Vor Corona-Gipfel - Bundesfamilienministerin fordert PCR-Priorisierung auch für Schulen und Kitas

Mo 24.01.22 | 09:05 Uhr
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Schülerinnen und Schüler machen ein PCR-Test mittels Speichelprobe. (Quelle: dpa/Keystone)
Bild: dpa-Symbolbild/Keystone

Mit Blick auf eine mögliche Priorisierung von PCR-Tests mahnt Bundesfamilienministerin Anne Spiegel an, auch die Beschäftigten in Kindergärten und Schulen bevorzugt zu behandeln. Sie seien Teil der kritischen Infrastruktur.

Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) fordert, dass auch Beschäftigte in Schulen und Kitas Zugang zu PCR-Corona-Tests bekommen. "Das ist ein System, das nicht in die Knie gehen darf", sagte die Grünen-Politikerin im Gespräch mit rbb-Inforadio am Montag.

Sie halte es richtig, wenn es nicht genug Tests gebe, sie auf bestimmte Gruppen zu begrenzen. Schulen und Kitas dürften dabei "zumindest nicht ganz hinten auf der Liste sein, sondern sich schon weiter vorne finden", so die Ministerin. Denn auch Schulen und Kitas gehörten zur zur kritischen Infrastruktur.

Entscheidung auf MPK erwartet

Die Beschränkung von PCR-Tests auf bestimmte Berufsguppen ist ein Thema bei den Bund-Länder-Beratungen am Montagnachmittag. Im Gespräch ist, dass vor allem Beschäftigte im Gesundheitswesen und besonders gefährdete Personen einen solchen Test bekommen.

Spiegel begrüßte zudem, dass die Testung mit den kindgerechteren, sogenannten "Lolli-Tests" in Berlin ausgeweitet wurde. Neben der Impfkampagne müsse auch das Testen ein wichtiger Baustein bleiben in der Pandemie-Bekämpfung.

Auf die Frage, ob die berufsbezogene Impfpflicht, die im März in Kraft treten soll, auch für Beschäftigte in Schulen und Kitas gelten sollte, sprach sich Spiegel für eine allgemeine Impfpflicht aus. "Ich hätte mir gewünscht, dass andere Maßnahmen ausreichen, aber wir müssen schon feststellen, wir sind mit der Impfquote nicht so weit wie andere Länder, [...] und die Ungeimpften bereiten uns gerade große Sorge in unserer Gesellschaft."

Keine Verlängerung der Winterferien

Eine Verlängerung der Winterferien, wie sie beispielsweise die Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus fordert, lehnte Spiegel ab. Die gewohnte Alltagsstruktur von Kindern und Jugendlichen solle nicht auf den Kopf gestellt werden.

Sendung: Inforadio, 24.01.2022, 7:25 Uhr

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14 Kommentare

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  1. 14.

    Warum werden nur bestimmte Bereiche priorisiert? Jeder AN sollte der PCR-Test zustehen, da auch jeder Corona bekommen kann. Durch unsere Löhne und Gehälter tragen wir durch unsere steuerlichen Abgaben auch unseren Teil an die Finanzierung bei. Warum dürfen wir also nicht das Recht auf die Nutzung eines PCR-Tests in Anspruch nehmen?

  2. 13.

    Ich unterstelle jetzt einfach mal, dass es um die Kosten geht.
    Wurde bzw. wird für Bezahl-PCR-Test auch eine Priorisierung vorgenommen?
    Ich glaube nicht, da scheint es mit den Kapazitäten wohl anders auszusehen.

  3. 12.

    Hat ja offensichtlich nichts genützt... Nur Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen bekommen noch PCR zugestanden. Schulen und Kitas gehen leer aus. Dafür dürfen dann vermutlich weiterhin Reiselustige in den "Genuss" von PCR-Testungen kommen, was derzeit ja absolut unnötig ist.

  4. 11.

    Ich kann in dieser Hinsicht nur von mir persönlich ausgehen. Bin geboostert und hatte danach Symptome, im zertifizierten Testzentrum zum Schnelltest gewesen. Das Ergebnis war positiv, auf dem Testergebnis stand gleich drauf, dass das Ergebnis an das Gesundheitsamt gesendet wird. Gestern war ich wieder zum Test, Ergebnis negativ, nun steht auf dem Schreiben: Setzen Sie sich mit dem Gesundheitsamt in Verbindung, es entscheidet über die Beendigung der Quarantäne. Warum das negative Testergebnis nicht auch automatisch weitergegeben wird? Das Amt hat sich auch bis heute nicht gemeldet, obwohl es so auf dem 1. positiven Ergebnis drauf stand. Aber ich bin geboostert, also lege ich auf das Genesen Zertifikat nicht wirklich Wert.

  5. 10.

    Und nicht nur das, auch wenn man sonst wieviel Kinder großgezogen hat, gilt man als kinderlos, wenn diese aus dem Haus sind... und zahlt so für Eltern weiter ein, als wenn man keine Kinder hat/hatte...
    Und wenn jetzt Eltern weiter fordern, etwa so: "Und schon wieder bleibt alles an den Eltern hängen...", da wird einem schon mulmig, über soviel "Unverschämtheiten in einem Satz"...

  6. 9.

    In Schulen ist es momentan wohl auch sehr schwierig, morgens die Kinder "zu sortieren".
    Beispiel:
    Kind war infiziert, darf sich also nach 7 Tagen freitesten
    Kind hatte infizierte Geschwister, also Kontaktperson, darf sich also nach 5 Tagen freitesten

    Jetzt muss also sortiert werden, wer darf rein un wer ist noch nicht soweit.
    Es wird m.E. immer komplizierter.
    Einfach auf 6 Tage einigen ... fertig!

  7. 8.

    Müsste man nicht vor einer Priorisierung die Schnelltest in Testcentren, Schule, Kita usw. - auf die sensitivsten - standardisieren?
    Folgt sonst nicht evtl. das gleiche Debakel, wie beim Johnson&Johnson-Impfung (jetzt 3 Impfungen als geboostert)?

    Wenn ich richtig informiert bin, existiert Delta noch.
    Kann uns Delta - ohne PCR - noch um die Ohren fliegen oder zählt diese Variante bereits als "besiegt"?

  8. 7.

    Test schön und gut aber was bringt es uns, wenn man nur Test aushändigt, die eine befriedigende Sensibilität angeben. Zum anderen sollte in manchen Einrichtungen die Hygiene mehr beachtet werden. Keine Gruppenvermischung und auch die Hygieneregeln unter den Erziehern bzw. Lehrern eingehalten werden. Denn leider sind es diese, die weder Abstand halten und untereinander keine Maske tragen. Desweiteren gibt es immer noch eine Gruppenvermischung gerade in den Kitas als Frühgruppen wo Kinder vermischt werden. Da Kann man noch so viel aufpassen als Familie und testen wie man will.

  9. 6.

    Ja, fordern kann man viel, meine Oma sagte immer, dass man sich nur nach der Decke strecken kann.

  10. 5.

    Gleiches Recht für alle. Kann doch nicht sein, dass den einen immer alles in den Allerwertesten geschoben wird, weil ihre persönliche Lebensplanung nicht aufgeht und den anderen, die ihr Leben anders planen immer Nachteile an die Backe geklatscht werden. Das sind ja nicht nur PCR Tests sondern zieht sich durch alle Bereiche des Lebens. Ein Kind ist ja geradezu ein Persilschein. Hast du keine Kinder, wirst du überall diskriminiert und kannst blechen. Nimmt man mal alles zusammen, was bei so einer Familie ankommt... von Steuerklasse über Freibeträge, Zuschüsse, Splitting, kostenlos mitversichert, Preisnachlässe (Schulessen, Eintritts- und Fahrpreise etc.), Kitas, Schule, Uni, Kündigungsschutz, Sozialauswahl... irgendwann ist der Bogen auch mal überspannt.
    Wir sind sowieso viel, viel zu viele Menschen auf dem Planeten und auch in dieser Stadt. Alle konsumieren, wollen wohnen und produzieren Müll.
    Die Experten sagen doch plötzlich, Schnelltests sind ausreichend. Wirksam nach Kassenlage?

  11. 4.

    Erst in der letzten Woche hat das PEI eine Studie über die Zuverlässigkeit bzw. Unzuverlässigkeit von 200 Schnelltests veröffentlicht. Onikron ist hierbei noch gar nicht berücksichtigt. Abgesehen davon gibt es wohl derzeit schon über 600 Schnelltests, deren Überwachung der Testqualität den Herstellern überlassen bleibt. So kann man die Zahlen natürlich schnell nach unten korrigiert, wenn Infizierte negativ getestet werden. Aber damit sollte die endemische Lage schneller eintreten.

  12. 3.

    Was immer alles gefordert wird!!??

  13. 2.

    Gut erkannt. Das Ziel ist vermutlich ein anderes: Weiter in den Schulen "durchmogeln" und die gezählten Fälle so kleiner halten...

  14. 1.

    Wenn jetzt nicht mehr jeder zum PCR-Test darf, eine Infektion nur durch ein POC-Test bestätigt werden soll....dann sollte man auch über die Bestimmungen zum Genesungszertifikat nachdenken, denn das bekommt man jetzt ja nur nach positiven PCR....und wer meldet dann die positiven Fälle ans Gesundheitsamt?? Die Testzenter werden sich bedanken, denn auch die sind teilweise schon überlastet

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