Maul-und Klauenseuche - Milchbetrieb muss täglich 30.000 Liter entsorgen

Mi 15.01.25 | 15:15 Uhr
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MKS Milch wegkippen (Quelle: rbb)
Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 14.01.2025 | Tim Jaeger | Bild: rbb

Die Maul- und Klauenseuche führt zu erheblichen Einschränkungen in den Viehwirtschaften in der sogenannten Überwachungszone. So berichtet ein Landwirt aus dem Landkreis Barnim, dass er täglich tausende Liter Milch vernichten müsse.

Zwei Standorte eines Milchviehbetriebs in Werneuchen (Barnim) müssen derzeit täglich 33.000 Liter entsorgen. Grund sei die tierseuchenrechtliche Allgemeinverfügung im Zusammenhang mit der Maul-und Klauenseuche (MKS), sagte der Geschäftsführer des Landesbauernverbands Brandenburg, Denny Tumlirsch, am Dienstag dem rbb.

Die beiden Standorte befinden sich innerhalb der sogenannten Überwachungszone, die nach dem Ausbruch der MKS in Hönow (Märkisch-Oderland) am Freitag vorsorglich vom Landkreis Märkisch-Oderland eingerichtet wurde und einen Radius von zehn Kilometern umfasst.

Schaden von rund 18.000 Euro pro Trag

Der Betrieb gehört dem Agrarunternehmer Vincent Overmars aus Bernau bei Berlin. Er kann die Milch seiner rund 1.300 Kühe vorerst nicht mehr bei den Molkereien abliefern, obwohl seine Tiere zuvor negativ auf MKS getestet wurden. Damit sei ein finanzieller Schaden von rund 16.000 bis 18.000 Euro am Tag verbunden, sagte der Landwirt am Dienstag dem rbb. Er habe ein Problem damit, dass die Überwachungszone nun für minimal 30 Tage gilt. "Auch wenn jetzt kein neuer Fall mehr gefunden wird, mir ist jetzt 30 Tage verboten worden, dass ich die Milch ausliefere", so Overmars. Die Milch entsorgt er nach eigenen Angaben in der Güllegrube auf seinem Hof, sie lande nicht in der Kanalisation, versichert der Landwirt. Solange das Transportverbot des Landes gilt, darf die Gülle den Betrieb nicht verlassen. Am Mittwoch wurde die Eilverordnung [mluk.de] erneut um 48 Stunden verlängert, sie gilt nun bis Freitag.

Das Problem sei, dass das Virus in tierischen Produkten bleibe, sagte Denny Tumlirsch vom Landesbauernverband dem rbb. "Das heißt, in Rohmilch ist dieses Virus da. Deswegen darf ich Rohmilch nicht verbringen. Wenn die Milch pasteurisiert ist, ist das völlig unerheblich, dann ist das Virus nicht mehr da. Aber solange das Rohmilch ist, ist das potentiell gefährlich. Auch wenn ich in dem Betrieb oder in dem Bestand erst mal gar keinen Nachweis davon habe", so Tumlirsch.

Auswirkungen auch in den kommenden Monaten

Turmlirsch rechnet nach eigenen Angaben damit, dass die MKS noch länger Auswirkungen auf die Arbeit von landwirtschaftlichen Betrieben in der Übergangszone haben wird. Auch wenn die Restriktionen schon bald gelockert werden könnten, bleibe die Frage nach "MKS ohne Impfung", noch für drei Monate bestehen. "Und in der Zeit ist es natürlich so, dass wir Produkte aus insbesondere Brandenburg nicht mit so einem Zertifikat versehen können", betont der Geschäftsführer des Landesbauernverbands.

Weltweite Importverbote tierischer Produkte aus Deutschland

Nachdem Mexiko und Südkorea bereits ein vorläufiges Importverbot für deutsches Schweinefleisch wegen der MKS in Brandenburg verhängt hatten, verbat am Dienstag auch Großbritannien den Import von besonders gefährdeten Tierarten aus Deutschland. Damit soll eine Ausbreitung der Krankheit verhindert werden.

Der Handel innerhalb der EU läuft derzeit mit kleineren Einschränkungen weiter, die Niederlande hatten etwa Kälber verboten. Bis Mittwoch gilt ein generelles Verbot von Tiertransporten aus Berlin und Brandenburg.

Die Maul-und Klauenseuche ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren wie Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen. Für Menschen ist der Erreger der Maul- und Klauenseuche ungefährlich.

Sendung: rbb24 Antenne Brandenburg, 14.01.2025, 19:30 Uhr

47 Kommentare

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  1. 47.

    Danke für den Link, den wollte ich auch grad posten. Steht jetzt auch im obigen Artikel. (Wobei das dort erwähnte Transportverbot des Landes nur für alle Brandenburger Bereiche außerhalb der eingerichteten Restriktionszonen gilt. Für die eingerichteten Zonen gelten strengere und länger dauernde Regelungen.)

    Nun stellt sich mir die Frage, wie groß seine Güllegrube ist, Bei 33.000 Litern jeden Tag und einer momentanen Dauer von 30 Tagen kommt einiges zusammen. Und die Gülle darf ja entgegen anderer Aussagen eines Veterinäramt-Mitarbeiters (in den FAQs erwähnt) nach den gesetzlichen Regelungen nicht den Betrieb verlassen und aus guten Gründen schon gar nicht auf Feldern ausgebracht werden. Das ist eindeutig verboten. Gerade weil man ja sicherstellen will, dass nicht doch noch eine Infektion nachgewiesen werden kann. Wahrlich keine Situation, die einfach zu händeln ist.

  2. 46.

    "... Die Milch entsorgt er nach eigenen Angaben in der Güllegrube auf seinem Hof, sie lande nicht in der Kanalisation, versichert der Landwirt. Solange das Transportverbot des Landes gilt, darf die Gülle den Betrieb nicht verlassen. ..."
    aus https://www.tagesschau.de/inland/regional/brandenburg/rbb-maul-und-klauenseuche-milchbetrieb-muss-taeglich-30-000-liter-entsorgen-100.html

    Durch Zufall gefunden und beantwortet evtl. Ihre Frage.

  3. 45.

    Mag ja alles sein. Dennoch sei d.weiter unten gestellte + bislang NIRGENDS (auch nicht außerhalb dieses Forums) beantwortete Frage wiederholt: Die Milch wird in den Abfluß gekippt, weil sie infiziert sein könnte. Dort fließt sie dann (gerade bei diesen Außentemperaturen) lustig vor sich hin dampfend (und damit die evtl. enthaltenen Viren über die überall notwendigerweise vorhandenen Kanaldeckel in die Außenluft abgebend) bis in die nächste Kläranlage. Und dort?! Wird alles, was ankommt erst mal gut umgerührt. Erhitzt (und damit das Virus abgetötet) wird dort nichts. Wie um alles will man so die Verbreitung des hochinfektiösen Virus unterbinden?! Die Milch müßte entweder erhitzt werden oder der ph-Wert durch Einbringung entsprechender Säuren oder Laugen entsprechend verändert werden, damit das evtl. vorhandene Virus vor Ort abstirbt. Derartige Säuren oder Laugen hätten aber im Abwasser auch nichts mehr zu suchen. Bleibt die Erhitzung. Alle reden von der hohen Infektiösität und hier??

  4. 44.

    Also die Kühe mit den abartigen Eutern sehe ich manchmal leider selber. Und man kann auch nachlesen, wie sehr sich die Milchleistung der Kühe erhöht hat.

  5. 43.

    Was heißt hier ,,problematische Lage der Bauern''? Die müssen sich auch, wie jeder andere umstellen. Das Klima wartet nicht! dann müssen sie eben was anderes anbauen oder umschulen. Wir brauchen Pfleger und Lehrer!

  6. 42.

    Nein! Und ick werde auch in Zukunft keine Wurst oder Fleisch mehr essen. Der Grund: Massentierhaltung und Tierquälerei für den Export! Man braucht keine Tiere essen, um zu leben!

  7. 41.

    Einige Kommentare zeigen mir wiede deutlich, dass dieses Internet nicht zur Verbesserung der Diskussion beiträgt. Viele pflegen ohne Sachkenntnis nur ihre Klischees. Wen interessiert angesichts der problematischen Lage bei den Landwirten, ob jemand Hafermilch bevorzugt? Zumal die betroffene Herde überhaupt keine Milch für den Handel produzierte. Die Milchkühe sind nur von den Massnahmen zur Eindämmung der Seuche betroffen.
    Wenn den Imker die AFB trifft kommen dann ähnliche „Experten“.

  8. 39.

    ich glaube Sie verwechseln jetzt Babys und Kälber. Die Trennung Kuh-Kalb erfolgt zeitig nach der Geburt. Schon mal Kalbsfleisch gegessen?

  9. 38.

    Die Euter natürlich. Hatte heute auch was von Eiter in der Milch gelesen

  10. 37.

    Aha, und warum tun sie das? Die Eiter der Kühe sind teilweise so groß, dass sie kaum laufen können. Und warum? Die Natur macht so etwas wohl kaum

  11. 36.

    "...Die Kälber bekommen richtige Milch von Mutterkühen..." Das gilt nur für die Erstmilch der Mutter (Kolostrum). Die Kälber werden aber meist sofort nach der Geburt von den Muttertieren getrennt und dürfen nicht ans Euter. Die Erstmilch wird gemolken und dem Kalb oft in einem Kälberiglu verabreicht. Direkt danach wird den Kälbern preiswerter und lagerfähiger flüssiger Milchaustauscher (MAT) gefüttert.

  12. 35.

    "... Der Handel innerhalb der EU läuft derzeit mit kleineren Einschränkungen weiter, ..."
    Was bedeutet dies?
    Warum läuft der Handel in der EU noch?

  13. 34.

    "...Kühe unter Schmerzen zwangsbesamt..." ist allerdings nicht richtig. Die Kuh, die in ihrem Zyklus zur Besamung bereit ist, hat während der künstlichen Befruchtung bei professionellem Vorgehen wohl keine Schmerzen. Man kann sie ja nicht fragen. Aber am Stillhalten kann man erkennen, dass die Prozedur der Kuh nicht wirklich unangenehm ist. Manche Kühe müssen dabei nicht mal fixiert werden. Eine Fixierung ist eine reine Sicherheitsmaßnahme. Viel anstrengender und unangenehmer für die Kuh ist die Belegung mit einem z.B. 700 kg schweren Zuchtbullen.

  14. 33.

    Noch mehr billig produzierte Chemienahrung, die teuer als Vegan verkauft wird, ist genau das, was wir nicht brauchen.

  15. 32.

    Die Milchkühe produzieren mehr Milch, als für die Aufzucht der Kälber notwendig ist. Würde die Milch nicht regelmäßig abgepumpt werden, hätten sie erst recht ein Problem.

  16. 31.

    Wenn ich hier die Kommentare lese, könnte man denken, der Bauer hat nichts besseres zu tun, als seine Tiere zu quälen und vor lauter Geiz nicht zu wissen wohin mit dem vielen Geld. Das Gegenteil ist der Fall. Niemand kippt Milch weg, wenn es nicht sein muss. MK S ist hoch ansteckend und die Leute die diese Maßnahmen anordnen, machen das nicht aus Langeweile.

  17. 29.

    Sorry aber wenn man keine Ahnung hat einfach mal die Klappe halten!

    Da wird niemand unter Schmerzen besaamt !!!
    Die Kälber bekommen richtige Milch von Mutterkühen im kleinen Alter ... Also wirklich... Hauptsache einen Dummkommentar geschrieben und den Senf ohne Gehirn dazu geschrieben!!

    Ohne Nachdenken, dass da auch Menschen und Ihre Existenzen dranhängen und dabei Rede ich nicht jr vom Besitzer !!!

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