Marzahn-Hellersdorf - Tausende Corona-Fälle in Berlin wegen technischem Fehler nicht gemeldet

Inzidenz von 0,0: Sieben Tage lang konnte der Bezirk Marzahn-Hellersdorf keine Corona-Fallzahlen an das Robert-Koch-Institut übermitteln. Grund dafür war eine überlastete Datenbank. Nun müssen tausende Fälle nachgemeldet werden.
Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf meldete eine Woche lang eine Corona-Inzidenz von 0,0. Das lag allerdings nicht an fehlenden Fällen, sondern an einer technischen Störung, wie das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf am Montag mitteilte.
Sieben Tage lang war die werktägliche Übermittlung der Corona-Fallzahlen an das Robert-Koch-Institut unterbrochen gewesen, seit Montagmittag seien die Probleme gelöst und die Daten würden wieder übermittelt, hieß es weiter.
Zu große Datenmenge für Technik des Bezirksamts
Am vergangenen Donnerstag habe das IT-Team des Bezirks die überlastete Datenbank bereits erfolgreich durch eine neue ersetzt. Nach der Erneuerung war es dann nach Angaben des Bezirks zu Problemen der technischen Schnittstelle beim Robert-Koch-Institut gekommen. Am Wochenende sei das Problem schließlich in Zusammenarbeit mit dem RKI gelöst worden.
Die vorherige Datenbank war wegen der zunehmend hohen Datenmenge überlastet gewesen. Zu Beginn der Pandemiezeit war das Bezirksamt nicht davon ausgegangen, mit der genutzten Datenbank derart viele Meldungen machen zu müssen, erklärte Frank Petersen, Sprecher des Bezirsamtes.
Inzidenzen könnten sprunghaft in die Höhe gehen
Wie hoch die Inzidenz in Marzahn-Hellersdorf derzeit wirklich ist, kann Petersen nicht abschätzen. Am vergangenen Freitag gab das Bezirksamt bekannt, rund 6.000 Corona-Fälle nachtragen zu müssen, mittlerweile dürften es deutlich mehr sein. Unter den Meldungen müssten Mitarbeiter zunächst auswerten, welche Fälle doppelt registriert seien, beispielweise aus einem Testzentrum und von einer Arztpraxis. Daher werde die nachträgliche Registrierung noch einige Zeit in Anspruch nehmen, so Petersen.
Außerdem sei davon auszugehen, dass die Inzidenz in Marzahn-Hellersdorf in den nächsten Tagen sprunghaft nach oben gehen werde und es einige Tage dauern werde, bis sich die Zahlen wieder eingependelt haben.
Vereinheitlichung der Software gefordert
In der Regel käme es beim Bezirk Marzahn-Hellersdorf nicht zu verlgeichbaren technischen Störungen, so Petersen. Um eine Digitalisierung der Berliner Verwaltung zu vereinfachen, sei eine Vereinheitlichung der genutzten Software sinnvoll. "Einfach, damit man eine gemeinsame Sprache spricht." Ob die nun genutzte Datenbank die gleiche sei, wie sie in anderen Bezirksämtern genutzt werde, wisse er nicht.
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