Flüssigerdgas aus der Uckermark - Brandenburgs erste Bio-LNG-Anlage soll im November in Betrieb gehen

Fr 27.10.23 | 11:39 Uhr
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Bio-LNG-Anlage in Parmen (Uckermark) (Bild: RUHE Biogas Service)
Audio: Antenne Brandenburg | 27.10.2023 | Katharina Trümper | Bild: RUHE Biogas Service

In der Uckermark soll demnächst Flüssigerdgas aus Gülle und Mist hergestellt werden: Die erste Bio-LNG-Anlage Brandenburgs geht nach Angaben der Ruhe Unternehmensgruppe im November im uckermärkischen Parmen in Betrieb. Demnach wird die Anlage eine Kapazität von 7,5 Tonnen Flüssigerdgas pro Tag haben.

Biokraftstoff für Lkw, Traktoren und Busse

In Parmen soll aus landwirtschaftlichen Reststoffen aus der Region Biokraftstoff für die örtliche Versorgung produziert werden. Damit können Lkw, Traktoren, Schiffe und Busse angetrieben werden. LNG-Fahrzeuge sind allerdings teurer als konventionelle Fahrzeuge.

Durch die Nutzung von Bio-LNG soll unter anderem vermieden werden, dass Methan aus dem Gärprozess in die Atmosphäre gelangt.

Bekannt ist LNG (Liquefied Natural Gas, also Flüssigerdgas) in Deutschland vor allem seit der Inbetriebnahme des ersten deutschen LNG-Terminals im vergangenen Jahr in Wilhelmshaven (Niedersachsen). Damit sollte der Wegfall vom russischen Gas nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine kompensiert werden.

Laut Angaben der Bundesnetzagentur wurden im Jahr 2022 etwa 850.000 Gigawattstunden Gas verbraucht - 17,6 Prozent weniger als im Vorjahr.

Sendung: Antenne Brandenburg, 27.10.2023, 11:30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    "Die Biomasse kann nur eine (sinnvolle) Ergänzung sein" Ja, aber auch Kleinvieh macht Mist und viele kleine Ergänzungen sind vielleicht in Summe schon die Lösung für einen landwirtschaftlichen Großbetrieb (oder eine Genossenschaft bzw. Erzeugergemeinschaft) oder ein kleiners Dorf. Es wird ein Patchwork, aber auch Patchwork kann funktionieren in vielen Bereichen.

  2. 5.

    Die Biomasse kann nur eine (sinnvolle) Ergänzung sein, nichts für Schwarz/Weiß-Denker.

  3. 4.

    Deshalb sehe ich CNG als die bessere Variante im Binnenbereich. Übersee ist natürlich was anderes.
    Ob und wenn ja warum bei Nutzfahrzeugen in der Landwirtschaft wirklich auf LNG gesetzt wird, ist mir nicht klar. Stadtbusse und PKW fahren ja eher mit CNG oder LPG.
    Da Deutschland bei Biogasverstromung bereits die Endausbauziele des EEG erreicht hat, sollte zukünftig nur noch Bio CH4 gefördert werden.
    Biogas wird aber immer noch durch die Bundesnetzagentur ausgeschrieben. Warum erschliesst sich mir nicht. Zumal Biostrom recht teuer ist. Da sind wir energiewirtschaftlich noch nicht am Optimum.
    Auch die Prozesse der Faulung sind noch gar nicht so richtig durchleuchtet. Da steckt noch einiges an Potenzial drin um mehr nutzbare Energie aus der Biomasse herauszuholen.

  4. 3.

    Erstmal: Sehr gutes Projekt für eine lokale Versorgung, ginge siche an vielen Stellen in den Flächenländern.
    LNG wird bei -162°C in Kryotanks gelagert. Man braucht also viel Energie für die Kühlung. Wird diese Energie auch lokal gewonnen - möglichst auch autark, sodaß bei einem Netzausfall die Kühlung weiterlaufen kann? Wäre vielleicht ein Drucktank nicht auch ausreichend (der hält den Druck auch ohne Energiezufuhr, solang die Ventile mechanisch halten)?

  5. 2.

    Das erscheint doch mal sinnvoll, und der Preis wird sich nach unten anpassen, wenn öko/bio der neue Standard ist.

    Wie man je auf dieses Erdöl-System setzen konnte, statt auf regionale Kreislaufwirtschaft!?!

  6. 1.

    Hoffentlich funktioniert diesmal in der Uckermark die Tankstelle besser als die schon ewig kaputte für Wasserstoff, weswegen sich seit Monaten Busse die Reifen platt stehen. Auch die H2-Busse in Berau harren noch dem ersten Einsatz.

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