Staatliche und private Bühnen - Berliner Theater und Konzerthäuser bleiben mindestens bis Ostern dicht

Do 14.01.21 | 14:13 Uhr
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Blick in den leeren Zuschauerraum der Komödie am Kudamm im Schillertheater. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Audio: 14.01.2021 | Oliver Reese | Bild: dpa/Paul Zinken

Mindestens bis Anfang April werden die Berliner Bühnen geschlossen bleiben. Das haben die Intendanten gemeinsam mit Berlins Kultursenator Lederer (Linke) beschlossen. Die hohen Infektionszahlen ließen ihnen keine andere Wahl, hieß es.

Die Theater- und Opernhäuser in Berlin bleiben noch mindestens bis Ostern (Ostersonntag ist der 4. April) geschlossen. "Wir sind uns gestern eigentlich ziemlich einig gewesen, dass bis Ostern hier in Berlin keine Bühne aufgemacht wird. Dazu braucht man nicht viel Fantasie", sagte Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) nach einer Besprechung mit den Intendanten der staatlichen und privaten Berliner Bühnen.

Man sei sich einig gewesen, dass es unmöglich sei, vor Ostern zu spielen, betonte auch der der Intendant des Berliner Ensembles, Reese. Es sei aber gut, dass es nun einen Fahrplan gebe. Außerdem dürften weiter Proben stattfinden.

Kultursenator verweist auf hohe Infektionszahlen

Lederer verwies auf die hohen Infektionszahlen und noch einige unbekannte Größen. So sei erst Mitte nächster Woche klar, welche Auswirkungen die Feiertage auf das Infektionsgeschehen gehabt hätten. Die zweite, "weitaus dramatischere" offene Frage sei die nach den Auswirkungen der sich aktuell verbreitenden Virus-Mutation. Wenn diese Variante eine erheblich höhere Infektionsintensität habe, müssten auch alle bisherigen Überlegungen im Hinblick auf die Kultur auf den Prüfstand gestellt werden.

"Derzeit ist nicht die Zeit, ernsthaft darüber zu reden, was machen wir jetzt auf", so Lederer. "Dann, wenn wieder was geht, dann muss Kultur dabei sein. Aber wann wieder was geht, darüber kann seriöserweise im Augenblick keiner eine ernsthafte Auskunft geben."

Die Bühnen sind seit Anfang November geschlossen

Die Theater, Opern- und Konzerthäuser sind seit Anfang November geschlossen. Für Dezember und Januar geplante Vorstellungen mussten verschoben werden. Intendanten hatten immer wieder die mangelnde Planungssicherheit für ihre Häuser kritisiert.

Sendung: Inforadio, 14.01.2021, 13:20 Uhr

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32 Kommentare

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  1. 32.

    Es wird sich ja auch nicht ernsthaft darum gekümmert, wie das Gesundheits- und Pflegesystem oder die Bildung zum Funktionieren gebracht wird. Wen wunderts, dass auch alles andere egal ist. Hoffen wir nur, dass dieses Jahr auch wirklich Bundestagswahlen stattfinden.

  2. 31.

    Dazu hatte ich mich in dem Posting über Gottesdienstabsagen ab 200er-Inzidenz geäußert. Den hatte hier der Autor Hauser (Nr. 25) verlinkt. Ergänzend möchte ich anführen, dass alle Kirchenmitglieder monatlich Steuern entrichten, wodurch die Kirchenarbeit finanziert wird und wofür sie von Nichtzahlern für gewöhnlich immer schön belächelt werden. Auch diese Steuer zeigt noch einmal, dass die Kirche nach wie vor gesellschaftlich von hoher Bedeutung ist.
    Abgesehen davon: Ich gehe auch gern in die Oper oder das Theater. ABER: Die Belüftungssituation dort ist i.d.R. eine Katastrophe. Z.B. im Renaissance-Theater, das ich als sehr gedrungen empfunden habe. Selbst in großen Häusern wie der Deutschen Oper ist der Vorführsaal-- der Akustik wegen-- gut abgedämmt. Sakralbauten haben immer Portale nach außen, die offen gelassen werden können, haben nackte, "atmende" Mauern (weswegen es in Kirchen immer so kalt ist im Winter) und beträchtliche Höhe. Das garantiert coronakonforme Luftverhältnisse.

  3. 30.

    Ja, das tue ich. Immer sonntags um 10 den Deutschlandfunk im Radio. Übrigens verfolge ich im Sinne der Ökumene natürlich auch die protestantischen Gottesdienste an selber Stelle. Und zu Weihnachten(Heiligabend) war der ZDF-Gottesdienst(ev.) am Vorabend dran, weil die kath-Variante zeitlich nicht passte. Falls er sie übrigens interessieren sollte, die aktuelle Situation rund um Weihnachten wurde sehr gut wiedergegeben, ist er sage und schreibe bis Weihnachten 2025(!) hier abzurufen: https://www.zdf.de/gesellschaft/gottesdienste/evangelische-christvesper-118.html
    Übrigens finanziere ich diese Angebote durch meine monatlich entrichtete rk-Kirchensteuer auch mit. So viel dazu.
    Wir sind bisher traditionell am 25.12. alljährlich in die Oper gegangen. Darauf musste diesmal natürlich verzichtet werden. Dafür wurden eben die Opern-LP-Sammlungen rausgeholt, haben da einige, aus den 60ern+70ern. Und zu Neujahr ein Konzert im Fernsehen verfolgt. Sie sehen, ich bin kulturell durchaus mit dran.

  4. 29.

    Ostern? Ist aber optimistisch!

    Nicht bei den 17 Weisen!

  5. 28.

    Ich arbeite am Theater und ich gehe auch sehr gerne ins Theater. Für mich sind das sehr wichtige Nachrichten. Wichiger zum Beispiel als Berichte über weiteres Geschwurbel irgendwelcher Quer- / AFD-Schnullies, oder ob Herr Merz gerne die 50er zurückhaben möchte.

  6. 27.

    Lily, vielleicht schauen Sie mal auf den Intensivstationen nach, ob Sie lieber so leben möchten.
    Es ist zwar nicht schön, noch länger auf Kunst und Kultur live zu verzichten, aber das Gejammere über "nicht mehr lebenswert" ist ja nun wirklich Befindlichkeitsgehabe auf sehr hohem Niveau - oder bei anderer Betrachtungsweise - auf eher niedrigem Niveau.

  7. 25.

    Vielleicht schauen Sie auch mal über Ihren kulturellen Tellerrand... Die Kirche ist schon eigenverantwortlich tätig

    https://www.rbb24.de/panorama/thema/corona/beitraege/2021/01/erzbistum-berlin-brandenburg-katholisch-grenzwert-gottesdienste.html

  8. 24.

    Tja, wären Sie mal in die Politik gegangen, bei denen sitzt die Frisur ja noch wie von Zauberhand. So eine Privatfrisöse gibt es halt nur für die ganz Wichtigen im Land, der Rest kann eh rumlaufen wie Schlunz, passt doch zum verlorenen Job und neuem Image als Taugenichts.

  9. 23.

    Wie traurig. Uns geht gerade so viel Lebensqualität flöten, vielleicht sollte man noch mal abwägen, ob uns das die ganze Sache wirklich Wert ist... Ich habe keine Lust noch auf unbestimmte Zeit weiter so zu existieren (leben würde ich es nicht einmal mehr nennen.) Und nur weil sich die Machthaber auf eine willkürliche Zahl verbissen haben, die unter diesen Umständen einfach nie wieder erreicht werden kann.
    Was soll eigentlich nach Ostern kommen? Also außer Pleitewellen und steigenden Suizidraten.
    Werden wir dann auch im Sommer zu Hause eingefercht? Die Merkel flirtet ja schon mit dem "totalen Lockdown", und nachdem wir letzten Sommer recht frei leben konnten, und sogar schöne Tage genossen, wollen die Politiker es dieses Jahr den Bürgern sicher nicht gönnen. Schließlich sind WIR ja Schuld an der Verbreitung, wie es immer so schön gepredigt wird. Es ist zum Heulen!

  10. 22.

    Oh Mann, und wann öffnen Friseure wieder?
    Auch erst im April oder wie?
    Langsam nur noch zum kotzen die ganzen Einschränkungen.

  11. 21.

    Zelebrieren Sie ihr katholisches Gottesdiensterlebnis auch auf diese Art und Weise? Wenn nicht, haben sie nicht das geringste Recht, Kulturinteressierten digitale "Ersatz"Empfehlungen zu geben!! Kultur ist zu allererst ein Liveerlebnis!

  12. 20.

    Vielleicht könnten sich die zu Unrecht in der Pandemie besonders privilegierten Kirchen dazu durchringen, bis April "Kulturgottesdienste" mit Theater - und Musikgruppen durchzuführen.
    Das wäre echte gelebte Nächstenliebe!!

  13. 19.

    Unfassbar. Konsum von Waren ist erlaubt (sogar für Weihnachtsbäume gabs Ausnahmen!), aber nicht von Kultur? Auch in meinen botanischen Garten (Potsdam) darf ich nicht gehen. Nicht mal in den Außenbereich, wo im Winter i.d.R. Null (!) Menschen sind. Was soll das alles? Kompletter Aktionismus. Das nachweislich Beste, was gegen Viren hilft, sind Impfungen! Und das ist die Aufgabe des Staates! Der versagt hier komplett und wir sollen uns alle weiter extremst einschränken? Sehe ich nicht ein!

  14. 18.

    Den Film im Kino abzufotografieren ist keine gute Idee. Wenn man Kinos unterstützen will, kann man das auf der Seite „Kino on demand“ machen. Man kauft ein Streaming, bezahl 5 Euro zu Gunsten eines Kinos. Das Kino kann man sich aussuchen. Das habe ich schon mehrfach gemacht und mein Kiezkino unterstützt

  15. 17.

    Das ist die traurigste Mitteilung ever...

  16. 16.

    Wenn die Lage sooo dramatisch ist, müßten auch die Kirchen u. sonstige Gotteshäuser geschlossen werden. Wo ist der Unterschied: eineR spricht oder singt, die anderen hören/sehen zu?

  17. 15.

    Was soll es denn bringen, wenn ich einen Kinofilm live aus dem Saal übertragen zu Hause gucke? Das hat was von abgefilmte Raubkopie gucken. Und wer wie ich nen ganz normal großen 4:3-Fernseher aus den 90er-Jahren und kein Heimkinosystem hat, dem bringt es auch vom Seherlebnis her nichts.

  18. 14.

    Allen auf Kulturentzug empfehle ich Arte oder 3sat, da gitbs öfter mal Konzerte und Opernaufführungen etc. zu sehen. Gottesdienste So. um 10 im Deutschlandfunk (Radio) oder morgens im ZDF. - Und vielleicht hat man ja von der einen oder anderen Musicaldarstellung die Begleitmusik käuflch erworben und kann die mal einlegen?- Den Filmschaffenden (Kino) würde ich anraten, die Filme direkt zum Kauf freizugeben. Hat ja keinen SInn, immer noch mal und noch mal die Premiere verschieben zu müssen. (Neulich war bei "Wer weiß denn sowas" Karoline Herfuth, deren Film schon im letzten Frühjahr kommen sollte, dann zum Winter.-- Und jetzt wahrscheinlich wieder nicht....)

  19. 13.

    Echt unglaublich, die Politik hat’s vertrödelt und alle Anderen müssen unter der Unplanbarkeit leiden, das geht nicht lange gut. Ich weiß, wenn ich nicht wähle, vie bleibt nicht mehr übrig.

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