Lockerung der Corona-Maßnahmen - Brandenburg will 2G-Regel im Einzelhandel abschaffen

Mo 07.02.22 | 14:55 Uhr
  126
An einem Kleidungsgeschäft steht ein Hinweisschild mit der Aufschrift „Zutritt nur 2G“ im Potsdamer Stadtteil Babelsberg. (Quelle: dpa/Britta Pedersen)
Video: Brandenburg aktuell | 07.02.2022 | Andreas König | Bild: dpa/Britta Pedersen

In Brandenburg sollen die Einlasskontrollen beim Einkaufen wegfallen. Das will das Kabinett am Dienstag beschließen, wie ein Regierungssprecher ankündigte. Auch nächtliche Ausgangssperren für Ungeimpfte soll es nicht mehr geben.

Die 2G-Regel im Einzelhandel soll in Brandenburg wegfallen. Das Kabinett in Potsdam werde am Dienstag voraussichtlich beschließen, 2G im gesamten Einzelhandel durch eine FFP2-Maskenpflicht zu ersetzen, kündigte Regierungssprecher Florian Engels am Montag an.

Nach Beratungen auf Staatssekretär-Ebene vom Montag sei ebenfalls geplant, die Kontaktdatenerhebung - etwa in der Gastronomie - auszusetzen. Angesichts hoher Inzidenzen waren die Gesundheitsämter mit der Nachverfolgung nicht mehr hinterhergekommen. Außerdem wolle man die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte in Hotspots abschaffen.

In der Gastronomie bleibt es bei 2G-plus

Dagegen soll die 2G-plus-Regel in Gaststätten erhalten bleiben - sie schreibt einen zusätzlichen negativen Test vor. Über die Änderungen der Coronaregeln werde das Kabinett aber erst am Dienstag endgültig entscheiden, betonte Engels.

Für Sport im Freien solle die 3G-Regel herrschen, also Zugang für Geimpfte, Genesene und tagesaktuell negativ Getestete.

Die neuen Regelungen sollen am Tag nach der Verkündigung in Kraft treten, voraussichtlich am 9. Februar.

Anpassung an Omikron

Hintergrund sei eine Anpassung an die Omikron-Variante, die von hohen Infektionszahlen bei gleichzeitig in der Regel milderem Verlauf gekennzeichnet sei, so Regierungssprecher Engels. Grundlage der Beurteilung bleibe die Belastung des Gesundheitswesens.

550.000 FFP-Masken für Bedürftige

Das Land Brandenburg stellt rund 550.000 FFP2-Masken kostenfrei für Menschen mit geringem Einkommen sowie Obdachlose zur Verfügung. Rund 450.000 FFP2-Masken hat der Tafel-Landesverband und rund 100.000 haben Mehrgenerationenhäuser, Familien- und Frauenzentren sowie Frauenhäuser jetzt erhalten, wie das Gesundheitsministerium am Montag mitteilte. Sie sollen diese Masken nun vor Ort kostenfrei verteilen.

Sendung: Brandenburg aktuell, 07.02.2022, 19:30 Uhr

Was Sie jetzt wissen müssen

126 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 125.

    Mehr Gedanken macht mir in
    https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Wochenbericht/Wochenbericht_2022-02-03.pdf?__blob=publicationFile
    Abb.1 auf S.5 in Verbindung mit dem Stagnieren in Abb.15 auf S. 17 auf dem maximalen Niveau der ersten Welle mit erneuter Tendenz nach oben.

  2. 124.

    Nach: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Impfquotenmonitoring.xlsx?__blob=publicationFile
    Kumulierte Gesamtimpfquote vollständige Impfung 60+: 88%
    Kumulierte Gesamtimpfquote mit Auffrischungsimpfung 60+: 75%
    Leider geht daraus nicht hervor wie alt einge der Auffrischungen (und auch vollständigen Impfungen) schon sind, da ja die Auffrischungen in dieser Gruppe mit Priorität Ende Sommer 2021 begannen. Von Schweden kenne ich da auch keine detailierte Aufschlüsselung. Wenn Schweden auch einfach seit den ersten Impfungen die Quote kumuliert, dürften einige dieser Impfungen auch schon recht alt sein. Das Problem, daß einige Impfungen schon recht alt sind, war ja auch ein Grund für die 4. Impfung in Israel.

  3. 123.

    Zum x-ten Mal, Ich rede von der Risikogruppe Ü60J und nicht von der Gesamtimpfquote.
    Da liegt Schweden so bei 93%. Wir dümpeln da immer noch bei 75% rum.

  4. 122.

    Eigentlich nicht, denn anstelle dessen würde man die FFP2-Pflicht für alle im Einzelhandel einführen und die Maßnahme halte ich in geschlossenen Räumen sowieso für die Effektivste, zumal ich die FFP2-Maske als Geboosterter sowieso freiwillig trage, wo immer Maskenpflicht herrscht.

  5. 121.

    Die reinen Empfehlungen in Schweden bestehen seit zwei Jahren. Vermischen Sie das bitte nicht mit der Impfquote.
    Außerdem ist die Impfquote in D und S nahezu identisch, bei der Boosterung liegen wir sogar um 13% weiter vorn

    Schweden - 74,1 % Zweitimpfung - 41,7% Booster

    Deutschland - 74,5% Zweitimpfung - 54,5% Booster

    Die Politik in Schweden beruhte nie auf einer Angst- und Panikstrategie, sondern auf Vernunft und Weitblick.

  6. 120.

    Die Detaildaten kenne ich leider nicht. Und Richtig, diese Details wären für einen Vergleich und evtl. Schlüsse wichtig. Wenn Sei etwas dazu finden bevor der Kommentarbereich geschlossen wird, wäre das sicher sachlich dienlich.

  7. 119.

    Mag ja sein, aber die Schweden Ü60 lassen sich eben auch impfen.
    Überzeugen sie diese Personengruppe in Deutschland sich impfen zu lassen und wir kehren ebenfalls zur Normalität zurück.

  8. 118.

    Doch, ich bin bereits Ü60. Raucher zudem. ;-)
    "...dass ich für meinen Teil nicht ständig auf die Politik eindräschen muss." (eindreschen)
    Eben. In diesem Beitrag geht es um die Aufhebung von 2G. Da sekundiere ich! Sie stellen das doch eher infrage?

  9. 117.

    Die Schweden haben und hatten v.a. Empfehlungen. Es gab keine Maskenpflicht, keine 2G/3G Regeln, die Schulen blieben offen, die Restaurants blieben offen, die Sportvereine.......
    Großveranstaltungen waren abgesagt.
    Es wurde mit Augenmaß und Selbstverantwortung der Bevölkerung regiert. Nach anfänglichen Fehlern, lag der Schutz v.a. auf den alten und vulnerablen Gruppen.
    Das ist ein riesengroßer Unterschied zu einem Land, das z.B. im letzten Winter Schlittenfahrer ohne Maske polizeilich einfangen lässt... ,
    Diese Diskussionen (siehe oben) 2G/FFP2 Maskenpflicht gibt es dort einfach nicht!!!!

  10. 116.

    Das die FFP2-Maske einen besseren Schutz als die medizinische Maske bietet ist ja eine Binsenweisheit. Wie ich in einem anderen Kommentar bereits erwähnte, wird die FFP2-Maske z.B. auch bei Theaterbesuchen gefordert, weil sich mit einer FFP2-Maske einerseits in großen gut belüfteten Räumen eine mögliche Infektionskette immer noch gut eindämmen lässt und anderseits die damit einhergehende Einschränkung an Komfort, gegenüber einer medizinischen Maske, noch akzeptabel ist.

  11. 115.

    Kennen sie denn die Infektions-, Hospitalsierungs- und Sterbequote aufgeschlüsselt nach Altersgruppen. Und in den jeweiligen Altersgruppen weiter aufgeschlüsselt nach dem Impfstatus? Oder direkt aktuelle Zahlen zu der Wirksamkeit der Vakzine aus den Daten Dänemarks? Ich denke die Einteilung nach unterschiedlichen Erregern kann man sich bei der Dominanz von Omikron auch schenken.
    So detailierte Wochenreports finde ich beim Statens Serum Institut nicht auf Anhieb. Wenn man jetzt alles ohne Beschränkung laufen lässt, sind entsprechend der schon bekannten Wirksamkeiten der Vakzine entsprechende Durchbrüche eingeteilt in symptomatischer Infektion-, Hospitalsierungs- und Sterberate zu erwarten. Das wäre natürlich auch bei 100 % Impfquote so.
    Wird die Effektivität bestätigt, dann sind das genau die regulären "Kollateralschäden", die Dänemark aufgrund der hohen Impfquote bei den Ü60J in Kauf nimmt.

  12. 114.

    Die Ungeimpften sind nicht zu überzeugen, weil die Argumente fehlen. Da packt die Landesregierung gleich eine Regelung aus, die die Geimpften und Geboosterten für die "Dummheit" sich impfen zu lassen bestraft.
    Passt irgendwie zu unserem Land Brandenburg. Wir sind immer und bei allem die Letzten und es werden Entscheidungen getroffen, die nicht nachzuvollziehen sind.

  13. 113.

    Welche Erkenntnisse liegen denn dem "Brandenburger Weg" zugrunde, die nun im Gegensatz zu allen anderen, die FFP2-Maske angebrachter erscheinen lassen, als die normalen Medizinischen? Der Brandenburger Erkenntnisgewinn ist ein ganz besonders gehütetes Geheimnis? Oder ist es Geltungssucht gepaart mit Arroganz?

  14. 112.

    Vielen Dank.
    Ist leider nicht der Fall. Was übrig bleibt, ist die von Ihnen zitierte Pressemitteilung in der der Arbeitsgruppenleiter seine (im vorsichtigem Konjunktiv gehaltene) Vermutungen äußert (es könnte sein, dass). Seine Annahmen erscheinen plausibel. Aber gesicherte Erkenntnisse sind es trotzdem nicht.
    Ist aber, angesichts der Tatsache dass es umstrittig ist dass die richtig getragene FPP2 besser als eine OP-Maske schützt) eher sekundär.

  15. 111.

    "Dänemark mit über 95% der geboosterten Ü60J. " Das wirft dann die Frage auf, warum die gemldeten Todesfälle mit Corona sich in Dänemark kaum von der vorherigen großen Welle unterscheiden? Sind die jeweiligen Impfungen einfach zu lange her und sollten nicht mehr als aktiv in der Quote geführt werden? Dann wäre Ähliches hier zu erwarten, sobald die Infektionswelle in ältere Generationen vordringt, da auch hier einige Booster schon recht lange her sind und in der ewigen Quote nicht mehr epidemiologisch wirksam sein könnten - man bräuchte also sowas wie eine Impfquote von noch aktiven Impfungen oder epidemiologisch noch wirksamen Impfungen (gibt es dafür einen Fachbegriff?).

  16. 110.

    Die von mir verlinkte Conclusion des MPI bezieht sich auf insgesamt 8 Paper. Ich denke in einem dieser Paper wird man zu der Behauptung der Partikelgröße auch fündig werden.

  17. 109.

    Sie zählen sicher nicht zu den vulnerablen bzw. Ü60J oder?? Im Gegensatz zu Ihnen bin ich aber bereit, mich weiterhin an die verhängten Spielregeln zu halten, denn die greifen bisher verhältnismäßig in meine Grundrechte ein.
    Und für mich muss auch kein Politiker etwas übers Knie brechen. Wir sind so weit vom Lockdown entfernt und die verhängten Kontaktbeschränkungen, wenn sie den Namen überhaupt verdienen, sind so lächerlich, dass ich für meinen Teil nicht ständig auf die Politik eindräschen muss.

  18. 108.

    Auch die Schweden haben und hatten Regeln. Die Strategie war in Schweden eine andere. Aber ich will dass nicht ständig wiederholen, dass man nicht undifferenziert die Länder miteinander vergleichen kann. Umsonst schlagen ja Länder nicht unterschiedliche Wege ein und korrigieren sich auch ggf..
    Z.B. haben alle hier ständig zitierten Länder immer eine kontrollierte Grundimmunisierung mithilfe der Impfung angestrebt. Die Impfquote ist insbesondere in den vulnerablen und älteren Gruppen bei all diesen Ländern deutlich höher als in Deutschland. Dänemark mit über 95% der geboosterten Ü60J. Deutschland liegt hier erst bei ca. 75,5 %.

  19. 107.

    Schätze ich genauso ein. (Australien wäre ein weiteres Beispiel.)
    Dänemark scheint ein spezieller Fall zu sein. Überall in den großen Ländern der EU zeigt sich aktuell eine Stagnation oder Absinken der Zahlen. Vielleicht ist es in Dänemark aber auch die von Beginn an andere Haltung gegenüber Omikron, die andere politische Kommunikation, die die Leute jetzt unbefangener agieren lässt. (Im Gegensatz zu hier.)
    @Thomas, falls Sie hier mitlesen:
    Ganz ehrlich, ich wünsche Ihnen, dass sie bald eine Infektion "erhalten", und das mit mildem Verlauf. So, wie ich, als Geboosterter vor, zwei Wochen auch. Vielleicht relativiert das Ihre rigorose Haltung dann. In meinem gesamten durchaus heterogenen Umfeld, das in ähnlicher Weise betroffen war, hat sich danach die Einschätzung von Omikron fundamental geändert.

Nächster Artikel