Notfallsysteme gestartet - Johannesstift-Diakonie Berlin wird Opfer eines Cyber-Angriffs

Mo 14.10.24 | 13:52 Uhr
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Rettungsstelle der Elisabeth-Klinik in Berlin-Mitte (Bild: imago images/Steinach)
Video: rbb24 Abendschau | 14.10.2024 | Sami Chahbani | Bild: imago images/Steinach

Auf die Berliner Johannesstift-Diakonie hat es einen Cyberangriff gegeben. Alle zentralen Server wurden am Sonntagmorgen Opfer eines externen Angriffs, heißt es in einer Pressemitteilung. Ein zentrales Krisenteam sei unmittelbar einberufen worden und steuere die weiteren Schritte.

Auch am Tag darauf sei die IT weiter von den Folgen des Angriffs betroffen, sagte eine Sprecherin dem Evangelischen Pressedienst am Montag. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben wegen des Verdachts der Erpressung und der Computersabotage, die Ermittlungen habe das Landeskriminalamt übernommen.

Die zuständigen Behörden wie das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie und die Polizei seien informiert, hieß es bereits in der Mitteilung vom Sonntag.

Die Johannesstift-Diakonie betreibt mehrere Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen in Berlin. Dazu zählen unter anderen das Martin-Luther-Krankenhaus in Schmargendorf, das Evangelische Waldkrankenhaus in Spandau und die Elisabeth-Klinik in Tiergarten.

Johannesstiftung: Betrieb läuft stabil

Der Großteil der IT-Systeme in den Einrichtungen sei ausgefallen, hieß es in der Mitteilung. Es seien sofort alle Maßnahmen zur Datensicherung ergriffen und die Notfallsysteme gestartet worden. Die IT arbeite derzeit an verschiedenen Optionen zur Wiederherstellung der Systeme. Alle Server seien durch einen sogenannten Crypto-Überfall verschlüsselt, so dass es derzeit keinen Zugriff darauf gebe.

In allen dezentralen Einrichtungen der Johannesstift-Diakonie wie Krankenhäusern, Pflege und Wohnen, den Servicebereichen und der Sozialwirtschaft griffen die Notfallkonzepte und der Betrieb laufe stabil, hieß es in der Pressemitteilung weiter.

Das Intranet und die Website der Johannesstift-Diakonie inklusive aller Einrichtungen seien nicht betroffen, so dass die Beschäftigten kommunizieren könnten und die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand fortlaufend informiert werde. "In dringenden Fällen können Ansprechpartner*innen der Johannesstift Diakonie per Telefon erreicht werden", heißt es in der Mitteilung.

Sendung: rbb24 Abendschau, 14.10.2024, 19:30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.
    Antwort auf [Hans Maul ] vom 14.10.2024 um 21:57

    @Hans Maul, wenn sich jemand durch öffnen von einem Anhang Zugang verschaffen kann dann ist das eine Sicherheitslücke. Entpuppt ich eine .doc-Datei als .exe darf die nicht ausgeführt werden und das automatische Ausführen von Makros in unbekannten .doc-Dateien darf auch nicht sein. Manchmal muss man sich gegen sich selbst abschotten, gilt für Privatnutzer und ganz besonders für Mitarbeiter in sensiblen Einrichtungen.

  2. 5.
    Antwort auf [Hans Maul ] vom 14.10.2024 um 21:57

    Die Angriffe sind mittlerweile etwas ausgefeilter, wenn es um z.B. spear fishing und social engineering geht. Ein Uniklinikum habe ich nach einer Cyberattacke ein halbes Jahr begleitet. Ein Uniklinikum wird zum Beispiel oftmals fuer eine Uni gehalten. Die Unis - besonders im Ausland - haben oftmals viel Geld, man erwischt aber halt ein Uniklinikum, bei dem Budget fuer Forschung und Lehre von der angeschlossenen Uni strikt vom normalen Krankenhausbudget getrennt ist.

    Die Cyber-Bedrohungslage ist nicht mehr ganz so einfach, wie vor 20 Jahren ;-)

  3. 4.

    Muss man nicht. Es gibt weiterhin die Möglichkeit dem zu widersprechen....

  4. 3.

    Da scheinen Sie ja richtig Ahnung davon zu haben was die Stasi so gemacht hat.
    Stellen sie sich mal ins ex Stasi Gefängnis und wiederholen Sie das dort!

    Nein, man muss im Krankenhaus nicht zustimmen über die Datenweitergabe. Man kann diese auch einfach ablehnen!

  5. 2.

    Abwink….
    Dann werden diese Daten auf anderen Wegen abgeschöpft, ohne diese Zustimmung.

    Bei jeder Untersuchung im Krankenhaus muss man seine Daten zu Übermittlung an den Hausarzt und an die QM freigeben, weiß man, wo die alle nach am Ende landen. Nein

    Von daher gesehen sind wir mittlerweile schlimmer als die Stasi!

  6. 1.

    Das ist nur ein Beispiel von vielen, warum ich der Elektronischen Patientenakte widersprechen werde. Ein kleiner Fehler bei einer Einrichtung mit Zugriffsrechten reicht. Wir sind noch lange nicht so weit, Herr Lauterbach.

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