Fragen und Antworten - Diese Regeln gelten bei Kontakt zu Corona-Kranken und Quarantäne
Wie eng muss der Kontakt sein, um in Quarantäne zu müssen? Worin unterscheiden sich die Kontaktregeln bei Geimpften und bei Ungeimpften? Was gilt für Kinder nach möglichen Kontakten? Fragen und Antworten zum Schutz in der Pandemie. Von Annette Miersch
Allein nur mit einer Impfung ist das Infektionsrisiko in dieser Corona-Pandemie nicht entscheidend einzuschränken. Kontaktbeschränkungen, Quarantäne und der besondere Schutz von Kindern und Jugendlichen, die oft noch nicht geimpft sind, erfordern höchste Sorgfalt. Rund um diese Themen gibt es viele Fragen...
Wann kommt man als Kontaktperson für Quarantäne infrage?
Eine häusliche Isolierung wird vom Gesundheitsamt dann angeordnet, wenn ein hohes Risiko besteht, dass man sich angesteckt haben und das Virus weiterverbreiten könnte. Das gilt vor allem für sogenannte "enge Kontaktpersonen".
Als enge Kontaktperson gilt man, wenn man mit einem positiv getesteten Menschen gemeinsam länger als zehn Minuten in geschlossenen Räumen war – und dabei keine Maske getragen und/oder der Mindestabstand nicht eingehalten wurde.
Und natürlich gilt das Risiko als besonders hoch, wenn man mit den infektiösen Atemwegssekreten des Infizierten in Berührung kam, etwa durch Küssen, Niesen oder Husten.
Wie hoch das Ansteckungsrisiko ist, beurteilt das zuständige Gesundheitsamt. Auch wenn man keine Symptome und einen negativen PCR-Test hat, kann das Amt die Quarantäne anordnen.
Welche Unterschiede gelten für Geimpfte und Ungeimpfte?
Vollständig Geimpfte müssen sich nach dem engen Kontakt zu einer positiv auf Covid-19 getesteten Person nicht zu Hause isolieren. Von dieser Quarantänepflicht befreit ist auch, wer in den letzten sechs Monaten an Covid-19 erkrankt war und genesen ist.
Ausnahmen gelten dann, wenn andere Virusvarianten festgestellt werden, wenn bereits Symptome für eine mögliche Erkrankung vorliegen sowie für Bewohner oder Angestellte im Krankenhaus- und Pflegebereich.
Auch den symptomfreien geimpften und den genesenen Menschen wird nach einem engen Kontakt aber zu einem Corona-Test geraten.
Was gilt für Kinder und Jugendliche?
Die meisten Kinder und Jugendlichen sind noch ungeimpft. Das ist wohl der größte Unterschied zu den Erwachsenen.
In Quarantäne muss eigentlich, wer ein hohes Risiko hat, sich angesteckt zu haben. Es kann also passieren, dass eine ganze Familie in Quarantäne muss, jedoch ist es auch möglich, dass lediglich ein Kind von der Quarantänepflicht betroffen ist.
In Berlin muss ein Kind mit positivem Selbsttest auf alle Fälle bis zum Erhalt des PCR-Testergebnisses in Quarantäne. Für Kinder der gleichen Klasse gilt: Zehn Minuten direkter Kontakt, ohne Abstand und ohne Maske? - Dann hat das Konsequenzen. Damit muss nach dem positiven PCR-Test eines Kindes nicht automatisch die ganze Klasse in Quarantäne.
In Brandenburg wird die häusliche Isolierung von Kontaktpersonen ebenfalls begrenzt und ist nur auf die Schülerinnen und Schüler beschränkt, die engen Kontakt zur infizierten Person hatten. Wenn Symptome ausbleiben, dann endet die Quarantäne frühestens nach fünf Tagen mit einem negativen Test. Geimpfte und genesene Personen müssen nicht in Quarantäne.
Was ist im Quarantäne-Fall verboten?
Menschen in Quarantäne ist es nicht erlaubt, die Wohnung zu verlassen oder Besuch zu empfangen. So darf man zum Beispiel nicht selbst einkaufen gehen oder mit dem Hund raus. Es wird empfohlen, Bekannte, Freunde, Nachbarn oder Ehrenamtliche um Hilfe zu bitten. Einkäufe sind vor der Haustür abzustellen.
Zu Personen im eigenen Haushalt soll der Kontakt vermieden bzw. auf das Nötigste beschränkt werden. Im medizinischen Notfall oder für wichtige Arztbesuche, wie zum Coronatest, darf man raus. Öffentliche Verkehrsmittel, Taxis und unnötige Kontakte sollen vermieden werden.
Sendung: Inforadio, 17.11.2021, 7:40 Uhr