Regelung in Schulen soll auch enden - Corona-Testpflicht in Berliner Kitas entfällt am 9. Mai

Mi 27.04.22 | 16:29 Uhr
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Zwei Schulkinder halten ihren SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test in der Hand dieser Negativ anzeigt, im Hintergrund liegt eine Federmappe, Hefte und Bücher für die Schule auf dem Tisch. (Quelle: Fotostand / K. Schmitt/dpa)
Audio: Inforadio l 27.04.2022 | Bild: Fotostand / K. Schmitt/dpa

Wie in Brandenburg soll auch an Berliner Schulen und Kitas die Testpflicht entfallen. Nach rbb-Informationen ist für die Kitas ab 9. Mai Schluss. Parallel dazu soll die Regelung auch an den Schulen enden.

Die Corona-Testpflicht in Berliner Kitas soll ab 9. Mai entfallen. Das geht aus einem Entwurf für ein Schreiben der Bildungsverwaltung an die Dachverbände der Kitaträger hervor, das dem rbb exklusiv vorliegt. Darin heißt es, dass aufgrund der sinkenden Infektionszahlen die "allgemeine, regelmäßige Testpflicht in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege entfällt".

Ausdrücklich wird aber darauf hingewiesen, dass auch nach dem 9. Mai auf freiwilliger Basis und anlassbezogen weiter getestet werden kann, etwa wenn es zu Corona-Ausbrüchen kommt. Dafür sollen den Einrichtungen auch künftig Tests (ein Test pro Person und Woche) zur Verfügung gestellt werden, schreibt die Senatsverwaltung.

Kein Test-to-Stay mehr

Ebenfalls zum 9. Mai wird die bisherige Test-to-Stay-Strategie enden. Sie sieht vor, dass Kinder, die Kontakt mit einem Infizierten hatten, die Kita weiter besuchen können, aber täglich getestet werden. Wie mit diesen "Kontaktkindern" verfahren wird, ob sie weiter die Kita besuchen können oder in Quarantäne geschickt werden, liege künftig in der Hand der örtlichen Gesundheitsämter, so die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.

Koalition diskutiert über Teststrategie an Schulen

Die rot-grün-rote Koalition diskutiert noch über die künftige Teststrategie an Schulen. Schulsenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) diskutiere ihre Vorstellungen am Donnerstag mit dem Bildungsausschuss der Berliner Abgeordnetenhauses. Am kommenden Montag werde sich auch der Hygienebeirat der Bildungsverwaltung mit der Testpflicht an Schulen befassen, kündigte Busses Sprecher an.

Aufgeschlossen für ein baldiges Ende der Testpflicht an Schulen hatte sich schon am Montag die grüne Gesundheitssenatorin Ulrike Gote im Gesundheitsausschuss gezeigt.

Skeptischer zeige sich die bildungspolitische Sprecherin der Linken, Franziska Brychcy. Anhand der ferienbedingt mangelhaften aktuellen Daten lasse sich eine Abkehr von der Testpflicht nicht rechtfertigen. Auch der Landeselternausschuss möchte mit der Aufhebung warten, bis es bei der Infektionslage eine eindeutige Entwarnung durch Wissenschaft und Ärzte gebe.

Der Sprecher von Bildungssenatorin Busse betonte, dass eine Entscheidung über das Fortbestehen oder das Ende der Testpflicht noch nicht gefallen sei.

"Begründung inhaltlich nicht nachvollziehbar"

Der Amtsarzt von Reinickendorf, Patrick Larscheid sagte rbb24 Inforadio zuvor, dass die Tests auch an Schulen wegfallen sollen. Vor dem Hintergrund der bundesweiten Corona-Strategie sei das "konsequent", weil auch das Testen bei Erwachsenen nicht mehr als relevant erachtet werde. Allerdings werde als Begründung angeführt, dass die Infektionszahlen jetzt niedrig genug seien, um das Testvorgaben zu lockern. Das sei inhaltlich nicht nachvollziehbar, so Larscheid. "Denn die Krankheitszahlen, so wie wir sie jetzt haben, sind um ein Vielfaches höher, als wir sie je hatten"

Der Berliner Senat hatte bereits Ende März eine Aufhebung der Maskenpflicht an Berliner Schulen beschlossen. Dafür mussten Schülerinnen und Schüler sich übergangsweise drei mal pro Woche testen.

In Brandenburg enden die verpflichtenden Tests bereits am kommenden Montag.

Sendung: Inforadio, 27.04.2022, 8:00 Uhr

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37 Kommentare

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  1. 37.

    Verraten Sie mir bitte mal, wie Sie die 650 ausgerechnet haben. Mit der normalen Formel komme ich auf 91.

  2. 36.

    Ich bin leider kränklich heute und muss mich korrigieren. Wenn jeder Schüler dreimal die Woche getestet wird, dann ergeben Ihre Zahlen eine Inzidenz von mindestens 650, nicht höchstens.

  3. 35.

    "Umso weniger getestet wird, umso weniger Positive werden erfasst, und dann fallen automatisch die Zahlen, obwohl sie in Wirklichkeit deutlich höher sein müssten"
    Was mich befremdet ist die Auslegung des Zusammenhangs mit Testaufkommen und positiven Fällen. Als vor einem Jahr mit Einführung der Massentests erst bei Lehrern und Erziehern, dann bei Klasse 11-13, dann bei Berufsschulen und 10. Klassen, dann beim Einkaufen, Friseur usw und dann bei allen Schüler und bei Kundenkontakt, die Zahlen in die Höhe gingen, hieß es immer, das liegt nicht an den Massentests sondern an der Welle. Jetzt fallen die Zahlen und alles verkündet, das liegt nur am Wegfall der Tests. Kann man sich mal einig werden?

  4. 34.

    Ich halte das Testen angesichts Ihrer Zahlen (die ich nicht überprüft habe) für verhältnismäßig. Die Schüler, die positiv sind (3352,) werden ja nur einmal die Woche positiv getestet. Insofern haben wir hier immer noch hohe Fallzahlen. Wenn die 3352 alle beim 1. Test der Woche auffielen, dann hätten wir hier eine Inzidenz von über 650. Natürlich werden auch Schüler erst bei späteren Tests positiv erkannt, ist die Inzidenz tatsächlich etwas niedriger. Ich halte angesichts von Neuinfektionsinzidenzen im mittleren dreistelligen Bereich Maßnahmen wie Maske und Testen für gerechtfertigt.

  5. 33.

    Ist das wirklich Ihr Ernst, dass Sie leiden, wenn Kinder vor Ihnen Maske tragen? Das kann ich tatsächlich nicht nachvollziehen. Ungefähr 2/3 meiner Lernenden tragen noch Maske. Ich finde das gut, weil sie begriffen haben, dass man sich und andere vor Corona schützen kann und sollte. Übrigens gab es keine 2-jänrige Maskenpflicht in der Schule. Das begann erst im Herbst 2020, zunächst auf Gängen, dann im Lehrerzimmer, schließlich im Unterricht. Letztlich bedarf es einer gewissen Resilienz im Leben, um mit unangenehmen Situationen gut umzugehen. Masken und Testen halte ich nicht für wahnsinnig unangenehm, beides wäre halt noch einige Zeit notwendig, bis die Infektionszahlen tatsächlich niedrig sind.

  6. 32.

    Bei allen Maßnahmen müsste man normalerweise auf die Verhältnismäßigkeit achten. Was hier im Land ja leider nicht passiert. Wenn von 1.535.895 in einer Woche von den Schülern durchgeführten Tests ganze 3.352 positiv sind, was 0,218 % entspricht, ist es völlig absurd an dieser Maßnahme festzuhalten.

  7. 31.

    Aber auch als wir alle noch getestet haben und Maske getragen haben, hatten wir in den Schulen viele Fälle! Ich finde, dass diese Maßnahmen bei Omikron sehr wenig gebracht haben. Ich möchte von den Menschen wissen, die sich noch Maßnahmen wünschen- wann wäre für Sie den richtigen Zeitpunkt? Ich war langsam depressiv zu Mute. Ich fand es sehr schwierig, nach fast 2 Jahren mit Maske im Klassenzimmer, die ganzen Gesichter der Kinder nicht zu sehen. Für Manche hier im Forum mag es übertrieben sein aber so ging es mir. In einer Schule zu arbeiten heißt, dass man nah an ein Infektionsgeschehen ist. Bei Omikron ist es aber wirklich Zeit, den Beruf normal ausüben zu dürfen. Was Kommentare von Jugendlichen betrifft, würde ich hier nicht erwarten! Sie sind wahrscheinlich ih andere Medien tätig.

  8. 30.

    Ich bin übrigens Lehrer, und daher weiß ich auch, dass die Bildungsverwaltung schlicht und ergreifend die Pflicht hat, Kinder, Jugendliche und Beschäftigte vor vermeidbaren Infektionen zu schützen (siehe § 51 Schulgesetz bezüglich der Lernenden; u.a. Arbeitsschutzgesetz, Arbeitssicherheitsgesetz, Arbeitsstättenverordnung für Beschäftigte).

    Es macht mich immer wieder fassungslos, wenn Leute Kinder erziehen wollen, denen das gesundheitliche Wohl der Kinder schnuppe ist. Und da ist es egal, ob Mutter oder Kollegin. Ich stelle auch stets fest, dass die Generation Ü70 sich besonders für die "entrechteten" Kinder während der Pandemie einsetzt. Warum schreibt hier nie ein Jugendlicher z.B., dass Maske und Testen ihn diskriminieren?

  9. 29.

    Es ist immer hilfreich sich nicht nur anzusehen was macht Deutschland… in Deutschland dauert alles nur etwas länger… naja die anderen Länder haben halt kein RKI, Lauterbach und noch immer nicht verstanden, dass man ohne ffp2 Maske nicht überleben kann.
    Wie bei den Masken heben immer mehr Länder die Quarantäne einfach auf.
    https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-massnahmen-quarantaene-100.html
    Naja wenn der von Lauterbach angedrohte killervirus nicht kommt wird das wohl hier auch gemacht werden… dauert halt nur etwas länger.

  10. 28.

    https://www.berlin.de/sen/bjf/service/presse/pressearchiv-2022/pressemitteilung.1200581.php
    Ob die sinnlosen Massentests in den Schulen entfallen, wollen sie erst noch mit dem Hygienebeirat besprechen. Na da bin ich ja gespannt. Gote und Larscheid hatten eigeentlich ein Ende zu Ende April bzw. 9. Mai angekündigt. Meine Güte, machen die das spannend.

  11. 27.

    Es geht auch darum die passive Sicherheit ohne Tests und Qurantäne zu verbessern und die Infektionskurve abzuflachen. In der Schule kann man wieder zu Masken wechseln wenn Filter nicht reichen in Kitas gibts nur Filter.
    Die Frage ist doch wie das Endziel ist. Die Wellen z.T. mit neuen Varianten kommen wieder , Reinfektionen werden auch regelmäßig auftreten. Jedes mal Quarantäne kann ja nicht die Lösung sein. Wenn sich nicht alle in einem kurzen Zeitraum anstecken sollen, man aber keine Qurantänen möchte was bleibt um die Kurven abzuflachen.
    Masken und ne gute Lüftung.

  12. 26.

    Danke, Jane! Ich finde es wichtig, wenn sich Lehrer zu Wort melden, da über Herrn Meidinger und die GEW ein verzerrtes Bild über die Meinung der Lehrerschaft vermittelt wird. Ist übrigens mit dem Elterngremien in Berlin dasselbe Problem.

  13. 25.

    https://www.nordkurier.de/brandenburg/mehr-psychiater-fuer-kinder-und-jugendliche-noetig-2747983004.html?utm_campaign=Nordkurier%20Corona-Update&utm_content=20220427&utm_medium=email&utm_source=Revue%20newsletter
    Den Schaden, den die Politik mit den Maßnahmen bei den Kindern schon angerichtet hat, können die nie wieder gutmachen. Erfahrungsgemäß wird wieder am ehesten bei den Kindern gespart, wenn das Geld knapp wird...

  14. 24.

    Die Fürsorgepflicht wurde verletzt, in dem man die Kinder bislang am stärksten mit Maßnahmen belegt hat.

    Es ist gut, dass die Kinder jetzt keine Masken mehr tragen müssen und endlich auch die Testpflicht fällt.

    Endlich haben die Kinder die Chance wirklich nach Corona aufzuholen!

  15. 23.

    Die Lüfter in den Schulen sind ein Witz, wir haben an unserer Schule in jedem Raum einen lüfter und trotzdem fegt corona durch die schule. Egal ob kinder oder personal

  16. 22.

    Ich bin als Mutter und Lehrerin herzlich erleichtert, dass die Maßnahmen fallen. Schon diese Woche habe ich so viele Gesichter gesehen und die Kommunikation im Klassenzimmer klappt viel besser. Warum sollten die Schuler:innen immer noch an Maßnahmen halten- Büro Arbeiter müssen nicht. Die Kinder haben genug gemacht für die älteren Generationen.

  17. 21.

    So sind die Zahlen (haben sich so entwickelt) >>auf https://www.berlin.de/corona/lagebericht/ klicken und dann im oberen Bereich auf einen blauen Button "zeitlilcher Verlauf" klicken.

  18. 20.

    Mich stört, dass die Bildungsverwaltung ihre Fürsorgepflicht gegenüber Kindern, Jugendlichen und Beschäftigten verletzt, und außerdem habe ich etwas gegen diese Unehrlichkeit. Wäre man ehrlich, hieße es, "Nach 2 Jahren Pandemie haben wir einfach keinen Bock mehr auf Corona und schaffen deshalb nun alle sinnvollen Maßnahmen ab." Aber stattdessen spricht man von sinkenden Infektionszahlen, und das ist schlicht gelogen.

    Wenn Sie mich nach sinnvollen Maßnahmen für die Gegenwart fragen, ist das für Schulen ganz einfach: Masken- und Testpflicht. Wenn die Infektionszahlen einmal tatsächlich niedrig sind, dann und erst dann haben sich die Maßnahmen erledigt.

  19. 19.

    Mich stört, dass die Bildungsverwaltung ihre Fürsorgepflicht gegenüber Kindern, Jugendlichen und Beschäftigten verletzt, und außerdem habe ich etwas gegen diese Unehrlichkeit. Wäre man ehrlich, hieße es, "Nach 2 Jahren Pandemie haben wir einfach keinen Bock mehr auf Corona und schaffen deshalb nun alle sinnvollen Maßnahmen ab." Aber stattdessen spricht man von sinkenden Infektionszahlen, und das ist schlicht gelogen.

    Wenn Sie mich nach sinnvollen Maßnahmen für die Gegenwart fragen, ist das für Schulen ganz einfach: Masken- und Testpflicht. Wenn die Infektionszahlen einmal tatsächlich niedrig sind, dann und erst dann haben sich die Maßnahmen erledigt.

  20. 18.

    Wenn denn mal bisher richtig von den Eltern getestet würde. Kurz mal über die Lippen reiben bei der Durchführung eines Tests ist da nicht genug....Gefühlt sind die Erzieher und die Kitas in der Pandemie eh nur die Doofen... wenn Artikel über Corona in Bildungseinrichtungen erscheinen, werden meist immer nur die Schulen erwähnt. Kitas kaum, oder nur einen ganz kurzen Absatz.

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