Interview | Impfpflicht in der Pflege - "Ungeimpfte aus dem Verkehr zu ziehen, könnten wir als Pflegedienst nicht aushalten"

Di 15.03.22 | 09:01 Uhr
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Symbolbild: Eine Pflegerin in einem Seniorenheim trägt eine FFP2-Maske. (Quelle: dpa/M. Murat)
Audio: Inforadio | 14.02.2022 | Wolf Siebert | Bild: dpa/M. Murat

Bis Dienstag müssen Beschäftigte im Pflegebereich nachweisen, dass sie vollständig gegen Corona geimpft sind. Ein Berliner Pflegedienst-Inhaber hat nur wenige ungeimpfte Mitarbeiter. Im Interview erklärt er, warum er diese trotzdem nicht entbehren kann.

Bis zum 15. März müssen Beschäftigte im Pflegbereich ihrem Arbeitgeber nachweisen, dass sie vollständig gegen Corona geimpft oder genesen sind oder sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Ab dem 16. März gilt die einrichtungsbezogene Impfpflicht für Mitarbeiter in Gesundheits- und Pflegeberufen. Arbeitgeber müssen nicht geimpfte Beschäftigte laut Infektionsschutzgesetz melden, die Gesundheitsämter können Konsequenzen ziehen.

rbb|24: Herr Wiegel-Herlan, wie arbeitet Ihr ambulanter Pflegedienst?

Wiegel-Herlan: Grundsätzlich haben wir mehrere Touren mit examinierten und nicht examinierten Pflegekräften, die dann Leistungen der häuslichen Pflegehilfe und der häuslichen Krankenpflege erbringen. Und wir haben auch noch sogenannte Alltagshelfer. Sie gehen zum Beispiel für die älteren Menschen einkaufen, begleiten sie zu Arztbesuchen, machen in der Wohnung sauber, also alles Dinge, die ältere Menschen häufig nicht mehr alleine machen können.

zur person

Der Sozialarbeiter und Diplom-Soziologe Hanfried Wiegel-Herlan, 65, arbeitet seit 39 Jahren im Bereich der ambulanten Pflege. Seit 22 Jahren ist er Inhaber eines ambulanten Pflegedienstes im Süd-Westen Berlins. Sein Pflegedienst hat rund 60 Mitarbeiter:innen, davon arbeiten 55 in der Pflege. Sie betreuen zwischen 180 und 200 ältere Menschen.

Wie viele Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind geimpft beziehungsweise ungeimpft?

Von unseren 60 Leuten sind vier ungeimpft, also 56 geimpft. Ja, die vier sind natürlich meine Sorgenkinder. Ich habe mit ihnen gesprochen und auch zum Teil E-Mail-Korrespondenzen zu dem Thema geführt. Bei einer bin ich hoffnungsfroh, dass sie sich noch impfen lassen wird, bei den anderen nicht. Die sind überzeugt, dass die Impfung jetzt nicht der richtige Weg für sie ist.

Gab es Kritik oder wurde die Entscheidung der Ungeimpften seitens ihrer ungeimpften Kolleg:innen akzeptiert?

Empfindlichkeitsreaktionen habe ich nicht wahrgenommen. Da herrscht zwar Unverständnis, aber auch Toleranz für den individuellen Weg, den die Leute gehen. Ich finde übrigens die Argumente gegen eine Impfpflicht in der Pflege überzeugender als die Pro-Argumente. Ich würde deshalb eine Impflicht für Leute über 60 Jahre für sinnvoller halten, weil die am stärksten gefährdet sind. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jetzt in dieser Weise unter Druck zu setzen, halte ich für nicht zielführend.

Wissen Ihre Klienten, wer von Ihren Mitarbeiter:innen geimpft oder nicht geimpft ist?

Wir informieren die Patienten und Patientinnen nicht über den Impfstatus der Leute, die wir da einsetzen. Da würden wir irre werden. Vor allem zu Beginn der Pandemie haben die Patientinnen und Patienten schon mal gefragt. Aber inzwischen ist es eher selten. Manchmal ist es andersherum: Patienten oder Patientinnen, die selbst infiziert sind, informieren uns und sagen, dass besser erst mal keiner zu ihnen kommen soll.

Wie oft werden Ihre Mitarbeiter:innen getestet?

Also die Geimpften, werden – wenn sie im Einsatz sind – alle zwei Tage getestet, die Ungeimpften jeden Tag.

Ab dem 16. März müssen Sie die Ungeimpften der Behörde melden. Werden Sie das tun?

Ich werde diejenigen, die dann noch nicht geimpft sind, dem Gesundheitsamt melden. Ich werde das aber mit dem Votum verbinden, sie auf gar keinen Fall aus dem Verkehr zu ziehen, weil wir das als Pflegedienst überhaupt nicht aushalten könnten. Denn man muss ja die Risiken gegeneinander abwägen. Auf der einen Seite haben wir das Infektionsrisiko, was ein potenzielles Risiko ist. Wenn aber vier Leute nicht mehr zur Arbeit kommen können, dann haben wir ein akutes Risiko, was sich unmittelbar auswirkt. Soll heißen: Wir müssten wahrscheinlich eine Pflegetour auflösen und zehn oder fünfzehn Pflegeaufträge kündigen und zwar mit sofortiger Wirkung, weil wir sie gar nicht mehr bedienen könnten.

Die Berliner Gesundheitssenatorin Gote hat in einem rbb-Interview angekündigt, dass die "Versorgungssicherheit" im Vordergrund stehen wird, also die Versorgung der Patient:innen. Dennoch: Wie schätzen Sie das medizinische Risiko durch Ihre ungeimpften Mitarbeiter:innen ein?

Wir halten uns natürlich strikt an die Hygieneregeln, die in diesem Zusammenhang einzuhalten sind, auch die Pflegedienstleitung achtet da sehr darauf. Ich kann aber sagen: Auch die ungeimpften Mitarbeiter haben da ein sehr hohes Problembewusstssein und sind natürlich ganz besonders vorsichtig. Insgesamt haben wir überhaupt keinen Anhaltspunkt dafür, dass jemals ein Patient durch eine unserer Mitarbeiterinnen infiziert worden ist. Umgekehrt schon eher. Kürzlich hatten wir einen Fall, da hat eine Patientin ihren 90. Geburtstag im Kreise der Familie gefeiert. Da waren auch Kindergartenkinder dabei, die dann die Seuche eingeschleppt und die Uroma infiziert haben. Auf diesem Wege ist dann wahrscheinlich eine unserer Mitarbeiterinnen infiziert worden. Die war ungeimpft und ist dann eben 14 Tage ausgefallen.

Sie können also guten Gewissens sagen: Es ist vertretbar, auch nach Einführung der Einrichtungsbezogenen Impfpflicht ungeimpfte Mitarbeiter:innen einzusetzen?

Um das noch einmal ganz klar zu sagen: Das Risiko der gegenseitigen Infektion hat sich durch die Änderung der Gesetzeslage nicht verändert. Wir setzen diese Leute ja auch jetzt ein. Das Risiko war und ist vorher und nachher das gleiche. Wir haben bisher geglaubt, es vertreten zu können, ungeimpfte Leute zu den Patienten zu schicken, und das glauben wir auch weiterhin.

Fühlen Sie sich seitens der Behörden, also vor allem von der Gesundheitsverwaltung, gut informiert über die Abläufe nach dem 16. März?

Die Ankündigung, dass ab 16. März die Meldepflicht eintritt, ist ja schon vor vielen Wochen erfolgt, sodass wir uns jedenfalls mental und emotional gut darauf vorbereiten konnten. Wie schnell das Gesundheitsamt dann entscheidet, ob ein Mitarbeiter gesperrt wird oder nicht, da mache ich mir keine Sorgen. Solange es keine Entscheidung gibt, kann ich so weitermachen wie bisher. Erst wenn eine dezidierte Mitteilung des Gesundheitsamtes käme, dass einzelne Mitarbeiter nicht mehr beschäftigt werden dürfen, dann könnte ich mich damit auseinandersetzen. Unklar ist ja auch, ob diese Sperre dann sofort gelten würde.

Dennoch gibt es für Ihren Pflegedienst eine gewisse Unsicherheit, weil Sie nicht wissen, wie das Gesundheitsamt entscheiden wird. Können Sie zurzeit guten Gewissens neue Pflege-Aufträge annehmen?

Das machen wir schon. Wir sind natürlich grundsätzlich optimistisch, dass wir so weiterarbeiten können wie bisher, zumal wir auch immer eine gewisse Fluktuation in unserem Patienten-Bestand haben. Wir lassen es jetzt erst einmal darauf ankommen. Und die Leute haben ja auch einen hohen Bedarf ein an Pflege. Wir können die Anfragen, die wir bekommen, gar nicht alle bedienen. Wir haben eine Liste, wo immer ein Dutzend Patienten darauf warten, unsere Dienste in Anspruch nehmen zu können.

Was halten Sie generell von der Einrichtungsbezogenen Impfpflicht?

Ich verstehe durchaus, dass die Einrichtungsbezogene Impfpflicht erwogen und beschlossen worden ist. Dafür gibt es durchaus Argumente. Ich finde aber die Gegenargumente entscheidender.

Vielen Dank für das Gespräch

Mit Hanfried Wiegel-Herlan sprach Wolf Siebert.

Sendung: Inforadio, 15.03.2022, 06:10 Uhr

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51 Kommentare

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  1. 51.

    Liest sich wie in finstersten Zeiten: "Ungeimpfte aus dem Verkehr zu ziehen, könnten wir als Pflegedienst nicht aushalten".

  2. 50.

    Lustig das das immer noch leute glauben."
    Traurig, das das immer noch Leute ignorieren.

  3. 49.

    anders herum bezahlen die "Ungeimpften" auch ihre 1., 2., 3., und 4., und evtl. 5. und 6. Impfung...und wenn Sie sich dann noch trotz dessen infizieren, werden diese Arztkosten auch noch bezahlt.
    So ist das halt bei der Solidargemeinschaft geregelt.
    Oder denken Sie etwa alle "Ungeimpften" sind Hartz4- Empfänger die keinen eigenen Beitrag in GKV leisten?!?
    Vielleicht sollte man Kosten sparen in DL... mir fallen da genügend Beispiele ein. Vorne voran das anlasslose Testen in der Schule. Bei der wie man neudeutsch sagt nicht-vulnerablen Gruppe. Statt dessen sollte man da wo es wichtig ist (Altersheim, Tagespflege, KH usw.) ALLE testen...

  4. 47.

    Trotz Booster wird bei uns tgl. Das komplette Personal getestet.
    Die Bewohner nur wöchentlich und davon sind nicht mal alle geimpft. Ungeimpfte Angehörige treffen sich dann im Kaffee mit den Bewohnern.
    Man sieht also, dass nicht nur das Personal Verantwortung tragen sollte.
    Trotz tgl. kostenloser Test für Besucher in unserem Heim verweigern einige die Tests. Warum?

  5. 46.

    Hilfskräfte, also Pflegehelfer gibt es wie Sand am Meer? Bin grad etwas irritiert. Warum brachen die Heime so viele Stellenausschreibungen?
    Sie dürfen fordern, von einer Fachkraft versorgt zu werden. Bitte bedenken Sie dann auch die Rechnung zu zahlen für exam. Altenpfleger oder Krankenschwestern. Da wird es dann meist sehr ruhig, wenn Leistung nach Qualifikation bezahlt werden soll.
    Ich sehe jetzt schon, das Pflegebedürftige abgewiesen werden, weil in der ambulanten Pflege Personal fehlt und Touren nicht abgedeckt werden können.

  6. 45.

    Geimpfte Zahlen wie ungeimpfte die Testkosten wie auch alle die impfkosten tragen auch wenn die impfzentren kaum noch besucht wurden.
    Alle zahlen alles. Und es spielt auch keine Rolle ob jemand mit einem Riesen Verdienst erheblich mehr zahlt als ein minijobler.
    Für das entfallen der Lohnfortzahlung bei ungeimpften gibt es ein paar Hürden… und der AG hat da den Nachweis zu erbringen. Kennen sie jemanden dem die Lohnzahlung gekürzt wurde ? Ich nicht und ich bin in der Branche tätig.

  7. 44.

    Hallo,
    Als erstes finde ich es eine Schande von Ihnen, dass Sie Pflegekräfte als Hilfskräfte bezeichnen, und zweitens...wo bitte gibt es ausgebildete Pflegefachkräfte wie Sand am Meer??
    Ach nochwas...es ist nicht immer eine Sache des Geldes, wenn jemand seinen Beruf nicht mehr ausüben möchte/kann. In der Pflege gibt es noch andere "Baustellen",als das liebe Geld.
    Wie Sie schreiben, ist mir jedenfalls klar, dass Sie nicht aus der Pflege sind und auch keine Berührungspunkte mit Pflegenden haben!

  8. 43.

    Können Sie bitte die genannten Fakten unter Ihren sieben Punkten mit Quellen belegen, aus denen diese Fakten wissenschaftlich belegt hervorgehen? Vielen Dank im voraus.

  9. 42.

    Es ist nicht von der Impfung abhängig, wie gut man seinen Job ausführt. Da spielen ganz andere Dinge eine Rolle. Und wenn ein Patient sich bei seinem Pfleger ansteckt, ist es letztlich egal, ob es ein ungeimpfter Mitarbeiter mit höherer Viruslast oder ein geimpfter Mitarbeiter war, der aufgrund der Impfung wohl weniger Viruslast mit sich trägt. Krank ist dann krank und zwar unvermeidlich. Wahrscheinlich kommt der täglich Getestete sogar weniger in Betracht, ursächlich gewesen zu sein.

  10. 41.

    Da wir heute nach langer Zeit (Monate) als ungeimpfte Menschen, die Corona, Anfang 2020, durchgemacht hatten, wieder mal ins Restaurant gehen wollten, haben wir in einem Testzentrum, nach Monaten, den geforderten Schnelltest (15min Warten) gemacht. Beide waren wir negativ. Daher genossen wir entspannt den Restaurantbesuch. Kann uns einer der Befürworter der Impfpflicht sagen, warum wir uns Impfen lassen sollen?

  11. 40.

    Ich finde das Gendern in diesem Interview eine Zumutung. Der öffentlich- rechtliche Rundfunk sollte sich aus meiner Sicht an die geltenden Rechtschreibregeln halten.

  12. 39.

    1. Impfen hilft dabei, sich weniger häufig anzustecken.
    2. Impfen hilft dabei, bei Ansteckungen weniger häufig einen schweren Verlauf zu bekommen.
    3. Impfen hilft dabei, Andere weniger häufig anzustecken.
    4. Impfen hilft dabei, den R-Wert zu senken.
    5. Impfen hilft dabei, das Gesundheitssystem weniger stark zu belasten.
    6. Impfen hilft dabei, long covid eher zu vermeiden.
    7. Impfen hilft zu verhindern, daß sich ständig neue Mutationen bilden.
    Das sind Fakten, durch seriöse Studien belegt, sollte man inzwischen zur Kenntnis genommen haben.

  13. 38.

    Hallo,
    Als erstes finde ich es eine Schande von Ihnen, dass Sie Pflegekräfte als Hilfskräfte bezeichnen, und zweitens...wo bitte gibt es ausgebildete Pflegefachkräfte wie Sand am Meer??
    Ach nochwas...es ist nicht immer eine Sache des Geldes, wenn jemand seinen Beruf nicht mehr ausüben möchte/kann. In der Pflege gibt es noch andere "Baustellen",als das liebe Geld.
    Wie Sie schreiben, ist mir jedenfalls klar, dass Sie nicht aus der Pflege sind und auch keine Berührungspunkte mit Pflegenden haben!

  14. 37.

    Antwort an Karsten1: Zunächst einmal machen meine Patienten keinen Unterschied zwischen Ungeimpften und Geimpften Pflegekräften. Ganz im Gegenteil sogar. Die meisten Patienten verstehen mich und empfinden die Impfpflicht als Frechheit
    Die Sache mit dem stärkeren Verlauf ist Quatsch. Hatte selbst Covid und kaum Symptome. Und da gerade gefühlt eh jeder positiv ist, kann man wunderbar beobachten das Ungeimpfte eben keine schwereren Verläufe haben. Ich zitiere Prof. Dr. Yaakov Jerris, Direktor des Ichilov Hospitals in Telaviv.

    "Im Moment sich 80 % unserer schweren Coronafälle vollständig geimpft. Sie hatten mindestens 3 Injektionen. Im Komtext mit schweren Verläufen hat die Impfung also keinerlei Bedeutung.

  15. 36.

    Kennen sie die Gründe für diese Entscheidung? Wer zahlt denn so die Tests? Warum sollen Geimpfte für Test-Kosten der Verweigerer Aufkommen? Dann sollen die Verweigerer für die Kosten selber aufkommen. Nach 2.Jahrten Pandemie gibt es leider immer noch Ignoranten und Verweigerer /Verschwörer. Aber jammern rum wenn bald der Arbeitnehmer Nicht Geimpfte ablehnen kann einen Job anzubieten. Egal ob in der Pflege ober Handwerk. Da ist die Lohnfortzahlung das geringste übel bei einer Ansteckung von Ungeimpfte die dann entfällt. Aber völlig Legitim meiner Meinung nach. Am ende ist es nämlich immer noch eine Minderheut von Verweigerer / Verschwörer etc. Da kann von Wir sind das Volk keine rede sein. Das "Volk" ist Geimpft.

  16. 35.

    Bezahlen Sie die täglichen Tests selbst oder werden diese Kosten von der Allgemeinheit, also von uns allen, übernommen? Wenn iSe verantwortungsbewusster wären und sich impfen ließen, könnten diese finanziellen Mittel sinnvoller eingesetzt werden!

  17. 34.

    Meine Patienten sind alle geboostert und ich, als Ungeimpfter werde täglich getestet. Was bin ich also für eine Gefahr für meine Patienten? Wer mit Herzblut dabei ist, der lässt sich auch Impfen. Wer zahlt denn die täglichen Tests? Warum jeden Tag Testen lassen, wenn man sich Impfen lassen kann? Ich kann sie sowohl als Geimpfter, wie auch als Ungeimpfter anstecken. Ja, das ist schon richtig. Aber auf der anderen Seite, kann ich als Patient auch ein geimpftes Personal fordern. Und wenn ich schon mit Menschen arbeite, dann fühle ich mich wesentlich wohler als Geimpfter Pfleger etc. Ich soll Menschen Helfen und vor anderen Gefahren auch schützen. Als Geimpfter sind die Krankheitsverläufe auch milder als bei Un-Geimpfte. Und es gibt eine Lohnfortzahlung als Geimpfter. Ich persönlich empfinde es als unverantwortlich sich als Pfleger etc. nicht Impfen zu lassen.

  18. 33.

    Können sie den Nutzen einer allgemeinen Impfpflicht mal mit Daten untermauern ?
    Es gibt ja drei Länder die diese eingeführt haben. Welche Erfahrungen gibt es denn da ?
    Es gibt auch ein Land das sie eingeführt hat und dann wieder abgeschafft hat. Kennen sie die Gründe für diese Entscheidung?
    Sonst verzichten von 194 Ländern weltweit 191 auf die Impfpflicht.
    Haben die einfach keine Lust oder haben die vielleicht Gründe ?
    Meinen sie wirklich das Deutschland nahezu alleine es besser weiß als der Rest der Welt ?
    Sind deutsche Virologen so schlau und der Rest der Welt doof ?

  19. 32.

    ... Haben die Seuche eingeschleppt...
    Eine Viruserkrankung mit einer Todesfallrate von ca 0,1,die sich in den meisten Fällen mit Husten, Schnupfen und Halskratzen zeigt. Von einer Fachkraft könnte man schon ein etwas weniger emotionale Statement erwarten.

  20. 31.

    Herr Wiegel-Herlan hat sich schon 2020 skeptisch gegen den Schutz anderer durch Solidarität geäußert. Wir verdrehen da etwas. Es geht nicht um die billigen Hilfskräfte, die Fachkompetenz sich nicht aneignen konnten, sondern zu allererst geht es um jene, die gepflegt werden sollen. Die Klientel muss lauter werden und fordern, nur von geimpften Fachkräften betreut zu werden. Macht euch stark für eure Angehörigen, es ist euer Recht und nicht das Recht des Profites. Es geht um Schutzbefohlene und nicht um die Hilfskraft, denn die kann man auswechseln, Hilfskräfte gibt es wie Sand am Meer. Es würde genug Fachpersonal geben, aber wer will denn schon den Aktionären erzählen, dass der Rubel spärlicher rollt.

  21. 30.

    Ich finde es schade, dass garnicht darauf eingegangen wird, dass es sich bei allen derzeit in Deutschland angebotenen Impfstoffen um solche mit bedingten Zulassungen handelt. Mit anderen Worten, es sind noch nicht alle Unterlagen vorhanden, die eine reguläre Zulassung erlauben würden.
    Da Herr Lauterbach sagt, es gäbe keine Nebenwirkungen, wird das wohl auch so sein - oder etwa nicht?
    Im Übrigen hat ein Pflegedienst, den ich persönlich kenne, zur Zeit bei den ambulanten Pflegekräften eine Krankenstand von 50% - alle geimpft und alle corvid19 positiv.

  22. 29.

    Ich selbst bin ungeimpfte Pflegekraft und bin schockiert von der Impfpflicht. Wir müssen uns tatsächlich fragen was diese für einen Nutzen hat. In meiner Einrichtung sind gut 50 % des Personals ungeimpft. Wir müssten die Einrichtung also schließen, wenn die Impfpflicht radikal durchgeführt wird. Meine Patienten sind alle geboostert und ich, als Ungeimpfter werde täglich getestet. Was bin ich also für eine Gefahr für meine Patienten? Ich kann sie sowohl als Geimpfter, wie auch als Ungeimpfter anstecken. Der einzige Unterschied ist, dass ich eine geringere Gefahr bin, da ich täglich getestet werde. Übrigens: In England und Frankreich wurde die Impfpflicht im Gesundheitswesen wieder abgeschafft, da es auch einfach nichts an der Situation geändert hat. Außer eben Personalmangel...

  23. 28.

    Es ist völlig egal wohin man schaut...welche Foren, welche sozialen Netzweke, reale Treffen/Unterhaltungen...
    Bisher konnte mir noch NICHT einer der Impf(pflicht)Befürworter ein plausibles Argument liefern, warum eine Impfpflicht sinnvoll wäre.
    Da sie nicht vor Ansteckung/Weitergabe des Virus schützt, kann man ab hier direkt schon aufhören darüber zu diskutieren.
    Also bitte, liebe Impfpflichtbefürworter her mit Euren Argumenten!

  24. 27.

    "Man weiß noch gar nichts, und deshalb ist eine propyhlaktische Impfpflicht, egal, ob allgemein oder einrichtungsbezogen, auch nicht angemessen."
    Genauso ist es.
    Niemand kann wissen was in ein paar Monaten geschieht. Wenn dem so wäre könnte er mir gern die Lottozahlen vorhersagen. ;-)

  25. 26.

    Über den letzten Satz denken Se bitte nochmal nach. Nicht die Regierung kriegt nichts auf die Reihe, sondern das Volk kriegt nichts auf die Reihe. Sonst wären die Inzidenzen nicht immer noch so hoch und die Impfquote nwv nicht viel zu niedrig,

  26. 25.

    Auch mit Impfflicht bleiben die verbote (G-Regeln Maske usw.) in Kraft, seien Sie da mal sicher.

    Lauterbach sagte heute: "Einen Freedom day wird es nicht geben".

  27. 24.

    „ Diese Diskussion hätte verhindert werden können, wenn unsere Regierenden den Mumm gehabt hätten, in Bezug auf Corona eine allgemeine Impfpflicht verpflichtend zu machen.“
    Ganz meine Meinung!!!!!!!!!

  28. 23.

    Das finde ich aber auch. In meinem Wohnhaus ist ein Pflegedienst untergebracht und eine Mitarbeiterin wohnt auch über mir. Sie sagte, dass bei ihnen alle geimpft sind, „das wäre doch wohl eine Selbstverständlichkeit“!
    Das sehe ich genauso. Es kommt wahrscheinlich auf die Einrichtung an, man sollte sich genau erkundigen, was da als wichtiger angesehen wird, geimpfte Mitarbeiter oder schwerkranke alte Menschen.

  29. 22.

    Mein Sohn ( 3 x geimpft) und ich (ungeimpft) wurden heute beide positiv getestet.

    Symptom „Halsschmerzen“ bei beiden vorhanden.

  30. 21.

    Zumal diese Impfung (es handelt sich viel mehr um ein impf-Abo auf Dauer!) keine sterile Immunität erreicht, also weder ein Anstecken noch eine Weitergabe des Erregers verhindert.

    daher verbieten sich auch Vergleiche mit Masern oder Pocken-Schutzimpufng.

  31. 20.

    Nun schützt eine Impfung aber nicht davor sich anzustecken und auch andere zu infizieren. Sie bietet einen gewissen Eigenschutz, nicht mehr und nicht weniger.

    Selbst das RKI ist ja nun von seiner Aussage mit dem Fremdschutz abgewichen, sollten Sie vielleicht mal drüber nachdenken.

  32. 19.

    "Der nächste Herbst/Winter bringt mit Sicherheit neue Varianten und damit wieder steigende Zahlen."

    Und das wissen Sie "mit Sicherheit" woher? Weil es Lauterbach voraussieht?
    Kein Drosten, kein Streek, kein Watzl, würden sich "mit Sicherheit" so äußern. Man weiß noch gar nichts, und deshalb ist eine propyhlaktische Impfpflicht, egal, ob allgemein oder einrichtungsbezogen, auch nicht angemessen.

  33. 18.

    garnicht
    eine Lungenentzündung und seelische Einsamkeit sind zuvor und auch weiterhin die schlimmsten Tode.
    Schliesst diese Verwahranstallten bei dehnen nur einer profitiert der Betreiber respective Eigentümer.

  34. 17.

    "Wieso sollte ich, geimpft, mich dem Risiko aussetzen, ungeimpfte Patienten betreuen zu müssen (abgesehen von medizinischen Indikationen gegen eine Impfung), wenn diese Verantwortung für gegenseitigen Schutz von der anderen Seite nicht mitgetragen wird?"
    Ein interessanter Einwand, der gut veranschaulicht, dass die gegenwärtige Impfdebatte (von Hinz und Kunz mit ihren abartigen Vorstellungen geführt) dauerhaft von jeglicher Logik abgekoppelt wurde.
    Weder schützt wirksam eine Impfung die Pflegekraft vor Ansteckung durch die Pflegebedürftigen, noch umgekehrt. Trotzdem kann die Impfung des Patienten medizinisch mehr Sinn ergeben als die des Pflegers , denn die Risiken eines schweren Verlaufs sind ungleich verteilt. Impfung macht beim Patient mehr Sinn.
    Es sei denn, es vergeht ein halbes Jahr von der letzten Erinnerungsdosis - dann stehen alle ungefähr dort ,wo alle stehen, die sich nicht haben impfen lassen.

  35. 16.

    Diese Diskussion hätte verhindert werden können, wenn unsere Regierenden den Mumm gehabt hätten, in Bezug auf Corona eine allgemeine Impfpflicht verpflichtend zu machen. Der nächste Herbst/Winter bringt mit Sicherheit neue Varianten und damit wieder steigende Zahlen. Weshalb also nur bestimmte Berufsgruppen verpflichten und sanktionieren bei Nichteinhaltung? An den noch immer steigenden Inzidenzen sieht man es doch am besten, auch wenn die Omicron-Variante im Vergleich zu bisherigen recht mild verläuft. Das heißt aber nicht, dass es nach dem Sommer, wenn viele Menschen von Reisen zurückkehren oder generell nach der Aufhebung der Maßnahmen wieder zur "Normalität" übergehen, nicht wieder schlimmer werden kann. Diese Regierung schafft immer neue Probleme, weil sie nichts auf die Reihe bekommt.

  36. 15.

    Euch ist schon klar, dass in anderen Ländern auf Grund wissenschaftlicher Beratung und Grundlage ebensolche Impfpflichten gekippt wurden? Entweder vom Gesetzgeber oder durch Gerichte. Haben wir eine andere Wissenschaft oder ist es bei uns schon länger eher populistisch argumentiert?

  37. 14.

    Sie benennen ein konkretes Beispiel und sicher kommen solche Szenarien vor.
    Es kommt aber mindestens genauso häufig vor, dass die Besucher:innen sich brav an die Regeln halten, im Patientenzimmer dann die Maske abziehen und keinen Abstand mehr wahren. Mag der Schnelltest auch negativ gewesen sein, ist er keine Garantie, nicht doch Viruslast mit sich herumzutragen.
    Es funktioniert nicht, die Schuld für Ansteckungen bei einer (Berufs-)Gruppe zu suchen, es sind alle Menschen gefragt, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen!

  38. 13.

    Ja, jetzt fällt uns unsere Gier auf die Füße. Beim billigen Gas aus Russland durch die Erpressbarkeit von Putin und bei der Impfpflicht der Pflegekräften durch zu wenige, weil unterbezahltes Personal.

    In beiden Fällen ist die Lösung gleich. Erstens dadurch lernen und für die Zukunft ändern. Und zweitens später sich von den Erpressern trennen. Sprich bei den Pflegekräften ist eine Nichtimpfung zum 16. März eben ein Kündigungsgrund- auch noch in X Jahren.


  39. 12.

    Tja das kommt dabei raus wenn man die zu schützenden Personen nicht fragt ob sie das überhaupt wollen.
    Liegt vermutlich daran, dass mit Einzug in ein Pflegeheim von einer Entmündigung ausgegangen wird. Wer sich nicht allein waschen kann kann eben auch nicht mehr denken.
    Sarkasmus off

  40. 11.

    Es gibt immer noch rund 3 Mio. Menschen über 70 die sich nicht impfen lassen wollen. Dazu kommen die in der Pflege arbeiten.

    Warum sollen sich dafür Kinder und Jugendliche, deren Körper sich noch in der Entwicklung befindet, oder Schwangere Frauen statt derer impfen lassen?
    Was hat das noch mit Solidarität zu tun?

  41. 9.

    Ihre Annahme ist nicht korrekt, für uns Physiotherapeuten gilt die Impfpflicht genauso wie für Pflege , Krankenhaus.. und Personal in Arztpraxen.
    Mit freundlichen Grüßen Anne

  42. 8.

    "aus dem Verkehr ziehen"....wie ein defekter LKW oder wie muss ich diese herabwürdigende Aussage verstehen?

  43. 7.

    Irgendwann im Mai, also wenn die Zahlen wieder unten sind, haben die Gesundheitsämter Zeit sich mit dem Thema zu beschäftigen. Dann gehen viele erst einmal in den Erholungsurlaub. Dann kommt der Sommer, wo das Thema nicht auf der Tagesordnung steht und im Herbst sind bei fast allen die Impfpässe abgelaufen.

  44. 6.

    Was soll die Impfpflicht bringen?

  45. 5.

    Bekanntermaßen haben es Pflegekräfte meistens mit Menschen zu tun, denen Covid eher gefährlich werden kann. In der Pflegeabteilung, in der mein 91jähriger Schwiegervater lebt, ist trotz strenger Besuchsregelungen schon mehrfach Corona ausgebrochen und die alten Leute werden in ihre Zimmer gesperrt. Meine Schwiegermutter lebt im gleichen Haus, aber in einer betreuten Wohnung. Sie darf den Mann, mit dem sie seit 70 Jahren verheiratet ist, nur nach negativem Test und Anmeldung sehen, selten zu sich holen. Wir anderen Verwandten durften ihn in den letzten zwei Jahren gar nicht besuchen, haben ihn aber mal bei meiner Schwiegermutter sehen dürfen. Zu meiner Schwiegermutter gehen wir nur getestet. Die Einrichtung liegt ländlich abgeschieden. Der Bus fährt nur viermal am Tag. Heißt, keiner der Bewohner kommt großartig mit Menschen von außerhalb in Kontakt. Wo können sie sich daher anstecken, wenn nicht bei Pflegekräften? Wie kann man das Ihrer Meinung nach verhindern?

  46. 4.

    "Ich würde deshalb eine Impflicht für Leute über 60 Jahre für sinnvoller halten, weil die am stärksten gefährdet sind."

    Da hat Herr Wiegel-Herlan vollkommen Recht. Es kann doch nicht sein das sich 5 Jährige impfen, damit es 80 Jährige nicht müssen. Es gab vor ein paar Wochen einen Bericht wo eine alte ungeimpfte Dame im Pflegeheim an Corona verstorben ist, diese hat sich bewusst gegen eine Impfung ausgesprochen. Und wem hat der Sohn die Vorwürfe gemacht, dem ungeimpften Pflegepersonal, was seiner Meinung nach den Tod zu verantworten hat, da diese nur getestet und nicht geimpft waren.

  47. 3.

    Da wird alles auf Kante genäht und der Arbeitsdruck für die Beschäftigten permanent erhöht.
    Das man sich damit von ein paar wenigen (hier 3 von 60) querulatorischen Hanseln abhängig macht-tja, wer konnte das schon ahnen.
    Es zeigt sich immer deutlicher: Dier Liberalisierung im Gesundheitssektor, wie übrigens in allen Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge, war und ist ein teurer Irrweg, der zu schlechteren Leistungen, exorbitant gestiegenen Preisen und größter Unsicherheit der Leistungsempfänger geführt hat.

  48. 2.

    Ich finde es extrem einseitig gedacht, die Pflege mit einer Impf-Pflicht zu belegen. Ich bin selbst examinierte Pflegefachkraft, habe meine Impfungen und stehe auch dahinter.
    Aber diese Verantwortung nun einer Berufsgruppe aufzuerlegen, tut mir leid, das entzieht sich meinem Verständnis.
    Ich bin gerne für eine generelle Impf-Pflicht.
    Wieso sollte ich, geimpft, mich dem Risiko aussetzen, ungeimpfte Patienten betreuen zu müssen (abgesehen von medizinischen Indikationen gegen eine Impfung), wenn diese Verantwortung für gegenseitigen Schutz von der anderen Seite nicht mitgetragen wird?
    Und wieso betrifft es die Pflege, nicht aber die Physiotherapeut:innen, nicht die Krankentransportfahrer:innen?
    Solidarität sieht für mein Verständnis völlig anders aus.
    Zumal die meisten Ansteckungen immer noch im privaten Umfeld entstehen bzw. im beruflichen, seltener von Pflegeperson zu Patient:in und andersrum.

  49. 1.

    Da hat der Pflegedienst wohl merkwürdige Leute eingestellt. Ich habe mir versichern lassen, dass nur geimpftes Personal meine Mutter zu Hause betreut. War überhaupt kein Problem.

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