Fahrgastrückgang - BVG schränkt Fahrpläne wegen Coronavirus ein

Busse und Bahnen sollen in der Corona-Krise weiter die Menschen durch Berlin transportieren. Doch seit Schulen, Kitas und etliche Gewerbe schließen mussten, sinken die Fahrgastzahlen. Nun schränkt die BVG ihr Angebot ein.
Berlin dünnt seinen Nahverkehr wegen der Folgen des Coronavirus stark aus. U-Bahnen sollen ab 23. März tagsüber mindestens im Zehn-Minuten-Takt fahren, teilten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) am Dienstag mit. Bislang verkehren sie zu dieser Zeit auf den meisten Linien in dichterer Taktung.
Auf den Buslinien soll bereits ab Mittwoch (18. März) ein durchschnittlicher Zehn-Minuten-Takt gesichert sein, das Gleiche gelte für die Straßenbahn. "Berlinerinnen und Berliner können sich darauf verlassen: Der nächste Bus, die nächste Bahn kommt", versicherte Betriebsvorstand Rolf Erfurt.
Keine U55, Tramlinie 16/18 und 37/67
Das Unternehmen reagiert darauf, dass die Zahl der Fahrgäste deutlich gesunken sei. Sie liege 40 bis 50 Prozent unter dem Üblichen, hieß es. Die Fahrplanänderungen sei "in enger Abstimmung mit dem Berliner Senat" entschieden worden.
Deshalb fährt die U55 von diesem Donnerstag an nicht mehr. Die sogenannte Stummellinie zwischen Hauptbahnhof und Brandenburger Tor ("Kanzler-U-Bahn") wird vor allem von Touristen genutzt. Auch die Tram-Linien 16/18 sowie 37/67 werden von Mittwoch an nicht mehr bedient. Verstärkerfahrten für Schüler fallen weg. Beim Bus bleiben zunehmend die Doppeldecker zugunsten von kleineren Bussen im Depot.
BVG-Servicestützpunkte geschlossen
Die neuen Regelungen für den Einzelhandel wirken sich indes auch auf die BVG aus. Ab Donnerstag bleiben die Servicezentren geschlossen. Fahrscheine können laut BVG weiterhin an allen Automaten oder über die BVG Ticket-App gekauft werden.
Bis auf Weiteres geschlossen bleiben auch das Kundenbüro für erhöhtes Beförderungsentgelt und das Fundbüro. Zahlungs- und Nachzeigefristen werden entsprechend der Schließungsdauer verlängert. Mit dem Fundbüro kann im Notfall, beispielweise nach Verlust lebensnotwendiger Medikamente, unter der Telefonnummer 030/256 28343 ein Abholtermin vereinbart werden. In allen weiteren Fällen, dazu zählen auch der Verlust von Smartphones, Brieftaschen oder Ausweisdokumenten, hilft die BVG unter der Telefonnummer 19449 weiter. Die Fundsachen werden analog zur Dauer der Schließung länger aufbewahrt.
Ebenfalls werden bis auf Widerruf keine Musiziergenehmigungen erteilt
Ausfälle im Regionalverkehr
Die Berliner S-Bahn behält ihren bisherigen Fahrtakt bei. Es entfallen allerdings ab Donnerstag die Verstärkerfahrten für die Linien S1, S3 und S5, die sonst zu verkehrstarken Zeiten eingesetzt werden.
Im Regionalverkehr kommt es auch zu Ausfällen bei Zügen Richtung Polen. Davon sind die Züge RE4, RB23, RB66, RB92, RB93 sowie der Kulturzug Berlin - Wroclaw Glowny betroffen.
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