Interview | Psychiater zu Dauerbelastung - "Gute Stressbewältigung können wir alle gerade sehr gut gebrauchen"

So 11.04.21 | 14:12 Uhr | Von Oliver Noffke
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Eine Spaziergängerin ist im Wald, Symbolbild (Quelle: DPA/Arne Dedert)
Bild: DPA/Arne Dedert

Ein gefährliches Virus, einschränkende Maßnahmen, Meinungswirrwarr in der Politik: Die Pandemie empfinden viele Menschen als dauerhaften Stress. Wichtig ist sich klarzumachen, dass man dieser Situation nicht hilflos ausgeliefert ist, sagt Psychiater Mazda Adli.

rbb|24: Wie äußert sich dauerhafter Stress?

Prof. Mazda Adli: Stress führt sowohl zu körperlichen als auch zu psychischen Reaktionen. Es gibt Stressreaktionen, die wir als stimulierend empfinden, andere hingegen als belastend. Sorgen machen müssen wir uns dann, wenn der Stress chronisch wird, er also dauerhaft auftritt und es keine Aussicht auf Entlastung gibt. Wenn wir das Gefühl haben, dieser Belastung ausgeliefert zu sein und an unserer Situation nichts verbessern zu können, setzt uns Stress besonders zu.

Sie sagen, das Gefühl zu haben nichts verbessern zu können. Wie meinen Sie das?

Das ist eine Frage der subjektiven Bewertung einer Situation. Und das ist ein Mechanismus, der fast immer gilt. Jeder von uns bewertet die Probleme, mit denen er oder sie konfrontiert ist, nach bestimmten Faktoren. Da spielt die bisherige Erfahrung mit rein und die eigene Persönlichkeit. Zum Beispiel, ob man eher von der ängstlichen Sorte ist oder risikofreudiger. Es hängt auch davon ab, wie viel Optimismus man aktivieren kann. Je nachdem bewerten Menschen also ähnliche Situationen sehr unterschiedlich.

Manch einer empfindet eine Situation als total ausweglos und fühlt sich ihr hilflos ausgeliefert. Andere werden sich stattdessen bewusst über all die Dinge, die sie tun können, um ihre Lage zu verbessern. Man spricht dann von Selbstwirksamkeitserleben. Je mehr Überzeugung ich aufbringen kann, meine Situation aus eigener Kraft verändern zu können, desto höher ist das Selbstwirksamkeitserleben und desto stärker fällt der Effekt positiv für die Psyche und die psychische Gesundheit aus.

So, wie Sie das beschreiben, klingt das nach etwas, an dem man arbeiten kann.

Genau. Das ist auch ein wichtiges Ziel in vielen psychotherapeutischen Behandlungen. Bei persönlichen Krisen – etwa nach einer Trennung, in einem schwierigen Konflikt oder aber auch bei einer depressiven Erkrankung –ist das psychotherapeutische Ziel, diese Selbstwirksamkeitserfahrung zu verbessern und den Betroffenen das Gefühl zu geben, eine Wahl zu haben. Ihnen zu helfen, zu der Überzeugung zu kommen, dass sie eben nicht hilflos sind. Dass sie erkennen, wo man eine Situation dem eigenen Bedürfnis entsprechend beeinflussen kann und wie der eigene Handlungsspielraum dabei ist.

Derzeit gibt es eine Reihe von Sorgen, die Menschen haben. Die Angst vor Arbeitslosigkeit zum Beispiel, die Ungewissheit darüber, wie sich die Pandemie weiter entwickeln wird, ob Kinder in die Schule gehen können. Welche Strategien gibt es, mit dieser Stressbelastungen fertig zu werden?

Das ist richtig. Viele Menschen haben in der Pandemie das Gefühl, einer eher abstrakten Gefahr ausgeliefert zu sein. Einer Gefahr, die irgendwie schwer bezifferbar bleibt. Wir haben es täglich mit Inzidenzzahlen zu tun, R-Werten, mit komplizierten epidemiologischen Werten, die für den Einzelnen oftmals schwer zu verstehen sind. Da ist ein unsichtbares Virus und gleichzeitig eine politische Großwetterlage, die alles andere als einheitlich ist. Das macht das schwer Verstehbare für viele noch unverständlicher.

Das Thema Corona ist zudem so allgegenwärtig, dass man sich dem überhaupt nicht entziehen kann, auch wenn man sich das fest vornehmen würde; und dann ist da noch die dritte Welle, die gerade in Fahrt gekommen ist. Das alles ist ein Gemisch, das bei vielen Menschen ein Gefühl von Ausgeliefertsein hervorbringt. Ja, die Situation ist schwierig. Aber: Wir sind ihr eben nicht hilflos ausgeliefert. Ich halte es für wichtig, dass die Politik und die Medien genau das auch kommunizieren. Nämlich, dass wir nicht hilflos sind, sondern etwas gegen die Pandemie unternehmen können. Das ist wesentlich, um mit dem psychischen Stress besser umgehen zu können.

Wir sind soziale Wesen und menschliche Nähe ist uns ein psychologisches Grundbedürfnis

Inwiefern sind wir der Situation nicht ausgeliefert?

Erstens wissen wir, wie wir uns wirksam schützen können. Indem wir die AHA+L-Regeln einhalten. Wenn wir konsequent Masken tragen. Wenn wir die verschiedenen Hygieneregeln einhalten. Wenn wir all das befolgen, können wir uns wirksam schützen. Auch gegen die neuen Virusvarianten. Wir haben Impfungen und Selbsttests, das sind wichtige Instrumente trotz aller Schwierigkeiten, die wir da momentan erleben. Wenn wir uns klar machen, dass es all diese Mittel gibt, stützt es unser Selbstwirksamkeitserleben. Was ich mir jetzt noch von der Politik wünsche, ist eine bessere Abstimmung und Koordination in der Anwendung dieser Instrumente.

Meinen Sie damit die unterschiedlichen Regeln in den verschiedenen Bundesländern?

Das ist in der Tat ein Wirrwarr. Ich selbst musste heute schon wieder nachgucken, wie einzelne Dinge in Berlin geregelt sind. Dabei bin ich bereits jemand, der das sehr aufmerksam verfolgt. Wir kennen das vom Kochen. Wenn ein Rezept verwirrend formuliert ist, verstehen wir es nicht und am Ende kommt auch nichts Gutes dabei raus.

Welche Strategien gibt es, um Stress zu bewältigen?

Eins ist klar: Eine gute Stressbewältigung ist etwas, das wir alle gerade sehr gut gebrauchen können. Denn die Situation, der wir ausgesetzt sind, ist eine Dauerstressbelastung. Diese Pandemie ist nicht nur eine epidemiologische Krise, sie ist auch eine psychologische. Die Menschen sind belastet. Das merke ich als Psychiater jeden Tag. Viele unserer bewährten Stressbewältigungsstrategien funktionieren momentan nicht: Sich unbeschwert mit anderen Menschen treffen, ins Theater gehen, mit anderen Menschen Sport machen, jemanden in den Arm nehmen. Vieles, das uns normalerweise hilft Stress abzubauen, geht gerade nicht. Also müssen wir schauen, was von diesen Strategien im Moment übrig bleibt und dann das Beste daraus für uns wählen.

Sie haben vor Jahren einen Chor gegründet. Singen ist für viele eine Möglichkeit Stress abzubauen, die Gemeinschaft und die Freude daran. Nun ist Singen momentan überhaupt nicht möglich, zumindest nicht in Form eines Chores und in geschlossenen Räumen. Was macht das mit Ihnen und haben Sie einen Ausgleich für sich gefunden?

Das ist ein hervorragendes Beispiel. Gemeinsames Singen ist etwas, das ich persönlich als unglaublich entlastend und entspannend empfinde und das ich leidenschaftlich gern tue. Nur ist es im Moment nicht möglich. In meinem Chor proben wir derzeit weiterhin einmal die Woche, aber eben online. Das ist zwar kein ganz gleichwertiger Ersatz, aber immerhin etwas.

Ein weiterer Tipp gegen den derzeitigen Stress: in die Kommunikation mit anderen Menschen intensivieren. Gerade weil wir uns physisch nicht in gewohnter Weise treffen können, sollten wir alle alternativen Wege der Kommunikation und des Austausches hochfahren. Telefonieren, Videochats, einen gemeinsamen Spaziergang. Wir sind soziale Wesen und menschliche Nähe ist uns ein psychologisches Grundbedürfnis. Und viele merken gerade, dass sie emotional bedürftiger sind als sonst. Deswegen sollten wir besonders jetzt mit anderen Menschen in Kontakt treten. Vielleicht auch mit denjenigen, die wir schon lange nicht mehr gesprochen haben. Allen hilft es im Moment mit anderen verbunden zu sein. Ich selbst habe wieder damit begonnen Briefe von Hand zu schreiben.

Psychotherapie hilft - insbesondere wenn es darum geht, aus so einer Dauerbelastungsschleife herauszufinden

Haben Sie etwas bei sich festgestellt, was passiert, wenn Sie einen Brief schreiben? Das ist ja etwas, mit dem viele Menschen heute gar nicht mehr rechnen, einen Brief zu bekommen.

Man macht anderen Menschen eine besondere Freude, wenn man Ihnen Post schickt. Eine Karte reicht ja schon. Ich persönlich freue mich derzeit doppelt so sehr wie sonst, wenn ich einen richtigen Brief bekomme. Das wirkt wie eine kleine Medizin gegen den Isolationsstress der Pandemie.

Welche anderen Möglichkeiten sehen Sie noch, um sich von Stress zu befreien?

Jeder macht die Erfahrung, dass das Thema Corona allgegenwärtig ist. Wir verbringen jeden Tag damit, uns sehr viel Sorgen zu machen. Wenn die Infektionszahlen ansteigen, steigen mit einer zeitlichen Verzögerung auch die psychischen Belastungen: Angst zu erkranken, dass es Angehörige erwischt oder dass man nicht rechtzeitig einen Impftermin erhält, Existenzsorgen und Zukunftsängste treten auf. Gerade wenn das so Überhand nimmt, hilft es sich regelmäßig "Corona-freie" Zeiten zu verordnen. Ein paar Stunden jeden Tag, in denen man sich gedanklich mit etwas ganz anderem befasst. Sich in Musik zu vertiefen, die einen mitnimmt oder berührt; einen Film zu schauen; sich mit einem Spiel zu beschäftigen. So kann man emotional entlüften und das tut uns gut.

Was, wenn man merkt, es wird zu viel?

Wer jetzt merkt, dass die pandemiebezogene psychische Belastung zum Dauerzustand wird, aus dem man nicht rausfindet. Wenn man merkt, dass man den Kopf nicht mehr frei kriegt, dass man die ganze Zeit angespannt ist, dass man sich auch nicht mehr gut auf die Arbeit konzentrieren kann, weil einen Ängste und Sorgen plagen, die mit der Pandemie zu tun haben; wenn einen all das nicht mehr loslässt, dann kann es richtig sein, sich einem Arzt oder einem Psychotherapeuten gegenüber zu öffnen; sich professionelle Hilfe zu suchen. Und das gilt übrigens auch, wenn es Probleme in der Familie gibt. Gerade wenn Familien viel Zeit zu Hause auf begrenztem Raum miteinander verbringen, springen stressabhängige Emotionen oder Ängste leichter von einem zum anderen über. Oder Konflikte brechen aus.

Eines wissen wir genau: Psychotherapie hilft - insbesondere wenn es darum geht, aus so einer Dauerbelastungsschleife herauszufinden. Manchmal sind es vielleicht bereits einzelne klärende Gespräche bei einem Hausarzt oder Psychiater, die ein schon krisenhaftes Feuer wieder löschen können.

Und wenn aus der seelischen Belastung eine psychische Erkrankung geworden ist, können wir Psychiater und Psychotherapeuten diese dann in der Regel auch sehr gezielt behandeln. Niemand sollte mit seinen Sorgen alleine bleiben, insbesondere im Moment. Wir erleben allerdings auch, dass der Bedarf nach Psychotherapie seit Beginn der Pandemie sehr zugenommen hat und damit die Wartezeiten auf freie Therapieplätze immer länger werden. Hier brauchen wir dringend eine Lösung.

Und dennoch: Was Soforthilfe angeht, haben wir ein gut aufgestelltes und sehr gut funktionierendes Hilfesystem, das bei psychischen Problemen bereitsteht: die Krisendienste und Sorgentelefone, die Notfalltelefone des Kinder und Jugendschutzes, die Rettungsstellen und Ersten Hilfen unserer Kliniken, die Anlaufstellen bei häuslicher Gewalt. All diese Stellen wissen, wie geholfen werden kann. Das sollte man auch nutzen.

Die Situation, in der wir jetzt sind, ist eine andere als noch vor drei Monaten. Mittlerweile stehen uns mit den Impfungen medizinische Mittel gegen das Virus zur Verfügung. Hat das bei Ihnen persönlich etwas verändert?

Dass wir die Impfstoffe haben - bei allen Schwierigkeiten - ist der wichtigste Grund Hoffnung zu haben auf ein Ende der Pandemie. Und diese Hoffnung halte ich für entscheidend. Hoffnung ist echte Währung für die Psyche. Und die können wir gerade gut gebrauchen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Was Sie jetzt wissen müssen

Beitrag von Oliver Noffke

31 Kommentare

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  1. 31.

    Das schrieb ich so nicht und dein Einwand lässt sich auch nicht hineinreden. Die Kernaussage ist:
    "Jeder kann, im Rahmen seiner Möglichkeiten, sein persönliches Risiko minimieren. "

  2. 30.

    Mit Pöbelei kommen Sie auf jeden Fall weiter. "Tolle" Einstellung, Glückwunsch. Ihre Einforderung nach Wissenschaftlichkeit wirkt umso abwegiger, wenn Sie hier nur Rabulistik und Emotionalisierung betreiben. Es steht ex-pli-zit im Text, dass es auf ganz persönliche Entlastungs- und Bewältigungsstrategien ankommt, die man aufnehmen und ausbauen oder denen man zusätzliche hinzufügen kann. Dass man das nicht für jeden Menschen durchexerziert, liegt doch auf der Hand und dort, wo therapeutische Hilfe nötig wird, hat ein solches Interview auch gar keinen Anspruch, Ersatz sein zu wollen. Von welchen Drohungs- und Angstspiralen Sie reden, bleibt auch Ihr Geheimnis und erweckt eher einen antidemokratischen Eindruck. Bewusstes Falschverstehen ist ganz sicher kein Weg zur Stressminderung.

  3. 29.

    Liebe Medien
    Schön, dass ihr solche berichte schreibt. Das fernsehprogramm der ard / zdf trägt sein übriges dazu bei. Man kann die gewaltszenen und psycho filme derzeit kaum noch ertragen.
    Bringt doch lieber aufmunternde filme, um unsere stimmung nicht noch weiter zu belasten

  4. 28.

    Das Interview hinterläßt einen zwiespältigen Eindruck. Seine Expertise ist unbestritten - und dennoch. Die Ratschläge sind so oberflächlich, daß es egal ist, ob man das nun gelesen hat oder nicht. Und abseits des Klientels der PrivatpatientInnen der privaten Fliedner-Klinik und seiner Forschungen haben es die Menschen - wie hier in vielen Kommentaren seit Monaten zu finden - im alltäglichen Stress tatsächlich wirklich richtig schwer und massive Probleme in der realen Welt, da hilft solche Besänftigungs-Rhetorik nicht weiter, sondern wirkt, pardon, eher abgehoben und fast schon respektlos. Allgemeinplätze statt einer wissenschaftlichen Analyse der Stressursachen? Wie könnte eine stressmindernde Kommunikation der Regierenden den Menschen helfen? Warum werden die Menschen stattdessen vorsätzlich in Angst und Panik versetzt? Welche Auswege aus den politisch geschaffenen Drohungs- und Angsspiralen gäbe es? Denn das öffentlichtliche Hilfesystem ist fast komplett runtergefahren.

  5. 27.

    Wir können an der Situation etwas ändern, halten sie die AHA-Regeln ein: Das sagen Sie mal Eltern mit Kita- oder Schulkindern die arbeiten müssen. Die Eltern können ja die Regeln einhalten. Wenn dann aber die Kinder das Virus in die Familie bringen sind Ihre tollen Tipps für die Tonne!
    In der Theorie super in der Praxis setzen sechs. Ich weiß wie ich mich bewege aber wie es die Familien halten mit deren Kindern mein Kind in Kontakt kommt weiß ich nicht.
    Alle werden sich jedoch nicht an die Regeln halten und insofern ist man dann doch Hilflos außer man zerreißt sich und betreut sein Kind zuhause was dann seine Freunde vermisst. Also von wegen, jede Situation hat ein Ausweg... diese Pandemie ist ein Kreis und die Ausgänge sind (noch) versperrt...

  6. 26.

    Bei der Empfehlung psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen und mit dem Hausarzt zu sprechen oder einen Termin bei einem Therapeuten zu bekommen – wenn das bei den langen Wartzeiten überhaupt klappt –, wird außer Acht gelassen, welche Nachteile so ein Gespräch für den/die Betroffene/n haben kann. Ärzte stellen immer auch Diagnosen, die sich negativ auf den Antrag von Versicherungen (z.B. Berufsunfähigkeitsversicherungen) auswirken können und einen nicht von Problemen befreien, sondern eher dadurch noch zusätzliche Belastung und (Zukunfts-)Ängste/Sorgen auslösen können.

  7. 25.

    Mann merkt das Sie nicht selbstständig sind. Gehen Sie mal 4 Monate arbeiten und bringen
    Sie am Ende des Monats noch 1000 € mit, dann fällt Ihnen auch die Kinnlade runter!

  8. 24.

    Nun ja. Bei Ihnen ist das eher Ablenkung. Ja, man kann sich den Tag mit möglichst viel Dingen zupacken, damit man nicht zum Denken kommt. Aber das ist eher Verdrängung. Sobald Sie mal nichts zu tun haben, öffnet sich ein großes Loch. Ch kenne viele Leute, die ständig etwas machen, damit sie beschäftigt sind. Sobald sie dann mal zB krank sind und nichts machen können, kommt alles hoch. Sie hetzen quasi von Termin zu Termin. Im Job wären das Workaholics. Auch nicht gut.

  9. 23.

    Und Sie meinen, dass hilft auch vorerkrankten Personen, die täglich dicht gedrängt mit mehreren laut telefonierenden und essenden Maskenverweigerer über eine Stunde im Bus fahren müssen? Ich habe kein Auto und ich bin diesen Leuten ausgeliefert, so lange ich nicht geimpft bin. Da hilft auch kein Schönreden vom Psychodoc.

  10. 22.

    Das hilft dir aber alles nicht, wenn die Existenz den Bach runter geht.

  11. 21.

    Ja mit 3 unbekannten. Dies wird sich aber auch nicht ändern auch wenn das alle gern hätten.
    Wie sähe denn dann die Zukunft aus ? Angst für immer ? Jeder muss davon ausgehen sein gegenüber kann ihm eine Krankheit bescheren ?
    Glauben sie wirklich die Menschen lassen sich auch unbekannte Zeit beschränken ? Und zwar mit Zwang ? Hat das schon jemals funktioniert ? Und wir reden nicht von Ebola.

  12. 20.

    Das Beispiel ist nicht so dolle.
    Natürlich kümmert man sich um den der Hunger hat.... und was macht man mit dem der satt ist ?

  13. 19.

    Richtig! Letzte Woche hat z.B. RTL Punkt 12 rumgejammert, "wo denn nun endlich der Frühling bleibt"?
    Ein hausgemachtes Pseudoproblem, das keins ist und ein mögliches "Unzufriedenheitsgefühl" bei dafür zugänglichen Menschen auslösen wird. Ich hingegen freue mich z.B. sehr über das erste "normale" Frühjahr seit mehreren Jahren!

  14. 18.

    Also, letzte Woche lief was im Fernsehen, wo es darum ging, dass man auf Therapieplätze ewig lang warten muss.
    Da braucht Mazda Adli (Interessanter Vorname!) nicht Therapien über den grünen Klee loben, wenn kein Rankommen ist. Allgemein bin ich der Meinung, die Leute sind zu verweichlicht und heulen rum, weil sie es nicht gewohnt sind, sich mal ein bisschen beschränken zu müssen und unfähig, auch mal mit Niederlagen und Krisen zurechtzukommen. Wohlstandsprobleme und Jammern auf allerhöchstem Niveau.
    Frustrationstoleranz gleich Null, Resilienz gleich Null heißt für mich: Falsch erzogen und fehlsozialisiert worden. Keinen Blick für ECHTE Probleme und Werte vermittelt bekommen. Dadurch jetzt "Probleme".
    Mir jedenfalls geht es prima, der Einschränkungen zum Trotz, die ich übrogens ohne zu murren brav befolge. Spaß ist eben immer, was ihr draus macht.

  15. 17.

    Schön geschrieben - beinahe mein Credo. Manchmal ist, auch über einen längeren Zeitraum, weniger einfach mehr. Obwohl, mal wieder so'n richtig schönes Rockfestival ... träum :-).
    Medien - ja - kommt drauf an, wie man sie nutzt ... und nicht jeder schlechten Nachricht hinterherrennen hilft auch ein wenig.

  16. 16.

    "Und natürlich SIND wir dem momentan hilflos ausgeliefert."
    Kleiner Einspruch. Jeder kann, im Rahmen seiner Möglichkeiten, sein persönliches Risiko minimieren. Maske auf, da wo man es nachvollziehbar als angebracht hält. Das kann natürlich einer Verordnung wiedersprechen, ebenso aber über das verordnet Maß hinausgehen. Z.B. ist ein Parkplatz ist eine übersichtliche, einschätzbare Örtlichkeit wogegen ein Fahrstuhl in einem nicht öffentlichen Gebäude durchaus für Überraschungen gut ist. Sich die Freiheit nehmen, selbst, verantwortungsvoll, zu entscheiden - hilft auch der Psyche. Die "Dame von Welt", ok, bin ich nich', trägt ja oft einen Parfümzerstäuber in den Untiefen der Handtasche mit sich. Ich hab' so'n Ding immer in der Jackentasche - ok, nich' mit Chanell No5, eher mit Désinfectant No1. Nach dem Einkauf die Maske in die "schmutzige" Tasche, Pfötchen einsprühen, Waschbär spielen. Zwei banale Beispiele, vll. flapsig geschrieben; aber eine gewisse "Flapsigkeit" hilft auch. ;-)

  17. 15.

    Solche undurchdachten Aussagen darf man sich nicht zu Herzen nehmen. Das ist etwa ähnlich hilfreich wie: warum bist du depressiv, es gibt doch so viel schönes... ja... und warum hast du Asthma? Gibt doch genug Luft.

    Die Problematik, Auswirkung und Tragweite einer Depression ist für Außenstehende nur schwer zu begreifen. Selbst enge Angehörige und Freunde haben da ihre Schwierigkeiten.

    Und als depressive Mutter, die sich nun wirklich nicht über zu viel freie Zeit zum grübeln ärgern kann, kann ich nur sagen: bull***it! Das hat nichts miteinander zu tun. Depressionen sind viel komplexer. Für eine kleine depressive Phase mag das zutreffen, aber nicht für eine echte Depression. Wenn man kein Land sieht und jemand die tragende Luftmatratze durchsticht und erklärt: dahinten kommt gleich Land, du musst nur noch mal kurz durchhalten... trotzdem ist es nicht zu sehen und die Reserven am Ende...
    Halte durch und lass dich nicht von solchen Kommentatoren in die Tiefe ziehen!

  18. 14.

    "Es würde mehr Sinn machen ... auch hier mal Zusagen bei x Prozent geimpfter wird dies und das gemacht ... oder eben ganz einfach geimpfte dürfen dies und das."

    Das wäre wirklich unverantwortlich. Das wäre eine Rechnung auf Erstklässlerbasis. "Du hast 5 Äpfel und gibst Paul 3 ab, wieviele Äpfel..."

    Gerade durch die Mutanten haben wir hier aber aber eher Rechnungen mit 3 Unbekannten.

  19. 13.

    Nein. Es wird gerade ganz viel über Geimpfte geredet. Die haben schon Perspektiven. Es muss was für die Ungeimpften getan werden. Sie springen auch auf den falschen Zug. Nicht der, der quasi sicher ist, ist das Thema, sondern diejenigen, die geschützt werden wollen. Und die Impfung ist nunmal der wirksamste Schutz. Sie kümmern sich ja auch nicht um jemand der gerade gegessen hat sondern um den der Hunger hat.

  20. 12.

    Ein interessanter Beitrag.
    Problematisch wird es wenn kein Ausweg aufgezeigt wird. Wenn Politiker und alle anderen verkünden impfen impfen impfen und im gleichem Atemzug aber sagen auch geimpfte müssen sich testen lassen, Maske tragen Abstand halten usw.
    Dann nimmt man jedem die Hoffnung das sich irgendetwas ändern wird.
    Man darf nicht sagen die Impfung ist der Ausweg ... aber der Ausweg ist die gleiche Situation wie jetzt.
    Es würde mehr Sinn machen ... auch hier mal Zusagen bei x Prozent geimpfter wird dies und das gemacht ... oder eben ganz einfach geimpfte dürfen dies und das.

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