Berliner Senat kündigt Verschärfungen an - "Wir wollen mehr verbieten"

Di 30.11.21 | 13:50 Uhr
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Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) spricht am 30.11.2021 auf der Pressekonferenz nach der Sitzung des Berliner Senats im Roten Rathaus. (Quelle: dpa/Annette Riedl)
Video: Abendschau | 30.11.2021 |19:30 Uhr | Bild: dpa/Annette Riedl

In Berlin sollen die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie abermals verschärft werden. Das hat der Senat am Dienstag angekündigt. Geplant sind unter anderem strengere Regeln für Veranstaltungen. Clubs möchte der Senat am liebsten schließen.

Der Berliner Senat hat sich am Dienstag auf eine weitere Verschärfung der Corona-Regeln verständigt. Beschlüsse seien noch nicht gefasst worden, sagte die geschäftsführende Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD). Zum Teil seien dafür auch Parlamentsbeschlüsse notwendig. Außerdem setze der Senat beim Treffen von Bund und Ländern am Dienstag auf bundeseinheitliche Abstimmungen. Kalayci stellte einen Senatsbeschluss noch im Verlauf dieser Woche in Aussicht.

Höchstens 5.000 Zuschauer im Stadion

Den Zugang zu öffentlichen Gebäuden will der Senat nach dem 3G-Prinzip auf Geimpfte, Genesene und Getestete begrenzen.

Veranstaltungen sollen auf 1.000 Teilnehmer im Freien und 200 Teilnehmer in geschlossenen Räumen begrenzt werden. Mit entsprechenden Hygienekonzepten wären 2.500 Teilnehmer in geschlossenen Räumen und 5.000 im Freien (wie im Stadion) zugelassen. Auch hier hoffe man auf eine bundeseinheitliche Lösung, so Kalayci.

Weihnachtsmärkte nur mit 2G

Für ungeimpfte Personen will der Senat die Kontakte beschränken: So soll ein Haushalt nur noch bis zu zwei Personen aus einem weiteren Haushalt treffen dürfen. Geimpfte und Kinder unter 14 werden nicht mitgezählt.

Weihnachsmärkte sollen nur noch nach dem 2G-Prinzip Besucher einlassen. Sie müssen also umzäunt sein mit Kontrolle. Buden, die außerhalb der Umzäunung stehen, müssen schließen.

Clubs nicht so einfach zu schließen

"Clubs würden wir am liebsten heute schließen", sagte Kalayci zum Thema Tanzlustbarkeiten. Gleiches gelte auch für ähnliche Einrichtungen. Rechtlich sei das allerdings derzeit nicht möglich, weil sie als Betriebe nicht einfach dichtgemacht werden könnten. "Wir erhoffen uns Klärung durch den Bund", sagte Kalayci. "Wir wollen mehr verbieten."

Der noch amtierende Berliner Senatschef Michael Müller (SPD) äußerte sich ebenfalls zu dem Thema. Am Dienstagabend sagte er in der rbb-Sendung "Wir müssen reden", dass Clubs und Diskotheken demnächst dicht machen müssen. "Ich gehe davon aus, dass das bundesweit auch beschlossen wird."

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Sendung: Abendschau, 30.11.2021, 19:30 Uhr

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60 Kommentare

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  1. 60.

    Der Großteil der Clubbesucher ist in einem Alter, in dem Corona i.d.R. den Menschen so oder so nichts anhaben kann. Lasst endlich diese Altersgruppen in Ruhe, volle Konzentration auf von mir aus 10. Impfung alle Ü60 und gut. Diese Gruppe hat das höchste Sterberisiko und BTW, vielleicht sollte man für die eine Impfpflicht einführen und nicht für alle, die daraus kaum Nutzen ziehen

  2. 59.

    Die Vermutung habe ich schon lange. Nur so sind die hohen Zahlen seit September im Verhältnis zum Impfortschritt überhaupt logisch zu erklären!

    Man wusste nur nicht, wonach man suchen soll.

  3. 58.

    Wer kein Handy hat, der kann sich in der Apotheke eine Karte holen, die als Ersatz für die CovApp genutzt werden kann.
    Kostet allerdings ein paar Euro, zumindest war dies meine letzte Info.
    Kostenlos ist die Möglichkeit das eigentliche Prüfzertifikat vorzulegen.

  4. 57.

    "Wir wollen mehr verbieten"... Dieser Slogan ist alles andere als zielführend. Anstatt zu differenzieren, wer gerade die Kliniken belastet, wo die Impfdurchbrüche sind und dann gezielt Maßnahmen zu ergreifen, geht vielleicht über die Intelligenz von Frau Kalayci. Aber nein! Frau Kalayci haut wieder völlig sinnfrei einen Slogan raus, um ihre Inkompetenz noch einmal zu bekräftigen! Im Sommer war der Senat nur mit sich selbst und der Wahl beschäftigt, allen Hinweisen von Fachleuten zum Trotz. Clubs schließen, in denen aktuell ohnehin 2G+ gilt, alle in den Lockdown schicken, auch die Geimpften? Geht´s noch? Manchmal denke ich, ich bin im falschen Film. Rein rechtlich sollte es auch kaum möglich sein, alle, sowohl Geimpfte als auch Ungeimpfte gleichzusetzen. Sippenhaft ist doch in Deutschland untersagt. Ein Schlag ins Gesicht derer, die alles getan haben und jd. Tag tun, um sich und andere weiterhin zu schützen.

  5. 56.

    Unverantwortlich und beschämend finde ich es, dass man sich als Erziehungsberechtigte nicht impfen lässt, es sei dann aus medizinischen Gründen. Ich gehe seit 2G wieder in die Geschäfte.

  6. 55.

    Und warum lässt sie sich nicht impfen? Wer kümmert sich um das Kind, wenn sie schwer krank wird? Sie?

  7. 54.

    Alles dicht machen - anschliessend alles impfen (ohne Rücksicht).
    Notfalls werden die Wohnungen/Häuser gestürmt - Einsatz zahlen die Impfverweigerer (notfalls mit Zwangspfändung).
    Keine Rücksicht mehr!

  8. 52.
    Antwort auf [Bernd Stelter] vom 30.11.2021 um 15:01

    War "Hilde Benjamin" doch zu gewagt und werden sie uns heute noch mit ihren Zweitnicks beglücken?

  9. 51.

    Ist ganz einfach wegen der Delta Variante und. einfach hier mal lesen, dass Impfen trotz allem schützt zumindest gegen schwere Verläufe:
    https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/warum-steigen-infektionszahlen-trotz-impfung-100.html

    Alles zumachen ist quatsch zumindest für Geimpfte, dann dürften wir auch nicht mehr Auto- Rad und Sonstwas fahren. da kann auch was passieren. Ist eben das Risiko wenn man lebt, dass man sich nicht vor allem 100% schützen kann. Dann können wir gleich aufhören zu leben.

  10. 50.

    Es ist auch grausam, dass sich die alleinerziehende Mutter nicht impfen lässt. Sie gefährdet damit sich und ihr Kind.
    Wenn diese Mutter im Krankenhaus liegt, hat das Kind andere Sorgen als fehlende Winterschuhe.

  11. 49.

    Ein freudscher Versprecher? "Wir wollen mehr verbieten." - Es sollte doch "wir wollen mehr schützen" heißen. Wem es hauptsächlich ums Verbieten geht, der/die sollte endlich gehen.

  12. 48.
    Antwort auf [Markus] vom 30.11.2021 um 15:08

    Es kann echt nicht sein dass immer nur die Clubs den Druck haben. Zum Glück werden sie als Betriebe bezeichnet, immerhin ist ja großer Teil der Wirtschaft hier in Berlin!!
    Mit die 2g+ Regelung ist man in einen Club viel sicherer unterwegs als auf einen Flohmark, Bahn usw. und schlussendlich auch auf dein eigenen Arbeitsplatzt.
    Ist das traurig dass die Behörden sich keinen genauen Bild der Situation erschafft. Sollten mal die Runde Gehen und mit eigenen Augen das ganze sehen wo die Regeln respektiert werden und wo nicht. Und wer sich nicht Impfen möchte bekommt halt mal nen Lockdown ... für die Poliomyelitis gab es auch eine Impfpflicht in machen Euorpeischen Länder und war nicht so einen (ignoranten) Aufstand wie durch Corona

  13. 47.

    Man kann auch den QR-Code aus z.B. der Apotheke in Papierform mitnehmen. Hauptsache, es lässt sich scannen.

  14. 46.

    Der Gelbe reicht da auch nicht. Dafür gibt es in jeder Apotheke das EU impfzertifikat. In Paform, kostenlos.

  15. 45.

    Haben Sie die Nachten nicht verfolgt? Der Impfpass ist als Nachweis nicht mehr gültig. Dafür gibt es dann die App oder das ausgedruckte Impfzertifikat mit QR-Code

  16. 44.

    Sie konnte es doch kaum erwarten die Impfcenter dicht zu machen.

  17. 42.

    Endlich mal ein menschlich empathischer Kommentar. Auch ich meide 2g. Auch wenn man sich impfen ließ, heißt das nicht, dass man diese Separierung gut findet. # Gemeinsam statt gegeneinander

  18. 41.

    Ist das dieselbe Gesundheitssenatorin die dieser Tage noch einen bundesweiten Lockdown wollte, weil Berlin ja nichts alleine machen könne? Solche Gedankensprünge der Verantwortlichen schaffen kein Vertrauen.

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