Interview | Politikwissenschaftler über dänischen Sonderweg - "Die Dänen empfanden die Corona-Maßnahmen nicht als besonders ermüdend"

Sa 19.02.22 | 10:18 Uhr | Von Miriam Arndts
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Politikwissenschaftler Michael Bang Petersen
Politikwissenschaftler Michael Bang Petersen | Bild: privat

Am 1. Februar hat die dänische Regierung alle Corona-Maßnahmen für beendet erklärt, trotz sehr hoher Fallzahlen. Für den dänischen Politikwissenschaftler und Regierungsberater Michael Bang Petersen vor allem eine Frage des Vertrauens.

rbb: Dänemark hat eine der höchsten Impfquoten in Europa und nur halb so viele Corona-Todesfälle pro Million Einwohner zu verzeichnen wie Deutschland. Warum hat Dänemark die Pandemie bislang so gut überstanden und konnte früher als die meisten anderen zur Normalität zurückkehren?

Michael Bang Petersen: Ein zentraler Teil der Erklärung liegt in dem großen Vertrauen der Dänen in die Gesundheitsbehörden und einem hohen Maß an Vertrauen zueinander. Das bedeutet, dass es einfacher ist, sich einig zu werden: Was ist das für eine Bedrohung, der wir gegenüberstehen? Was ist das Ziel, das wir erreichen wollen und das den Maßnahmen zugrunde liegt. Die Bürger:innen vertrauen den Lösungen, die die Gesundheitsbehörden ihnen vorlegen, und folgen ihnen. Die breite Bevölkerung verfolgt dieselbe Strategie.

Woher kommt dieses Vertrauen?

Das liegt – in Dänemark ähnlich wie in den anderen skandinavischen Ländern – zum einen an der Abwesenheit von Korruption. Wenn die politischen Institutionen funktionieren und die Menschen ihnen vertrauen, vertrauen sie auch einander. Außerdem sind die skandinavischen Länder geprägt von einem hohen Maß an Gleichberechtigung. Auch das schafft Vertrauen in die Behörden und zueinander. Wir haben das Gefühl, alle im selben Boot zu sitzen. Es hilft natürlich auch, eine relativ kleine, ethnisch homogene Gesellschaft zu sein. Das macht es leichter, ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen.

Wenn Staatsministerin Mette Frederiksen zusammen mit ihrem Gesundheitsminister, dem Leiter der Gesundheitsbehörde und anderen Fachleuten neue Corona-Maßnahmen angekündigt hat, fand das immer in einer klaren, verständlichen Sprache statt. Das war Kommunikation auf Augenhöhe mit den Bürgern, da wurden auch mal Witze gerissen. Ist das eine weitere Erklärung dafür, dass die Dänen sich zum Großteil an die Regeln gehalten haben und dass es zum Beispiel viel weniger Proteste als in anderen Ländern gab?

Die Dänen haben traditionell großes Vertrauen in die Behörden und in die Politik. Die Handhabung der Pandemie an sich hat dann zur Aufrechterhaltung dieses Vertrauens beigetragen. Wir können anhand unserer Daten sehen, dass die Bürger sich gut informiert fühlten. Auf die Frage "Weißt Du, wie Du Dich verhalten sollst?" antworteten 90-95 Prozent der Befragten mit "Ja”. Auch das Gefühl von Transparenz ist entscheidend für die Vertrauensbildung; dass man gewillt ist, Komplexität, Unsicherheiten und unangenehme Wahrheiten zu kommunizieren.

Der letzte Faktor ist, dass die Dänen sich relativ wenig einsam fühlten und dass sie die Corona-Maßnahmen nicht als besonders ermüdend empfanden. Das hat Dänemark hinbekommen dank einer relativ ausbalancierten Handhabung: Man hat gelockert, wenn man konnte und angezogen, wenn es notwendig war. So konnten wir diese langen, harten Lockdowns, wie es sie zum Beispiel in Großbritannien und Frankreich gab und die den Leuten sehr viel abverlangen, vermeiden.

Hat auch die weit vorangeschrittene Digitalisierung der Gesellschaft und den Behörden bei der Bewältigung der Pandemie geholfen?

Das hat sicher in vieler Hinsicht geholfen. Es war dadurch einfacher, das Impfprogramm umzusetzen, als zum Beispiel in Deutschland. Denn dank der digitalen Infrastruktur konnten die Behörden den jeweiligen Bürger:innen einfach eine Nachricht schicken: Jetzt bist Du dran. Und als Bürger:in musste man nichts anderes tun, als auf diese Nachricht zu warten.

Die Digitalisierung hat auch die Beobachtung der Pandemie leichter gemacht. Wir haben in Dänemark die Bevölkerung massiv auf das Virus getestet; die Ergebnisse wurden direkt in das System eingespeist. Wir haben auch einen großen Anteil der Proben sequenziert und wussten immer genau, welche Variante uns gerade Ärger bereitet. Wir bekommen dank der digitalen Infrastruktur auch immer genaue Daten aus den Krankenhäusern: Aus welchem Grund sind die Leute im Krankenhaus?

Die Tatsache, dass wir so ganz genau und in Realzeit sehen können, wie die Situation gerade ist, hat dazu beigetragen, dass Dänemark sich getraut hat zu sagen: Wenn wir unsere Daten ansehen, gibt es keine Hinweise darauf, dass die Krankenhäuser unter Druck geraten. Deshalb trauen wir uns, die Restriktionen aufzuheben.

Was können Sie über das Verhalten der Dänen seit dem Ende der Corona-Maßnahmen sagen?

Das Ende der Maßnahmen hatte keine sehr starken Auswirkungen auf das Verhalten der Dänen. Es ist eher eine fließende Bewegung in Richtung Normalität, die schon Mitte Januar begonnen hat. Damals fingen die Dänen an zu fühlen, dass das Virus keine so kritische Bedrohung für die Gesellschaft ist, wie man befürchtet hatte. Man fing an, wieder mehr Leute zu treffen und die verschiedenen Empfehlungen etwas leichter zu nehmen. Dieser Trend wird sich im Laufe der nächsten Wochen vermutlich fortsetzen.

Gleichzeitig ist es nicht so, dass die breite dänische Bevölkerung das Gefühl hat, die Pandemie sei vorbei. Wir beobachten, dass die Leute vorsichtiger und weniger sozial aktiv sind als im September 2021, als das letzte Mal die Corona-Maßnahmen in Dänemark aufgehoben wurden. Das hat natürlich damit zu tun, dass wir im September nahezu keine Epidemie in Dänemark hatten. Jetzt hingegen sind wir in einer Situation, in der wir sehr hohe Fallzahlen haben.

Wenn man die dänische Corona-Politik verstehen will, dann ist es wichtig zu sagen, dass es nicht darum geht, dass Dänemark die Pandemie für beendet erklärt. Das wird in manchen internationalen Medien so dargestellt. Es ist vielmehr die Einschätzung, dass die Krankenhäuser momentan nicht unter Druck stehen und deshalb wurden die Maßnahmen beendet. Was die Zukunft bringt, weiß natürlich keiner.

Was können andere Länder in der Pandemie von Dänemarks Corona-Politik lernen?

Ich denke, wie gesagt, dass Vertrauen ein wichtiger Faktor ist. Politiker und Behörden sollten überlegen: Was können wir tun, um Vertrauen aufzubauen? Denn die Verantwortung dafür liegt bei ihnen. Sie müssen sich trauen, offen und klar zu kommunizieren, sowohl Positives als auch Negatives. Man sollte zugeben, dass man Fehler machen wird, dass man vielleicht schon Fehler gemacht hat.

Es ist mir auch wichtig zu sagen, dass es viele Beispiele für schlechte Kommunikation und Fehler in der dänischen Corona-Politik gab. Aber alles in allem hatten die Dänen das Gefühl, klare Informationen zu bekommen.

Außerdem ist es wichtig, ein Ziel zu definieren. Was möchte man mit seiner Politik erreichen? Welche Bedrohung versucht man abzuwenden? Das wird besonders deutlich in der Omikron-Welle. Wenn man Omikron unterdrücken möchte, muss man maßnahmentechnisch wirklich hart zupacken. Man muss entscheiden: Akzeptieren wir hohe Inzidenzen und konzentrieren uns darauf, schwere Krankheitsverläufe zu verhindern? Oder sind wir so besorgt über eventuelle Spätfolgen von Covid, dass wir versuchen, Infektionen zu unterdrücken und nehmen die Kosten in Kauf, die das für die Wirtschaft und das Wohlbefinden hat und setzen dabei einige demokratische Rechte außer Kraft?

Spätfolgen wie Long Covid haben in der öffentlichen Debatte in Dänemark nie eine große Rolle gespielt. Warum nicht?

Das stimmt. Es ist aber nicht so, dass die Leute nicht über Spätfolgen nachdenken. Unsere Zahlen zeigen, dass rund die Hälfte aller Dänen besorgt sind, was Spätfolgen angeht. Ich glaube aber, dass die Sorgen der dänischen Bevölkerung eher sozialer Art sind, viel mehr als persönlicher Art. Die Dänen hatten nicht so sehr Angst davor, selbst angesteckt zu werden. Vielmehr lag der Fokus auf der Auslastung der Krankenhäuser. Die Dänen waren bereit, sehr weit zu gehen, um das Krankenhauswesen nicht zu überlasten. Gleichzeitig waren sie gewillt, persönliche Risiken zu akzeptieren, die kommen, wenn man angesteckt wird.

Beitrag von Miriam Arndts

20 Kommentare

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  1. 20.

    (1) Also auch Taiwan hat Zuwanderung, auch derzeit. Die Flugaktivität ist um 80% reduziert gegenüber der Zeit vor der Pandemie, wie taiwanesische Nachrichten berichteten. Tourismus ist wohl auch im Sommer nicht möglich. Aber: Selbstverständlich muss jedes Land oder die EU als ganzes entsprechende Entscheidungen individuell anpassen. China hat 14 Nachbarländer, Nach Thailand (als wir 80 000 Tote hatten hatte Thailand unter 100) gab es immer wieder illegale Einwanderung, Uruguay hat 1 Jahr keine Welle in 2020 gehabt trotz maximalem Seuchenherd Brasilien. Norwegen wenig, benachbartes Schweden viele Tote. Und Indonesien mit über 16 000 Inseln hat es nicht richtig im Griff. All das zeigt, egal wo man liegt man kann es schaffen und anders als gerne behauptet mit weniger Einschränkungen als Deutschland. (China hat allerdings genausoviel) Schauen Sie hier:
    https://ourworldindata.org/covid-stringency-index

  2. 19.

    Unter wie vielen Pseudonymen agieren Sie her? Ihr Ego hat ein gewaltiges Problem. Und einem Dänen die Glaubwürdigkeit abzusprechen, nur weil Ihnen die Gegenrede nicht passt, kein guter Zug von Ihnen, egal, unter welchem Namen Sie schwurbeln.

  3. 18.

    Ich verbitte mir ganz und gar von Ihnen als Rechtsextrem bezeichnet zu werden. Sie sollten einfach zu einem normalen Dialog übergehen. Außerdem sind Sie eine Antwort auf meine Frage schuldig geblieben. Oder können Sie auf sachliche Fragen nicht auf Augenhöhe antworten?

  4. 17.

    Dann will ich Ihnen mal glauben, dass Sie wirklich Däne sind. Dann sollten Sie aber wissen, dass politisch beeinflusste Korruption viel schwieriger und geringer ist. Und zu Ihrem zweiten Punkt: Warum wohl haben die Dänen ein so hohes Vertrauen in ihre eigene Regierung und wenden sich daher nicht alternativen Quellen mit teils vollkommen absurden Theorien zu. Vergleichen Sie doch einfach beide Länder, deren Politik, deren Verwaltung und deren Transparenz. Da könnte die Lösung versteckt sein.

  5. 16.

    Ein typischer Kommentar von jemanden der nicht in Dänemark oder dem Rest von Skandinavien lebt. Sondern von Jemanden der vom Neid "geplagt " ist, zumal kein Däne meinungstechnisch sich auf die deutsche Seite und Lebensart schlagen würde. Und auch wenn Herr Michael Bang Petersen ein Regierungsberater ist und es auch in Dänemark Korruption gibt, ist die Politik dort wesentlich transparenter, zielführender und gerechter.

  6. 15.

    "wir jammern nicht so viel , wie Ihr Deutschen" > DANKE - 100 pro Voltreffer !!

  7. 14.

    Das Abwerten von Meinungen hat bei Rechtsextremen System. Wird langsam langweilig. Bitte mehr Quellen, fundierte Einwände, weniger Phrasen und mehr Inhalt oder widerlegen Sie die Theorie, dass der Rechtsextremismus die größte Gefahr im Land ist. Irgendwas mit politischem Basiswissen. Freu mich auf eine Diskussion auf Augenhöhe.

  8. 13.

    Nun ja, der überwiegende Teil der Bevölkerung fühlt sich sicher, wenn da nicht diese rechten Gruppierungen im Land wären, die unter dem Deckmantel von Corona alles in Frage stellen. Ich finde es absurd, in Zeiten einer Pandemie die Kranken, Schwachen und Toten zu vergessen, nur, weil man sein Ego nicht im Griff hat. Unser Land hat zu viel Rücksicht auf Querulanten genommen und dabei 8 Millionen Schwerbehinderte, ungeschützte Gruppen, vergessen, die eigentlich laut gegen diese Egozentriker aufschreien müssten. Diese Gruppierung sollte auf der Straße sein, denn jene werden um ihre Freiheiten gebracht, um ihre Rechte. Ihre Scheinheiligkeit in Ehren, aber unser Land hat vieles gut und richtig gemacht, aber leider viel zu wenig für vulnerable Gruppen und viel zu wenig gegen aggressive Rechte.

  9. 12.

    Jedes Mal, wenn Sie Zahlen und Maßeinheiten präsentieren wird es echt arg böse. Bitte stellen Sie 125 bzw. 250 Menschen auf einen Quadratmeter. Ansonsten kommen immer wieder die gleichen Vorwürfe a la AFD und Neonazis. Glauben Sie wirklich, dass ca. 25 bis 30 % der Einwohner bzw. Nichtgeimpften in D alle Rechts und Demokratiefeinde sind? Woher haben Sie diese Erkenntnis?

  10. 11.

    "Nach Taiwan … versuchen sie es mal."
    Moin moin, genauso ist es.
    Lt. Auswärtigem Amt:
    "Die Einreise nach Taiwan ist bis auf weiteres nur taiwanischen Staatsangehörigen und Ausländern mit Daueraufenthaltstitel (Alien Residence Certificate, ARC) gestattet."
    Taiwan mit Ländern in einem Europa ohne Grenzkontrollen und ständiger Zuwanderung zu vergleichen ist absurd.

  11. 10.

    „Etwa genauso geringe Einschränkungen wie derzeit Dänemark hat Taiwan schon lange“
    Auswärtiges Amt 20.02.
    „ Es besteht die grundsätzliche Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, auch im Freien.“
    Nach Dänemark kann jeder einreisen… einfach so.
    Nach Taiwan … versuchen sie es mal.
    Und wer einreist … braucht einen Test… der ist ganz wichtig… denn dann geht es in Quarantäne…14 Tage …
    Also hier zu sagen das beide Länder gleiche Maßnahmen haben … dem ist ja wohl nicht so.

  12. 9.

    Bei uns ist das anders: Die Bedenkenträger regieren. Und das ging so:

    Die "Zahlen" sind schlecht -> also Restriktionen bis zum Einschluss.

    Die "Zahlen" sind gut- die Administration traut plötzlich ihrer Statistik nicht mehr und fürchtet - es könnte schlimmer sein, als angezeigt -> Weitere Maßnahmen - aus Vorsicht.

    Woanders wäre Letzteres ein Anlass zur Freude - bei uns leider nicht.

    Dazu kommt das Theater mit den Impfstoffen - in DK wurde das Problem mit Astra zuerst entdeckt und sofort reagiert.
    Bei uns: Stimmt alles nicht - Astra nur für die Jungen - für die Alten - gar nicht mehr.

    Johnson spar ich wegen Zeichenbegrenzung - ihr kennt das ja alles selber.

    Vertrauen bilden geht eben anders. Da muss man den Bürger ernst nehmen - nicht nur alle vier Jahre.
    Na gut - in Berlin wird eh geschätzt, da braucht man nicht erst ins Wahllokal.

  13. 8.

    "Mann sollte übrigens nicht vergessen das Hr.Petersen Regierungsberater ist. " Genau. Die Regierung hat geöffnet. Also gemacht, was in Deutschland geplant ist. Drum wird er hier interviewt. Würden wir Schließungen planen würde irgendein Berater einer anderen Regierung interviewt, die gerade geschlossen hat. Das gibt uns ein pos. Bild unserer eigenen Regierung.

    >Dänemark hat derzeit einen 7-Tagesschnitt von 35 Toten je Tag und steigt noch immer an ohne erkennbares Ende. Bei 5,8 Millionen Dänen müssten Deutschland mit seinen 82 Millionen Einwohnern 490 Tote im 7-Tagesschnitt haben. Deutschland hat derzeit aber nur 183 Tote im 7-Tagesschnitt. (Zahlen für den 18.02.22). Die Dänen haben also mehr als doppelt soviele Tote wie wir derzeit (ohne dass eine Wende bei den Toten in Dänemark sichtbar ist. Die Neuinfektionen scheinen auf einem Plateau angekommen zu sein.).

    https://www.worldometers.info/coronavirus/country/denmark/
    https://www.worldometers.info/coronavirus/country/germany/

  14. 7.

    "Infektionen zu unterdrücken und nehmen die Kosten in Kauf, die das für die Wirtschaft und das Wohlbefinden hat und setzen dabei einige demokratische Rechte außer Kraft?" gerade dieses Außerkraftsetzen von demokratischen Rechten und den ständige emotionalisierte Aktionismus, das Diffarmieren von kleinen Gruppen (wie den Kritikern der Maßnahmen) muss man der Merkelregierung vorwerfen, eine gesellschaftliche Spaltung, hohe Kosten für Wirtschaft und Gesellschaft durch massive Einschränkungen und über 100 000 Tote, die fast alle nicht hätten sein müssen.

    Etwa genauso geringe Einschränkungen wie derzeit Dänemark hat Taiwan schon lange und nur 852 Tote bei 23,5 Millionen Einwohnern (Dänemark 4278 Tote bei 5,8 Millionen Einwohnern).

    Es wäre zudem wichtig in diesem Beitrag klarzustellen, dass hohe Fallzahlen viele Einschränkungen oder aber alternativ viele Tote bedeuten: In der derzeitigen Welle hat Dänemark genauso viele Tote wie im Winter 2020/2021 als es noch keine Impfung gab.

  15. 5.

    Das kann ich als Däne nicht bestätigen. Woher haben Sie ihr wissen?Bei uns gibts auch Korruption. Was allerdings anders ist, wir jammern nicht so viel , wie Ihr Deutschen. Wir glauben auch nicht so sehr den Heilspropheten von Telegram und irgendwelchen Scharlatanen aus dem Internet. Und bei uns glauben auch nicht 30 Prozent sie würden von B.Gates vechipt.
    Ansonsten das üblich verklärete Blick auf Skandinavien, wie man ihn insbesondere oft bei Deutschen findet. Beim Thema Transperenz habe ich herzlich gelacht.
    Mann sollte übrigens nicht vergessen das Hr.Petersen Regierungsberater ist.

  16. 4.

    Ich kann Ihnen aus eigenem Erleben versichern, dass keine einzige Ihrer Annahmen stimmt. Die Menschen dort sind kein bisschen anders oder verantwortungsvoller als hierzulande. Die Einwohnerdichte ist nicht relevant, da die Urbanisierungsquote vergleichbar mit der hierzulande ist und damit auch die Häufigkeit der Kontakte untereinander. Der einzige Unterschied ist das Fehlen von vollkommen übertriebener Panik und eine realistische Gefahrenabschätzung, verbunden mit staatlich geforderter Eigenverantwortung.

  17. 3.

    Vielleicht sind die Dänen mit 125 EW auf den qm im Gegensatz zu uns mit 250 EW auf den qm einfach weniger in Berührung. Nordische Menschen halten sich an Regeln und haben nicht zu viele Kontakte, nordisch eben. Sie vertrauen der Wissenschaft und sind solidarisch. In Deutschland kapern die Neonazis die Querdenker, erst durch die Evangelikalen, dann durch die AfD und Nazis. In Deutschland geht es um die Sabotage der Demokratie. Das kann man gar nicht vergleichen.

  18. 2.

    Ja, die Politiker in Skandinavien sitzen eben nicht im Elfenbeinturm, völlig abgeschirmt von der Bevölkerung, wie in Deutschland. Habe ich selbst des öfteren erlebt.

  19. 1.

    Das Vertrauen der Skandinavier in ihre Politiker liegt nicht primär an der Abwesenheit von Korruption sondern an der Transparenz und Bürgernähe der Politik dort. Alle Maßnahmen und Gesetze werden nachvollziehbar begründet und wirklich breit diskutiert und wissenschaftlich untermauert, nicht nur mit von der Regierung ausgesiebten Wissenschaftlern. Jede Maßnahme ist immer nur so kurz, wie unbedingt erforderlich und aus möglichen Fehlern wird gelernt und Konsequenzen gezogen, um diese eben nicht zu wiederholen. Davon ab sorgt die hohe Transparenz natürlich auch dazu, dass Korruption kaum eine Chance hat. Das ist aber Wirkung, nicht Ursache.

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