Fallende Corona-Inzidenz-Werte - "Impfen allein kann es nicht sein" – wie Modellierer die aktuelle Entwicklung erklären

Sa 29.05.21 | 08:10 Uhr | Von Haluka Maier-Borst
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Symbolbild: Patienten sitzen im Anschluss an die Impfung im Corona-Impfzentrum Messe Berlin. (Quelle: dpa/C. Soeder)
Bild: dpa/C. Soeder

Seit einigen Wochen verbessert sich die Corona-Lage deutlich. In vielen Kreisen liegt die Inzidenz unter den Grenzwerten. Doch wie konnte das so schnell passieren? Eine Suche nach Erklärungen. Von Haluka Maier-Borst

Zu langsam, zu träge, zu wenig. Sei es das Impftempo, sei es der Beschluss der Bundesnotbremse oder andere Maßnahmen. Viel Kritik war von Januar bis April zu hören, während die Fallzahlen weiter stiegen. Und jetzt? Die Inzidenzen rauschen seit Wochen nach unten. Die Erleichterung ist groß, aber auch die Ratlosigkeit. Denn dass man so deutlich die Wende schafft, überrascht viele, auch vor dem Hintergrund der ansteckenderen Coronavirus-Variante B.1.1.7.

Wieso bessert sich die Lage also derart rapide in Berlin, Brandenburg, Deutschland, ja in ganz Europa? rbb|24 hat sich vorsichtig auf die Suche nach Erklärungen gemacht.

1. Das Impfen

Impfen wirkt. Das ist immer wieder zu lesen und stimmt in doppelter Hinsicht. Zum einen erkranken die Geimpften deutlich seltener, egal ob nun mit Astrazeneca, Pfizer-Biontech, Moderna oder Johnson & Johnson gespritzt wurde. Aber sie geben auch deutlich seltener das Virus weiter, selbst wenn sie erkranken. Das zeigte eine Studie der englischen Gesundheitsbehörde PHE [khub.net].

Und doch kann das alleine den aktuellen Rückgang wohl nicht erklären, vor allem nicht die Trendwende schon Ende April. Zu diesem Zeitpunkt hatte gerade einmal rund ein Viertel der Deutschen eine Impfung hinter sich. Zu wenige, um einen derartigen Wechsel zu erklären.

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Hinzukommt, dass man zunächst die Älteren geimpft hat. Das macht Sinn, weil man so am meisten Leben pro Impfung rettet. Gleichzeitig haben aber die Alten weniger Kontakte als die Jungen. Sie zu impfen, bremst also die Pandemie weniger stark.

Dirk Brockmann, epidemiologischer Modellierer an der Humboldt-Universität Berlin, veranschaulicht das so: "Wenn die Herdenimmunität bei ungefähr 80 Prozent liegt und sie 40 Prozent schon geimpft haben wie jetzt, heißt das eben nicht, dass man schon zur Hälfte durch ist. Je nach dem wie die Kontakte verteilt sind, ist das deutlich weniger."

Dass die Impfungen ein trügerisches Argument sind, merkt man, wenn man sich zum Beispiel anschaut, wie in Israel und Großbritannien die Inzidenzen entwickelt haben. Wer auf die Grafik schaut, könnte den Eindruck bekommen, dass Großbritannien vor Israel lag bei den Impfungen. Tatsächlich war es umgekehrt.

Das Beispiel Israel-Großbritannien verdeutlicht damit auch etwas, was die Modellierer und andere Experte immer wieder betont haben: Es gibt nicht die einzelne Maßnahme, die die Zahlen senkt. Es ist der Mix der Maßnahmen, der sich zwischen den Ländern teils recht unterscheidet.

Dass in Israel die Inzidenzen ab Mitte Februar herunter gingen, passt gut dazu, dass ab diesem Zeitpunkt etwa die Hälfte der Bevölkerung geimpft war. Dass dies in Großbritannien ebenfalls der Hauptgrund war und im Rest Europas aktuell als wesentliche Erklärung funktioniert, ist dagegen eher unwahrscheinlich.

Peter Klimek, der als Modellierer an der medizinischen Universität Wien arbeitet und die österreichische Regierung berät, beziffert den Effekt der Impfungen in etwa so: "Wir gehen davon aus, dass man beim derzeitigen Impftempo jede Woche ein halbes bis ein Prozent vom R-Wert wegimpft, der ja relevant für die Neuinfektionen ist. Das Impfen alleine kann es also nicht sein, das wäre zu wenig", sagt er.

2. Die Maßnahmen

Das erwähnte Beispiel Großbritannien zeigt darum wohl besser, wie sehr Maßnahmen wirken können. Der besonders lange und strenge Lockdown war wahrscheinlich der Hauptgrund, wieso man trotz weniger Impfungen pro Kopf die Zahlen schneller senken konnte als Israel [ft.com]. Eine Tatsache, die auch dem britischen Premierminister Boris Johnson inzwischen klar zu sein scheint [guardian.co.uk].

Und teilweise funktionieren die Maßnahmen wohl auch hierzulande als Erklärung. Richtig ist, dass schon weit vor der Bundesnotbremse Maßnahmen verschärft wurden. Ähnliches geschah in anderen Teilen Europas. "Der Anstieg durch die ansteckendere Variante B.1.1.7 fiel dadurch flacher aus als in vielen anderen Ländern weltweit", sagt der Wiener Modellierer Klimek. Zudem habe die immer größere Verfügbarkeit von Tests dazu geführt, dass zunehmend weniger Infektionen unentdeckt blieben.

Sein Berliner Kollege Brockmann verweist außerdem auf Rückkopplungseffekte. Weil die Zahlen steigen und mehr über Verschärfung von Maßnahmen diskutiert wird, beschränken Menschen ihr Verhalten mehr. Ein Effekt, der schon vor mehr als zehn Jahren in mehreren Studien vorgeführt [royalsocietypublishing.org] und diskutiert wurde [pnas.org]. Dass dieser Effekt recht groß ist, hat man beispielsweise schon beim ersten Lockdown im letzten Jahr gesehen. Dort sank die Mobilität noch bevor die Maßnahmen in Kraft traten.

Aktuell ist immer noch ein leichter Rückgang der Mobilität zu verzeichnen im Vergleich zu 2019 [covid-19-mobility.org]. Allerdings nicht deutlich mehr als schon in vorherigen Monaten. Denkbar ist darum auch, dass die Zahl der Tätigkeiten nicht unbedingt abnahm – aber eben mit mehr Maßnahmen wie Maske, Abstand, Schnelltest und dergleichen.

Trotzdem gibt der Wiener Klimek zu, dass trotz Impfungen und den verschärften Maßnahmen der aktuelle Abwärtstrend überraschend ist. "Die Entwicklung liegt schon noch innerhalb der Szenarios, die wir vor ein paar Wochen für möglich hielten. Aber es war eines der unwahrscheinlicheren", sagt er.

3. Die Saisonalität

Klimek vermutet darum vor allem in der Saisonalität einen unterschätzten Faktor und erklärt, warum dies trotz der regnerischen Monate sein könnte. "Wenn wir von Saisonalität reden, denken wir meist nur daran, dass mehr Treffen draußen stattfinden als drinnen. Aber es gibt auch andere Aspekte. Wenn wir zum Beispiel weniger Heizen und dadurch die Aerosole mit den Viruspartikeln weniger austrocknen, können sie weniger lange in der Luft schweben. Die Folge: Sie bleiben kürzer in der Luft und die Gefahr sich im Raum anzustecken, ist geringer", sagt er.

Auch stärkeres UV-Licht und ein grundsätzlich stärkeres Immunsystem im Frühling könnten eine Rolle spielen. "Ich sehe da noch eine Menge Hausaufgaben vor uns, um das alles besser zu verstehen", sagt er.

Brockmann glaubt ebenfalls, dass die Saisonalität eine wichtige Rolle spielt. Er betont aber, dass man sie in Kombination mit allen anderen Aspekten sehen müsse. Die Effekte addierten sich und es könne natürlich sein, dass jetzt das bessere Wetter das entscheidende Mü bringt, um die Neuinfektionen zu senken. Aber an den USA im letzten Jahr und den dortigen Ausbrüchen habe man auch gesehen, dass wenn man es bei anderen Maßnahmen schleifen lasse, die Saisonalität alleine wohl nicht reiche.

4. Was unklar bleibt

Brockmann sieht darum die größten Ungewissheiten eher in einem anderen Bereich: der Struktur von Kontaktnetzwerken. "Wir wissen viel zu wenig darüber, wie in einer Gesellschaft Menschen miteinander interagieren. Also eben nicht nur wie viele Menschen man in einer Woche trifft, sondern wie diese ganzen Menschen miteinander zusammenhängen und zum Beispiel wie häufig darunter jemand ist, der ein Virus in gleich mehrere Haushalte weitertragen könnte", sagt er.

Einig sind sich die beiden Forscher indes darin, dass es noch viele Unwägbarkeiten gebe, von weiteren Mutationen, Impfskepsis bis hin zu Lieferengpässen bei den Impfungen. Entsprechend vorsichtig müsse man mit Modellen umgehen.

Zwar seien diese deutlich besser als sie aktuell diskutiert würden. So habe man zum Beispiel bei einer Modellierung, die den Effekt des Vorziehens von Erstimpfungen erörterte, durchaus Inzidenzen von unter 30 bis 50 für möglich gehalten, sagt Brockmann. Jedes Szenario, das aber länger als drei bis vier Wochen versuche in die Zukunft zu schauen, sei im Grunde zum Scheitern verurteilt.

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Beitrag von Haluka Maier-Borst

84 Kommentare

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  1. 84.

    Aber eines ist gewiss eine Falschinformation: Es werden jährlich nicht "Millionen" verbrannt, sondern ca. 20.000 bis 30.000 Leichen.

  2. 83.

    In Sachen indischer Bestattung ist es einfach nur falsch was sie schreiben.
    Einfach mal ein wenig näher an den Fakten...
    „ Die einzig mögliche Bestattungsart ist die Feuerbestattung. Feuer gilt unter gläubigen Hindus als Erscheinungsform der Gottheit Shiva. Außerdem verkörpert das Feuer Agni, die Flammengstalt Gottes, die die Seele des verstorbenen ins Jenseits geleitet. Dort verbleibt sie – bis zur nächsten Wiedergeburt“

    https://www.bestattungsvergleich.de/ratgeber/hinduistische-bestattung-ablauf-und-kosten-im-ueberblick/

  3. 82.

    Bevor Sie behaupten, das wäre eine Falschinformation, sollten Sie recherchieren, wie die Hindus, die immerhin 80 % der indischen Bevölkerung ausmachen, ihre Toten bestatten: sie werden auf extra dafür eingerichteten Plätzen verbrannt und die Asche muss dann in den Ganges gestreut werden. Umweltschützer versuchen seit Jahren, diesen Brauch abzuschaffen. Vergeblich! Wahrheiten haben nichts mit Zynismus zu tun.

  4. 81.

    Wer hat Ihnen denn eingeredet, Schweden hätte im Verhältnis 50% mehr Todesopfer? Inzwischen hat nämlich Deutschland trotz der strengen Maßnahmen mehr Opfer pro 100.000 Einwohner. Die höhere Sterblichkeit in Schweden lag nur in der ersten Welle höher, weil man es nicht geschafft hatte, Menschen in den Alten- und Pflegeheimen zu schützen. Trotz Vorwarnung und genügend Vorbereitungszeit hat Deutschland den selben Fehler in der zweiten Welle wiederholt. Schweden hat mehr Infektionen, jedoch weder mehr schwere Verläufe, noch mehr Tote. Und das trotz der wenigen Einschränkungen dort.

  5. 80.

    Das Schild ist für Nichtortskündige"
    Verstehe. Regeln sind also nur für die, die es eh nicht besser wissen.

  6. 79.

    „wahrscheinlich darf man darüber wieder nicht reden.“ In unserer Demokratie herrscht Meinungsfreiheit.

    An einem „nicht unwichtigen Faktor“ sind wir als Leser:innen sehr interessiert. „Ich bin fest davon überzeugt“ - Können Sie die von Ihnen angedeuteten Zusammenhänge auch beweisen?

    Meinungsfreiheit wird begrenzt durch den Schutz höher- und gleichrangiger anderer Güter, wie z. B. dem Schutz vor Verleumdung (nachweislich unwahre Behauptung) und übler Nachrede (nicht nachweislich wahre Behauptung).

    Dazu ein Auszug aus dem Strafgesetzbuch (StGB)“
    „§ 186 Üble Nachrede
    Wer in Beziehung auf einen anderen eine Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen geeignet ist, wird, wenn nicht diese Tatsache erweislich wahr ist, […] wenn die Tat öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“

  7. 78.

    Hier ist die Produktinformation zu Biontech/Pfizer(Comirnaty)der EMA:https://www.ema.europa.eu/en/documents/product-information/comirnaty-epar-product-information_de.pdf

    Unter "Dauer des Impfschutzes" steht:
    Die Dauer der Schutzwirkung des Impfstoffs ist nicht bekannt, da sie noch in laufenden klinischen Studien ermittelt wird."

  8. 77.

    "Die Saisonalität", das wurde doch monatelang abgewiesen oder gar geleugnet, jetzt wo die Fälle wie schon nach der ersten Saison geringer werden, wird diese wieder in Betracht genommen? Am Vergleich Influenza = Sars-Covid -Saison ist wohl doch etwas Wahres dran. Nun bleibt zu hoffen das uns der 7 oder 8 monatigen "Lockdown"-Knüppel für die kommenden Saisons erspart bleibt.

  9. 76.

    Für eine bestimmte Klientel? Das ist eine weitere Frechheit von Ihnen! Wir ALLE sind davon betroffen, und sei es "nur" durch Long Covid, das jeden alters- und verlaufsunabhängig treffen kann. Auch relativ junge und gesunde Menschen sind an der Krankheit gestorben, vergessen Sie das nicht in Ihrer selektiven Wahrnehmung!

  10. 75.

    Und Ihre relativen Zahlen verschleiern nur das wahre Ausmaß an Leid und Elend, das habe ich ebenfalls erwähnt. Außerdem sind das keine Sterberaten. Trotzdem ist es schlimm genug, dass so "überschaubare" Sterberaten bereits solche Szenerien begünstigen und die Gesundheitssysteme an ihre Kapazitätsgrenzen bringen. Die nichterfassten Covid-Todesfälle (Dunkelziffer) sind da gar nicht mit enthalten. Eventuell türmen sich deswegen auch die Leichen, wer weiß?

  11. 74.

    Aber dann erwähnen Sie bitte auch, dass Sie hier gerade Äpfel mit Birnen vergleichen. Die verbrannten Leichen sind größtenteils Covid-Opfer gewesen, für die keine Gräber mehr frei sind oder für die deren Angehörige kein Geld für eine angemessene Bestattung aufbringen konnten. Mit einem Brauch oder freiwillig ausgesuchten Ritual hat das nichts zu tun. Sie vermischen hier fröhlich irgendwelche Fakten nach Gutdünken, damit das Virus und die Situation harmloser erscheinen, als sie es tatsächlich sind. Das sollte man vielleicht auch wissen: https://www.businessinsider.de/wissenschaft/in-indien-koennte-es-bis-zu-zehnmal-mehr-corona-tote-geben-als-gemeldet/ – in Anbetracht dieses Berichtes muten Ihre Äußerungen extrem geschmacklos und zynisch an. Einige Menschen gehen buchstäblich über Leichen, um Falschinformationen oder Halbwahrheiten zu verkünden. Beängstigend!

  12. 73.

    Das sehe ich anders. Hat hier zwar eigentlich nichts zu suchen, aber was diese Kanzlerin so alles für das Volk getan hat, hat sie nur für eine bestimmte Klientel getan, aber alle müssen’s bezahlen.

  13. 72.

    Dann erwähnen Sie bitte auch, dass in Indien jedes Jahr, vollkommen unabhängig von Corvid19, Millionen Menschen auf sogenannten Verbrennungsplätzen unter freiem Himmel verbrannt werden? 80 % der Inder sind Hindus und bei diesen ist dies Brauch. Und Indien hat 0,02 % Tote, Deutschland 0,1 % Tote zu beklagen.

  14. 71.

    Weiß jemand einen seriösen LInk, wodraus hervorgeht, wann bei den einzelnen Impfstoffen die Schutzwirkung nachlässt, ab wann im Einzelfall eine Auffrischung zu impfen ist? Hat die Politik dazu bereits weitere Impfstoffe geordert?

  15. 70.

    "Dat is wie mit dem Dorfbürgermeister der meint, das Schild vor der unübersichtlichen Kurve könne jetzt weg, da würde ja nix mehr passieren."
    Ist das Ihrer Meinung nach wirklich so?
    Das Schild ist für Nichtortskündige, weil sie die Besonderheit der Lage nicht abschätzen können.
    Testen ist für alle, unabhängig vom individuellen Risiko und allen Faktoren, die dieses Risiko beeinflussen können. .
    Nicht alles was hinkt ist ein guter Vergleich.
    Gestatten Sie eine Frage? Wie lange noch soll Ihrer Meinung nach noch getestet werden? Denn mit absoluter Sicherheit "nix passieren" wird höchstwahrscheinlich niemals kommen.

  16. 69.

    "Klimek vermutet darum vor allem in der Saisonalität einen unterschätzten Faktor."
    Den man aber warum unterschätzt hat?
    WIe kann es sein, dass ich als mediz. Laie bereits im Oktober auf die exponierte Bedeutung des Klimas hinwies - ich erwähnte spaßeshalber die Einführung eines Corona-Wetterindexes - , aber Experten lieber mangelnde AHA- und andere Maßnahmen als Ursache für steigende Zahlen anführten? Und die Bürger Demos, feiernde Jugendliche, etc.
    Es war schon im September deutlich an der Entwicklung der Zahlen abzulesen, dass sich SARS-COV-Viren nicht anders verhielten, als andere SARS-Viren. Nur eben mit einem etwas höheren Basis-R. Deshalb waren Kontaktbeschränkungen völlig ok. Aber man hätte dann eben auch davon ausgehen können, dass sich die Sache nach dem Frühjahr weitgehend erledigen würde.
    Mein Vertrauen in die Wissenschaft - nein: in den Mainstream der Wissenschaft! - hat in diesem Jahr erheblich gelitten.

  17. 68.

    Wir werden uns noch wünschen, dass die böse Merkel wieder kommt. Die die Notbremse durchgesetzt hat, die völlig ausgeflipten Länderchefs zur Ordnung gegongt hat, den Atomausstieg bestimt hat...

  18. 67.

    Ja, diese Bilder sind schrecklich, weil sie zeigen sollen, was passiert, wenn man dem Virus nichts entgegensetzt. "Aufgeregt" war daran gar nichts, sondern faktenbezogen: In Indien werden Leichenberge verbrannt, weil die Bestatter überfordert sind. Das ist ein Fakt, keine "aufgeregte" Berichterstattung. Und darüber sollen die Medien also nicht berichten? Wenn es in Deutschland zu solchen Bildern gekommen wäre, hätten die Medien darüber dann auch nicht berichten dürfen? Ist Ihnen eigentlich klar, was Sie da von sich geben? Das ist de facto Medienzensur, die Sie gutheißen würden, nur damit die Gefährlichkeit des Virus nicht breitgetreten wird. Unangenehmen Wahrheiten sollte man sich lieber gleich stellen, denn Lügen haben bekanntermaßen kurze Beine ...

  19. 66.

    Erwähnen Sie auch, dass in Indien die Bestatter nicht mehr hinterherkommen und eine apokalyptische Szenerie aus brennenden Leichenbergen das Landschaftsbild prägt? Erwähnen Sie auch, dass Indien zu wenig Sauerstoff ob der zahlreichen Intensivfälle hat, die mit täglichen Neuinfektionen im sechsstelligen Bereich zusammenhängen? Erwähnen Sie auch, dass dieses Land und die anderen Länder noch massive Post-Covid-Probleme bekommen werden? Ich bin jedenfalls dankbar, dass die Medien über ALLES berichten und sich nicht einer Zahlen-Apotheose ergeben, wie manch anderer, der leider den Blick für das unvorstellbare und zahlreiche menschliche Leid verloren hat, weil er einfach nichts unversucht lassen will, das Virus statistisch so harmlos wie nur irgend möglich darzustellen. Relative Zahlen sind das eine, das andere sind die absoluten Zahlen, die einem deutlich machen sollten, wie eminent wichtig es ist, diese Seuche ernst zu nehmen, anstatt sie sich unkontrolliert ausbreiten zu lassen.

  20. 65.

    Die einzig logische Erklärung für das Alles ist, dass sich das Coronavirus offensichtlich weit unabhängiger von den Maßnahmen entwickelt, als es all den Leuten lieb ist. Und das es wie alle anderen Viren auch einem natürlichen Rhythmus folgt, dem Maskentragen, Lockdown und dergleichen im Großen und Ganzem egal ist (siehe Ländervergleich Inzidenzen und unterschiedliche Maßnahmen). Das sind ja die Argumente der Maßnahmen-Gegner seit mehr als 1 Jahr. Offensichtlich haben Sie damit nicht ganz Unrecht.

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