Home-Schooling im Lockdown - Brandenburger Grundschulen öffnen frühestens am 25. Januar

Fr 08.01.21 | 18:10 Uhr
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Symbolbild: Schulunterricht an einer Schule in der Coronazeit (Quelle: pda/Fleig)
Bild: dpa/Fleig

Der große Teil der Brandenburger Schülerinnen und Schüler muss weiter von zu Hause aus lernen. Ausnahmen gibt es nur für Abschlussklassen, aber auch das nicht im gesamten Land. Nach dem 18. Januar soll über Präsenzunterricht für Grundschüler entschieden werden.

Die große Mehrheit der Schülerinnen und Schüler in Brandenburg wird frühestens ab dem 25. Januar wieder in ihren Schulen lernen. Das sagte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Donnerstag dem rbb. Demnach bleibt der Präsenzunterricht für fast alle Schüler ausgesetzt - ausgenommen davon bleiben weiterhin die Abschlussklassen und die Förderschulen "geistige Entwicklung".

In der übernächsten Woche (ab 18. Januar) solle die Situation neu bewertet werden, hieß es nach Gesprächen der Landesregierung mit den Landkreisen und kreisfreien Städten. Ernst sagte, wegen des Infektionsgeschehens könne man nicht schnell zum Präsenzunterricht zurückkehren. Mit den Grundschulen werde begonnen, wenn es soweit sei.

Ein Landkreis lässt alle Schulen geschlossen

Seit den Weihnachtsferien werden lediglich die Abschlussklassen der Jahrgänge 10 an allen Schulen, 12 an Gymnasien und 13 an Gesamtschulen, Oberstufenzentren (OSZ) sowie Schulen des Zweiten Bildungswegs wieder in den Schulen unterrichtet. Die Förderschulen mit dem Schwerpunkt "geistige Entwicklung" bleiben laut Ministerium geöffnet, hier entscheiden die Eltern über den Schulbesuch.

Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz weicht allerdings von dieser Ausnahmeregelung ab: Hier bleibt nach Anordnung des Landkreises der Präsenzunterricht für alle Schüler untersagt. Damit haben hier auch die Schüler der Abschlussklassen mindestens bis zum 15. Januar keinen Präsenzunterricht. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt im Landkreis Oberspreewald-Lausitz derzeit bei sehr hohen 313.

Kitas bleiben in manchen Landkreisen dicht

Diese Öffnung müsse gründlich vorbereitet werden, fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Wenn ein Teil der Schüler zuHause und ein Teil in den Schulen unterrichtet werde, könne der Stundenplan nicht im vollen Umfang erfüllt werden, sagte der Brandenburger GEW-Vorsitzende Günther Fuchs. Es müsse ein "Kern-Currikulum" definiert werden.

Die Kitas bleiben demnach wie bisher geöffnet, wobei auch hier bestimmte Landkreise mit hohen Sieben-Tage-Inzidenzen strengere Regelungen beschlossen haben. In den Landkreisen Prignitz, Oberspreewald-Lausitz und in der Landeshauptstadt Potsdam werden nur Kita- Notbetreuungen angeboten, die Eltern mit systemrelevanten Berufen vorbehalten bleiben.

Grundsätzlich wird in Brandenburg an die Eltern appelliert, ihre Kinder soweit wie möglich zu Hause zu betreuen und für den Zeitraum die Lohnersatzleistungen des Bundes und die Ausweitung der Anspruchsdauer des Kinderkrankengelds zu nutzen.

Kein Zeitplan der Kultusminister

Die Kultusministerkonferenz der Länder hatte am Montag einen Stufenplan vorgelegt, demzufolge der Präsenzunterricht bei sinkenden Infektionszahlen in den Grundschulen wieder beginnen könnte. Danach sollen die älteren Schüler im Wechselunterricht folgen. Einen Zeitplan dafür gab es allerdings noch nicht.

Auch in Berlin sollen einzelne Jahrgänge ab dem 25. Januar schrittweise in die Schulen zurückkehren. Der Senat verschob seine zuvor beschlossenen Öffnungspläne nach massiver Kritik. Zunächst war angedacht, schon ab dem 11. Januar abschlussrelevante Jahrgänge (9 bis 13) in halber Gruppenstärke in die Schulen zurückzuholen. Die Woche darauf sollten Grundschüler stundenweise wieder Präsenzunterricht bekommen.

Sendung: Brandenburg aktuell, 07.01.2021, 19:30 Uhr

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49 Kommentare

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  1. 49.

    Da kann aber kein Politiker was dafür... Das liegt an ihrem Arbeitgeber.

  2. 47.

    Ich verstehe nicht warum nur auf den Schulen rumgeritten wird,als würden NUR die Kinder Corona übertragen. Die öffentlichen Verkehrsmittel, vorallem die Busse sind voll, dass da auch kein Abstand eingehalten werden kann. Auf den Straßen merkt man nicht,dass wir im Lockdown sind. Die Büros sind voll. Die Baubranche boomt, wo weder Abstand noch Maske existieren, als Beispiel. Aber das ist anscheinend alles ok wird nie erwähnt, Hauptsache Schulen schließen. Und die Gastronomie musste dicht machen, obwohl sie gute Hyginemassnahmen hatten und Abstände eingehalten haben, aber im Bus ist es erlaubt zu kuscheln. Der Lockdown wird absolut nichts bringen. Das einzige was helfen könnte, ist ALLES dicht machen und das wäre auch nur gerecht. Gleiches Recht für alle.

  3. 46.

    Oh, Entschuldigung. Wäre ich auch im HomeOffice, würde ich ja gar nicht meckern. Ich wollte hier nur mal zum Ausdruck bringen, dass eine Regelung für die Eltern der Kinder geschaffen werden muss, die nicht in die Notbetreuung dürfen. Seitens der Regierung wurde gebeten dringend HomeOffice-Möglichkeiten anzubieten. Ich arbeite mit 8 weiteren Kollegen dicht auf dicht zusammen, im Büro, können uns gar nicht aus dem Weg gehen. Aber unseren Arbeitgeber interessiert das nicht die Bohne und das muss von oben reglementiert werden, da reichen Empfehlungen nicht aus. HomeOffice ist möglich, unsere Chefs haben es jedenfalls gemacht. Mein letzter Ausweg wird wohl die Kind-krank-Regelung sein, aber wenn diese Tage dann für den Lockdown aufgebraucht sind, darf das Kind den Rest des Jahres nicht mehr krank werden. Das kann doch bitte keine Lösung sein??? Wir haben keine Kinder bekommen, damit wir sie früh in den Garderobenschrank stellen und nach Feierabend wieder rausholen...

  4. 45.

    Die Kinder von Frau Richter sind besonders.
    Und an diese wird auch geringere Anforderungen gestellt was den schulischen Bereich angeht.
    Himmel noch mal Frau Richter!
    Mäßigen Sie sich bitte.

  5. 43.

    Achso, Fragen beantworten sich die Kinder dann auch selbst? Ich persönlich finde es unverantwortlich ein 11 Jahre altes Kind 10 Stunden sich selbst zu überlassen. Dass die Schulen geschlossen sind, findet meine volle Zustimmung, jedoch muss doch dann den Eltern bitteschön die Möglichkeit der Betreuung geschaffen werden, 10 Stunden alleine sind zu viel! Wenn das Kind nicht weiter weiß, muss es stundenlang auf die Eltern warten, die ihm was erklären können! HomeOffice ist zwar nicht das Allheilmittel, aber zumindest könnte man dem Kind ab und an auf die Sprünge helfen, damit es weiterarbeiten kann. Haben Sie Kinder in dem Alter? Ich finde es wirklich anmaßend, wie sie über mein Kind urteilen können!? Nicht jedes Kind ist gleich!

  6. 42.

    Andere Arbeitnehmerinnen haben auch anstrengende Jobs und delegieren ihre Arbeit nicht an andere.

  7. 41.

    Krass.
    Das muss man sich mal vorstellen.
    Wir stellen ja auch nicht unsere Wäsche zum Waschen vor die Schule.

  8. 40.

    Also ein 11jähriges Kind sollte eigentlich in der Lage sein vormittags seine Schulaufgaben selbst zu erledigen. Dann brauchen die Eltern nach der Arbeit nur nochmal drüberschauen.

  9. 39.

    Willkommen im selbstverständlichem Leben. Respekt, dass macht nicht jeder so, aber doch auch viele, denke ich. Weiter so und nur noch 2-3 Jahre durchhalten, dann ist das Kind selbständig genug, um mit anzupacken. Zur Aufmunterung: die Coronazeit ist schwer wenn die Grundschule schließen muss, aber Quarantäne oder tote Großeltern wäre noch schlimmer und heute gibt es Auto, Wasch- u. Spülmaschine, Zentralheizung statt Öfen usw. Und wenn Ihr Kind das Virus nicht mit nach Hause bringt ist alles i.O.

  10. 38.

    Es ist mir irgendwo zu hoch.... Sind die Schulen zu wird gemeckert, sind die Schulen geöffnet wird gemeckert. Könnt ihr euch jetzt mal Entscheiden was ihr wollt.... Ist ja schlimm....

  11. 37.

    Sorry aber ein 11 jähriges Kind kann die Schulaufgaben auch alleine machen....in der Schule müssen sich die Kinder teilweise auch den Stoff alleine erarbeiten mit Arbeitsblätter.

  12. 36.

    Ein Kind 13 Jahre geistig Behindert(Pflegegrad 4), eine Schwiegermutter pflegebedürftig, nebenbei noch Haushalt und ein bisschen Homeoffice. Sonst noch Fragen????

  13. 35.

    Heute wurden 1188 neue Todesfälle und 31.849 Neuinfektionen gemeldet. Am Montag gehen die sog. Abschlussklassen, also die Jahrgänge 10-12 an den Gymnasien und die Jahrgänge 9/10 und 12/13 an den anderen Oberschulen wieder zur Schule, den meisten ist gar nicht klar, wie viele Menschen das betrifft, in den meisten Fällen 25% bis 40% der gesamten Schülerschaft, beim Lehrpersonal noch wesentlich höher, auch bei geteilten Lerngruppen werden sich bis zu 16 Haushalte täglich über Stunden in Klassenräumen aufhalten. Die Entscheidung zur Schulöffnung in Berlin und Brandenburg steht nicht nur in krassem Gegensatz zu den Beschlüssen der Bund-Länder Konferenz, sondern ist grob fahrlässig und wird nicht unerheblich zur weiteren Ausbreitung des Virus beitragen, zumal jene Gruppen zuerst in die Schulen geholt werden, die mit digitalem Distanzunterricht die geringsten Probleme haben. Daran, dass Empfehlungen des RKI komplett ignoriert werden haben wir uns ja be

  14. 34.

    Endlich Mal eine, die es konkret formuliert. Lasst es die Eltern selbst entscheiden, ob die Kinder in der Zeit Zuhause unterrichtet werden können oder ob es eine bessere Option ist, sie in die Schule zu schicken. Wenn die Schulen geöffnet werden sollen, unter Druck, dann bitte mit Aussetzung der Präsenzpflicht, damit jeder selbst verantwortungsvoll handeln kann.

  15. 33.

    Frau Ernst sollt mal eine Reise durch die Landkreise machen und sich über den Erfolg ihres Aufrufes an dir eltern die Kinder zu Hause zu betreuen ,informieren. Der Erfolg ist nämlich gleich Null- volle Kitas und ungeschützte Erzieher. Klasse !
    Wann wacht die Landesregierung auf ? Die nächste Videokonferenz mit der Bundesregierung kann man sich dann schenken , es wird eh nichts umgesetzt.

  16. 32.

    ....frühstens am 25 Januar, bei den aktuellen Infektionszahlen glaubt das nicht wirklich einer. So lange die Fallzahlen nicht sinken sollten Schulen definitiv geschlossen bleiben, zum Schutz aller!

  17. 31.

    Um den Kindern eine Perspektive zu geben, werden wir mit einigen Eltern ein Unterricht zu Hause organisieren. Es gibt genug Lehrer die bereit sind diesen Unterricht durchzuführen. Die aktuellen Einschränkungen interessieren hier nicht, es geht um die Zukunft der Kinder, so kann der Kernrückstand in erträglichen Grenzen gehalten werden.

  18. 30.

    Die vulnerablen Gruppen finden sich eben nicht nur in recht leicht abzuschottenden Altersheimen! Das kapieren einige immer noch nicht, dass sich Risiokopatienten durch sämtliche Alters- und Bevölkerungsschichten ziehen. Diverse Erkrankungen erhören die Risiken für einen schweren Verlauf. Es gibt viele Familien, in denen Betroffene leben oder die sich um allein lebende Angehörige kümmern. Viele alte Menschen leben gar nicht in Heimen.

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