Humboldt-Klinikum in Reinickendorf - Berliner Klinik wegen Mutation komplett unter Quarantäne

Bereits am Donnerstag hatte das Reinickendorfer Humboldt-Klinikum steigende Zahlen von Covid-19-Erkrankten gemeldet, bei denen die Mutation B.1.1.7 festgestellt wurde. Nun schloss das Gesundheitsamt die Klinik, weil die Zahl der Erkrankten weiter steigt.
Das Vivantes-Humboldt-Klinikum in Berlin-Reinickendorf ist wegen der Corona-Mutation B.1.1.7. geschlossen worden. Das bestätigte der Reinickendorfer Amtsarzt Patrick Larscheid am Samstag dem rbb.

In Abstimmung zwischen Klinikum, Gesundheitsamt und Robert-Koch-Institut (RKI) sei die Anordnung zur Schließung durch das Gesundheitsamt ergangen. Der Berliner "Tagesspiegel" hatte zuerst über diese Entscheidung berichtet.
Beschäftigte und Patienten müssten in Quarantäne, neue Patienten würden nicht mehr aufgenommen, hieß es. Das gelte auch für die ambulante Versorgung. Damit reagiert das Gesundheitsamt Reinickendorf auf die steigende Zahl von Infektionen mit der Corona-Mutation.
Bei 14 Patienten und sechs Beschäftigten wurde die Mutante bis zum Samstag nachgewiesen. In der Klinik sind derzeit rund 400 Patienten in Behandlung.
Beschäftigte und Patienten in Quarantäne
Das Gesundheitsamt teilte am Samstag der rbb-Abendschau in einer Erklärung mit, dass es das Robert-Koch-Institut (RKI) um Amtshilfe gebeten habe. So werde man nun zusammen den Ausbruch untersuchen, "der dort ein Ausmaß angenommen hat, das wir im Moment schlecht überblicken können", sagte Larscheid.
Weiter teilte der Amtsarzt mit, dass es nun "bedauerlicherweise notwendig" sei, Beschäftigte und Patienten des Klinikums in Quarantäne zu schicken. Verfügt worden sei hier eine sogenannte Pendelquarantäne: Die etwa 1.700 Beschäftigten dürften nur zwischen ihrem Zuhause und der Klinik unterwegs sein. Das Haus sei zudem ab sofort für die Aufnahme neuer Patienten, für ambulante Diagnostik und für ambulante Eingriffe gesperrt.
Zwar seien das "weitreichende Einschränkungen" für den Norden der Stadt, doch müsse man nun zunächst "einen sicheren Überblick über das Ausmaß des Ausbruchs" erhalten, sagte Larscheid. Ziel sei es, den Ausbruch möglichst auf das Klinikum zu begrenzen, um so die Ausbreitung in der Stadt Berlin aufhalten zu können. Unklar sei, welche Bedeutung dieser Ausbruch für die Stadt insgesamt habe.
Die Coronavirus-Mutation B.1.1.7, die zuerst in Großbritannien nachgewiesen wurde, gilt als deutlich ansteckender als die bisherige Variante des Coronavirus. Der erste Fall war vor zwei Wochen in Berlin entdeckt worden.
Sendung: Abendschau, 23.01.2021, 19:30 Uhr