Krankenhausreform - Lausitz-Klinik Forst erwägt Geburtshilfestation zu schließen

Di 21.01.25 | 17:56 Uhr
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Das Krankenhaus in Forst von außen (Foto: imago/Rad)
Audio: Antenne Brandenburg | 21.01.2025 | Daniel Mastow | Bild: www.imago-images.de

Die Lausitz-Klinik in Forst (Spree-Neiße) erwägt derzeit die Schließung der Geburtshilfestation. Hintergrund seien mehrere Faktoren, zum einen die abnehmenden Geburtenzahlen und zum anderen die Anpassung der Krankenhäuser an die Vorgaben der Krankenhausreform, sagte Geschäftsführer Hans-Ulrich Schmidt am Dienstag dem rbb.

Die Klinik kann demnach die gesetzlich geforderte Anzahl an Fachärzten für die Geburtshilfe nicht mehr einhalten, was dazu führe, dass sie ihren Versorgungsauftrag verliert und die stationäre Geburtshilfe nicht weiter anbieten könne. "Damit hat die Geburtshilfe in dieser Form keine Perspektive mehr", so Schmidt.

Die Klinik plant daher, ihre Geburtshilfe von einer stationären auf eine ambulante Versorgung umzustellen. "Wir werden uns aus der stationären Versorgung zurückziehen und in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Cottbus in einem Modellprojekt prüfen, ob ein Geburtshaus an der Lausitz-Klinik betrieben werden kann“, sagte Hans-Ulrich Schmidt.

Ein weiterer Schritt sei die Umwandlung der gynäkologischen Abteilung in eine Belegabteilung, in der niedergelassene Ärzte, die auch am Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) der Klinik tätig sind, ambulante Leistungen erbringen können.

Die Gründe für die Umstrukturierungen liegen den Angaben zufolge auch in der niedrigen Geburtenrate und dem Hebammenmangel. Bereits seit dem vergangenen Sommer bleibt die Geburtsstation der Lausitz-Klinik an den Wochenenden geschlossen, da nicht genügend Personal zur Verfügung steht. Die Patienten werden zur Versorgung stattdessen an die Medizinische Universität Lausitz-Carl Thiem (MUL-CT) in Cottbus weitergeleitet.

Die geplanten Änderungen spiegeln die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitssystem wider, bei denen es notwendig wird, die Strukturen sowohl an die Vorgaben der Krankenhausreform als auch an die vorhandenen Kapazitäten anzupassen, um die medizinische Grundversorgung weiterhin zu gewährleisten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 21.01.2025, 10:30 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    Sehr witzig wenn man auf dem Lande wohnt und es dann bei einer Geburt schnell gehen muß. Statistiken sagen nicht alles...

  2. 7.

    Da Brandenburg aber ein Flächenland ist, hilft dasnicht weiter wenn die Kliniken ungleich verteilt sind.

  3. 6.

    Hier geht es nicht um Geld - Geburtshilfe war noch nie eine "Cash-Cow" - es geht darum, dass in der Region kaum noch Kinder geboren werden und es keine Fachärzte gibt, die an der Grenze zu Polen arbeiten möchten. Um eine gute geburtshilfliche Versorgung sicherzustellen braucht es neben den Hebammen auch Geburtshelfer. Diese Fachkräfte sind aber in SPN nicht zu bekommen und damit ein 24/7 Betrieb der Geburtshilfe kaum mehr möglich!

  4. 5.

    Unsinn. Es gibt in Brandenburg eine deutliche Überversorgung mit Entbindungsbetten.

  5. 4.

    In Berlin überlegen unsere Politiker ob die Ukraine 3 Milliarden mehr oder weniger an Geld für neue Waffen bekommt. Hier bei uns überlegt man woher das Geld dafür kommen könnte. Krankenhäuser sind da schon ein begehrtes Ziel, ebenso wie Schulen und Kitas.

  6. 3.

    Ich muss schon sagen, das jetzt bei den kleinstem auch noch gespart werden soll verärgert mich. Wie wäre es wenn mal bei den Chefs gespart wird die so etwas entscheiden. Ich finde es mur noch traurig das sich alles ums Geld dreht

  7. 2.

    Verstehe ich nicht: SPD und BSW haben doch zugesagt, dass die Krankenhäuser bei den Einsparungen ausgenommen werden. Woher das Geld kommen soll sagten sie nicht, aber mit solchen Nebensächlichkeiten will man die Wähler ja auch nicht belästigen!

  8. 1.

    ...und wieder trifft es die Kleinsten mit ihren Familien.

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