Parteitag in Berlin - Grünen-Vorsitzende Mertens kritisiert Schwarz-Rot als "reine Zweckkoalition"

Sa 03.06.23 | 13:02 Uhr
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Susanne Mertens, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen in Berlin, spricht auf der Landesdelegiertenkonferenz ihrer Partei. (Bild: dpa/ Monika Skolimowska)
Audio: rbb24 Inforadio | 03.06.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/ Monika Skolimowska

Auf dem Parteitag der Berliner Grünen hat die Co-Vorsitzende Susanne Mertens die Landesregierung von CDU und SPD als "reine Zweckkoalition ohne Anspruch und gemeinsame inhaltliche Basis" kritisiert. Die Landesdelegiertenkonferenz findet in einem Hotel in Berlin-Moabit statt, sie will sich vor allem mit einem Leitantrag zum Klimaschutz befassen.

Schwarz-roter Senat sei "beschädigt" gestartet

In ihrer politischen Rede zur Eröffnung des Parteitags warf Susanne Mertens der Koalition von CDU und SPD vor, sie gehe das Problem des Klimawandels und seiner Folgen nicht ausreichend an und schone die Menschen, anstatt Veränderungen anzustoßen. "Es ist verantwortungslos, den Menschen Sand in Augen zu streuen - und es ist gefährlich", so Mertens. Das schwarz-rote Bündnis, so die grüne Co-Landesvorsitzende, "nutzt all denjenigen, die am liebsten alles so lassen wollen, wie es ist". Der Koalitionsvertrag von CDU und SPD sei ein "Füllhorn von falschen Versprechungen".

Den neuen schwarz-roten Senat unter Kai Wegner (CDU) sieht Mertens von Anfang an als beschädigt an. Grund sei die Wahl des Regierenden Bürgermeisters im Abgeordnetenhaus Ende April, als Wegner erst im dritten Wahlgang gewählt wurde.

Grüne wollen sich mit Leitantrag zum Klimaschutz befassen

Selbstkritik am grünen Wahlkampf übte Mertens insofern, als sie sagte, die Grünen hätten den Menschen nicht ausreichend erklärt, warum welche Maßnahmen gegen den Klimawandel nötig seien - und dass dabei niemand zurückgelassen werde.

In der verbleibenden Legislaturperiode wollen die Grünen laut Mertens "kritisch und konstruktiv die schwarz-rote Koalition begleiten". Das Ziel sei dann, "2026 die politische Kraft zu sein, an der niemand mehr vorbeikommt, die mitgestalten will."

Sendung: rbb|24 Inforadio, 03.06.2023, 12:46 Uhr

40 Kommentare

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  1. 40.

    Ist das roden von Wäldern um dann dort Solarparks oder WKA hinzubauen Naturschutz? Oder auf der Insel Rügen soll mitten in einem Naturschutzgebiet ein LNG Terminal entstehen, Naturschutz?
    Diese Partei macht keine Politik für den kleinen Mann/Frau sondern für ihre Ideologie und für die Solar und Windkraft Lobby.

  2. 39.

    Ist das roden von Wäldern um dann dort Solarparks oder WKA hinzubauen Naturschutz? Oder auf der Insel Rügen soll mitten in einem Naturschutzgebiet ein LNG Terminal entstehen, Naturschutz?
    Diese Partei macht keine Politik für den kleinen Mann/Frau sondern für ihre Ideologie und für die Solar und Windkraft Lobby.

  3. 38.

    Was hatten die Grünen mit dem verkehrsbereich (außer radwege) für Berlin erreicht? Nix. Immer nur fordern und verbieten. Regieren und planen können sie nicht.

  4. 37.

    aha. Naturschutz macht Ihnen angst... Wenn es greenpeace nicht gäbe, würde heute kein Mülltrennen angboten

  5. 36.

    Die derzeitige linke Gewalt, die hat mit der Partei Die Linke zu tun, und die schweigt nicht, sondern symphatisiert damit.
    Hierbei die Grünen anzugreifen ist überflüssig, aber da diese Partei mit der LG symphatisiert, und deren Straftaten verharmlost oder gerechtvertigt, da ist Kritik am Platz..
    .

  6. 35.

    Echt lustig diese Grünen. "Reine Zweckkoalition!" Als ob die Anderen keine sind. Meine Meinung, diese Partei macht mir Angst.

  7. 33.

    Was ist verkehrt an etwas mehr Pragmatismus und weniger Ideologie?
    Das 82% der Berliner nicht Grün gewählt haben, hat Gründe.

  8. 32.

    In Leipzig explodiert die linke Gewalt und die Politik schweigt stille. Vom Grünen Bundesvorstand bisher kein einziges Wort zur Leipzig Randale. Sind völlig auf Tauchstation gegangen.

  9. 31.

    Wenn die Prozente in Umfragen drastisch absacken, anhaltend, gibt es Gründe. Das ist die Realität.

  10. 30.

    So wie die Partei DIE GRÜNEN in der Opposition auf ihre verlorene Wahl reagieren und von sich weiterhin SO überzeugt sind ALLES richtig gemacht zu haben, zeigt genau

    WELCH SCHLECHTE VERLIERER

    sie sind und keinen einzigen Fehler bei sich suchen - geschweige denn, an ihrer verbohrten Haltung und Einstellung etwas ändern zu wollen.

  11. 29.

    Es ist keine Zweckkoalition, sondern Liebe.

    Wenn es einen Zweck gäbe, dann der, das man sich bewusst von der linksgrünen Alternative trennen wollte.

  12. 28.

    Es war so krass als die Grünen RRG am Wahlabend als wahlgewinner dargestellt hatten. Da fehlte jeder Realitätssinn. Hauptsache macht behalten. Obwohl man als RRG sich auf quasi nix einigen konnte. Die linke konnte nur bei den Flüchtlingsversorgung Punkten. Bei den Klimaklebern hat die Justiz-Senatorin auf ganzer Linie versagt. Die Folgen klebten noch vor wenigen Tagen. RRG hatten kein Gesamtkonzept und konnten sich sachlich auf quasi nix einigen. Ein Beispiel, wie es nicht laufen sollte.

  13. 27.

    2026 eine politische Kraft zu sein, an dem niemand mehr vorbei kommt... Ich bekomm dabei echt Angst.

    Ich hoffe, dass das Personal bei den Grünen bis dahin ausgetauscht wird.

    Eine Regierung funktioniert mit drei zerstrittenen Parteien nicht. Sehen wir ja jeden Tag in den Nachrichten. 2 Schritte vor. 2 Schritte zurück. Statt Klimaschutz, werden Waffen exportiert, Energie verteuert und überall ohne gesamtkonzept solar und windräder gebaut, ohne das stromspeicherung und Umwandlung in Wasserstoff.

  14. 26.

    Was hat Frau Jarasch als Verkehrssenatorin erreicht? Die U2 fährt seit Oktober nicht mehr durch. Eine Fahrradstraße in der Friedrichstr, welcher vom Gericht eingesammelt wurde, wurde einfach wieder eröffnet. Die ganzen anderen Baustellen an der S- und u-Bahn sowie Tram, trugen so kurz vor Wahl ihr übriges. Wären die Grünen vorm 2. Weltkrieg in der Berliner Regierung an der Macht gewesen, hätten wir vermutlich kein S- u. U-Bahn Netz. Für mich fehlte bei der Wahl ein leistungsfähiges ÖPNV konzept

  15. 24.

    Die Grünen Politiker/ Politikerinnen sollte endlich wieder alle dahin ziehen wo Sie hergekommen sind. Berlin braucht Sie nicht.....

  16. 23.

    Seh ich auch so. Überall nur auf radwege zu setzen, ist keine Verkehrswende außerhalb des s-bahn-rings.

  17. 22.

    Das sehe ich anders. Der Ansatz ist nämlich ein völlig anderer. In den USA verhindert man durch das Zweiparteiensystem die Einflussnahme von kleinen Parteien. Das liegt natürlich auch in der Historie begründet, da die USA ja ein Einwanderungsland sind und waren. So hat man eine gewisse Kontinuität, die für die USA essentiell wichtig ist. Positionen vom Rand des Parteienspektrums, wie bei uns etwa die LInke, oder ideologisch eindimensionale wie die Grünen, oder extreme wie die AfD, werden vom Regierungsgeschäft ferngehalten. Ich bin da auch manchmal zwiegespalten. Aber wenn ich an die extremen Eingriffe der Grünen denke, einer läppischen 15% Partei, dann hat das System der USA schon seine Berechtigung. Erst recht für eine so heterogene Gesellschaft.

  18. 21.

    Solange Frau Mertens und Jarasch in Berlin das Grüne Gespann sind, kann man diese Partei nicht wählen. Mit diesen Personen ist keine reale Politik für den Bürger machbar. Nur für Ideologen. Das mögen wir nicht.

  19. 20.

    >“ würden Parteien durch absolute Mehrheiten allein regieren können.“
    Das wird in unserer Mehrpateienlandschaft sicher nicht mehr passieren. Was eigentlich so für die meisten Interessen des Volkes auch nicht schlecht sein muss, von vielen politischen Interessen etwas in der Politik drin zu haben. Koalition als Kompromiss halt. Kein Extrem, sondern eine gesunde Mischung. Das macht die ganze Demokratie zwar aufreibender, aber wenn keiner der beteiligten Parteien ohne Rücksicht auf Verluste durch die Wand will, sollte es eigentlich funktionieren.
    Die Amis als Gegenbeispiel mit ihrem 2 Parteiensystem und nur 1 Parteien Regierungssystem sind schon lange keine Vorreiter mehr in Sachen Demokratie und Interessenvertetung für zumindest mal 80% ihrer Bürger.

  20. 19.

    Ich hätte gerne viel mehr Diversität, auch im Verkehr, statt Gleichmacherei.... der Ungleichen.

  21. 18.

    Bräuchte es keine Zweckbündnisse, würden Parteien durch absolute Mehrheiten allein regieren können.

  22. 17.

    ach? und weshalb sind die Grünen im Bund und diversen Landesparlamenten Teil von Regierungskolaitionen? (Während dauerhaft niemand seit der afd-Gründung vor 10 Jahren mit diesem Faschistensumpf koalieren will, dieser "verein" gehört durch Verbote komplett und dauerhaft stillgelegt.

  23. 16.

    Man kann ja vieles sagen, aber das Ergebnis spiegelt nicht Ihre Aussage wieder ^^
    Die Grünen haben ihr Ergebnis halten können

  24. 15.

    Genauso ist es. Wenn die Wähler die grüne Partei gewollt hätten, dann wäre das Wahlergebnis anders ausgefallen.

  25. 14.

    "Bitte nicht den Menschen Sand in die Augen streuen", der ist in den Kisten der DB/BVG zum Abbremsen des Zugverkehrs besser und sinnvoller aufgehoben. "Wer hat Schuld" fragte ein ehemaliger Bundesminster? "Die Grünen" war seine Antwort. Ist vielleicht etwas dran.

  26. 13.

    Natürlich. Jede Koalition ist zweckorientiert. Was denn sonst?

  27. 12.

    Die Grünen sind schlechte Wahlverlierer, die zudem offenbar das Ergebnis einer demokratischen Wahl nicht wirklich respektieren, im Grunde verweigern sie damit den Bürgern jeglichen Respekt.
    Laut neuen Umfragen bewegt sich diese Partei bei 13 Prozent. Nur mal als Einordnung zur politischen Relevanz.

  28. 11.
    Antwort auf [Neugieriger] vom 03.06.2023 um 15:54

    Siie sprechen von einer Wirtschaft, die unsere Heimat, die Erde zerstört. Nein, die kann nicht fortgeführt werden! Auch nicht als "grünes Wachstum". Wir haben neue Zeiten vor uns!

  29. 10.

    Ha Ha, RRG war noch viel schlimmer.
    Das ist mal wieder das Trampeln eines Kindes dem man das Spielzeug weggenommen hat.

  30. 9.

    Ja ja, die grünen träumen weiter in ihrer Blase. Umfragewerte rasen grad in den Keller aber sie machen weiter große Sprüche. Hoffentlich hält der Trend noch ne Weile an und sie schaffen es bis 2024 unter 5% in Brandenburg!
    RRG war übrigens auch eine Zweckkoalition, schon vergessen Frau Mertens?

  31. 8.

    Zweck…..! Grüne würden es eh nie allein schaffen als stärkste Partei. Immer das 3. Rad am Wagen.
    Vielleicht sollte man den Bürgern statt Luft auch mal was anbieten wie bezahlbarer Wohnraum, Lebenshaltungskosten wie unter Merkel und Sicherheit.

  32. 7.

    Seit wann sind Klimawandelleugner und andere Spinner bei "klarem Menschenverstand"?

  33. 6.

    >“ Schwarz-roter Senat sei "beschädigt" gestartet… sie gehe das Problem des Klimawandels und seiner Folgen nicht ausreichend an und schone die Menschen“
    Danke Susanne Mertens für diese deutlichen Worte, jetzt ist die Katze ausm Sack: Die Grünen schonen lieber unser Klima als die Menschen. Dass radikale Lösungen gegen den Klimawandel immer auch sozial verträglich sein müssen, gerade auch Geringverdiener „schonen“ müssen, ist bei denen in ihrer vom Volk entkoppelten Politik noch nicht angekommen.
    Sicher können wir uns nicht ausruhen und es muss weitergehen mit der CO2 freien Energiepolitik. Aber es muss doch für uns Steuerzahler bezahlbar und lebensnah bleiben! Das nennt man dann Realpolitik. Es braucht sicher auch Druck aus der Basis, dann denken CDU und SPD hoffentlich nicht nur in Konzernstrategien. Was Susanne Mertens da abliefert, ist reine Polemik.

  34. 5.

    Was sollte eine Koalition denn anderes sein als ein auf wechselseitigen Kompromissen basierendes Zweckbündnis?
    Der Zweck heiligt in diesem konkreten Fall die. Mittel: Die unsägliche Verkehrsdiktatur einer Frau Jarasch zurückzudrehen und darüberhinaus die grüne Weltuntergandshysterie zu beenden.

  35. 4.
    Antwort auf [Berliner ] vom 03.06.2023 um 13:16

    Genau so ist es!!!!! Danke für den Kommentar mit klarem Menschenverstand.

  36. 3.

    Wenigstens hat sie erkannt, dass Koalitionen mit den Grünen keinen Zweck haben

  37. 2.

    Die Grünen haben mit ihrem Hass und all den Aktionen gegen Autofahrer sehr große Teile der möglichen Wählerschaft komplett verprellt hadern immer noch mit der Abstrafung am Wahlabend.

    Mann sollte, bei aller Ideologie, die Bürger und deren Bedürfnisse nicht aus dem Blick verlieren!

  38. 1.

    Selbstkritik, suche nach eigenen Fehlern null. Dabei hat es die Partei bitter nötig. Umfragewerte mies wie nie, Tendenz fallend. Aber als Wadenbeisser Richtung Senat lebt es sich natürlich ruhiger.

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