Ab 20 Personen - 2G gilt ab Montag auch für private Feiern in Berlin

Geimpft oder Genesen? Nur wer diese Frage mit "Ja" beantworten kann, darf ab nächster Woche größere private Feiern in Berlin besuchen. Dies sei Teil der neuen 2G-Regel, betont die Senatskanzlei. Schwierigkeiten allerdings drohen bei Kontrolle und Durchsetzung.
In Berlin greift die sogenannte 2G-Regel ab Montag auch bei privaten Feiern. Das hat die Senatskanzlei dem rbb auf Nachfrage bestätigt.
Die Vorgabe, dass alle entweder geimpft oder genesen sein müssen, gilt demnach ab einer Personenanzahl von 20 in Innenräumen - egal wo gefeiert wird. Grundsätzlich gibt es für drinnen außerdem eine Obergrenze von 50 Gästen, betont die Behörde.
Ab Montag gilt flächendeckend für Berlin die 2G-Regel. Ab dann darf in Restaurants, Theatern und bei allen sonstigen Veranstaltungen in Innenräumen nur hinein, wer entweder vollständig geimpft oder genesen ist. Ein Negativ-Test reicht dann nicht mehr aus.
Bezirke haben keine Kapazitäten für die Kontrolle der Regelungen
Allerdings schlagen die Bezirke Alarm: Eine rbb-Umfrage bei den Ordnungsämtern hat ergeben, dass viele sich nicht in der Lage sehen, die 2G-Regeln angemessen zu kontrollieren.
Fast alle Bezirke beklagen demnach zu wenige Mitarbeitende im sogenannten Allgemeinen Ordnungsdienst (AOD), der vor allem für die Corona-Kontrollen zuständig ist. "Reinickendorf verfügt über zu wenig Außendienst-Personal, um alle Aufgaben zufriedenstellend zu erfüllen", sagt der zuständige Stadtrat Sebastian Maack (AfD). "Durch die zusätzlichen Corona-Kontrollen wurde dieses Problem noch verschärft."
Auch in Tempelhof-Schöneberg frage man sich, wie noch mehr kontrolliert werden soll. "Wir können nicht einfach zehn Leute mehr losschicken", sagt Bezirksstadtrat Oliver Schworck (SPD), "ohne dabei auf andere Aufgaben zu verzichten, die wir ohnehin schon kaum bewältigen können".
Viele offene Stellen nicht besetzt
Mehrere Bezirke geben in der rbb-Umfrage an, dass sie sowieso nur schwerpunktmäßig Corona-Kontrollen durchführen. Zum Beispiel, wenn es Hinweise durch die Bevölkerung gebe. Flächendeckende, regelmäßige Kontrollen würden an zu wenig Personal scheitern.
Dieses Personalproblem in den Ordnungsämtern lässt sich aber offenbar nicht so einfach lösen. Denn es gibt in vielen Bezirken zwar mehr Stellen, mehr Geld für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Interesse qualifizierter Bewerber scheint jedoch gering. Im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg konnten eigenen Angaben zufolge von zwölf freien Stellen erst vier neu besetzt werden – deren Ausbildung beginne in den kommenden Wochen. Noch sind sie also nicht auf der Straße im Einsatz. Auch in anderen Bezirken wie Charlottenburg-Wilmersdorf oder Treptow-Köpenick gibt es ein Dutzend oder mehr offene Stellen, wie es auf Nachfrage hieß.
Bereits am Donnerstag hatte die Polizeigewerkschaft GdP gewarnt, dass die Kontrollen kaum flächendeckend zu schaffen seien. Die Dehoga hatte die 2G-Regelung begrüßt, aber gewarnt, dass diese nur greifen würde, wenn sie auch kontrolliert wird.
Sendung: Inforadio, 12.11.2021, 11:40 Uhr