Geringe Nachfrage - Brandenburger Kommunen fahren Impfangebote zurück

Sa 23.04.22 | 10:35 Uhr
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Nierenschale mit Pflaster und Spritze (Quelle: imago/Sascha Steinach)
Bild: www.imago-images.de

Die Zahl der Corona-Impfungen geht zurück. Entsprechend werden auch die Impfstellen reduziert. In Brandenburg gibt es nur noch 36. Zudem impfen mehr als 1.700 ambulant tätige Ärzte und bis zu 35 mobile Impfteams. Auch zwei Busse sind unterwegs.

Die Nachfrage nach Corona-Impfungen ist mittlerweile gering - auch in Brandenburg. Daher haben die Kommunen ihre Corona-Impfstellen deutlich reduziert. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Insgesamt hat Brandenburg laut Gesundheitsministerium noch 36 Impfstellen - die meisten mit fünf im Landkreis Oberhavel. Zudem stehen zwei Impfbusse in Potsdam und im Kreis Ostprignitz-Ruppin zur Verfügung. Darüber hinaus impfen mehr als 1.700 ambulant tätige Ärzte und bis zu 35 mobile Impfteams in kommunaler Verantwortung.

Zunächst waren 13 große Corona-Impfzentren in Brandenburg vom Land und von den Kassenärzten organisiert worden. Die letzten zwei Zentren schlossen Ende September in Prenzlau und Eberswalde (beide Barnim). Wegen zwischenzeitlich gestiegener Nachfrage richteten Kommunen Impfstellen ein.

Eine kommunale Impfstelle in Potsdam

In Potsdam existiert neben dem Impfbus nur noch eine kommunale Impfstelle auf dem Gelände der Stadtverwaltung statt zuvor drei Stellen. Die 3.000 Quadratmeter große Metropolishalle ist seit Ende Februar als Impfstelle geschlossen, die Schinkelhalle seit Ende März. "Wenn wir große Hallen zur Verfügung stellen für etwa 70 Impfungen pro Tag, lohnt sich das nicht", sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow.

Seit Karfreitag dient die Metropolishalle als Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine mit mehr als 300 Schlafplätzen. Die Halle war im vergangenen Jahr Impfzentrum, später überregionale Impfstelle.

Die überregionale Impfstelle im Flughafen Schönefeld schloss ebenfalls Ende Februar.

Cottbus setzt auf Haus- und Fachärzte

Die Stadt Cottbus hat die überregionale Impfstelle in der Messe ebenfalls schon geschlossen. Es sei kein Bedarf mehr vorhanden, sagte Stadtsprecher Jan Gloßmann. "Die Impfungen laufen komplett über Hausärzte und Fachärzte." Die Messehalle beherbergte zunächst das Impfzentrum bis zum vergangenen Jahr, ab Dezember eine überregionale Impfstelle. Als auch dieses Angebot Ende März endete, diente die Halle zwischenzeitlich als Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine.

In Prenzlau gibt es nach Angaben des Landes zwei feste Impfstellen im Kultur- und Plenarsaal und in einer Begegnungsstätte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Das Impfzentrum in einer Sporthalle ist seit dem Herbst geschlossen. "Sie wird wieder als Turnhalle genutzt", sagte Stadtsprecherin Anett Hilpert.

Nachfrage auch in Berlin gering

Auch die landeseigenen Impfzentren und Impfstellen in Berlin werden inzwischen nur noch von wenigen Menschen angesteuert. Derzeit sind neben den Impfzentren im ehemaligen Kongresszentrum ICC und im früheren Flughafen Tegel noch die Impfstellen im Einkaufszentrum Ring-Center an der Frankfurter Allee, die Drive-in-Impfstelle in Lichtenberg und die Kinderimpfstelle bei Ikea in Lichtenberg geöffnet.

Bereits Ende Februar wurden das Impfzentrum Messe und die Impfstellen in den Spandau Arcaden, im Lindencenter im Bezirk Lichtenberg, im Ikea Tempelhof und im Freizeitforum Marzahn geschlossen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.04.2022, 10 Uhr

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8 Kommentare

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  1. 8.

    Ich verstehe nicht ganz , weshalb es immer noch die ganzen Impfzentren gibt ?

    In Vorbereitung auf einen eventuellen Ansturm im Herbst ?

    Die Steuergelder die dafür verschwendet werden sind enorm .

    Es benötigt auch keiner „einfachen“ Impfangebote . Wie oft gesagt , wer bis jetzt nicht geimpft ist, wird es auch nicht mehr tun .

  2. 7.

    Wow! Noch so viele Impfstellen und mobile Teams im Einsatz. Was machen die den ganzen Tag?

  3. 6.

    Und im Herbst wird alles noch schlimmer…
    https://www.focus.de/gesundheit/news/so-toedlich-wie-delta-lauterbach-mahnt-doch-virologen-halten-killervarianten-szenario-fuer-unwahrscheinlich_id_85732997.html
    Schauen wir mal was von den ganzen Horrorszenarien übrig bleibt

  4. 5.

    Es kommt im Herbst definitiv zur nächsten Welle, in die wir in guter Manier wieder unvorbereitet reinschlittern. Die einzig existierende Strategie ist der Glaube (sowas gehört eigentlich in die Kirche), dass die nächste Mutante einen milderen Verlauf besitzt und die bisherigen Geimpften und Erkrankten eine hinreichende Immunisierung mitbringen.

    Na der Glaube stirbt bekanntlich zuletzt. Eine wirkliche Notfall-Strategie gibts natürlich nicht. Genauso wenig wie bei den anderen mind. genauso wichtigen Baustellen.

  5. 4.

    " Auch wenn die Omikron-Variante sehr ansteckend ist, geht Gesundheitsminister Lauterbach von einer entspannteren Pandemie-Lage im Sommer aus. Vor dem Herbst jedoch warnt er wegen möglicher neuer Infektionswellen und gefährlicherer Virusvarianten. " ARD

  6. 3.

    Es kommt im Herbst definitiv zur nächsten Welle, in die wir in guter Manier wieder unvorbereitet reinschlittern. Die einzig existierende Strategie ist der Glaube (sowas gehört eigentlich in die Kirche), dass die nächste Mutante einen milderen Verlauf besitzt und die bisherigen Geimpften und Erkrankten eine hinreichende Immunisierung mitbringen.

    Na der Glaube stirbt bekanntlich zuletzt. Eine wirkliche Notfall-Strategie gibts natürlich nicht. Genauso wenig wie bei den anderen mind. genauso wichtigen Baustellen.

  7. 2.

    Man kann nur hoffen das es nicht zu einer neuen, schlimmeren Welle kommt und der ganze Mist von vorn beginnt.
    Wenn ich die Zahlen so betrachte, eigentlich haben wir die letzte Welle irgendwie nicht so richtig beendet. Es sieht eher nach einer Zunahme, wenn auch geringen, aus.

  8. 1.

    Ich darf mich in Brandenburg mit bald 58 leider nicht ein viertes Mal impfen lassen, schade. Die 60% Impfwilligen lässt man nicht, die, die eh nicht wollen, kriegt man nicht. Da kann man tatsächlich schließen und die Impfdosen wegschmeißen.

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