Auch Berliner Senat berät zu Corona - Brandenburg will 2G-Regel im Handel durch FFP2-Pflicht ersetzen

Trotz weiter steigender Inzidenzen bahnen sich in der Region Lockerungen der Corona-Maßnahmen an. So will das Brandenburger Kabinett am Dienstag die 2G-Regel im Einzelhandel abschaffen. In Berlin wird dieser Schritt wohl erst später gegangen.
Die Brandenburger Landesregierung will am Dienstag über mögliche Lockerungen der Corona-Regeln insbesondere im Einzelhandel entscheiden. Wie Regierungssprecher Florian Engels bereits am Montag mitteilte, soll die 2G-Regel im Einzelhandel voraussichtlich aufgehoben werden.
Diese erlaubt derzeit nur Geimpften und Genesenen den Einkauf in den meisten Geschäften. Stattdessen soll im Einzelhandel eine Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske gelten. Dann können auch wieder Ungeimpfte in Geschäften einkaufen, die nicht der Grundversorgung dienen. Zudem soll die nächtliche Ausgangsbeschränkung für Ungeimpfte in Hotspot-Regionen fallen.
Dagegen soll die 2G-plus-Regel in Gaststätten erhalten bleiben - sie schreibt einen zusätzlichen negativen Test oder eine Booster-Impfung vor. Die Erhebung von Kontaktdaten etwa in der Gastronomie soll ausgesetzt werden. Für Sport im Freien soll die 3G-Regel herrschen, also Zugang für Geimpfte, Genesene oder tagesaktuell negativ Getestete.
Senat berät über 2G im Handel und Großveranstaltungen
Auch der Berliner Senat wird in seiner Sitzung am Dienstag über das Aus für die umstrittene 2G-Regel beraten. Das Ziel ist, sie "zeitnah" zu beenden, wie die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Montag mitteilte. Nach rbb-Informationen soll darüber allerdings erst in der kommenden Woche entschieden werden, 2G könnte dann ebenfalls einer FFP2-Maskenpflicht ab dem 19. Februar weichen.
Beraten und voraussichtlich beschlossen werden soll eine Änderung bei den derzeitig verpflichtenden Einlasskontrollen im Berliner Fachhandel: Bei Geschäften mit einer Größe bis zu 200 Quadratmetern muss der 2G-Nachweis nicht mehr gleich am Eingang kontrolliert werden. Bisher galten 100 Quadratmeter als Obergrenze - wenn die 2G-Regel fällt, ist diese Änderung allerdings belanglos.
Ein weiteres Thema der Senatssitzung ist die Frage der Zugangsregeln für große Veranstaltungen. Nach einem Beschluss der Chefs der Staatskanzleien vom vergangenen Mittwoch dürfen dabei bundesweit wieder mehr Zuschauer zugelassen werden - im Freien bis zu 10.000 bei einer Auslastung von maximal 50 Prozent. Das gilt zum Beispiel auch für Spiele der Fußball-Bundesliga. Die Berliner Infektionsschutzverordnung müsste dafür aber noch entsprechend geändert werden. Sportsenatorin Iris Spranger hat die Regelung begrüßt. Ob alle Senatsmitglieder das so sehen, ist nicht sicher - auch nicht, ob an diesem Dienstag bereits ein Beschluss dazu fällt.
Sendung: Abendschau, 08.02.2022, 19:30 Uhr