Bauarbeiten ab August - Bahn kündigt Ersatzverkehr und Umleitungen auf der Strecke Berlin-Hamburg an

Fr 17.01.25 | 16:09 Uhr
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Ein Ersatzverkehr ist am Bahnhof an einer Unterführung ausgeschildert. (Quelle: dpa/Arne Dedert)
Audio: rbb24 Inforadio | 17.01.2025 | Oliver Wutke | Bild: dpa/Arne Dedert

Die Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg wird ab August saniert - und ist dann neun Monate lang gesperrt. Fernzüge und auch einige Regionalzüge werden umgeleitet. Im Nahverkehr sollen aber vor allem Busse den Ausfall abfedern.

Die Deutsche Bahn will während der Sanierung der Strecke zwischen Berlin und Hamburg ab dem kommenden August unter anderem mehr als 170 Busse einsetzen, um die Folgen der Streckensperrung abzufedern.

"Zur Anbindung der entfallenden Halte im Nahverkehr werden in Spitzenzeiten bis zu 173 Busse im Einsatz sein, die auf 26 Linien verkehren und täglich insgesamt bis zu 86.000 Kilometer zurücklegen", teilte der bundeseigene Konzern am Freitag mit. Der Bahn zufolge wird es Deutschlands größter Ersatzverkehr mit Bussen sein.

Für die Ausstattung der Busse hat die Bahn nach eigenen Angaben höhere Standards angelegt. Die Fahrzeuge sind demnach barrierefrei, verfügen über große Info-Monitore sowie Steckdosen an den Plätzen. Außerdem gebe es in allen Fahrzeugen ein WLAN-Netz, sagte Fahrplanmanager Silvio Künkel.

Fern- und Regionalzüge werden umgeleitet

Die Strecke zwischen Hamburg und Berlin ist mit 230 Zügen und bis zu 30.000 Fahrgästen pro Tag eine der wichtigsten Direktverbindungen. Von August 2025 bis April 2026 wird der Abschnitt komplett gesperrt und rundum saniert.

Im Fernverkehr werden die Züge dann über Stendal, Salzwedel und Uelzen umgeleitet. Für Fahrgäste bedeutet das eine um 45 Minuten längere Fahrzeit. Im Nahverkehr sollen einige Regio-Linien umgeleitet werden und so die Menschen schneller nach Berlin oder Hamburg bringen. Die entfallenden Halte werden von Bussen angefahren. Dafür hat nicht die zuständige Bahn-Tochter den Zuschlag bekommen, sondern das Busunternehmen Ecovista.

Gleise, Weichen und Bahnhöfe werden saniert

Die Bauarbeiten zwischen Hamburg und Berlin sind Teil der Generalsanierung, mit der die Deutsche Bahn in den kommenden Jahren 41 vielbefahrene Korridore grundlegend modernisieren und so für pünktlichere Züge sorgen will.

Ab August sollen auf der Strecke unter anderem 180 Kilometer Gleise und rund 200 Weichen erneuert und 28 Bahnhöfe an der Strecke saniert werden. Außerdem sollen sechs sogenannte Überleitstellen geschaffen werden, die unter anderem dafür sorgen, dass schnellere Züge des Personenverkehrs Güterzüge überholen können. "Außerdem soll die wichtige Verbindung zur Innovationsstrecke für Mobilfunk mit Gigabit-Datenraten im Zug ausgebaut werden, damit Reisende künftig zwischen Hamburg und Berlin in bester Qualität telefonieren und surfen können", heißt es von der Bahn.

Sendung: rbb24 Inforadio, 17.01.2025, 19:30 Uhr

26 Kommentare

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  1. 26.

    Das Streckennetz gehört uns Steuerzahlern und nicht der Deutschen Bahn AG. Die Bahn AG gehört 100 % dem Staat. Daher sollte der Staat die schienenInfrastruktur wie Bundesstraßen und Bundesautobahnen behandeln und pflegen/ausbauen.

  2. 25.

    Der Fernverkehr und der Güterverkehr werden umgeleitet. Der SEV gilt nur für den Nahverkehr

  3. 24.

    Was alternative Strecken angeht, durch Neubrandenburg fahren weiterhin keine Züge, auch nicht OstWest.

    Die RE3 Züge über Anklam nach Berlin sind gelegentlich so voll das man "eine alternative Verbindung" (Bahnsprech) nehmen kann/darf/soll/muss.

    Als betroffene Bahnfreundin ist somit mein Wunsch dann das weniger, nicht mehr, Bahn gefahren wird!

  4. 23.

    Das Programm "DB 90" ist schon lange vor Mehdorn verabschiedet worden wie es bei der DR sogar das MfS auf den Plan gerufen hatte, weil der Aussenring, auf dem der Sputnik fuhr, völlig marode gewesen ist.

  5. 22.

    Natürlich ist die Streckensperrung nervig, jedoch wurden unter Merkel und Schäuble alles kaputt gespart und somit die Sanierungskosten der Ampelregierung aufgedrückt. Wäre regelmäßig in die Bahn investiert worden, hätten wir diese Probleme jetzt nicht. Mal sehen, welche Bahnprojekte bald wieder gestrichen werden.

  6. 21.

    Es wird vermutlich weniger Reisenden in der sogenannte Upgrade-Zeit geben. Wer nicht fahren muß, bleibt zu Hause.

    Gut so!

  7. 20.

    Ob man die Vollsperrung auch noch gleich zum Ausbau der Strecke nutzen könnte? Vielleicht wäre wenigstens stellenweise ein drittes/viertes Gleis bei der Verkehrsbelastung hilfreich.
    Allerdings wird dann der Genehmigungsprozess wahrscheinlich ein Albtraum.

    An die Kritiker der Vollsperrung: auf deutschen Bahnbaustellen kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen. Eine Vollsperrung ist sicherer für die Arbeiter an der Strecke. (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/bahn-bauarbeiten-unfaelle-sicherheit-100.html)

  8. 19.

    Na Hallo, die Bahn muss ja Geld ohne Ende besitzen oder „gute Freunde „ in der Regierung haben. Eine Bahnszrecke die ca. 30 tausend Leute befördert ist schon wichtig , wobei mir dann gleich die Dresdner Bahn einfällt die wahrscheinlich nicht einmal ein Viertel davon befördern wird.
    Pure Geldverschwendung.ich kenne viele Bürger die in diese Richtung fahren müssen, bloß diese Leute würden sich niemals auf die Bahn verlassen und lieber das gute alte Auto benutzen.

  9. 17.

    Ja nun ist gerade mal Geld da für den Sanierungsstau auf all diesen Strecken. Dann muss das auch gemacht werden, sonst verfallen diese Mittel. Denn wer weiß, ob mit der nächsten Regierung dann noch weitere Mittel da sind, wenn Teile des schon im Haushalt eingestellten Budgets davon verfallen würden, um wenigstens eine Hauptmagistrale Richtung Norden und Nordwesten halbwegs aufrechtzuerhalten. So hart aber herzlich wie das klingt: Augen zu und durch! Gehlt leider nicht anders jetzt. Wollen wir mehr Züge auf diesen durch Personen- und auch Güterverkehr hoch belasteten Strecken? Ja oder nein?
    Und von mir nebenbemerkt: Es scheint oftmals hier so, dass die meisten Meckerer NICHT-Bahnnutzer sind, die einfach nur mal Bahn-Bashing ablassen wollen.

  10. 16.

    Toller Vorschlag. Vermutlich doppelte Bauzeit und doppeltes Chaos, dazu auch steigende Kosten. Hätte ich auch keine Lust zu. Der Umweg über Uelzen - meine Güte - aussteigen, den wunderschönen Bahnhof genießen. Ich denke die Bauarbeiten werden wegen maroder Streckenabschnitte gemacht und nicht " um den Güterverkehr von Schweden nach Polen durch die kleinen Ortschaften zu jagen.". Das kann allenfalls temporär die Folge sein.
    Meinen sie das ernst was sie schreiben oder habe ich Satire überlesen?

  11. 15.

    Es gilt, die notwendigen Instandhaltungen an den Strecken von der Vernachlässigung der Instandhaltung an den Fahrzeugen, Signalanlagen und Bahnhöfe zu unterscheiden. Die Strecken verschleißen und haben sich immer verschlissen; die Züge wurden allerdings vor Mehdorn vorsorgend entlang der Laufleistung instandgehalten und Teile wurden vorsorglich ausgetauscht, BEVOR sie defekt wurden.

    Genau das ist hinterher aus recht kurzsichtigen finanziellen Gründen geändert worden. Alles was nicht zum Sicherheitsbereich (Fahrwerk, Bremsen) zählt, wird dem "Service-Bereich" zugeordnet. Da kann und soll es dann schon einmal defekt werden. Ausgetauscht wird dann hinterher, NACH Eintritt des bewusst einkalkulierten Defekts.

    Achtung, Störung im Betriebsablauf: Störung am Signal, an der Weiche, am Stellwerk oder am Zug.

  12. 14.

    Eine der wichtigsten Verbindungen wird für 9 Monate geschlossen?! Und das Land wundert sich, warum große Unternehmen ihre Betriebe ins Ausland verlegen wollen? Wahnsinn.

  13. 13.

    So wie Sie, kann man das, natürlich auch sehen - 100 Punkte für Sie - In Deutschland und dann noch bei der DB, funktioniert kaum noch etwas - da ja regelmäßig repariert und instandgesetzt wird - Alles klar !!!

  14. 12.

    Bedauerlich, dass in diesem Artikel mit keinem Wort erwähnt wird, dass diese Strecke bereits im letzten Jahr teilweise über Monate gesperrt war. Erst nach einem Kommentar wird dies nachgereicht. Alle denken nur noch im hier und jetzt. ist ein Problem weiter als 2 Meter entfernt nimmt man es nicht wahr.

  15. 11.

    Wenn die DB ihre Strecken kontinuierlich instandgehalten.und dss Netz nicht mehdornisiert hätte, siehe Neustadt/Dosse Güstrow bzw.Neustadt Hornstorf Wismar ( hier um die Brücke über die neuegebaute Autobahn einzusparen) müsste sie nicht andauernd den Zugverkehr einstellen.,Wenn sie schon monatelang 3 Strecken nach Nordden (Wismar,Rostock,Neubrandenburg),außer der zeitweilig betriebenen Strecke über Eberswalde nach Stralsund, sperren hätte man wenigstens einen funktionierenden Weg nach Norden.

  16. 10.

    >"Zur Erinnerung: Bei der Einweihung der Strecke mußte auch ein Ersatzug in Berlin einfahren, da der ursprüngliche sein Ziel nicht erreicht hat."
    Echt? Im Dezember 1842 bei der Eröffnung der durchgehenden Strecke Berlin-Hamburg musste ein Ersatzzug die erste Fahrt nach Berlin einweihen? Hm... ist mir jetzt nicht mehr in meiner Erinnerung aus dieser Zeit.. ;-))

  17. 9.

    Schön, dass die Buskilometer hier angegebenen werden. Wie wäre es mit der Angabe der neuen Fahrzeit?
    Es gibt eine Unterschriftenliste der Linken, dass ein Bahngleis während der Baumaßnahmen erhalten bleibt... darauf hat die Bahn aber keine Lust. Nach dem Motto:Nahverkehr ist eh am A...
    Das ganze wird übrigens saniert um den Güterverkehr von Schweden nach Polen durch die kleinen Ortschaften zu jagen. ..

  18. 8.

    >"Wer, will schon Millionen Berlin/Brandenburger, die ihre eigene Natur mit tausenden Windrädern und riesigen Solarfeldern versauen und dadurch jetzt überall ,,einfliegen,, und dann auch woanders die Idylle zerstören ??? "
    Na na, so schlimm ist auch nicht. Brandenburg und McPom haben in etwa dieselbe Ausbaustufe an erneuerbaren Energien mit Windmühlen und Solarparks in allen Sichtachsen. Meiner Urlaubererfahrung in McPom nach kommen die allerwenigsten aus Brandenburg. Berliner, Hamburger, SH und alles unterhalb Brandenburg sind da mehr zu hören.

  19. 7.

    Wann hat diese Strecke schon mal reibungslos funktioniert? Zur Erinnerung: Bei der Einweihung der Strecke mußte auch ein Ersatzug in Berlin einfahren, da der ursprüngliche sein Ziel nicht erreicht hat.

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