Präsenzunterrichtet startet wieder - Berlin führt Testpflicht an den Schulen ein

Do 08.04.21 | 16:55 Uhr
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Ein Schüler führt in einer Klasse der Anne-Frank-Realschule einen Corona-Schnelltest an sich selbst durch. (Quelle: dpa/Sebastian Gollnow)
Video: Abendschau | 08.04.2021 | Sabrina Wendling | Gespräch mit Sandra Scheeres | Bild: dpa/Sebastian Gollnow

Damit die Schüler und Schülerinnen in Berlin wieder in den Präsenzunterricht zurückkehren können, setzt der Senat nach den Osterferien auf zwei Säulen: Es soll Wechselunterricht geben und etwas später auch verpflichtende Tests in den Schulen.

Schülerinnen und Schüler in Berlin müssen sich demnächst auf das Coronavirus testen lassen. Das hat die Senatsbildungsverwaltung am Nachmittag mitgeteilt.

Die Testpflicht gelte ab dem 19. April. Jede Schülerin und jeder Schüler ist demnach verpflichtet, sich zweimal pro Woche testen zu lassen. Die Tests sollen dann nicht mehr zu Hause, sondern in der Schule durchgeführt werden. Für die Testoffensive stünden ausreichend Tests zur Verfügung, teilte die Bildungsverwaltung in einer Pressemitteilung mit.

Bessere Kontrolle durch Tests in Schulen

Durch die Tests in den Schulen soll sich nach Angaben der Bildungsverwaltung sicherstellen lassen, dass tatsächlich alle Schülerinnen und Schüler getestet werden. Bisher sollten sie die Selbsttests zu Hause anwenden - kontrollieren ließ sich das kaum.

Die neue Praxis stelle die Schulen vor weitere Herausforderungen, räumte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) ein. "Aber wir alle wollen vermeiden, dass Schülerinnen und Schüler den Anschluss verlieren oder durch die Schulabstinenz psychisch leiden."

Erneut Wechselunterricht

Zudem hat der Senat entschieden, dass am Montag nach den Osterferien für Grundschulen und Abschlussklassen wieder Wechselunterricht in Lerngruppen mit halber Klassengröße beginnt. Dieses Modell galt bereits vor den Ferien.

Wie bisher bleiben die Jahrgangsstufen 7 bis 9 davon zunächst ausgenommen. Sie sollen voraussichtlich ab dem 19. April folgen.

Sendung: Inforadio, 08.04.2021, 15 Uhr

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19 Kommentare

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  1. 19.

    Völlig richtig aber an den Kommentaren der Eltern kann man eben auch sehen,dass man es nicht allen recht machen kann. Die Kinder sollen sicher im Präsenzunterricht lernen. Dafür ist gerade aufgrund der auch für Jüngere sehr ansteckende britische Mutante der Pflichttest unverzichtbar. Bei Lehrern,Erzieherinnen und Schulpersonal wurden der Impftermin gecancelt und für unter 16jährige steht auf absehbare Zeit sowieso bisher kein Impfstoff zur Verfügung.
    Also bleibt für alle,die nicht getestet werden wollen/ sollen zur Sicherheit der Mehrheit nur weiterhin Homeschooling. Und wer die Presseerklärung unter berlin.de liest wird feststellen,dass die Schulpflicht weiterhin ausgesetzt bleibt.

  2. 18.

    "Die neue Praxis stelle die Schulen vor weitere Herausforderungen, räumte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) ein." Na da hat ja jemand mal erkannt, dass wir schon Herausforderungen an den Schulen haben. Dass die Bildungssenatorin keinen Einblick in die Schule hat, wussten wir schon vor Corona. Sie weiß doch gar nicht mehr, wie es in den Schulen aussieht! Wir versuchen irgendwie Unterricht zu organisieren und jetzt auch noch die Schüler*innen testen. Wer wird denn in der Schulanfangsphase die Schüler testen? Genau der Lehrer (eventuell noch der Erzieher). Ganz zu schweigen von den "tollen" Testkits der Firma Simens. Reichen wir doch die Fläschen mit der Probenflüssigkeit (2/Packung mit 20 Tests) einfach durch die Reihen. Das ist moderne Pandemiebekämpfung in der Schule! Super Frau Scheeres!

  3. 17.

    Was spricht gegen das Testen? Verstehe diesen Aufschrei nicht, keiner will Corona und wenn Maßnahmen eingeleitet werden ist es falsch? Homeschooling ist keine Schulunterricht, da die wenigsten Eltern den Stoff so erklären wie es Lehrer machen, wenn es so einfach wäre brauchte man kein Studium. Jetzt ist Wechselunterricht mit halben Klassen und Abstand und Hygiene Konzept, dazu kommt jetzt der Test, also ist Schule auf den richtigen Weg. Und alle die hier aufschreien, schaut euch die Teststellen an, da stehen diverse fremde Menschen und dann auf einmal ist man dort bei einem positiven Test auch erkannt und seien wir ehrlich, wenn in der Schule einer positiv getestet wird, dann erfahrt es doch nahezu jeder. Und alles die hier so das Infektionsschutz Gesetz hier heraus holen sollten mal genau nach lesen was dort alles steht und sich dann mal an die eigene Nase fassen.

  4. 16.

    Ich finde den Präsenzunterricht auch extrem wichtig und kann die Not der Eltern und Kinder gleichermaßen verstehen. Als Lehrkraft einer weiterführenden Schule bin ich allerdings nach wie vor nicht geimpft und fühle mich ehrlich gesagt betrogen und allein gelassen mit der Situation.

  5. 15.

    Die Kinderrechtskonvention gehört zu den international rechtlich bindenden Abkommen, die Menschenrechte garantieren und schützen sollen. Die Konvention wurde 1989 von der UN-Generalversammlung angenommen und verfolgt das Ziel die Rechte aller Kinder auf der Welt zu schützen.
    Ob man jetzt hier Kinder vor einen Test mit ein Wattestäbchen schützen soll? Was ist daran so schlimm?
    Es dient der Pandemie.

  6. 14.

    Ich arbeite als Erzieherin an einer Schule. Wer Corona hat weiß eh jeder, Buschfunk funktioniert. Und wollen wir Corona loswerden oder nicht? Viele Eltern möchten an meiner Schule das die Kinder dort getestet werden. Und mal ehrlich , es ist nicht schlimmer als popeln .Übrigens, ich habe auch schon Kinder zu meinem Test mitgenommen um ihnen die Angst zu nehmen.

  7. 13.

    Diese Entscheidung der Senatsbildungsverwaltung war richtig und längst überfällig. In meiner alten Heimat Österreich wird das seit Anfang Februar so gemacht, ohne dass es dabei zu Problemen gekommen ist.
    Entscheidend ist auch die Testpflicht. Erfahrung mit freiwilligen Tests hat Schleswig-Holstein gemacht: Zitat aus einem Bericht von tagessschau.de vom 31.3.2021: "Insgesamt stimmten eher diejenigen Eltern dem Testen zu, die derzeit ohnehin bereits vorsichtig lebten - so die ersten Rückmeldungen aus den Ländern. Genau jene aber, die sich auch sonst nicht allzu sehr um Corona-Regeln scherten, machten nun offenbar auch nicht mit."

  8. 12.

    100 % richtig und Klage bringt nix ausser blanke Nerven. Wieder wurde nicht auf Ärzte, Virologen usw. gehört die seit Wochen predigen! Jeder MP kocht sein Wahlsüppchen, hochtrappende Modellprojekte waren wichtiger als Notbremse und der Schutz der Bevölkerung...vor deren eigenen Uneinsichtigkeit. Ganz im Gegenteil mit Flausen der MP Köpfe würde das ganze noch verharmlost. Wieder wird viel zu spät reagiert, Notbremsen ignoriert! Schulen wieder geöffnet! Frau Merkel fahren Sie bitte diese Land runter, erlassen Sie neue Gesetze mit dem Bundestag! Dieses MP Kasperhausen kostet Leben und dient keiner Wirtschaft. Je länger man jetzt noch wartet um so langsamer kommen wir aus dieser Situation wieder raus. Kein verdammtes Grundrecht ist es Wert weitere Leben zu riskieren!!!

  9. 11.

    Es ist schon so wie Sie es sagen. Mit Bildung hat das gar nichts mehr zu tun. Wichtig ist das die Kinder in der Schule sind und die Eltern arbeiten gehen können. Nichts anderes.

  10. 10.

    Liebe Magnolie, das sehe ich auch sehr kritisch. Sollte denn ein Test positiv sein wird das sehr schnell stigmatisierend enden wenn die Klasse weiß, wer gerade getestet wird und dann eben nicht mehr in den Unterricht kommt. Schwierige Sache und ich bin sehr gespannt wie die Schulen das regeln und wie das zeitlich und personell ablaufen soll. Es ist ei fach immer grandios das solche Entscheidungen auf den letzten Drücker geyroffwn werden und kaum jemand sich darauf noch vorbereiten kann. Ständig ändern sich Regelungen (teils auch nicht nachvollziehbar) und ich weiß als Sozpäd langsam auch nicht mehr, wie ich das den Kindern glaubhaft klarmachen soll. Lehrer*innen wird hier mehr aufgedrückt als diese überhaupt noch bewältigen können....leider ist das auch nichts wirklich neues.....allen Lehrkräften und Pädagog*innen wünsche ich weiterhin viel Kraft!!

  11. 9.

    Lassen Sie bitte Gesundheitsüberprüfungen bei den Ärzten. Die Schule ist NICHT der richtige Ort dafür, es ist eine private Angelegenheit, die nicht vor der ganzen Klasse stattfinden sollte.
    Haben Sie mal versucht bei einen Arzt einen Termin zu bekommen? Und wo dann vor Ihnen noch andere Patienten im Warteraum sitzen. Eine Schule hat mehrere Räume, da ist es wohl kaum ein Problem so einen Testraum einzurichten.
    Und hier wird nur ein Test mit ein Wattestäbchen vollzogen, dafür braucht man weder einen Arzt noch ein Arzt zu sein.


  12. 8.

    Ich finde das großartig, sofern auch lehrendes und nicht-lehrendes Personal getestet wird. Viele unentdeckte Virusträger kann man so gut herausfiltern.
    Auch für die Kitas wünsche ich mir für Kinder und Personal eine Testpflicht. Das wäre für alle so viel sicherer.

  13. 7.

    Volle Zustimmung. Auch an @Magnolie. Es ist unglaublich, was hier passiert. Da hilft nur klagen, klagen, klagen. Kinderrechtskonvention.

  14. 6.

    Testpflicht ist ja wohl ein Ding der Unmöglichkeit. Mal abgesehen davon, dass dieser durch Laien erfolgen soll, wäre eine Testpflicht rechtlich eine staatlich angeordnete Körperverletzung. Eltern und Kinder müssen dem also zustimmen. Und was passiert bei einer Weigerung? Nun das Verwaltungsgericht wird es klären.

  15. 5.

    Das dieser Test an den Schulen stattfindet ist schon mal gut. Aber verpflichtend? Ich habe erhebliche zweifel ob dies Rechtlich zulässig ist. Das IFSG §29 Abs1. "Kranke, Krankheitsverdächtige, Ansteckungsverdächtige und Ausscheider"
    Es hängt von der Evidenz ab ob man dann alle Schüler als "Ansteckungsverdächtige" bezeichnen kann. Hierbei könnte man seine zweifel haben. Zumal diese Schnelltest bei Menschen ohne Symptome nur sehr wage Aussagekraft haben. Schüler dann von der Gesetzlichen Schulpflicht auszuschließen begibt man sich rechtlich auf sehr dünnen Eis.

  16. 4.

    Ich finde diese Entscheidung richtig, das die Tests in der Schule durchgeführt werden, und nicht zu Hause.
    Das kann man dann auch in einen separaten Raum durchführen. Das nicht jeder mitbekommt, wie dieser Test ausgefallen ist. Dann sollte es auch nicht zu Hetze etc. kommen. Und wenn Kinder oder Eltern die sich weigern, dann dürfen diese Kinder halt nicht zur Schule. Das ist nichts anderes als wenn jetzt für Geimpfte Menschen Sonderregeln geben soll.
    Dafür befürworten ja auch mehre Menschen.

  17. 3.

    Genial – Hunderte von Schülern IN DER SCHULE zweimal wöchentlich testen, inklusive 15 Minuten Wartezeit. Hat jemand das mal zeitlich und personell durchgerechnet? Es wäre zum lachen, wenns nicht so traurig wäre. Der Schulbetrieb ist dann endgültig ein Krankenhausbetrieb; mit "Lernen" ist da nix mehr. Das heißt: Dass man die Schulen trotz der steigenden Infektionszahlen offen lässt, ist gerade NICHT mit dem Interesse an der Bildung zu begründen, denn diese bleibt auf der Strecke. Und das Virus wird auch nicht besiegt. Es ist an der Zeit, sich mal für das eine ODER andere zu entscheiden – wollen wir schnell das Virus los werden, oder brauchen die Kinder dringend wieder Normalität? Ich habe da keine Präferenzen – es geht aber eben nur das eine ODER das andere! Das Halb-Halb hier ist Murks in JEDER Hinsicht, schon wieder, und deshalb kaum mehr zu ertragen.

  18. 2.

    Testen muss freiwillig bleiben! Wieso wird den Lehrern jetzt auch noch eine Kontrollfunktion aufgedrückt?
    Wie wird die Privatsphäre gewährleistet? Wie fühlt sich das Kind, das dann schnell nach Hause geschickt wird, weil der Test positiv ist?
    Lassen Sie bitte Gesundheitsüberprüfungen bei den Ärzten. Die Schule ist NICHT der richtige Ort dafür, es ist eine private Angelegenheit, die nicht vor der ganzen Klasse stattfinden sollte.

  19. 1.

    Das heißt, dass die Präsenzpflicht ausgesetzt bleibt, oder? Zur Zustimmung zu Tests kann ich ja schlecht gezwungen werden.
    Ich versuche seit einem Jahr, mein Kind ein weitgehend normales Leben ohne ständige Gedanken an Gesundheitsgefahren leben zu lassen, bei der Maskenpflicht ist es ja leider nicht möglich. Das scheint auch der Auffassung der Verbände der Kinderärzte verschiedener Richtungen zu entsprechen. Und die Testung Symptomloser widerspricht sowieso den Veröffentlichungen des RKI. Aber schön, dass alle immer, nur wenn es ihnen passt, der Wissenschaft folgen rufen.

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