Dank neuer Software in Berlin und Brandenburg - Apotheken können Echtheit von Impfzertifikaten genauer nachprüfen
Zuletzt wurden in den Apotheken immer mehr gefälschte Impfausweise entdeckt. Die Zahlen könnten in Brandenburg und Berlin weiter steigen, denn die Apothekerinnen und Apotheker haben nun auch die Möglichkeit, die Chargen-Nummern zu überprüfen.
Um gefälschte Impfausweise besser erkennen zu können, steht 18.000 Apotheken bundesweit seit Donnerstag eine neue Prüfmöglichkeit zur Verfügung. Das teilte der Deutsche Apothekerverband am Mittwoch mit. Auch Apotheken in Brandenburg und Berlin sind darunter. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können demnach nun auch die Chargen-Nummer der Impfungen überprüfen.
Direkt beim Ausstellen der Zertifikate kann abgeglichen werden, ob es die angegebene Nummer überhaupt gibt. Sind die Aufkleber im Impfausweis gefälscht, würde das auffallen, wenn die jeweilige Nummer in das Computerprogramm eingegeben wird, heißt es.
Nummer gibt Rückschlüsse auf das jeweilige Impffläschchen
"Mit der Chargen-Prüfung steht den Apotheken nun ein weiteres wirksames Instrument zur Verfügung, um Kriminelle und Urkundenfälscher zu stoppen", sagte Thomas Dittrich, Vorsitzender des Deutschen Apothekenverbandes.
Apothekerinnen und Apotheker können außerdem von nun an nachprüfen, ob die Impfung erfolgt ist, als das Impffläschchen freigegegen war. Auch hier würden es die Mitarbeiter bemerken, wenn das angegebene Datum außerhalb des Gültigkeitszeitraums liegen sollte. Sofern Zweifel an der Echtheit des Impfausweises bestehen, dürfen Apotheken kein Impfzertifikat ausstellen.
Bereits mehr als 200 Fälschungen in Brandenburg
Der Brandenburger Polizei sind in diesem Jahr bisher 232 Fälle gefälschter Impfnachweise gemeldet worden.Die Zahl der Fälschungen sei besonders im Herbst deutlich gestiegen, sagte Polizeisprecher Thorsten Herbst am Donnerstag dem rbb. Allein im November seien 110 Fälle registriert worden, im Dezember seien es bislang 23. Das hänge vermutlich mit den Einschränkungen zusammen, die auf Bundes- und Landesebene beschlossen worden sind, so der Sprecher.
Die Polizei habe in allen Fällen Ermittlungen aufgenommen. Die Aufklärungsquote sei hoch. In sieben von zehn Fällen sei es den Beamten gelungen, die mutmaßlichen Täter zu ermitteln. Es sei allerdings eine Dunkelziffer zu vermuten, so Herbst. Wie viele Fälschungen nicht entdeckt werden, lasse sich schwer schätzen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 16.12.2021, 17 Uhr