Aktuelle Corona-Zahlen - Brandenburg erreicht mit 538 neuen Fällen Höchststand

Fr 20.11.20 | 18:21 Uhr
16.11.2020, Brandenburg, Potsdam: Eine DRK-Mitarbeiterin befestigt neben dem Eingang zu der neu eröffneten Corona-Teststation im Foyer der Metropolishalle des Filmparks Babelsberg ein Plakat mit der Aufschrift „Zutritt nur mit Terminbestätigung“. (Quelle: dpa/Stache)
Video: Brandenburg aktuell | 20.11.2020 | Bild: dpa/Stache

Die Zahl der Corona-Infizierten in Brandenburg ist innerhalb eines Tages so stark gestiegen, wie nie zuvor in der Pandemie. Die Gesundheitsministerin reagiert besorgt, betont aber zugleich: Der Teil-Lockdown wirke bereits.

Das Land Brandenburg hat den bisherigen Höhepunkt der Corona-Pandemie erreicht: Die Zahl der Infektionen innerhalb eines Tages ist am Freitag mit 538 neuen Fällen auf eine neue Höchstmarke gestiegen, teilte das Gesundheitsministerium mit. Zuletzt waren am 6. November 525 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet worden.

Im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 starben bislang 287 Menschen; drei neue Todesfälle kamen hinzu. Am Donnerstag waren es 15 Todesfälle innerhalb eines Tages, der höchste Stand seit Beginn der Pandemie.

Südbrandenburg bleibt Hotspot

434 Patienten werden derzeit im Krankenhaus behandelt, davon befinden sich 116 in intensivmedizinischer Behandlung; 70 Patienten müssen beatmet werden.

Allein aus der Landeshauptstadt Potsdam wurden 58 neue bestätigte Infektionen gemeldet. Die Zahl der Ansteckungen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen liegt dort aktuell bei 138,6. Für ganz Brandenburg stieg der Wert auf 110,2 - nach 104,4 einen Tag zuvor. Hotspot bei der Sieben-Tage-Inzidenz bleiben Südbrandenburg mit Cottbus (217,7) und dem Spree-Neiße Kreis (209,3).

Nach Zahlen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) sind in Brandenburg derzeit 589 Intensivbetten belegt, 190 sind noch frei. Innerhalb einer Woche könnten zusätzlich 420 Intensivbetten aufgestellt werden.

Nonnemacher: "Hohe Zahl ist besorgniserregend"

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) bezeichnete die weiter hohen Zahlen als besorgniserregend. Sie verdeutlichten, dass sich alle weiter konsequent an die Corona-Regeln halten müssten, sagte sie am Freitag.

Ihrer Ansicht nach wirkt der "Lockdown-Light" jedoch. "Den exponentiellen Anstieg konnten wir abbremsen. Die Wucht der zweiten Corona-Welle ist aber so groß, dass wir noch Geduld haben müssen, bis die Zahlen spürbar zurückgehen. Die vor uns liegenden Monate bleiben schwierig", schätzte die Ministerin ein.


Auch in Berlin noch immer hohe Zahlen

Auch in Berlin wurde am Freitag ein hoher Wert bei den Corona-Neuinfektionen registriert. 1.703 zusätzliche Fälle wurden laut dem Lagebericht der Senatsgesundheitsverwaltung vom Freitag erfasst. Allerdings haben am Freitag die Gesundheitsämter von Friedrichshain-Kreuzberg und Spandau ihre Zahlen von Donnerstag nachgereicht.

Die Zahl der Berliner Todesfälle nach Corona-Infektionen stieg innerhalb eines Tages erneut deutlich: um 19 auf nun 441 insgesamt. Weiter deutlich über den angestrebten Werten liegt Berlin auch bei den Fallzahlen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen: 225,7. Bei diesem Indikator steht die Corona-Ampel weiter auf Rot.

1.082 Covid-19-Patienten werden derzeit in Krankenhäusern behandelt. Rund 300 liegen auf Intensivstationen - das entspricht einer Auslastung der dortigen Betten mit dieser Art von Erkrankten von 23,4 Prozent. Bei der kritischen Marke von 25 Prozent würde diese Ampel von Gelb auf Rot wechseln.

Weiter Grün ist die Ampel bei der Reproduktionszahl mit 0,95: Das bedeutet, dass ein Infizierter im Schnitt einen weiteren Menschen ansteckt. Um die Pandemie zu bremsen, werden laut RKI aber länger Werte von deutlich unter 1 gebraucht.

Sendung: Brandenburg aktuell, 20.11.2020, 19:30 Uhr

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