Gesundheitsministerium - Corona-Tests sind ab Samstag wieder kostenlos

Fr 12.11.21 | 18:23 Uhr
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Symbolbild: Kostenlose Bürgertests werden auf dem Berliner Alexanderplatz angeboten. (Quelle: imago images/S. Gudath)
Bild: imago images/S. Gudath

Nach der Abschaffung der kostenlosen Corona-Tests im Oktober mehrte sich die Kritik: verfrüht, kurzsichtig, unverantwortlich. Jetzt lenkt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ein und führt die kostenlosen Bürgertests wieder ein.

Von diesem Samstag an sind wieder kostenlose Corona-Schnelltests für alle möglich. Das legt eine Verordnung des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) fest, die am Freitag verkündet wurde.

Der Bund führt damit das vor rund einem Monat stark eingeschränkte Angebot der Bürgertests wieder auf breiter Front ein. Damit haben alle mindestens einmal pro Woche Anspruch auf einen Schnelltest durch geschultes Personal - auch unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus. Bescheinigungen können auch als Nachweis bei Zugangsregeln dienen.

Übernahme der Kosten bei Abschaffung ausschlaggebend

Nach einem Beschluss von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten war das vom Bund seit März finanzierte Angebot der Bürgertests zum 11. Oktober weitgehend ausgelaufen. Damals hieß es zur Begründung, dass eine dauerhafte Übernahme der Kosten durch die Steuerzahler wegen verfügbarer Impfungen enden solle. Nun können angesichts stark steigender Infektionszahlen bestehende Teststellen die Arbeit fortsetzen. Die Länder können zudem weitere Testzentren beauftragen, wie das Ministerium erklärte.

Das Ministerium erläuterte, dass seit dem Bund-Länder-Beschluss zur Abschaffung der Bürgertests am 10. August knapp sechs Millionen Menschen eine erste Impfung bekommen haben.

Nonnemacher: Abschaffung war ein Fehler

Nach der Abschaffung der flächendeckenden und kostenlosen Bürgertests im Oktober mehrte sich die Kritik - auch in Berlin und Brandenburg.

Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) betonte, sie habe immer gesagt, das Testen ersetze nicht das Impfen: "Der Bund wollte aus damaliger Sicht dadurch das Impfen in den Fokus rücken. Diesen Impuls, das wissen wir heute, haben nicht genug Bürgerinnen und Bürger angenommen", so Kalayci in einem Pressestatement.

Auch die Brandenburger Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) forderte am vergangenen Wochenende die Wiedereinführung der Bürgertests. "Rückblickend muss man sagen, dass es ein Fehler war, die kostenfreien Testangebote für alle abzuschaffen", sagte die Ministerin auf Anfrage der Nachrichtenagentur DPA. "Wir brauchen jetzt deutlich mehr Tests, um die Ausbreitung des Coronavirus bremsen zu können."

Sendung: Inforadio, 12.11.2021, 18:20 Uhr

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59 Kommentare

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  1. 58.

    auch noch mal für Sie:
    Kommentar 50 - richie max - Samstag, 13.11.2021 | 18:13 Uhr
    sehe kein Grund mich testen zu lassen.
    wo das verlangt wird, gehe ich nicht hin.

    Und nun?
    Soviel zum Thema Unterstellung und freier Interpretation!

  2. 56.
    Antwort auf [Marcus] vom 13.11.2021 um 19:31

    Sie haben aber Kommentar 50 gelesen, oder?

    Ü60 "übereilt" zu boostern?
    Kinder - der Quote willen - impfen?

    Komisch, was z.B. Israel mit ihren Leuten so treibt ... so ganz gegen den Rat der Experten, oder?

  3. 55.

    Wo steht, dass sich der User nicht testet? Irgendwie ist Ihr Kommentar völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Aber das ist scheinbar der neue Tenor, ist jemand anderer Meinung werden Unterstellung gemacht und freie Interpretation gewählt

  4. 54.

    Sie müssen richtig lesen, ich habe von unbegründeten Boosterimpfungen gesprochen. Ich rede davon, dass in einem anderen Chat die ersten nach weniger als 5 Monaten den Booster begehren und Altersgruppen weit U60 sind. Das Impfen aller Ü60 und Vunerablen ist selbstverständlich und überfällig! Und Btw, warum wurden die Impfstoffe nicht längst auf Delta angepasst? Dann würde es zu dieser Situation nicht kommen......

  5. 53.

    Sie widersprechen sich selber, schon gemerkt?

    Lassen sich nicht testen, somit wissen Sie nicht, ob Sie infiziert sind und evtl. den Virus weiterverteilen.
    Dies wäre dann ein Schutz für uns alle!
    Sprechen sich aber gegen Kinderimpfung und Boostern bei uns aus!

  6. 52.

    Sie glauben doch nicht, dass es der übrigen Welt helfen würde, wenn bei uns die Ü 60 und Risikogruppen nicht gebootet werden?
    Das eine schließt doch das andere nicht aus.
    Wie stellen Sie sich denn den Schutz der vulnerablen Gruppe vor?

  7. 51.

    Ganz genau.
    Die WHO spricht von einem "Skandal" in Bezug auf die Kinderimpfungen und Booster in Deutschland.

    es gibt Länder mit einstelligen Prozentwerten der Erstimfpung, und keine einzige Zweitimpfung!

  8. 50.

    sehe kein Grund mich testen zu lassen.

    wo das verlangt wird, gehe ich nicht hin.

  9. 49.

    Während wir über eine Impfpflicht lamentieren und ein Großteil völlig unbegründet geboostert wird haben in vielen Teilen der Welt Menschen noch nicht einmal die erste Schutzimpfung. Es ist eine weltweite Pandemie und solange nicht jeder die Möglichkeit hatte, sich impfen zu lassen, wird das Virus weiter grassieren. Der Ursprung war, vunerable Gruppen zu schützen, von diesem Vorhaben sind wir meilenweit entfernt und die ganze Kampagne hat Ausmaße angenommen, die nur noch erschrecken

  10. 48.

    Ist die Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen erstrebenswert und fühlt man sich dann als Außenstehender besser? Es ist immer leicht etwas zu fordern wenn man ggfs davon nicht betroffen ist. Ich denke, wir tun den Pflegeberufe etc damit kein Gefallen, denn die eh schon angespannte Lage wird dadurch weiter forciert. Schlussendlich kann eine Impfpflicht nur gefordert werden, wenn alle Impfstoffe eine ordentliche Zulassung erhalten haben und Langzeiterfahrungen publiziert sind. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es in D nicht möglich, auch wenn man gerne Frankreich etc als Vergleich anbringt

  11. 47.

    Eine Kombination aus Impfen und Testen ist ohne Frage sinnvoll, jedoch nicht die wirkliche Lösung. Impfen dient vorrangig dem Selbstschutz, Testen dagegen dem Fremdschutz. Deswegen muss jeder getestet werden, bevor er mit Risikogruppen oder Menschenmengen in Kontakt kommt. Dafür benötigt es ohne Frage Selbstverantwortung jedes Einzelnen, was nicht immer gegeben ist, aber ein besseres Mittel haben wir nicht, nachdem Impfungen sich als nicht ausreichender Schutz herausgestellt haben.

  12. 46.

    Weil sie nicht allein auf der Welt sind und evtl. auch zur Arbeit, zum Einkaufen usw. gehen!
    Der Virus unterscheidet nicht zwischen kulturellen Veranstaltungen und dem "normalen" Alltag!

  13. 45.

    Ich habe nicht behauptet , dass das Virus verschwindet. Aber erstrebenswert ist der Übergang in die Endemie. Ist aber nur mit höherer Impfquote oder vielen , vielen weiteren Infizierten und Toten zu erreichen, was aber auf jeden Fall eine Überlastung unseres Gesundheitssystems bedeuten würde. Ohne Impfpflicht würde sich das bei uns noch sehr lange hinziehen.
    Außer ist eine Diskussion über eine Impfpflicht-erstmal eine berufsbezogene- schon im Gange und wird auch kommen.

  14. 43.

    Impfpflicht....die ist genauso aus dem Kopf zu schlagen wie das Wort Herdenimunität! Für Impfstoffe, von denen man aktuelle die genaue Wirkung und Schutzdauer nicht weiß, Booster ja/nein, Moderna ja/nein, kurzum, bei denen die Stiko regelmäßig ihre Empfehlung revidiert kann und wird es keine Impfpflicht geben. Stellt man sich vor, man hätte vor Monaten eine Impfpflicht mit AZ ausgesprochen möchte ich mir die Folgen nicht ausdenken. In der theoretischen Welt würde selbst bei einer 100%igen Impfquote die Pandemie in eine Endemie übergehen, aber das Virus wäre immer noch da und bedroht uns weiter solange nicht alle weltweit geimpft sind

  15. 42.

    Es gibt auch Menschen die sich sachlich medizinisch belesen haben und danach eine Impfung nicht möchten. Das wird von ihnen und vielen Anderen immer wieder völlig außer Acht gelassen.
    Auf der Bundespressekonferenz vom 12. November 2021 sagte Lothar Wieler der Chef des RKI auch: Es gibt neue Erkenntnisse. Der Schutz vor Übertragung durch Impfung ist NICHT so groß wie angenommen. Prompt wurde in der Pressekonferenz auch in Aussicht gestellt, dass künftig 2Gplus kommen könne – also eine Testpflicht für Geimpfte. Auch Quarantäne für Geimpfte nach Kontakt mit positiv Getesteten sei eine Option, so Wieler.

  16. 41.

    Sehr gut und wären die Tests in den letzten 4 Wochen ebenfalls kostenlos gewesen, wären wir vermutlich nicht in der Situation in
    der wir jetzt sind. Wahrscheinlich wären Die Zahlen jahreszeitbedingt gestiegen, aber nicht in dem Ausmaß.

  17. 40.

    Wer glaubt, dass "kostenlos" nichts kostet, sollte sich mal mit der massiv steigenden Inflation auseinandersetzen. In Brandenburg derzeit schon 5%. Die hängt unmittelbar mit den enormen Ausgaben in der "Pandemie" zusammen. Aber gut, wer sich wahrscheinlich bald 10 % Mehrkosten leisten kann, braucht nicht besorgt zu sein.

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