Eilantrag beim Verwaltungsgericht - Galeria Karstadt Kaufhof klagt gegen 2G-Regel im Berliner Einzelhandel

Fr 17.12.21 | 15:02 Uhr
  104
Archivbild: Menschen stehen am 01.04.2021 kurz vor Öffnung eines Kaufhauses am Alexanderplatz vor dem Eingang. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Bild: dpa/Paul Zinken

In Niedersachsen wurde die 2G-Regel im Einzelhandel jüngst gekippt, nun gibt es auch in Berlin eine erste Klage: Der Konzern Galeria Karstadt Kaufhof hat einen Eilantrag beim Berliner Verwaltungsgericht eingelegt.

Galeria Karstadt Kaufhof geht juristisch gegen die 2G-Regel im Einzelhandel vor. Ein Sprecher des Berliner Verwaltungsgerichts bestätigte am Freitag dem rbb, dass ein entsprechender Eilantrag eingegangen sei.

Zuerst hatte der "Tagesspiegel" berichtet. Mit einer Entscheidung noch am Freitag wird nicht gerechnet.

Unterstützung vom Handelsverbands Berlin-Brandenburg

Der Geschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg, Nils Busch-Petersen, hatte am Donnerstag in der rbb-Abendschau erklärt, sein Verband werde Einzelhändler unterstützen, die in der Region vor den Verwaltungsgerichten gegen die 2G-Regel klagen. Es habe im Einzelhandel keine Corona-Ausbrüche gegeben, die Hygienekonzepte in den Läden reichten aus. Er kritisierte zudem, dass das Ladenpersonal in der Pandemie Hilfspolizei spielen und dabei Beleidigungen und Übergriffe aushalten müsse.

Gerichte sind sich uneinig

Bei Gerichten in ganz Deutschland sind inzwischen Klagen gegen die 2G-Regel eingegangen. Bislang gibt es aber keine einheitliche Linie der Richter.

Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht hatte am Donnerstag die 2G-Regel im Einzelhandel gekippt, die Bund und Länder Anfang Dezember bundesweit vereinbart hatten. In Schleswig-Holstein war ein Eilantrag gegen die 2G-Regel dagegen vom zuständigen Gericht abgelehnt worden.

Sendung: Inforadio, 17.12.2021, 14:52 Uhr

Was Sie jetzt wissen müssen

104 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 104.

    Das "Unternehmen [mit] einen Arsch in der Hose" ist ein Steueroptimirer und hat den Steuerzahler schon ein nettes Sümmchen gekostet. Man kann sagen das "Unternehmen [mit] einen Arsch in der Hose" hat sich an der Pandemie bereichert und sich auch schon vorher mit Steuergelder gesundgestoßen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Signa_Holding#Steuervermeidung

  2. 103.

    Seh ich ähnlich. Denn den damaligen Lockdown hat das BVerfG schon abgenickt. Ich finde es langsam schon Irrsinn, wie wir die Pandemie immer wieder selber durch Unvernunft verlängern.

  3. 102.

    Toi, toi, toi....ich drücke beide Daumen, ganz feste!!

  4. 101.

    Wird nur dazu führen, dass es einen Lockdown geben wird. Niederlande, Dänemark gehen schon voran … Dann wird der Handel noch mehr jammern

  5. 100.

    Den Schwachsinn nennt man in einer förderalen Demokratie Abwägungsprozess und gestützt durch wissenschaftliche Modellierungen. Nur mal soviel, ein normaler Antigentest hat nur eine geringe Trefferwahrscheinlichkeit und die Auswertung eines sicheren PCR-Tests dauert zu lange.
    Das Problem ist eben die Unsicherheit in der Rechtssprechung und daran ist die Ampel nicht ganz unbeteiligt. Die Gerichte können eben bei gleichem Sachverhalt ohne gesetzliche Vorgaben zu unterschiedlichen individuellen Ergebnissen kommen.
    Wer denkt dass das OVG-Urteil richtungsweisend ist wird sich noch wundern.

  6. 99.

    Durften sie während der Harten Lockdowns nicht im Netto einkaufen ?
    Lebensmittel,Arzneimittel sind waren des täglichen Bedarfs, diese Geschäfte werden niemals zugemacht, oder wollen sie verhungern oder verdursten
    Wie sollen die Ungeimpften ihre Lebensmittel einkaufen ,wenn hier 2G gelten würde

  7. 98.

    Da bin ich ganz bei Ihnen, es ist nämlich viel besser, wenn das Politiker entscheiden, die ebenfalls von Medizin keine Ahnung haben.

  8. 97.

    Endlich haben mal einige Unternehmen einen Arsch in der Hose und wehren sich gegen diesen Schwachsinn. Wenn ich hier einige Kommentare lese frage ich mich ob durch das Masken tragen schon das Gehirn vertrocknet ist.
    Etwas logisch denken, hilft dabei.
    Es ist einfach diskriminierend, gegenüber den Mitmenschen die sich bevor sie einkaufen gehen testen lassen wollen. Mich persönlich tangiert der ganze Schwachsinn nicht. Ich kaufe im Internet, aber es soll auch noch Menschen geben die keinen Zugang zum Internet haben.
    Also, liebe Leute ein wenig Rücksicht kann man schon verlangen. Wer Angst hat sich anzustecken und das scheinen komischer Weise ja nur die Geimpften zu sein, der soll doch bitte zu Hause bleiben.
    Frohe Weihnachten


  9. 96.

    Sollte die 2G Regel nicht gekippt werden, können so einige Einzelhändler ihre Pforten schliessen. Warum soll ich beim Netto um die Ecke fast uneingeschränkt Lebensmittel einkaufen können, während im Schuhgeschäft, wo punktuell weniger Kunden im Laden sind, ungeimpfte kein Zutritt haben? Das ist widersprüchlich und hilft niemanden in der Pandemie. Wird zeit, dass diese 2G Diskriminierung der Regierung langsam aufhört.

  10. 95.

    Danke, das wünsche ich uns allen – auch und vor allem den bisher noch nicht Geimpften – ebenfalls. Schönes Wochenende!

  11. 94.

    Sie können sich ja für die nächsten zwanzig Wellen einschließen. Und viel Glück mit Ihrer Angststörung...

  12. 92.

    dann wagen sie sich bitte auch in keinen Supermarkt, man man man!

  13. 91.

    Da will doch eh keiner mehr hin, seit dem die Karstadt sind. Abgesehen davon, was erhoffen die sich? Ob nun die paar Leute nicht hingehen die ungeimpft sind oder die Leute die dann nicht mehr hingehen weil kein 2G mehr gilt mhh ... kommt aufs selbe raus denke ich mal.

  14. 90.

    Sie kennen die Antwort. Auf Karstadt, Kaufhof, etc. kann ich verzichten bzw online ausweichen, was viele dann auch machen werden ... Auf Lebensmittel also Aldi und co nicht ...

  15. 89.

    Nur, weil man gezwungen ist, ein – unvermeidbares – Risiko einzugehen, heißt das ja nicht, dass man nicht auf ein vermeidbares Risiko verzichten könnte; oder vielleicht sogar auch eben gerade sollte …

  16. 87.

    Ich gehe da auch sehr gern hin! Auch wenn ich noch keine sechzig bin... :-)))
    Auch jetzt, es ist dort nämlich total entspannt, auch und gerade in der Lebensmittelabteilung. Heute zum Beispiel ins Kaufland wäre nicht so mein Ding. :-)
    Online auch nur, wenn es gar nicht anders geht, und das ist äußerst selten. Aber wer eben lieber bei Herrn Bezos bestellt, hat seine Gründe...

  17. 86.

    Dann wünsche ich uns allen am besten möglichst gute Entwicklungen in nächster Zeit... :-)
    Ein schönes Wochenende!

  18. 85.

    Tja sowas kommt eben bei raus, wenn man unsere Oberjuristen von der FDP wählt. Bundesgesetze aufheben und für die Bundesländer den berühmten „Werkzeugkasten“ beschließen.
    Nur Pech das die Gerichte den so entstandenen Spielraum nutzen und im Einzelfall nach eigenen Abwägungsprozessen die Maßnahmen wieder kippen.

Nächster Artikel