Kommentar | Pro zur Corona-Impfpflicht - Mit der Impfpflicht würde der notwendige Druck aufgebaut

Mi 26.01.22 | 06:14 Uhr | Von Jim-Bob Nickschas
Archivbild: Ein Arzt Impft einen Arbeiter im Betrieb. (Quelle: dpa/J. Carstensen)
Audio: Inforadio | 26.01.2022 | Jim-Bob Nikschas | Bild: dpa/J. Carstensen

Auch wenn Omikron derzeit vor allem für milde Verläufe sorgt, ist das nur eine trügerische Sicherheit, meint der ARD-Journalist Jim-Bob Nickschas. Eine Impfpflicht sorge für eine Impfdisziplin, die uns für die nächste Virusmutation rüstet.

Omikron ist nicht die Lösung, sondern Teil des Problems - das sollten wir uns vielleicht noch mal ins Gedächtnis rufen, auch wenn wir natürlich alle irgendwie hoffen, dass die aktuelle Corona-Welle uns aus der Pandemie heraus und in die lang ersehnte Endemie hineinführen könnte. Ein Argument gegen die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht ist Omikron nicht.

Niemand kann uns garantieren, dass nicht noch weitere Virusvarianten um die Ecke kommen - spätestens nach dem Sommer. Und auch, wenn die Deutschen Europameister im Boostern sein mögen - die Lücke bei den Erstimpfungen ist bei uns immer noch zu groß, vor allem bei den gefährdeten älteren Bevölkerungsgruppen.

Es braucht Druck

Eine allgemeine Impfpflicht würde den Druck erhöhen, sich nun doch noch impfen zu lassen, denn - und das kennt jeder und jede doch von sich selbst - solange man etwas nicht wirklich machen muss, lässt man es eben. In Bezug auf Corona und das Impfen muss sich das dringend ändern, sonst kommen wir aus dem Teufelskreis von Lockern und Verschärfen nicht heraus.

Und auch wenn sich viele Geimpfte und Geboosterte trotzdem mit Corona infizieren: Die Impfung schützt – und zwar die Menschen vor schweren Verläufen, die Kliniken vor Überlastung und unser Sozial- und Gesundheitssystem vor Langzeitfolgen durch massenhafte Long Covid-Fälle.

Sendung: Abendschau, 26.01.2022, 19:30 Uhr

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Beitrag von Jim-Bob Nickschas

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