Kürzere Fristen - Brandenburg will sich nächste Woche auf Quarantäne-Regeln festlegen
Während in Berlin schon ab Freitag verkürzte Quarantäne- und Isolationsfristen gelten, will Brandenburgs Landesregierung darüber erst nächste Woche entscheiden. Bereits an diesem Freitag werden allerdings schärfere Maßnahmen beschlossen.
Für die neuen Regeln zur Corona-Quarantäne will die Brandenburger Landesregierung den Landkreisen und kreisfreien Städten voraussichtlich in der nächsten Woche eine Empfehlung geben. Die Gesundheitsämter sollten darüber informiert werden, auch mit Hinweisen für eine einheitliche Umsetzung, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Gabriel Hesse, am Donnerstag in Potsdam. Dafür seien klare Vorgaben des Bundes als Rechtsgrundlage notwendig.
Bund und Länder hatten die Quarantäne-Neuregelungen in der vergangenen Woche vereinbart. Der Bundesrat will am Freitag darüber entscheiden. Im Land Berlin werden jene Quarantäne- und Isolierungsregeln schon ab Freitag (14. Januar) übernommen, wie Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) am Donnerstag mitteilte. Am Dienstag werde der Senat rückwirkend die entsprechenden Beschlüsse fassen, kündigte sie an.
In Potsdam gelten schon strengere Regeln
Die Quarantäne soll verkürzt werden, auch damit Krankenhäuser und andere Einrichtungen trotz einer Omikron-Welle genug Personal haben. Danach müssen Kontaktpersonen nicht in Quarantäne, wenn sie eine Auffrischungsimpfung haben, seit weniger als drei Monaten doppelt geimpft sind, einfach geimpft und genesen oder seit weniger als drei Monaten genesen sind.
Für alle Übrigen sollen Isolation oder Quarantäne in der Regel nach zehn Tagen enden. Nach sieben Tagen kann man sich mit PCR- oder Antigentest freitesten, Beschäftigte in Krankenhäusern und Pflegeheimen nur mit PCR-Test und ohne Symptome seit mindestens 48 Stunden. Bisher gilt für Kontaktpersonen einer mit Omikron infizierten Person eine strikte Quarantäne von 14 Tagen.
Zuständig für die Quarantäne-Anordnungen sind in Brandenburg die Kommunen. Die Landeshauptstadt Potsdam geht in ihren neuen Quarantäneregeln über die Bund-Länder-Vereinbarung hinaus. Weil vor allem unter Kindern und Jugendlichen in den vergangenen Tagen viele Neuinfektionen festgestellt worden seien, könnten sich Kinder als Kontaktpersonen erst nach sieben statt fünf Tagen freitesten, teilte die Stadt am Mittwochabend mit.
Kabinett will 2G+ in der Gastronomie beschließen
Das Brandenburger Kabinett will am Freitag in einer Sondersitzung per Video zunächst die geplanten schärferen Corona-Regeln beschließen. In Gaststätten, Bars und Kneipen soll von Montag (17. Januar) an eine 2G-plus-Regelung gelten, um die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus einzudämmen. Dann wäre der Zutritt für Geimpfte und Genesene mit einem tagesaktuellen negativen Corona-Test möglich, von der Testpflicht ausgenommen sind Menschen mit Booster-Impfung. In öffentlichen Bussen und Bahnen sollen die FFP2-Masken zur Pflicht werden, keine OP-Masken mehr.
Der Hotel-und Gaststättenverband Brandenburg kritisierte die geplanten schärferen Zugangsregeln für die Gastronomie. Mit der Einführung der 2G+-Regelung stünden die Unternehmen vor weiteren Umsatzverlusten. "Ich kann das Gerede, dass man sich in unseren Gaststätten anstecken soll, nicht mehr nachvollziehen", sagte Dehoga-Präsident Olaf Schöpe. Bisher seien kaum Fälle bekannt, dass die gastronomischen Einrichtungen oder Hotels Ausgangspunkt von Infektionsketten waren. "Wir sind nicht Teil des Problems."
Sendung: Brandenburg aktuell, 13. Januar 2022, 19:30 Uhr