Umbau der Hallen - Einrichtung der sechs Berliner Impfzentren hat begonnen

Mo 30.11.20 | 18:27 Uhr
Erika-Hess-Eisstadion wird Berliner Impfzentrum (Bild: imago images/Sebastian Gabsch)
Audio: rbb 88.8 | 30.11.2020 | Birgit Raddatz | Bild: imago images/Sebastian Gabsch

Seit Montag werden die sechs Berliner Corona-Impfzentren fit gemacht für den Einsatz. Die Gesundheitssenatorin blickt allerdings mit Sorge auf Entscheidungen, die der Bund noch treffen muss. Die ließen zu lange auf sich warten, kritisiert Kalayci.

Unter der Leitung von Albrecht Broemme hat am Montag der Aufbau der insgesamt sechs Berliner Corona-Impfzentren begonnen. Das sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Montag im Gesundheitsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Einen Termin für die Fertigstellung gebe es noch nicht. Man wolle aber erreichen, dass Mitte Dezember geimpft werden könne.

Die Standorte Erika-Heß-Eisstadion (Mitte), Velodrom (Lichtenberg), Arena (Treptow), Flughafen Tempelhof (Tempelhof-Schöneberg), Flughafen Tegel (Reinickendorf) und Messehalle 11 (Charlottenburg) sollen dann einsatzbereit sein. Sobald die entsprechenden lmpfstoffe die nötige Zulassung erhalten haben und in Berlin eingetroffen sind, kann mit den Impfungen begonnen werden.

Zunächst 900.000 Impfdosen vorrätig

Projektleiter ist wie schon bei der Einrichtung der Corona-Teststellen und des provisorischen Corona-Krankenhauses in einer Messehalle der ehemalige Chef der Berliner Feuerwehr, Albrecht Broemme. Er hat bereits in der vergangenen Woche einen Probeaufbau in der Messehalle 11 beaufsichtigt.

Laut Gesundheitssenatorin Kalayci stellt sich die Stadt zunächst auf 900.000 Impfdosen ein. Damit könnten 450.000 Berlinerinnen und Berliner geimpft werden. Damit würden zunächst Menschen aus Risikogruppen sowie Krankenhausbeschäftigte versorgt. Spätestens zum Sommer 2021 sollen diese Impfungen abgeschlossen sein, dann werden die Impfzentren wieder zurückgebaut. Das Impfzentrum in der Messehalle soll bereits im April wieder geräumt werden.

Kalayci macht Druck auf den Bund

Kalayci betonte in der Ausschusssitzung am Montag erneut, der Bund müsse so schnell wie möglich wichtige Voraussetzungen für die Inbetriebnahme der Impfzentren erfüllen. So sei zum Beispiel noch nicht festgelegt, welche Gruppen prioritär geimpft werden sollen. So könne noch nicht zur Impfung eingeladen werden, bemängelte sie.

"Was hilft mir das, wenn der Impfstoff am 15. kommt, oder am 16. oder am 20., aber die Priorisierung zwei Tage vorher - oder zeitgleich oder vielleicht sogar danach? Das geht nicht", sagte Kalayci. Auch ein System des Robert-Koch-Instituts (RKI), mit dem die Impfungen dokumentiert werden sollen, sei noch nicht da. Das Land benötige Vorlaufzeit, betonte die Senatorin.

KV hat Dienstplansystem entwickelt

Für das Impfen in den Zentren werden rund 1.000 Menschen benötigt, darunter 90 Ärztinnen und Ärzte. Hinzu kämen 30 Ärzte unterwegs, die etwa nicht mehr mobile Senioren impfen, kündigte Kalayci am Montag an. Die Suche nach Personal hat bereits begonnen. Broemme hat in einem Interview mit dem rbb um Unterstützung gebeten: Er rief unter anderem ehemalige Krankenpflegerinnen und -pfleger, aber auch Flugbegleiter auf, sich zu melden, um in den Zentren zu helfen.

Ärztinnen und Ärzte, die die Impfungen verabreichen, werden mit Hilfe der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin (KV) rekrutiert. Die KV verschickt den Zugang zu einem Dienstplansystem, in das sich Niedergelassene freiwillig eintragen können, wie eine Sprecherin sagte. Für den Einsatz in Impfzentren gibt es demnach ein Honorar. Krankenhäuser sollen laut Senatorin Kalayci die Impfungen selbst organisieren.

Auch medizinische Fachangestellte und Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes werden sich um die Menschen vor Ort kümmern. Pflegebedürftige und mobilitätseingeschränkte Menschen können sich auch zuhause impfen lassen.

Sendung: Inforadio, 30.11.2020, 18.00 Uhr

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