Landkreis Spree-Neiße - Corona-Mutation erstmals in Brandenburg nachgewiesen
Im Landkreis Spree-Neiße ist ein Mann positiv auf die britische Corona-Mutation B.1.1.7 getestet worden. Er befindet sich bereits seit Dienstag in Isolation. Laut Gesundheitsministerium werden bereits mögliche Kontakte nachverfolgt.
In Brandenburg ist erstmals die mutierte Variante B.1.1.7 des Coronavirus nachgewiesen worden. Bei einem Mann aus dem Landkreis Spree-Neiße wurde ein positiver PCR-Test bestätigt, erklärte das Brandenburger Gesundheitsministerium am Donnerstag.
Die britische Mutation sei im neuen virologischen Referenzlabor für Genomsequenzierung am Carl-Thiem-Klinikum (CTK) nachgewiesen worden, hieß es. Der Mann befinde sich sei Dienstag in Isolation, ist aber kein Patient im Klinikum. Das Gesundheitsministerium teilte weiter mit, es seien alle notwendigen Maßnahmen, unter anderem Quarantäneanordnungen sowie Kontaktnachverfolgungen, sofort eingeleitet worden.
Woidke: "Müssen Maßnahmen noch stringenter einhalten"
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte am Donnerstag im rbb, dass der Nachweis einer Mutante in Brandenburg die bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie noch stringenter eingehalten werden müssten, "also Abstand, Maske tragen, die Hygienemassregeln beachten". Dieser Fall bedeute auch, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei. "Es können mit dieser Mutation oder kommenden Mutationen neue Situationen entstehen, die uns wieder vor neue Herausforderungen stellen."
Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sagte, es sein eine Frage der Zeit gewesen, bis die britische oder südafrikanische Corona-Mutante auch in Brandenburg nachgewiesen würde. "Jetzt kommt es darauf an, dass alle Kontakte der infizierten Person so schnell wie möglich ermittelt werden und umgehend in Quarantäne kommen", so Nonnemacher.
Die vor allem in England verbreitete Corona-Variante B.1.1.7 ist nach aktuellem Erkenntnisstand deutlich ansteckender als das Coronavirus. Eine Ausbreitung des Krankheitserregers in Brandenburg gefährde die sich jetzt langsam einstellenden Erfolge beim Eindämmen des Coronavirus, so Nonnemacher.
Landrat ruft zu Besonnenheit auf
Spree-Neiße Landrat Harald Altekrüger (CDU) hat Bürger in der betroffenen Region zur Besonnenheit aufgerufen. besonnen zu reagieren: "Unser Gesundheitsamt hat sofort die Kontaktnachverfolgung aufgenommen und wird unverzüglich alle Kontaktpersonen testen und isolieren."
Um einen besseren Überblick über die zirkulierenden Coronavirus-Mutationen zu bekommen, unterstützt das Land Brandenburg das Carl-Thiem-Klinikum (CTK) beim Aufbau eines Referenzlabors zur Virusgenomsequenzierung mit 529.000 Euro. Die Genomsequenzierung findet in enger Kooperation mit der TH Wildau statt. Seit Anfang dieser Woche seien am CTK positive Covid-19-PCR-Nachweise auf das Vorliegen der britischen Virus-Variante kontrolliert worden, wie das Gesundheitsministerium in einer Mitteilung meldete. Bisher wurden 73 Proben von Sars-Cov2- Erstnachweisen darauf untersucht.
Sendung: Antenne Brandenburg, 28.01.2021, 15 Uhr