narzisstischer Führung - und zwischen den verschiedenen Zielen, mit denen man Institutionen aller Art (vom Imbiss bis zur Großmacht) führen kann: Von Laisser-Faire über kurzfristige Gewinnmaximierung bis hin zu umfassender Nachhaltigkeit ist alles drin. Luisa Neubauer meint nun offenbar, wenn die aktuellen CEOs etwa von Energiekonzernen durch FLINTA ersetzt würden, würde dies automatisch zu einem nachhaltigeren Wirtschaften führen. Solche dringenden Veränderungen passieren aber eben nicht automatisch - sondern nur, wenn man den Fokus klar auf der Art des Wirtschaftens und des Führens und der ethischen Verantwortung hält, statt das Geschlecht der Führungspersonen in den Vordergrund zu rücken.

  9. 34.

    Und was ist daran falsch? Wenn die Qualifikation stimmt? Wir brauchen keine Quote, nirgends.

  10. 33.

    "FLINTA können genau so..." Was ja auch kein Wunder ist. Führungspositionen erfordern nun mal ein bestimmtes Maß an Durchsetzungsvermögen, bis hin teilweise zur Rücksichtslosigkeit. Das sind keine Positionen, wo man Stuhlkreise bildet und alles ausdiskutiert. Diese Menschen werden fürs Entscheiden bezahlt und das tun sie dann auch, sonst sind sie schnell wieder weg vom Fenster. Das erfordert von Natur aus nun mal einen gewissen Charakter und da ist das Geschlecht vollkommen egal. Frauen in Führungspositionen unterscheiden sich daher kaum bis gar nicht von ihren männlichen Kollegen.

  11. 32.

    Schon Mal in der Pflege gearbeitet und Menschen mit über 80 kg allein umgebettet?
    Gleichberechtigung heißt nicht, dass alle gleichgeschaltet sein und gleiches tun oder können müssen, sondern alle die gleichen Rechte haben.
    In diesem Artikel geht es aber auch um andere Dinge: Es sind die Karrierechancen, die ungleich verteilt sind, häusliche Gewalt, die zu einem überwiegenden Teil Frauen erfahren, Carearbeit, die meist von Frauen erledigt wird, Lohnunterschiede, Männer, die meinen, Frauen hätten im Stadion nichts verloren, Menschen die Angst haben, auf die Straße zu gehen, weil sie dort beleidigt, bedroht und geschlagen werden, weil sie nicht in das Bild anderer passen und und und ...
    Der Nachholbedarf besteht also ganz woanders!

  12. 31.

    Ich (bin Frau) würde den Wehrdienst auch noch mit einbeziehen.

  13. 28.

    "Obwohl Lesbischsein gemeinhin als sexuelle Orientierung und nicht als Geschlechtsidentität gilt, wurde der Begriff in die Abkürzung aufgenommen, um feministische Errungenschaften sichtbar zu machen, die zum großen Teil der Lesbenbewegung zu verdanken sind. Außerdem soll kritisiert werden, dass in der heteronormativen Gesellschaft häufig davon ausgegangen wird, Sex und Liebesbeziehungen mit cis Männern sei ein fester Bestandteil von Weiblichkeit."

  14. 27.

    Mir geht es blendend. Ich hetze nicht gegen Frauen sondern empfehle Frauen sich in Männerberufen zu beweisen. Die Achtung, die Frauen erwiesen wird, die das machen, ist Wertschätzung, die anderswo oft fehlt.
    Das sind keine mittelalterlichen Hirngespinste eines Mannes; es sind meine Erfahrungen als Frau auf dem Bau, durchweg gute Erfahrungen!
    Die Besetzung sollte übrigens nach Qualifikation erfolgen, unabhängig von Geschlecht oder sexueller Orientierung, doch mit dem Merkmal, dass der Mensch, der die Stelle bekommt, auch charakterlich und mental geeignet ist, also ins Team passt. Wenn es gilt, etwas zu verändern, dann Adieu Heiligtum Frauenquote. Wer sich benachteiligt fühlt, kann dagegen klagen. Am Beispiel Pistorius sieht man, was funktioniert und was nicht.

  15. 26.

    Ich wusste erst nicht worüber ich mehr lachen soll. Über den Zweck der Demonstration oder darüber einen Artikel zu schreiben. Am Ende war ich etwas erbost, dass in diesem System wirklich jeder seltsame Typus von Mensch für auch noch so großen Unsinn unser Geld verbrennen darf.

  16. 25.

    Es geht um Tätigkeiten, für die Frauen qualifiziert sind und die sie dennoch nicht ausüben können. Bestes Beispiel: Ziel der Deutsche Bank 30% Frauen in Führungspositionen zu haben. Im Jahr 2025! Und sie erreicht es kaum. Dort erleben Frauen selbst nach kurzer Elternzeit sofort den typischen Karriereknick. Selbst wenn sie wollen ist es schwer bis schier unmöglich gegen männliche Mitbewerber in Auswahlverfahren zu bestehen. Ein Blick auf den Vorstand spricht Bände. 90% alte weißen Männer.

  17. 24.

    Ist ja wirklich hanebüchend, wie sich hier die üblichen Verdächtigen abarbeiten um das Grundrecht auf Gleichberechtigung und dessen staatliche Durchsetzung zu delegitemieren. Für Alle, die den Zusammenhang nicht erkennen: https://www.dwds.de/wb/Feminismus
    Artikel 3 Absatz 2 Grundgesetz verpflichtet den Staat zu Feminismus!
    Was interessiert die üblichen Verdächtigen schon die Rechte Anderer..,

  18. 23.

    Richtig! Hier gibts einige ,,Männer“ mit hetzerischen Kommentaren! Haben die Angst vor intelligenten, selbstbewußten Frauen oder was?

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