Stiko-Entscheidung steht noch aus - Kinder-Impfungen in Berlin sollen am 15. Dezember beginnen

Di 07.12.21 | 19:43 Uhr
  23
Symbolbild: Ein Kind wird geimpft (Quelle: dpa/AP/Nam Y. Huh)
Video: Abendschau | 07.12.2021 | D. Knieling/B. Hermel | Bild: dpa/AP/Nam Y. Huh

Noch gibt es keine offizielle Empfehlung der Ständigen Impfkommission für eine Corona-Impfung für Kinder unter zwölf Jahren - doch die Vorbereitungen laufen bereits. Nun hat der Berliner Senat erste Details für die geplante Offensive bekanntgegeben.

Berlin bereitetet sich auf die Corona-Impfung von Kindern zwischen fünf und elf Jahren vor. Am 15. Dezember solle mit den Impfungen begonnen werden, sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Dienstag auf der Pressekonferenz des Berliner Senats.

Die Bildungsverwaltung hat drei bis vier zusätzliche Impf-Standorte pro Bezirk für Kinder ab fünf Jahren ermittelt, wie die Verwaltung dem rbb mitteilte. Meist seien demnach Schulen vorgesehen. Voraussetzung sei, dass sie eine gute Verkehrsanbindung haben und die Räume geeignet sind. Die konkreten Standorte nannte die Bildungsverwaltung noch nicht. Ausgewählt werden die Standorte durch die Gesundheitsverwaltung.

Es geht um ein freiwilliges Angebot für eine Impfung. Die Eltern müssten dabei sein, wenn ihre Kinder eine Impfung erhalten, hieß es.

Das Impfangebot soll laut der Bildungsverwaltung zudem auch für Schulbeschäftigte gelten, die noch nicht geimpft sind. Durchgeführt werden könnten die Impfungen demnach durch mobile Impf-Teams. In Frage kommen etwa die Teams aus den Impfbussen, die wegen der kalten Witterung stillgelegt wurden, sagte Kalayci vergangene Woche.

Noch keine Impf-Empfehlung durch die Stiko

Bisher gibt es noch keine Empfehlung für die Altersgruppe der Fünf- bis Elf-Jährigen durch die Ständige Impfkommission (Stiko), sie wird aber in Kürze erwartet. Mit der Empfehlung werde in dieser Woche gerechnet, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens am Montag bei der Sitzung der Gesundheitsministerkonferenz von Bund und Ländern [tagesschau.de]. Mit der Auslieferung des Impfstoffs für Kinder werde für den 13. Dezember gerechnet, schrieb der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vergangene Woche auf Twitter.

Kalayci sagte, es könne sein, dass die Stiko zunächst nur eine Impfempfehlung für Kinder mit Vorbelastungen ausspreche und zu einem späteren Zeitpunkt eine allgemeine Impfempfehlung für diese Altersgruppe folge.

Berlin bereitet aber unabhängig von dieser Empfehlung die Impfung von unter Zwölf-Jährigen bereits vor. Auf die Frage, warum sie nicht die Empfehlung der Stiko abwarte, sagte Kalayci am Dienstag, dass sie sich an den Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) halte: "Sobald der Impfstoff da ist, impfen wir." Viele Eltern hätten den Wunsch, ihre Kinder impfen zu lassen, und diesem Wunsch wolle Berlin nachkommen.

Auch eigene Kabinen in den Impfzentren geplant

Neben den am Dienstag angekündigten Impf-Möglichkeiten für Kinder soll es auch eigene Impfkabinen nur für Kinder in den Berliner Impfzentren am Flughafen Tegel und an der Messe geben. Das hatte der Projektleiter der Impfzentren, Albrecht Broemme, bereits in der vergangenen Woche gesagt. Er rechne mit einer sehr hohen Nachfrage, so Broemme. Auch Kinder- und Jugendärzte sollen dann mit dem Impfen beginnen, sagte Kalayci.

Sendung: Abendschau, 7.12.21, 19:30 Uhr

Was Sie jetzt wissen müssen

23 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 23.

    Ich möchte wissen, wo wir die Kinder impfen könnten. In Berlin gibt es keine freien Termine sogar für die Erwachsenen. Es gibt nicht genug Impfstoffe. Und viele Kinderärzte wollen die Kinder nicht impfen und sagen offen: „Wir werden das nicht machen.“ In Theorie wird es möglich sein. Realität wird was anderes zeigen.

  2. 22.

    Sind sie für die Politik ja leider auch nicht. 2G für Zwölfjährige, abartig.

  3. 21.

    Als Mitarbeiterin von Schulen müssten sie nach 2 Schulschließungen grösstes Interesse haben , diesen Prozess zu unterstützen. Wir haben eine Pandemie. Das die Gesundheitsämter bereits Bundeswehr zur Unterstützung haben, ist an ihnen vorbei gegangen?
    Auch das man vielleicht Engagement von Eltern an den Impftagen abfragen könnte? Sowas gibt's nämlich noch

  4. 20.

    Hier gibt es dazu eine Studie
    https://www.nzz.ch/wissenschaft/relevant-bei-der-impfung-long-covid-ist-bei-kindern-selten-ld.1635146
    4% Long covid mit einer Infektion und 2% ohne eine Infektion.
    Tja haben die 4% Long covid wegen der Infektion oder spielt die Infektion nicht so die Rolle sondern sind Auswirkungen der Quarantäne

  5. 19.

    AufDemTeppichBleiben:
    "Antwort auf [Immanuel] vom 07.12.2021 um 21:53
    Können Sie uns mal bitte Ihre Quelle nennen, woher sie das mit den massiven Long Covid Folgen für Kinder haben."

    06.12.2021 20:15-21:00 ARD (s. ARD-Mediathek)

  6. 18.

    Können Sie uns mal bitte Ihre Quelle nennen, woher sie das mit den massiven Long Covid Folgen für Kinder haben. Dann auch am besten direkt an die STIKO schicken, weil anscheinend fehlt dieser noch genau jene Insider Information, dass sie ihre Impfempfehlung abgeben kann.

  7. 17.

    Maria:
    "Ich finde es gut das die STIKO sich Zeit lässt um bessere Daten zu haben und auch das Risiko nochmal abzuklären. Kinder sind unsere Zukunft und daher sollte dort noch mehr aufgepasst werden."

    Einige, die sich diese Zeit genommen haben, bereuen es nun. Siehe Long Covid und die Doku gestern, Mo, 20:15 in der ARD!

    Inzwischen steht auch für die Kinder fest: Der Gruppe der geimpften Kinder geht es besser als der Gruppe der ungeimpften Kinder, wegen Erkrankungen, aber insb. auch wegen Long Covid! Deshalb sollte man Kinder impfen, solange wir keine anderen Erkenntnisse haben.

    Und wer mit unbekannten Langzeitwirkungen der Impfung argumentiert, der sollte mit dem selben Interesse auch die unbekannten Langzeitwirkungen von Covid betrachten. Es gibt kein Naturgesetz, dass die unbekannten Langzeitwirkungen von Covid harmloser sein müssen als die unbekannten Langzeitwirkungen von Covid!

  8. 15.

    Kein Wunder wenn Kinderärzte die gegen Corona Impfen beschimpft und bedroht werden. Wenn es Ihnen weiter hilft, bei uns in Schönewalde ist am 18.12. und im Januar ein Impftag wo auch Kinder geimpft werden können.

  9. 14.

    Vielleicht wenn alle Kinder geimpft sind, wird der Senat in unserer Internationalschule hospitieren kommen. Der Senat hat letztes Jahr und dieses Jahr vor einer Woche abgesagt - wegen Corona. Und ich dachte, Schulen sind sicher.

  10. 13.

    Was nützt es hier von der Politik "Parolen" unters Volk zu hauen, wenn von den 8 von mir befragten Kinderärzten bisher alle gesagt haben, auch mit Stiko-Empfehlung werden sie keine Kinder impfen, gefolgt von einem mal mehr mal weniger langen Vortrag über leichte Coronaverläufe bei Kindern, Risiken der Impfung usw.
    Gleiches kam schon vom Hausarzt, als ich Mitte November nach einem Boosterimpftermin fragte und dieser meinte für U60 ist das gar nicht notwendig.
    Dieses ganze Ausspielen von Macht, sei es von Stiko oder Ärzten geht mir persönlich massiv auf den Zeiger. Es soll jeder gerne seine Empfehlung abgeben. Aber am Ende muss jeder für sich oder Eltern für ihre Kindern eine Entscheidung treffen dürfen und dann auch die Chance auf Impfung haben!
    Btw: Seit sie die Vergütung von 20 auf 28 Euro erhöht hatten, kriegt der Hausarzt gar nicht genug an Boosterimpfungen. Mal sehen, wie viel Wert die "Überzeugungen" der Kinderärzte haben, wenn hier die Vergütung um paar Euro angehoben wird...

  11. 12.

    Das können Sie sich auch aus dem Internet ausdrucken, hab ich heute gemacht für die Booster Impfung....

  12. 11.

    Mit nicht bindend meine ich. dass es nur eine Empfehlung ist
    Die Aussagen der Stiko sind nur Empfehlungen. Mehr nicht

  13. 9.

    Wir machen uns jetzt schon eine Platte wie wir Kinder impfen können und schaffen es noch nicht mal bei den Erwachsenen diese von der Impfung zu überzeugen? Ich finde es gut das die STIKO sich Zeit lässt um bessere Daten zu haben und auch das Risiko nochmal abzuklären. Kinder sind unsere Zukunft und daher sollte dort noch mehr aufgepasst werden.

  14. 8.

    Während inzwischen eine weitere Eskalation befürchtet wird, wundere ich mich über die Sprache in der Berichterstattung: "die geplante Offensive". Wer soll den angegriffen werden? (Begriff der Militärtheorie, das Gegenteil der Defensive).

  15. 7.

    Lieber ein-, zweimal Anamnesebögen austeilen als dreimal die Woche testen und Kontaktpersonen in Quarantäne schicken, wie es das Schulpersonal im Moment tun muss ...

  16. 6.

    Absolutes Unverständnis meinerseits."
    Gut, das wäre also geklärt.

  17. 5.

    „Die Stiko darf nur beratend tätig werden. Daher sind Empfehlungen der Stiko für Ärzte ect nicht bindend.“

    Trotzdem haben Ärzte und Impfzentren sich in der Vergangenheit sehr eng an den Empfehlungen der Stiko orientiert – eben genau weil sie sich immer sehr viel Zeit dafür genommen hat (in den Augen Einiger sogar zu viel), die aktuelle Datenlage eingehend zu prüfen, bevor sie eine Empfehlung ausspricht; um nicht eventuell voreilig eine Entscheidung zu treffen, die sich im Nachhinein als nicht richtig herausstellt.

  18. 4.

    Als Mitarbeiterin in Schulen sehe ich hier schon wieder die Kolleginnen und Kollegen Aufgaben des Gesundheitsamtes übernehmen, ich sage nur Einverständniserklärung und Austeilen der Anamnesebögen. Absolutes Unverständnis meinerseits.

Nächster Artikel