Brandenburg -

Der neue Rat für die Angelegenheiten der Sorben und Wenden in Brandenburg ist gewählt. Wie die Wahlleitung in Dissen/Dešno (Spree-Neiße) mitteilte, steht nach der Auszählung am Montagnachmittag fest, dass Markus Koinzer, Delia Münch, Dieter Freihoff, Měto Nowak und Michael Apel dem neuen Rat angehören werden. Nachrücker ist Hartmut Leipner.
Die fünf Mitglieder des Rats wurden mit über 1.000 Stimmen gewählt. Münch und Freihoff gehörten schon dem letzten Rat an. Aber auch Koinzer und Nowak gehörten dem Sorbenrat in den vergangenen Wahlperioden bereits an.
Rat wird alle fünf Jahre neu gewählt
Der Sorbenrat hat fünf ehrenamtliche Mitglieder und beim Landtag eine beratende Stimme bei allen Themen, die sorbische/wendische Interessen angehen. Der Rat wird alle fünf Jahre parallel zur Landtagswahl gewählt. Die Wahl zum 7. Rat fand im ganzen Land Brandenburg bis zum 15. Dezember statt.
Die Brandenburger Landesverfassung verpflichtet das Land dazu, die wirksame politische Mitgestaltung des sorbischen/wendischen Volkes zu gewährleisten. Das Sorben/Wenden-Gesetz schuf dafür den Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden.
Die Sorben oder Wenden - beide Bezeichnungen sind in Brandenburg offiziell - sind eine anerkannte nationale Minderheit in Brandenburg und Sachsen mit einer über 1.500-jährigen Geschichte. Das slawische Volk siedelt seit dem sechsten Jahrhundert in der Region. Heute machen die Sorben/Wenden weniger als ein Prozent der Brandenburger Bevölkerung aus und haben eine eigene Sprache - Niedersorbisch. Geschätzt rund 20.000 Sorben und Wenden leben in Brandenburg, der Großteil im Kreis Spree-Neiße und in Cottbus.
Hinweis: In einer früheren Fassung des Textes hieß es, alle gewählten Mitglieder des Sorbenrates hätten dem Sorbenrat in der letzten oder in früheren Wahlperioden bereits angehört. Tatsächlich ist aber Michael Apel erstmals in den Rat gewählt worden. Wir haben die Stelle korrigiert.
Sendung: Antenne Brandenburg, 16.12.2024, 18:30 Uhr