Gesundheitsministerkonferenz - Anspruch auf PCR-Test soll bestehen bleiben

Schon länger sind PCR-Tests knapp. Die Gesundheitsminister der Länder haben nun beraten, dass weiterhin jeder grundsätzlich einen Anspruch auf einen PCR-Test haben soll - es wird aber priorisiert, etwa bei den Auswertungen der Tests in den Laboren.
PCR-Tests zum Nachweis einer Corona-Infektion sollen künftig vorrangig für Menschen aus dem Gesundheitswesen zur Verfügung stehen. Zugleich soll der Anspruch auf diese hochwertigen, genauen Tests aber für alle Menschen bestehen bleiben.
Allerdings soll nach dem Willen der Gesundheitsministerkonferenz künftig ein zertifizierter Schnelltest zum Nachweis ebenso ausreichen. Das sagte die Berliner Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) am Montag nach der Videoschalte mit ihren Länderkollegen und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) der rbb-Abendschau.
Testverordnung soll alsbald veröffentlicht werden
Es werde nicht möglich sein, die PCR-Kapazitäten deutlich zu steigern. Die Schnelltests seien aber eine gute und einfache Alternative, auch, um sich aus der Quarantäne freizutesten. Die erforderlichen Zertifikate würden nach derzeitigen Planungen die Labore ausstellen.
Zu dem genauen Verfahren, auch zur Erfassung der Infektionen, werde es vom Bundesgesundheitsminister noch konkrete Vorschläge geben. "Die Testverordnung ist Sache des Bundes. Das Bundesgesundheitsministerium ist gehalten, diese alsbald zu veröffentlichen", sagte Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am Abend. Sie hoffe, dass das noch in dieser Woche erfolge, so die SPD-Politikerin, die aktuell Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz ist.
Labore priorisieren bei der Auswertung der Tests
Die Labore würden künftig eine Priorisierung für die PCR-Tests vornehmen, so Gote weiter. Das gelte für alle, die mit vulnerablen Gruppen arbeiten, etwa in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten, zudem künftig auch für pflegende Angehörige. Gegebenenfalls müssten andere Menschen wegen der Priorisierung damit rechnen, dass es etwas länger dauere, bis sie ihr PCR-Testergebnis erhielten, sagte Grimm-Benne.
Hintergrund der Priorisierung ist, dass die Labore wegen der starken Omikron-Welle mit der hohen Zahl an Infizierten bei den PCR-Tests an ihre Grenzen stoßen. Gesundheitsminister Lauterbach hatte deshalb schon vergangene Woche angekündigt, dass es eine neue Reihenfolge geben soll.
Genesenen-Status soll weiter nach drei Monaten erlöschen
Auf eine Rückkehr zum Genesenen-Status auf sechs Monate konnten sich die Gesundheitsminister am Montag nicht verständigen. Ein Antrag Bayerns, den Status von aktuell drei auf sechs Monate wieder zu verlängern, lehnten die Ressortchefs ab. Lauterbach hatte laut Grimm-Benne in der Schalte bekräftigt, dass die Verkürzung des Genesenen-Status auf Grundlage wissenschaftlicher Ergebnisse erfolgt sei.
Über Lockerungen der Corona-Maßnahmen hätten die Gesundheitsminister am Montag nicht beraten, sagte Grimm-Benne. Öffnungsperspektiven seien feste Absicht, diese könne man jedoch erst nach dem Höhepunkt der Omikron-Welle Mitte Februar eröffnen.
Sendung: Inforadio, 31.01.2022, 22:00 Uhr