Öl für PCK-Raffinerie Schwedt - Leck in Druschba-Pipeline entdeckt

Do 05.12.24 | 11:01 Uhr
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Symbolbild:Anlagen zur Rohölverarbeitung auf dem Gelände der PCK-Raffinerie GmbH. (Quelle:picture alliance/dpa/P.Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 05.12.2024 | Andreas Poetzel | Bild: picture alliance/dpa/P.Pleul

In Polen hat es ein Leck an der Öl-Pipeline gegeben, die unter anderem die PCK-Raffinerie in Schwedt mit Öl versorgt. Offenbar handelt es sich um einen Materialschaden an der 50 Jahre alten Leitung.

An einem Strang der Druschba-Pipeline in Polen ist es zu einem Leck gekommen. Sie versorgt unter anderem auch die PCK-Raffinerie in Schwedt mit Öl. Das Leck wurde bereits am Sonntag entdeckt, wie polnische Medien am Donnerstag mitteilten.

Der Grund für das Leck an einem Strang der Erdölleitung ist laut ARD-Informationen offenbar ein Materialschaden infolge eines Ermüdungsbruchs. Da es ähnliche Leitungsundichtheiten auch in der Vergangenheit schon gab – die Leitung aus Stahl liegt seit über 50 Jahren in der Erde – deute im Moment nichts auf einen gezielten Anschlag hin.

Auch der Betreiber PERN hat den Vorfall schon bestätigt. Demnach haben Anwohner in der Nähe der polnischen Stadt Pniewy einen starken Geruch von Erdöl gemeldet. Der Betreiber habe daraufhin die Pipeline abgeschaltet. Wartungsteams arbeiten mit Hochdruck daran, den Schaden zu beheben. Wie lang die Reparatur dauern wird, konnte der Betreiber noch nicht sagen. Für Anwohner besteht laut Unternehmen keine Gefahr.

Versorgung derzeit nicht beeinträchtigt

Der Abschnitt, in dem das Leck gefunden wurde, verbindet die PERN-Ölversorgungsbasis in der Nähe von Plock in Zentralpolen mit den deutschen Raffinerien in Leuna und Schwedt. Die Versorgung mit Öl sei aber nicht beeinträchtigt, da der zweite Strang weiterhin genutzt werden kann.

Die PCK-AG erklärte auf rbb-Anfrage, sie gehe nicht davon aus, dass der Betriebsablauf der Raffinerie durch den Schaden beeinträchtigt wird

Außerdem meldet Tschechien einen Ausfall der Druschba-Pipeline. Der Industrieminister teilte am Mittwoch mit, dass kein russisches Erdöl mehr ankomme. Zu den möglichen Gründen machte er keine Angaben.

PCK seit 2023 mit Öl aus Kasachstan versorgt

Die Druschba-Pipeline trennt sich in Belarus in zwei Stränge: Der südliche Strang führt über die Ukraine und die Slowakei nach Tschechien und Ungarn. Der nördliche Strang über Polen nach Deutschland.

Die PCK-Raffinerie in Schwedt verarbeitete früher nur russisches Öl aus der Druschba-Pipeline. Die Bundesregierung entschied wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine, ab Anfang 2023 auf russisches Pipeline-Öl zu verzichten. Seit Februar 2023 wird kasachisches Öl über den nördlichen Zweig der Druschba-Pipeline nach Deutschland transportiert.

Sendung: Antenne Brandenburg, 5.12.2024, 8:30 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Ich habe aber gelesen, daß er im nächsten Jahr auch abgerissen werden soll, wegen Materialermüdung! Die schleifen alle DDR-Bauwerke!

  2. 9.

    Die Raffinerie firmiert seit 1996 als PCK Raffinerie GmbH! Wie schlampig wird recherchiert, wenn im von der PCK AG die Rede ist?

  3. 8.

    Und von gaaanz langer Hand vorbereitet. Schon beim Bau wurde bestimmt minderwertiger Stahl verwendet oder jemand hat den Maulwürfen schweißen und bohren beigebracht. Man kann ja nie wissen zu was mal gut sein wird. Ganz schlimm.

  4. 7.

    >"Mal sehen, wie lange der Beton vom Fernsehturm noch hält."
    Ach der wird schon noch halten. Der war noch richtig Qualität mit Kies hergestellt, der fast keine löslichen Kieselsäuren enthält. Und großer Vorteil der damals noch mit Hand Projektierung: Lieber paar Ticken mehr Sicherheit und stabiler projektieren, dass sich evtl. Hand-Rechenfehler in der Statik nicht so bruchartig auswirken. Heutzutage wir wegen der Sparsamkeit am Compi alles nur bis auf die wirklich nötige Stärke auf drei Stellen nach dem Komma genau gerechnet.
    Erst ab so mitte der 1970er Jahre wurde in der DDR beim Beton andere Kiesvorkommen genutzt, die eben leider mehr Kieselsäure enthielten.

  5. 6.

    In Polen hat die DDR aber nicht gebaut, sondern in der damaligen SU und auf dem Gebiet der heutigen Ukraine.
    Übrigens, die Stahlrohre kamen aus Bundesdeutscher Produktion, ich glaube von Hösch, also da Beschweren.

  6. 5.

    Das Öl fließt durch Rohre aus Stahl, was hat das mit dem Beton des Fernsehturms zu tun?

  7. 4.

    Nee, hybride Kriegsführung!

  8. 3.

    Ermüdungsbruch. Mal sehen, wie lange der Beton vom Fernsehturm noch hält.

  9. 2.

    Könnte aber auch andere Ursachen haben, vielleicht den Artikel nochmal lesen. Danach vielleicht einen anderen Kommentar schreiben.

  10. 1.

    Kalter Krieg oder Schulhof?

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