Nach umstrittener Aktion in Berlin - Auch Brandenburger Kinder bekommen jetzt Impf-Post

An Brandenburger Schülerinnen und Schüler geht am Freitag Post raus: Wie zuvor die Berliner Kinder bekommen sie jetzt ein Ministeriumsschreiben, in dem um eine Corona-Impfung geworben wird. Der Unterschied: Inzwischen rät auch die Stiko dazu.
Auch Brandenburg will nun mit einem Schreiben an Kinder und Jugendliche für eine Corona-Impfung werben. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) und Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) verschicken dafür einen gemeinsamen Brief über die Schulen und Schulträger an Eltern und Schülerinnen und Schüler. Das teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit.
In einer Erklärung der Ministerien werde die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko), auch Kinder und Jugendliche gegen das Coronavirus zu impfen, hervorgehoben, hieß es. Gerade bei Jüngeren breite sich die hochansteckende Delta-Variante aus, erklärte Gesundheitsministerin Nonnemacher dazu. "Nach den bisherigen Erfahrungen erkrankt diese Altersgruppe zwar weniger schwer als Erwachsene, allerdings gibt es auch hier schwere Verläufe und zu Long-Covid bei Kindern und Jugendlichen liegen uns bislang nur wenige Daten vor."
Ernst: "Jede Impfung ein Schritt Richtung Normalität im Schulalltag"
Bildungsministerin Ernst erklärte: "Neben Hygienekonzepten und engmaschigem Testen in den Schulen kann jetzt auch die breite Impfung der Schülerinnen und Schüler zu einer Senkung der Infektionszahlen beitragen. Jede Impfung ist ein Schritt in Richtung Normalität im Schulalltag und hilft, belastende Maßnahmen wie Quarantäne oder Schulschließungen zu verhindern."
Den Ministerien von Nonnemacher und Ernst zufolge wird in dem Brief über das erweiterte Impfangebot für Schülerinnen und Schüler informiert. Demnach könnten neben den Arztpraxen Schülerinnen und Schüler regulär in den Impfzentren geimpft werden.
Zudem werde in dem Schreiben darauf hingewiesen, dass weitere Familienimpftage, spezielle Zeitfenster für Schulklassen in den Impfzentren und je nach Bedarf mobile Impfangebote für Schulen angeboten würden. Alle Impfangebote seien freiwillig.
Auch in Berlin war ein ähnliches Schreiben van 12- bis 17-Jährige versandt worden - allerdings bevor die Stiko die Impfempfehlung für alle Kinder und Jugendlichen ausgesprochen hatte. Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) war dafür heftig kritisiert worden.
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