Tausende Kinder in Quarantäne - GEW und Eltern fordern tägliche Corona-Tests in Brandenburger Schulen

Sa 13.11.21 | 16:25 Uhr
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Ein Schüler der Grundschule nimmt bei sich einen Nasenabstrich für einen Corona-Test. (Quelle: dpa/Pavlíèek Lubo)
Bild: dpa/Pavlíèek Lubo

Die steigenden Corona-Zahlen an Brandenburger Schulen besorgen Eltern und Lehrergewerkschaft. Die Maßnahmen der Landesregierung halten sie für unzureichend. Deshalb wenden sich GEW und Eltern an die Kommunalpolitik.

Die Brandenburger Gewerkschaft für Erziehung (GEW) und der Landeselternbeirat fordern ab sofort tägliche Corona-Tests in Schulen. Im Rahmen ihrer Zuständigkeiten sollen Landräte und Oberbürgermeister wirksame Maßnahmen zum Schutz aller Beteiligten in ihren Regionen treffen, heißt es in einem am Samstag veröffentlichten offenen Brief.

Das Infektionsgeschehen im Schulbereich nehme einen besorgniserregenden Verlauf, wird betont. Immer mehr Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte infizierten sich. Zudem gebe es mehr Quarantänefälle. Derzeit befinden sich rund 11.000 Schülerinnen und Schüler in Quarantäne.

Gewerkschaft und Eltern wollen Testpflicht auch für Geimpfte

Die benötigten Tests für alle Schulkinder sowie die Beschäftigten müssten sofort zur Verfügung gestellt werden. Die Kommunalpolitiker werden aufgefordert, mit einer Allgemeinverfügung die tägliche Testung in den Schulen anzuweisen.

Es müsse davon ausgegangen werden, dass in den kommenden Wochen und Monaten die sogenannte vierte Welle weiter an Dynamik gewinne. "Nach unserer Auffassung ist die Landesregierung Brandenburg zurzeit nicht in der Lage und Willens, alle erforderlichen Maßnahmen zur Sicherung der Gesundheit und zur Eindämmung der Pandemie zu ergreifen", wird in dem Brief kritisiert. Es fehle ein landesweites einheitliches Krisenmanagement. Aus Sicht der Gewerkschaft und des Landeselternrates genügt die bisherige Regelung, wonach für Geimpfte keine Testpflicht besteht, nicht aus.

Fast vier Prozent aller Schüler in Quarantäne

Wie das Bildungsministerium um Freitag mitteilte, hat sich die die Zahl der gemeldeten Corona-Fälle unter Schülerinnen und Schüler innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt. Waren es bei der letzten Erhebung noch 1.267 Fälle, sind es nun 2.901. Auch die Zahl der Schüler in Quarantäne ist von 5.431 auf 11.259 nach oben geschnellt. Das entspricht einem Anteil von 3,78 Prozent aller Schülerinnen und Schüler.

Auch unter Lehrkräften infizierten sich deutlich mehr als noch in der Vorwoche. 241 der ingesamt rund 25.000 Lehrkräfte seien positiv getestet (Vorwoche: 124). Das entspricht einem Anteil von 0,96 Prozent.

Neue Eindämmungsverordnung und kostenlose Corona-Schnelltests

Ab Montag gilt in Brandenburg die neue Eindämmungsverordnung, wonach die 2G-Regel auf viele Bereich des täglichen Lebens ausgeweitet wird. Zudem soll auch in den Grundschulen wieder die Maskenpflicht für alle Schüler ab der ersten Klasse gelten.

Außerdem sind seit Samstag bundesweit wieder kostenlose Corona-Schnelltests, die sogenannten Bürgertests, wieder möglich. Der Bund führt damit das vor rund einem Monat stark eingeschränkte Angebot der Bürgertests wieder auf breiter Front ein. Damit haben alle mindestens einmal pro Woche Anspruch auf einen Schnelltest durch geschultes Personal - auch unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus.

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21 Kommentare

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  1. 21.

    Ich gebe Ihnen ja recht. Aber sie können auch nicht abstreiten, dass diese Gruppe ungeimpfter ein Risiko ist. Wenn man von 2 G spricht, dann sollte das konsequent gelten, auch für Kinder. Dann kann man die Schulen bedenkenlos offen lassen. Aber so lange Kinder in gewisser Hinsicht durchs Raster fallen, sind sie ein Risiko. Ich bin auch für Schulöffnungen. Würde aber mit meinen Kindern nicht mehr ins kino/ Restaurant/Indoor...man sollte wirklich reduzieren wo es nur geht und insbesondere als Elternteil zurückhaltend sein.

    Wie gesagt, meine zwei seit einer Woche voll positiv im täglichen schnelltest, zu Hause,null Symptome und darunter ein kitakind.
    Im übrigen kann man fünfjährige durch die Eltern auch wunderbar testen, mein Bruder schafft es sogar beim zweijährigen. Alles eine Frage des Wollens.
    Klar, haben Kinder der viel geopfert, aber wir Eltern müssen damit verantwortungsvoll und nicht bockig umgehen. Die Frage ist ganz einfach: 'Kino' oder Schule

  2. 19.

    > Warum werden dann nicht ALLE Erwachsenen getestet???
    Ja, das wäre gut, in China passiert sowas ja wenn da Fälle auftreten. Aber passen Sie mal auf wie die RBB Kommentare abgehen wenn eine allgemeine Testpflicht eingeführt wird.

  3. 18.

    Ich kann es nicht mehr lesen!
    Natürlich ist die Inzidenz bei Kinder am höchsten. Es ist der einzige Personenkreis der seit Mai!!! mehrmals die Woche getestet wird! Daraus können wir doch nicht gleich eine Gefahr für die Menschheit vermuten!
    Das Durchschnittsalter im KH ist derzeit bei 62,5 Jahren. Warum werden dann nicht ALLE Erwachsenen getestet???
    Stattdessen werden die Kinder wieder zum Sündenbock gemacht und die Mehrheit der Kommentare fordert Aussetzen der Präsenzpflicht, Schließung der Schulen usw…
    Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln :-(

  4. 17.

    Noch besser, Wechselunterricht, Präsenzpflicht aussetzen, dadurch den ÖPN entlasten. Bei Schulkinder ist die Inzidenz am höchsten, hier muss angesetzt werden. Wenn auch Kinder selten schwer erkranken, sie schleppen doch das Virus überall mit hin. Besonders voll ist es morgens in den Bussen, alle überfüllt, Abstandhalten ist nicht möglich und so manch älterer Mensch, der gerade zum Arzt fahren muss, hat Angst sich anzustecken. Es muss was geschehen, kurz und knackig. Vielleicht schafft man es diese 4. Welle zu brechen wenn man die Schulen einfach nochmal bis 31.12.2021 schließt.

  5. 15.

    Tests in Schulen sind kontraproduktiv! Denn wenn die infizierten Kinder schon in der Schule sind, ist es zu spät!
    Klüger ist es, wenn die Eltern zu Hause testen und den Befund mit in die Schule schicken. Und wenn sie ein positiver Befund haben, sollten die Kinder den PCR-Test außerhalb der Schule erledigen. So trägt man keine positiven Befunde in die Schule. Mehr Vertrauen in die Eltern würde schon mal helfen. Und liebe Lehrergewerkschaft, die wenigsten Lehrer werden jemals vom Coronavirus dahingerafft. Keine Berufsgruppe hat so viel Immunsystem Training durch Kinder erhalten wie Lehrer. Da würde ich mal beim Lehrer Antikörpertest vorschlagen. Damit sich die Gewerkschaft wieder beruhigen kann.

  6. 14.

    Die Kinder müssen unbedingt täglich getestet werden!
    Zum ihrem eigenen Schutz, aber auch zum Schutz ihrer gesamten Umwelt.
    Das wäre gegenüber erneuten Schulschließungen das kleinere (und kostengünstigere) Übel.
    Warum ist dies nach fast 2 Jahren Pandemie noch immer nicht bei den Verantwortlichen angekommen?

  7. 13.

    Lesen Sie hier ganz einfach die Kommentare unter diesem Beitrag, und dann fragen Sie noch einmal. Es ist nicht nur der Elternbeirat für das tägliche Testen...

  8. 12.

    Ich bin mehr als verwundert, dass der Elternbeirat sich so äußert. Zwei Mal die Woche reicht. Neben Maske und das Sitzen in zugigen Räumen den ganzen Tag jetzt noch eine zusätzliche Körperverletzung.

  9. 11.

    Gute Besserung auch von mir..... Es bestätigt meine Entscheidung das ich mein Kind auch ab Montag täglich Testen werde..... Er ist komplett geimpft, und bekommt deshalb keine Tests mehr von der Schule.

  10. 10.

    Gute Besserung auch von mir .
    Ihr Kommentar zeigt ,wie wichtig Impfen und Testen ist
    Den sollte jeder ,auch in anderen Foren lesen können ,das so mancher sich mal Gedanken machen könnten ,bevor soviel Quatsch geschrieben wird

  11. 9.

    Auch von mir: Toi, toi, toi und gute Besserung!

    Können Sie bitte Ihren Kommentar auf jede Seite mit dem Thema Corona stellen?
    Evtl. begreifen dann doch noch einige, dass es Zeit ist zum Impfen, Testen und alle anderen Regeln.

  12. 8.

    Erstmal gute Besserung.
    "... das würde draußen keine Maske tragen und dürfte aber überall hin." Das sehe ich auch als das eigentliche Problem dabei. Die Diskussion darüber, daß Kinder eher selten eine schwerere Erkrankung entwickln führt in die Irre. Das Problem ist doch eher, daß sich eine massive Infektionswelle in einer sehr mobilen Altergruppe aufbaut und diese halt Kontakt zu allen anderen Altersgruppen hat. Ähnliche Mechanismen gibt es auch bei anderen Infekten mit ähnlichem Übertragungsmechanismus, wo es auch punktuell von Erwachsenen über weitere Entfernungen weitergetragen wird und erst richtig "explodiert" wenn sich eine Infektionswelle bei den mobilen Kindern aufbaut - die es dann breit zu den anderen Altergruppen weitertragen.

  13. 6.

    So krass das klingt, ich hätte es nie gedacht, aber ohne tägliche Tests sind Kinder ein Risiko. Meine sind wegen mir in Quarantäne, ich habe einen impfdurchbruch.
    Sie haben sich angesteckt, das habe ich durch die täglichen schnelltest nach einer Woche festgestellt, wir haben dann offiziell getestet.
    Ich teste weiterhin beide täglich. Seit einer Woche ist der schnelltest positiv, bevor oben überhaupt der Kontrollbalken richtig sichtbar wird. Beide Kinder haben keine Symptome. Zum Glück!
    Ein Kind ist noch klein, das würde draußen keine Maske tragen und dürfte aber überall hin.

  14. 5.

    Es wäre ja schon schön wenn überhaupt getestet werden würde, bisher hatte ich den Eindruck, das viele (nicht alle) unterschreiben, der Test wäre negativ. Ist ungefähr so, als wenn der Trunkenbold am Steuer sich selbst testet und bescheinigt, dass er fahruntüchtig ist.
    Auch wäre es schön, wenn sich die Entscheidungträger an die Empfehlungen des RKI halten würden.
    Oh sorry, wir haben ja gar keine Entscheidungsträger.

  15. 4.

    Ja, für alle Testungen finde ich auch sinnvoll. Geimpfte sind zwar wohl weniger ansteckend, aber wenn sie halt doch mal ansteckend sind, würde man es so gar nicht mitbekommen. Ohne Testung aller kann das Gesundheitsamt auch prinzipiell nie nachvollziehen, wie die Infektionsketten waren.

  16. 3.

    Damit ist die 7-Tage-Inzidenz pro 100k bei den Lehrern im Prinzip gleich der 7-Tage-Inzidenz bei den Schülern pro 100k.

  17. 2.

    Wäre Richtig so
    Auch die Schüler ,müssen geschützt werden
    Auch Kinder können unter Umständen krank werden ,und spätfolgen entwickeln
    Derzeit gibt es halt noch keinen Impfstoff für unter 12 jährige ,

  18. 1.

    Ich unterstütze ausdrücklich die Forderungen der Gewerkschaft und des Landeselternrates für tägliche Testungen für alle Schülerinnen und Schüler sowie für alle Lehrkräfte! Für alle, das heißt auch für Genesene und Geimpfte! Und am besten wäre es noch, wenn sich alle täglich morgens in der Schule testen würden. Und das müsste sofort ab 15.11.2021 gelten!!!

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