Nach den Feiertagen - Gemeldete Inzidenz steigt in Berlin sprunghaft an

Mi 05.01.22 | 10:00 Uhr
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Passanten gehen an einem Geschäft des Discounter Primark am Alexanderplatz vorbei. (Quelle: dpa/Carsten Koall)
Video: Abendschau | 05.01.2022 | Max Kell | Studiogast Prof. Andreas Lob-Hüdepohl | Bild: dpa/Carsten Koall

Seit Tagen warnt das Robert Koch-Institut vor den eigenen Zahlen - diese seien wegen der Feiertage nur bedingt aussagekräftig. Dies scheint sich nun zu bewahrheiten: Die gemeldeten Fallzahlen steigen sprunghaft an, geben aber immer noch kein belastbares Bild ab.

Nach den Weihnachtstagen und dem Jahreswechsel sind die Corona-Inzidenzen in Berlin und Brandenburg am Mittwoch erneut deutlich gestiegen. Laut den aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) lag der Wert für Berlin am Mittwoch bei 336,3. Am Vortag betrug er noch 286,8. Ein solcher Anstieg innerhalb eines Tages wurde in Berlin seit Pandemiebeginn noch nicht gemeldet.

Aber auch diese Daten stehen nach wie vor unter Vorbehalt. Das RKI weist weiter darauf hin, dass für die Feiertage von einer geringeren Test- und Meldeaktivität auszugehen sei. Die derzeitigen Daten ergäben damit "nur ein unvollständiges Bild der epidemiologischen Lage". Darauf weist auch der Berliner Senat in seinem Lagebericht hin.

Zwar haben am Dienstag und am Mittwoch wieder deutlich mehr Bezirke aktuelle Zahlen übermittelt als noch am Neujahrs-Wochenende und zu Weihnachten. Mit belastbaren Zahlen kann aber wohl erst Mitte des Monats gerechnet werden.

Auch in Brandenburg und bundesweit starker Anstieg

Auch in Brandenburg ist der Wert der Inzidenz stark angestiegen. Nach 361,0 am Dienstag liegt er am Mittwoch wieder über der 400er-Marke bei 400,4.

Bundesweit liegt die Inzidenz am Mittwoch bei 258,6 (Vortag: 239,9). Das RKI meldete knapp 59.000 Fälle - rund 19.000 mehr als noch vor einer Woche.

Nächstes Bund-Länder-Treffen am Freitag

Das nächste Treffen der Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist für Freitag geplant. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern kommen bereits am Mittwoch kurzfristig zu einer Videokonferenz zusammen, um über eine Änderung der Corona-Regeln zu beraten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte vorab, er wolle neben verkürzten Quarantänezeiten auch härtere Kontaktbeschränkungen durchsetzen.

Auch die Kultusminister sprechen am Mittwoch miteinander. Sie wollen klären, wie der Schulbetrieb gesichert werden kann.

Sendung: Inforadio, 05.01.22, 9:00 Uhr

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54 Kommentare

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  1. 54.

    Und gemacht wurde im Endeffekt lediglich Mitigation wie in der Studie vom Imperial College vorgeschlagen, auch wenn sich der Innenminister für Suppression ausgesprochen hatte und nach damals geltendem Pandemieplan nach meiner Erinnerung als Innenministerium die Leitung haben sollte und nicht das Gesundheitsministerium unter Spahn.

  2. 53.

    Da gebe ich ihnen zu 100% Recht. Schon viele Herrschende in der Menschheitsgeschichte wussten und wissen es: Ein ängstliches Volk ist leichter zu regieren.

  3. 52.

    In 5 bis 10 Jahren wird es corona immernoch geben,da wird es die Impfung immernoch geben
    Allerdings wird es dann keine Pandemie mehr sein, sondern eine Krankheit, mit der wir Leben wie mit jeder anderen Krankheit ( zb.Grippe) auch
    Wir werden( hoffe ich zumindest) keine Einschränkungen wie Maskentragen mehr haben
    Aber corona wird Bestandteil unseres Lebens

  4. 51.

    Leerdenkerpanikmache + Fake News. https://www.spiegel.de/politik/deutschland/corona-in-deutschland-vertrauliche-regierungsstudie-beschreibt-verschiedene-szenarien-a-1cafaac1-3932-434d-b4de-2f63bce0315d

    "Mehrere Wissenschaftler haben nach SPIEGEL-Informationen für das Innenministerium untersucht, wie sich die Epidemie ausbreiten könnte. In einem Worst-Case-Szenario beschreiben sie, was passiert, wenn der Staat gegen Corona zu wenig unternimmt."

  5. 50.

    Ja,auch Ihnen gebe ich recht
    Schon traurig, daß Kinder die Schuld dafür bekommen, was so manche Erwachsene verbocken

  6. 49.

    Gehe mal davon aus mit Selbsttests positiv getestet
    Ist hier schon etliche Male geschrieben worden, daß sie erst nach einem positiven PCR test in die Statistik reinkommen
    Übrigens, ich muss meine Masken auch selbst besorgen
    Gibt es überall zu kaufen

  7. 48.

    Ja, da gebe ich Ihnen vollkommen Recht
    Traurig, daß die Kinder das ausbaden sollen( aus Sicht mancher Foristen hier), was die Erwachsenen verbocken

  8. 47.

    Ist es so schwer (wenn man sich als gefährdet ansieht), selbst ein paar Masken einzukaufen?

  9. 45.

    Meldesystem
    Montag SchnellTest positiv
    Dienstag (oder Mittwoch) posit PCR-Test-Ergebnis von Labor an Gesdundheitsamt nach spätest 24 h
    Mittwoch Gesundheitsamt an LAVG spätestens nach 24 h
    Donnerstag über SurvNet-Meldesystem spätestens am Folgetag an RKI
    Freitag Veröffentlichung
    Bisher können gar keine positiven PCT-Testergebnisse aus dieser Woche in den Zahlen enthalten sein. Das sind alles Nachmeldungen aus der letzten Woche!

  10. 44.

    "Wenn man die Schulen schließt, gehen auch die Testzahlen, somit die positiven Fälle zurück." Das ist doch die Lösung!!!! Keine Tests = keine positiven Fälle, also schaffen wir doch die Tests ab, Sie haben das Ei des Kolumbus gefunden, Glückwunsch!

  11. 43.

    Genau! Aber dann hört die Heulerei hier gar nicht mehr auf.

  12. 41.

    Am Zusammenhang wird sich in 2-3 Wochen nichts ändern, ebenso wenig, wie an den Begriffen Kausalität und Korrelation.
    Oder meinen Sie allen Ernstes, dass in 2-3 Wochen die Teststrategie so angepasst wird, dass man vergleichbare Zahlen bekommt?
    Die absolute Zahl der Infektionen wird sicher steigen, ABER wir werden nach wie vor nicht wissen, wo genau sich welche Gruppen anstecken (und genau das herauszufinden, wird immer schwerer, je höher die absoluten Zahlen sind).
    Ich bleibe also dabei: Dort wo überdurchschnittlich viel getestet wird, werden wir - oh Wunder - höhere Zahlen feststellen als in Gruppen/Orten, an denen unterdurschnittlich getestet wird. Und genau daran wird sich in den nächsten 2-3 Wochen nichts ändern.

    Beste Grüße

  13. 40.

    >Komisch die offiziellen Zahlen sagen was ganz anderes.<
    Ich habe gesucht und keine "offiziellen" Zahlen gefunden. Hier wurde ja schon von mehreren Seiten erwähnt, dass sich infizierte Schulkinder noch gar nicht in der Inzidenz zeigen.
    Ansonsten verstehe ich Ihren Frust und wünsche Ihnen und allen anderen Lehrkräften gute Nerven und eine gute Immunabwehr.

  14. 39.

    Hi, bei uns in den vergangenen drei Tagen waren min. 20 Schüler positiv. Komisch die offiziellen Zahlen sagen was ganz anderes.
    Aber vielleicht werden wir, wenn es oft genug wiederholt wird, die Situation an den Schulen für unglaublich entspannt ansehen. Also ohne Lüfter, mit wenig aussagekräftigen Selbsttest, engen überfüllten Räumen usw.
    Ach so... Danke lieber Senat, dass ich meine Schitzausrüstung selber kaufen muss. Zumal die letzten 5 Masken Anfang November kamen. Prima!

  15. 38.

    Die Hospitalisierungsinzidenz ist ein komplizierter Wert, tagesaktuell lässt er sich eigentlich nicht beurteilen.
    Hier sieht man ihn für Deutschland, bitt auch die Info dazu anschauen:
    https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/COVID-19-Trends/COVID-19-Trends.html?__blob=publicationFile#/home
    Der Wert ist seit Anfang Dezember gesunken und stagniert seit Weihnachten.
    Sie haben vermutlich Recht, dass die tatsächlichen Infektionen über Weihnachten auch weiter rückläufig waren, wenn auch nicht so stark wie es bei den Inzidenzen aussieht. Und fallende Inzidenzzahlen bei konstanter Hospitalisierung deuten nicht darauf hin, dass die Krankheit ungefährlicher wird.
    Aber Omikron soll da ja anders sein. Meiner Ansicht nach haben die Politiker jetzt die Sorge, was überwiegt, die steigenden Inzidenzen oder die leichteren Verläufe? Ich denke man kann noch nicht klar sagen, in welche Richtung die Reise mit Omikron geht.

  16. 37.

    Seit Anfang Dezember sind die Zahlen in Berlin allgemein zurückgegangen, das stimmt.
    Aber die Zahlen ab Weihnachten bilden das Infektionsgeschehen eben nicht mehr so gut ab. Die von Ihnen zusammengestellten Zahlen geben wieder, was an dem betreffenden Tag (als 7-Tage-Inzidenz) gemeldet wurde. Das RKI verteilt schon die eingehenden Meldungen auf die Tage, als der PCR-TEst erstmals bei einer Behörde einging. zwischen den Feiertagen kommen kaum Meldungen an, das ist ein Grund für die fallenden Zahlen
    Bei den Schulkindern gibt es nun die Besonderheit, dass sie in der Schulzeit Schnelltests machen, In der Schulzeit findet man also auch Infektionen ohne Symptome, die in den Ferien einfach übersehen werden. Das ist noch ein Grund für die fallenden Zahlen. Schließlich kann es auch daran liegen, dass die Kinder sich weniger anstecken, wenn sie mit der Familie zuhause sind.

  17. 36.

    Oh danke...aber ich passe, muss nur 2-3 wochen warten.dann können wir gern noch einmal reden.
    Auf ihre erklärung bin ich dann gespannt.sollte es anders laufen mea culpa...

  18. 35.

    Ihre letzte Frage beantwortet dies hier
    https://www.focus.de/politik/deutschland/aus-dem-innenministerium-wie-sag-ichs-den-leuten-internes-papier-empfiehlt-den-deutschen-angst-zu-machen_id_11851227.html

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