Interview | Virologe Martin Stürmer - "Wer auf Omikron-Impfstoff wartet, riskiert eine Delta-Infektion mit allen Konsequenzen"

Mi 08.12.21 | 18:43 Uhr
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Symbolbild: Sequenzierung in einem Virus-labor. (Quelle: dpa/Keystone)
Video: Abendschau | 08.12.2021 | Max Kell | Bild: dpa/Keystone

Die Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus besorgt Experten und Laien. Was weiß man über Omikron? Und was ist jetzt mit den Impfungen? Der Frankfurter Virologe Martin Stürmer äußert sich im rbb-Interview zum aktuellen Stand.

rbb: Herr Stürmer, kann man nach zwei Wochen schon gesicherte Erkenntnisse über diese neue Virusvariante haben?

Martin Stürmer: Man kann in vielen Fragen sicherlich nicht gesicherte Erkenntnisse erwarten. Wir wissen schon einiges, und das bestätigt sich jetzt zum Teil auch in neueren Studien. Es handelt sich um ein hochgradig mutiertes Virus mit sehr vielen Veränderungen im Oberflächenprotein, die natürlich hellhörig werden lassen, weil dieses Oberflächenprotein auch im Impfstoff verwendet wird. Die Befürchtungen haben sich jetzt ein bisschen bewahrheitet, dass Omikron durchaus in der Lage sein dürfte, dem Impfstoff relativ gut zu entfleuchen - wobei er natürlich immer noch Wirkung zeigt. Insofern sind die Hoffnungen natürlich immer noch da, dass wir mit unseren Impfungen jetzt noch ganz gut geschützt sind.

Wir sind ja gerade in einer Phase, wo ganz heftig darüber diskutiert wird, wie man noch viel mehr Menschen bewegen kann, sich impfen zu lassen. Wie soll man die Leute trotzdem motivieren?

Zur Person

Archivbild: Virologe Martin Stürmer steht in seinem Labor. (Quelle: dpa/Stürmer)
dpa/Stürmer

Martin Stürmer ist Leiter eines Medizinlabors. An der Goethe-Universität Frankfurt ist er Lehrbeauftragter für Virologie.

Omikron hat sich in Deutschland noch nicht flächendeckend ausgebreitet. Das heißt, das Virus, mit dem wir uns jetzt auseinandersetzen, ist Delta. Und das wird sicherlich auch noch ein bisschen so bleiben. Jeder, der jetzt argumentiert: ich warte auf einen Omikron-Impfstoff und lasse mich nicht impfen, der riskiert eine Delta-Infektion mit allen Konsequenzen. Die Daten, die wir jetzt gesehen haben, zeigen übereinstimmend, dass die Booster-Impfung immer noch einen Grad an Abwehr bedeutet gegenüber dieser Variante. Das heißt, man ist nicht komplett ungeschützt. Wir können uns ganz sicher sein, dass die Impfstoffe immer noch gegen schwere Verläufe und gegen Todesfolge helfen. Auch gegenüber Omikron.

Viele haben seit Monaten vorausgesagt, dass sich neue Varianten herausbilden, die vielleicht nicht mehr so gefährlich sind - das Virus will ja seinen Wirt nicht töten, sondern eigentlich weiterleben. Ist das eine Bestätigung dieser These?

Evolutionär gesehen ist es das Optimum für das Virus, dass es sich hochgradig verbreiten kann, den Wirt aber in keinster Form irgendwie beeinträchtigt. Es kann immer mal eine Variante geben, die sich effektiv verbreitet und den Wirt etwas mehr schädigt. Das kann bei Omikron der Fall sein, wir wissen es einfach nicht. Die beschriebenen milden Verläufe stammen aus Südafrika. Mit einer ganz anderen Alters- und Bevölkerungsstruktur als bei uns. Man muss erstmal abwarten, wie eine Omikron-Infektion bei einem nicht geimpften älteren Menschen oder bei einem mit Vorerkrankungen wirklich ausprägt. Da sind wir noch zu früh dran.

Aktuell schlagen wir uns mit Delta rum, Omikron macht sich gerade breit - müssen wir mit weiteren Wellen rechnen?

Wir werden damit auf jeden Fall leben lernen. Wir haben es bei der Influenza auch mit einem Virus zu tun, das sich variabel gestaltet und müssen jedes Jahr einen neu angepassten Vierfach-Impfstoff nehmen. Ich gehe davon aus, dass wir mit Omikron und anderen Sars-Cov-2-Varianten leben lernen und entsprechend reagieren können, das ist eine Frage der Zeit und wir sind noch relativ am Anfang, was das Impfen angeht. Ich bin guter Hoffnung, dass das nicht ewig so weitergeht mit Lockdowns, Maske tragen und so weiter.

Das Interview führte Dietmar Ringel, Inforadio

Beim Text handelt es sich um eine gekürzte und redigierte Fassung

 

 

 

Sendung: Inforadio, 08.12.2021, 15:45 Uhr

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57 Kommentare

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  1. 57.

    Und leider geht es mit den Unwahrheiten weiter. Wenn genügend Impfstoff für alle vorhanden wäre, müssten sich die Menschen nicht wie ein Cocktail Mix spritzen lassen.

  2. 56.

    Irgendwie hat sich jetzt was überschnitten. Wenn sie schlussfolgern , dass Afrika erst bekommen soll wenn Europa durchgeimpft ist haben sie meinen Kommentar völlig falsch verstanden. Das wurde nie gesagt, aber man muss trotzdem die Schwerpunkte definieren. Sie können nicht 8 Milliarden Menschen individuell bewerten und behandeln. Schwerpunkte werden deshalb auch nach der demografischen Struktur von Ländern und Regionen gesetzt. Alles andere ist nicht umsetzbar.
    Es geht deshalb nur so wie von mir beschrieben. Ausserdem bekommen die afrikanischen Staaten doch auch Impfstoff, dessen Verteilung sie in eigener Zuständigkeit vornehmen müssen und dabei sicherlich ihre vorhandenen vulnerablen Gruppen, die lt. den Studien aber deutlich kleiner als in den USA und Europa sind, berücksichtigen werden.
    Alles andere ist nicht umsetzbar. Wollen sie etwa mobile Impfteams um den Globus kreisen lassen, die bei Bedarf landen und impfen?

  3. 55.

    Tut mir leid, ist nicht böse gemeint und mag auch sein, dass Sie es anders meinen, aber für mich liest sich das immer noch so, als wären Sie dafür, erst mal bei uns alle komplett durchzuimpfen, weil wir den größeren Anteil an vulnerablen Gruppen haben, bevor in Afrika überhaupt jemand geimpft werden sollte … Und falls Sie das tatsächlich so sehen sollten, bin ich da grundsätzlich anderer Meinung – ob Ihnen das nun gefällt, oder auch nicht ; )

  4. 54.

    Es geht nur so wie von mir beschrieben. Ausserdem bekommen die afrikanischen Staaten doch auch Impfstoff, dessen Verteilung sie in eigener Zuständigkeit vornehmen müssen und dabei sicherlich ihre vorhandenen vulnerablen Gruppen, die lt. den Studien aber deutlich kleiner als in den USA und Europa sind, berücksichtigen werden.
    Alles andere ist nicht umsetzbar. Wollen sie etwa mobile Impfteams um den Globus kreisen lassen, die bei Bedarf landen und impfen?

  5. 53.

    "...Wie schon geschrieben, wäre mein Schluss eher, dass vulnerable Gruppen – in anderen Teilen der Welt genauso wie bei uns – generell vor allen anderen durch eine Impfung geschützt werden sollten....."

    Sorry, aber irgendwie kommt mir das jetzt langsam albern vor. Genau das hatte ich doch geschrieben.
    "Daraus leite ich ab, dass dort (zuerst) geimpft werden muss, wo die vulnerablen Gruppen (die empfindlichsten bei einer Coronainfektion) am stärksten sind, in meinem Beispiel die USA und auch Europa."

    Ob ihnen das jetzt nicht gefällt oder nicht, es ist so. Das Thema hatten wir jetzt ausführlich besprochen. Es hat mit der demografischen Zusammensetzung zu tun, können sie sich noch erinnern? Stichwort Zusammenhang?
    ".....gibt es aber einen ursächlichen Zusammenhang zwischen hohem Altersdurchschnitt und hohem Anteil an vulnerablen Gruppen, in Bezug auf die Gesamtbevölkerung eines Landes."


  6. 52.

    Vielen Dank :-) Der neue Titel "Wer auf Omikron-Impfstoff wartet, riskiert eine Delta-Infektion mit allen Konsequenzen" ist viel deutlicher!

  7. 50.

    „Daraus leite ich ab, dass dort (zuerst) geimpft werden muss, wo die vulnerablen Gruppen (die empfindlichsten bei einer Coronainfektion) am stärksten sind, in meinem Beispiel die USA und auch Europa.“

    Wie schon geschrieben, wäre mein Schluss eher, dass vulnerable Gruppen – in anderen Teilen der Welt genauso wie bei uns – generell vor allen anderen durch eine Impfung geschützt werden sollten.

  8. 49.

    „Also ich habe kein Problem auf den Omikron-Booster zu warten. Warum muss ich mich nach wenigen Wochen Omikron jetzt sofort panikartig boostern? Leuchtet mir nicht ein.“

    Der Booster war und ist eigentlich dazu gedacht, bestmöglich gegen Delta geschützt zu sein; bietet aber hoffentlich auch noch einen gewissen Schutz gegen Omikron. Wie schnell Omikron sich durchsetzen wird, ob es erst nach der aktuellen Delta-Welle eine eigene fünfte Welle bilden wird, oder die aktuelle Welle einfach noch mal höher schwappen lässt und damit die Situation in den Krankenhäusern weiter verschärfen wird, ist noch völlig offen. Mit welcher der beiden Varianten Sie evtl. zuerst in Kontakt kommen, ebenfalls. Da die vulnerablen Gruppen den Omikron-Impfstoff wohl zuerst bekommen dürften, könnte es vielleicht auch noch etwas länger dauern, bis Sie und ich dann an der Reihe sind. Um bis dahin bestmöglich geschützt und auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, ist es sinnvoll, sich boostern zu lassen.

  9. 48.

    Warten ?
    Habe heute mal nachgefragt beim Hausarzt wie es mit Boostern aussieht.
    Nächstes Jahr wahrscheinlich.
    Nichts gegen meinen Hausarzt, aber wo bleiben denn die Impfstoffe - dafür sind ja noch Merkel und Spahn zuständig.
    Und ich bleibe dabei- die Regierung Merkel hat völlig versagt.

  10. 47.

    Deswegen hatte ich ja auch geschrieben "Das geringere Duchschnittsalter und ein geringerer Anteil an vulnerablen Vorerkrankungen (teilweise auch altersbedingt) spielten dabei eine wesentliche Schlussfolgerung."
    Mit "dabei" waren die Untersuchungen gemeint, auf die ich mich bezog.
    Was die vulnerablen Gruppen anbelangt war in den Studien auch vermerkt, dass die dort (Afrika) zahlenmäßig nicht so stark ausgeprägt sind.
    Von HIV abgesehen, da haben sie Recht, obwohl auch in Afrika die Zahlen rückläufig sind, gibt es aber einen ursächlichen Zusammenhang zwischen hohem Altersdurchschnitt und hohem Anteil an vulnerablen Gruppen, in Bezug auf die Gesamtbevölkerung eines Landes. Daraus leite ich ab, dass dort (zuerst) geimpft werden muss, wo die vulnerablen Gruppen (die empfindlichsten bei einer Coronainfektion) am stärksten sind, in meinem Beispiel die USA und auch Europa.

  11. 46.

    Wer sich bewußt nicht impfen läßt, weil einem das Risiko einer Impfnebenwirkung bzw. Spätfolge zu hoch ist, sollte einer sich infizieren und im Krankenhaus auf die Intensiv verlegt werden müßen weil schwerer Verlauf, vorab den Pflegern Bescheid geben, dass einer nicht auf ITS verlegt werden will bzw eine Behandlung ablehnt, da einer sich bewußt entschieden hat ggf. Corona krank zu werden ohne eine mögliche Schutzwirkung einer Impfung in Anspruch genommen zu haben und dann damit selbst das Risiko erhöht hat an Corona zu erkranken und ggf. zu steben. Das sollte jeder auch Bedenken bei einer bewußten Entscheidung sich nicht impfen zu lassen wegen möglichen Nebenwirkungen und/oder Spätfolgen durch die Coronaschutzimpfung ....??

  12. 45.

    Absolute Zahlen sind immer krasser anzuschauen wie Zahlen in Prozent. Mal eine Bsp an der aktuellen Inzidenz in Berlin und BRB. Das RKI meldet als aktuelle Sieben-Tage-Inzidenzen (Stand: 09.12.2021, 8:15 Uhr)
    Berlin: 352,8 und Brandenburg: 601,8 (Infizierte auf 100.000 Einwohner gerechnet)das sind in Berlin auf absolute Einwohnerzahl von 3.7 Mio hochgerechnet: 13.053 Infizierte die erfasst sind (ohne Dunkelziffer)
    das sind in BRB auf absolute Einwohnerzahl von 2.5 Mio hochgerechnet: 15.045 Infizierte die erfasst sind (ohne Dunkelziffer)Das sind dann Prozentual in Berlin "nur" ca 0.3 % der Berliner und "nur" 0.6% der Brandenburger Bevölkerung. Liest sich wenig und lies sich eben besser als die absoluten Zahlen. Jetzt kann man auch sagen, warum dann so einen Aufriß wegen Zahlen weit unter 1%, ist ja wenig auf die Bevölkerung gesehen und davon landen ja auch nur ganz wenige im Krankenhaus und auf Intensiv. Ja, man kann es sich auch schön rechnen mit Prozentzahlen.....Ironie off.

  13. 44.

    Nun sind Wir ja jetzt in Deutschland.
    Impfen hilft den meisten Erkrankenden.
    Welcher Impfstoff, wann, wem, das
    Überleben leichter macht, kann eigentlich
    Niemand wissen. - Ob Ich, wenn Ich
    genesen sein werde, die Haltungsnote
    2,9 statt 3,1 bekomme ist so dermaßen
    sch...egal.

  14. 43.

    Ja, schauen Sie nach Portugal! Impfmeister Portugal und Spanien verschärfen COVID-Maßnahmen. Die Sieben-Tage-Inzidenz klettert schon seit zwei Wochen wieder langsam hoch und liegt derzeit bei rund 160 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Nach den Festtagen tritt dann eine Art „Lockdown light“ in Kraft. Eine Woche lang wird es ab dem 1. Januar obligatorisches Homeoffice geben. Schulen, Universitäten, Bars und Diskotheken bleiben landesweit geschlossen.

  15. 42.

    Wie wäre es denn, wenn endlich mal der auf delta angepasste Impfstoff verimpft werden würde, statt weiterhin nur gegen den wildtyp zu impfen und dadurch einen lückenhaften Schutz zu riskieren?
    Seltsam ist, dass man dem Impfstoff auch gegen Omikron Wirksamkeit vorab bestätigt, obwohl bei der Impfung nur mit dem Spike-Protein immunisiert wird, welches sich verändert hat? Interessante These, ich bin auf die Studien dazu gespannt!
    Ich drücke uns die Daumen, das es gutgeht! Krank trotz Booster wäre sonst die Folge, also vorsichtig bleiben, liebe Mitmenschen! Und ne frohe Adventszeit!

  16. 41.

    Ich möchte Ansteckungszentren anregen. In einer kontrollierten Umgebung bekomme ich meine Covid Ansteckung. Dabei können gezielt Mutationen ausgewählt werden, für die die wenigsten Komplikationen ermittelt wurden.
    So kann ich mit meiner doppelten Impfung, mit einer geringen Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf, eine gezielte Ansteckung und Genesung erwirken und gehe dann nicht nur mit Antikörpern aus der Geschichte, sondern auch mit einer Immunantwort von T und B Zellen, die nicht nur an bestimmten Spike Protein-Eigenschaften festmacht, sondern die ganze Natur des Virus in Betracht zieht. Powered bei Evolution der zehntausenden Generationenen vor mir. Ansonsten sehe ich mich in einer Endlosboosterschleife.

  17. 40.

    Danke für den Link, sehr interessant.
    Während man dort immer mehr feststellt, bei der jungen Bevölkerung passiert nicht wirklich was, will man hier am besten jeden boostern und das mit der Omikron Begründung.
    Tja wer die Mittel hat … sicher ist eben sicher… ob das bei einem 20jährigen doppelt geimpften einen Nutzen bringt …

  18. 39.

    Aufgrund der dortigen Alterstruktur werden es in Afrika vermutlich nicht ganz so viele ältere Menschen sein wie hier, Menschen mit Vorerkrankungen wird es dort aber ebenfalls geben; auch viele HIV-Infizierte mit erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf. Genauso wie bei uns sollten zumindest diese Teile der Bevölkerung dann auch möglichst zeitnah geimpft werden. Afrika mit Impfstoff zu versorgen, ist also durchaus sinnvoll.

  19. 38.

    Tja dann liebe Medien hört endlich auf immer wieder Panik und Angst zu schüren !
    Eine sachliche Berichterstattung hätte diese Auswüchse nicht begünstigt.
    Z.b. das weltweit in zwei Jahren Corona ca 0,0047% Menschen tatsächlich an Corona gestorben sind und nicht die absolute Zahl von 5 Millionen, die deutlich mehr Angst macht.

  20. 37.

    Im Kommentar 15 wurde das schon ausführlich erläutert. Meine Schlußfolgerung war
    "Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Forderungen der WHO, nach verstärktem Impfstoffexport in die afrikanischen Staaten, mit Vorsicht zu bewerten sind. Demnach muss der Impfstoff zuerst dorthin, wo der vulnerable Bevölkerungsteil am höchsten ist."

  21. 36.

    Danke ist mir bislang nicht bewusst gewesen. Das die offiziellen Daten nicht passen, hab ich schon geahnt aber so extrem hätte ich nicht gedacht.
    Afrika ist wie immer raus aus dem großen Medienfokus, wenn es um Krisen geht.
    Dann taugen die Daten der diversen Portale ja diesbezüglich nix, bis auf die Anzahl der Tests vielleicht.

  22. 35.

    Podcasts sind irgendwie nicht mein Ding.71min sind mir um die Zeit zu lang.
    Die Daten zu Südafrika sind auch nicht meine Meinung sondern aus den einschlägigen Datenportalen. Ich weiß nicht worauf Herr Drosten seine Aussage zur „natürlichen“ Durchseuchung in Afrika stützt. Die öffentlich verfügbaren Daten geben das eigentlich nicht her.
    Wenn Südafrika nur Risikogruppen und Alte testet bzw. impft und im Rest unkontrolliert durchrauschen lässt, könnte das natürlich aufgehen. Ist dem so?
    Vielleicht kann man sich drauf einigen, dass ein Vergleich zwischen Südafrika und Deutschland ziemlich schwierig aufzustellen ist.
    Zu unterschiedliche Bedingungen was Gesundheitssystem, Klima, Grenzen zu den Nachbarn, Bevölkerungsstruktur, bisheriger Verlauf und Impfkampagne angeht.
    Das Omikron für Deutschland gefährlich werden könnte bezweifle ich keinesfalls. Noch ist aber der Konjunktiv angebracht.

  23. 34.

    Sehr interessanter Artikel, kannte ich noch garnicht.
    Vielen Dank :-)

  24. 33.

    Schaut auf Portugal, da lassen sich die meisten impfen und haben ihre Freiheiten. Schaut auf Deutschland, da gibt es soviel Idioten, die sich nicht impfen lassen wollen. Ok, dann sag ich auch, lasst die Impfverweigerer, die sich nicht impfen wollen bei einer Coronainfektion alleine mit ihrer Erkrankung. Sollen sie in Frieden damit zurecht kommen.

  25. 32.

    Fallbeispiel:
    These 1: Der Höhepunkt der Omikron-Welle ist im Februar/März/April? (Schätzung)
    These 2: Der Booster-Effekt tritt vor allem kurz nach der Impfung ein (habe ich mal im Corona-Kompass gehört)
    These 3: Omikron könnte in Südafrika eine Verbindung mit einem Erkältungsvirus eingegangen sein (n-tv heute)
    Fragen:
    Wann ist der perfekte Booster-Zeitpunkt?
    Omikron-Boster soll im März kommen, vielleicht schon Februar.
    Nach 2 Jahren überraschenden Wendungen nach wenigen Wochen schon DIE Omikron-Antwort gefunden zu haben?
    Also ich habe kein Problem auf den Omikron-Booster zu warten. Warum muss ich mich nach wenigen Wochen Omikron jetzt sofort panikartig boostern? Leuchtet mir nicht ein.

  26. 30.

    "»Im Mai und Juni lag die Durchseuchung dort bei 66 Prozent. Das war vor der heftigen Delta-Welle. Ich bin mir sicher, dass die Werte in Nairobi inzwischen bei mehr als 70 Prozent liegen. Das ist schon fast Herdenimmunität«, sagt der kenianische Epidemiologe Isaac Ngere"
    "Social Distancing ist in einem der größten Slums Afrikas ohnehin nicht realistisch. Die meisten Einwohnerinnen und Einwohner leben als Tagelöhner, sie können nicht einfach zu Hause bleiben. Und sie sind jung, sehr jung. Die Hälfte der Einwohnerinnen und Einwohner Kiberas ist unter 15. Einige ältere sind während der Pandemie auf mysteriöse Weise gestorben. Aber die meisten hier haben nicht einmal gemerkt, dass sie Covid hatten«, glaubt Raphael Juma."

    Dem ist wenig hinzuzufügen...

    https://www.spiegel.de/ausland/hohe-durchseuchung-und-niedrige-sterblichkeit-in-afrika-a-5b16ecd0-1803-4659-8405-3696c0ef55cb

  27. 29.

    Christian Drosten hat zur Grundimmunisierung in Südafrika offenbar eine andere Meinung als sie.

    https://www.ndr.de/nachrichten/info/Drosten-im-Corona-Podcast-Risiko-fuer-Ungeimpfte-koennte-mit-Omikron-steigen,coronavirusupdate224.html

    Entscheidend ist aber, dass die bisherigen Fälle leider nicht repräsentativ sind.
    Ich halte nichts von den ständigen Verlinkungen in den Kommentaren, jedenfalls gibts durch das Team um Sandra Ciesek aktuellere Erkenntnisse die die Prognose nicht verbessern.

  28. 28.

    Das Ding mit der Grundimmunisierung verstehe ich, aber der Vergleich mit Südafrika passt eben nicht. Deutlich niedrigere Impfquote und deutlich niedrigere Fallzahlen also deutlich niedrigere Grundimmunisierung in Südafrika. Im Höchstfall 35%.
    Deutschland ziemlich sicher über 70%. Mathematisches Sterberisiko in Südafrika ist etwas größer als in Deutschland, sicher aus verschiedenen Ursachen. Vielleicht auch wegen der doch geringeren Immunisierung?
    Mir erscheint es nachvollziehbar dass das Risiko für Ungeimpfte mit einer neuen Variante durchaus noch höher als bislang werden könnte, wobei die Wissenschaft in Bezug auf die Gefährlichkeit meiner Ansicht nach noch vorsichtig mit konkreten Aussagen ist. 2-3 Wochen sind da einfach zu kurz und bewusst ausprobieren geht auch nicht also muss man warten. Im Idealfall würde man natürlich eindämmen und das Thema wäre erledigt.

  29. 27.

    Nun, Matthias, in einer halbsoalten Bevölkerung mit einer Durchseuchungsrate von 90 % braucht man effektiv weniger Impfstoffe, um sich immun zu fühlen :-) Das wird auch gerad in Deutschland durchexerziert: bei den Kinder/Schülern. Die sind danach "Genesene" und müssen nicht mehr geimpft werden in den nächsten 6 Monaten und auch nicht mehr testen morgens. Soooo praktisch!

    Deren Omma und Oppa hat keiner gefragt - hoffentlich sind die wengistens geboostert....

  30. 26.

    „Ich werde heute natürlich keine statistische Analyse der Altersstruktur der Bevölkerung des afrikanischen Kontinents vornehmen. Auch suche ich heute keine Daten zu Vulnerabilität und hochbetagten.“

    Och, nun seien Sie doch nicht so … Kommen Sie, geben Sie sich einen Ruck; der Abend ist doch schließlich noch jung … Oder müssen Sie morgen früh raus? ; )

  31. 25.

    Hallo Thomas; ich verstehe es so: Neh,men Sie jetzt lieber den verfügbaren Impfstoff. Für den angepassteren könnte es zu spät für sie sein.

  32. 23.

    Nein es geht darum, dass nach einer Boosterimpfung der Körper über sehr viele Antikörper verfügt, die, so die Hoffnung, zwar nicht mehr so richtig passen, aber aufgrund ihrer Vielzahl schon eine Menge der Omikronvireb ausschalten, bevor die in die Zellen eindringen und damit die eigentliche Infektion beginnt. Um so effektiver können dann die T-Zellen und die anderen tieferen Abwehrmechanismen die Infektion beenden ohne dass man in der ITS um sein Leben kämpfen muss.

  33. 22.

    „Wenn die 3. Impfung so toll ist, dann kann die Reaktion doch nach der 2. Impfung nicht völlig nutzlos sein?“

    Sicherlich ist sie das nicht. Wie Sie aber ja bestimmt wissen, nimmt die Wirkung nach einiger Zeit deutlich ab, sodass eine Nachimpfung nach fünf bis sechs Monaten ratsam ist. Der Booster (auf Deutsch: Verstärker) ist auch tatsächlich keine reine Auffrischungsimpfung, sondern hat eine sogar noch stärkere Immunantwort als nach der zweiten Impfung zur Folge. Daher ist eine Booster-Impfung durchaus sinnvoll, um auch gegen Omikron immer noch bestmöglich geschützt zu sein.

  34. 21.

    Es gibt eben Situationen wo für ehemalige Banker der Gedanke an Kosten / Geld keine Regungen aufkommen lässt. Es ist ja nicht ihr Geld. Vernünftige Menschen denken anders. Warum wählt man keine vernünftigen Politiker in die Zentralen der Macht ?

  35. 20.

    Auch heute will ich nicht stänkern und auch nicht meine Unwissenheit zeigen, sondern nur eine getätigte Aussage hinterfragen. Erst Recht suche ich keine Opfer.
    Die von Ihnen genannten Zusammenhänge sollte vielleicht derjenige liefern, der eine Behauptung in den Raum stellt.
    Ich werde heute natürlich keine statistische Analyse der Altersstruktur der Bevölkerung des afrikanischen Kontinents vornehmen. Auch suche ich heute keine Daten zu Vulnerabilität und hochbetagten.
    Vielleicht können Sie mich ja erleuchten und die Fakten dazu liefern und auch den exakten Zusammenhang mit der niedrigen Grundimmunisierung und dem zukünftigen Risiko für die hiesige Bevölkerung darlegen.
    Die Wissenschaft scheint sich diesbezüglich bislang noch nicht ganz einig zu sein und kommuniziert dies auch entsprechend.

  36. 18.

    Eine Grundimmunisierung erwirbt man entweder kontrolliert durch Impfung oder unkontrolliert durch natürliche Infektion.
    In Deutschland besitzen noch viele Personen im Gegensatz zu Südafrika keine Grundimmunität.
    Die Befürchtung ist, dass diese Personen dann nach Erstkontakt und mit Omicron schwerere Verlaufsformen haben könnten als die bereits bekannten Fälle. Denn alle bekannten Fälle waren geimpft oder bereits genesen.

  37. 17.

    Also die neue Überschrift finde ich jetzt viel schlimmer, weil sie suggeriert, als würden 2 Impfungen jetzt für Delta nutzlos sein, und sorry rbb, das ist schon ziemlicher Unfug.
    Ich finde, langsam machen immer mehr Leute durch diese Panik-Schlagzeilen ihr Hirn aus.
    Hören Sie sich mal draußen um: Die Leute sagen schon: Jeden Tag wird was anderes erzählt.
    Manchmal werden Kombinationen wie ein Zaubertrank angepriesen. Und nächste Woche kommt dann wieder eine andere Studie raus. Das macht doch die Leute völlig verrückt.

  38. 16.

    Ich habe Fragen:
    Ich bin 2 x mit Biontec geimpft, relativ jung, und hatte eine gute Impfreaktion.
    Dass eine Booster-Impfung jetzt auf einmal bei allen Menschen langfristig eine völlig neue Omikron-Reaktion verursachen soll, ist für mich schwer zu begreifen.
    Sie erklären dies auch nicht genauer!
    Wenn die 3. Impfung so toll ist, dann kann die Reaktion doch nach der 2. Impfung nicht völlig nutzlos sein?

  39. 15.

    Sie haben Recht und beziehen sich vermutlich auf wissenschaftliche Publikationen, die sich damit befassen, warum die Zahl der schweren Verläufe in Afrika trotz schlechterer Impfquote geringer als in den USA und Europa ist. Das geringere Duchschnittsalter und ein geringerer Anteil an vulnerablen Vorerkrankungen (teilweise auch altersbedingt) spielten dabei eine wesentliche Schlussfolgerung.
    Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Forderungen der WHO, nach verstärktem Impfstoffexport in die afrikanischen Staaten, mit Vorsicht zu bewerten sind. Demnach muss der Impfstoff zuerst dorthin, wo der vulnerable Bevölkerungsteil am höchsten ist.

  40. 14.

    Pardon, Ihr erster Kommentar war mir doch tatsächlich entgangen …Ich hoffe, mit dem Rest des Meinigen (insbesondere mit dem verlinkten Spiegel-Artikel) haben Sie vielleicht dennoch etwas anfangen können.

  41. 13.

    Sie suchen sich täglich hier Ihre Opfer, um Ihre quere Unwissenheit zu demonstrieren. Natürlich müssen Sie das Durchschnittsalter der Bevölkerung des afrikanischen Kontinents errechnen und die vulnerablen Gruppierungen und auch Hochbetagte einbeziehen, schaffen Sie das irgendwie in einen Zusammenhang zu bringen oder wollen Sie einfach nur Stänkern?

  42. 12.

    Die Überschrift ist wirklich schlecht gewählt, nicht nur wegen der doppelten Verneinung. "Gerade" lässt sich ja verschieden lesen, entweder im Sinne von "soeben" oder im Sinne von "vor allem" - die eigentliche Bedeutung der Überschrift bleibt ein Rätsel.

  43. 11.

    Ich vermute nichts sondern beziehe mich auf eine Studie von Biontech.
    Wenn sie hier auch lesen würden und nicht nur schreiben, hätten sie im Kommentar den Bezug bemerkt.

  44. 10.

    „Dabei kann das Virus aufgrund der niedrigen Grundimmunisierung in Deutschland wahrscheinlich mehr Schaden anrichten als aus Fällen in Südafrika bekannt sind.“
    Den Satz müssten Sie etwas genauer erklären.
    Deu. 75T Infektionen/1mio EW
    Südafrika 50T Infektionen/1mio EW
    Deu. Impfquote ca. 70%
    Südafrika Impfquote ca 30%

  45. 9.

    Sie sprechen sich zwar gegen nicht-fachliche Vermutungen aus, mutmaßen aber dennoch selbst, dass Sie mit dreimal Comirnaty von Biontech gut geschützt seien … „Vermutlich“ ist das auch richtig. Da die Impfstoffe von Biontech und Moderna im Großen und Ganzen ziemlich gleichwertig sind (wobei Spikevax von Moderna noch ein kleines bisschen wirksamer zu sein scheint), ist wohl anzunehmen, dass auf einen Booster mit dem Moderna-Impfstoff auch eine vergleichbar gute Immunantwort erfolgt. Wie hier nachzulesen, scheint die Kombination von zwei verschiedenen Impfstoffen (heterologes Impfschema) generell einen höheren Wirkungsgrad zu haben:

    www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/kreuzimpfungen-bestimmte-kombinationen-fuehren-zu-besserer-immunantwort-a-4c8e527d-8433-4e31-ad9f-4e9f03ad0dbb-amp

    Somit scheint Moderna auf Biontech sogar noch besser zu sein als „nur“ zwei- oder dreimal Biontech; keinesfalls aber irgendwie weniger wirksam.

  46. 8.

    Noch 9 Tage, dann sind wir endlich die Senatorin los, die uns so viel Schaden zugefügt hat. Zum Abschied verhöhnt sie noch Menschen über 70, die es nicht alleine ins Impfzentrum schaffen.
    In einem Brief an alle ü 70 verkündet sie, es gäbe noch die Taxi Möglichkeit wie bei den ersten Impfungen. Aber nur bis 15.12. Und zuerst muss man den Impftermin haben
    Wo bitte bekommt man heute einen Impftermin vor dem 15.12.?
    Und wieviel hat diese sinnlose Postwurfsendung gekostet?

  47. 7.

    Habe die Überschrift - als frisch Geboosterter - zunächst als "Gerade Geboosterte sind gegen Omikron nicht komplett geschützt" gelesen, ohne das un- vorm letzten Wort. Und natürlich einen Schrecken bekommen. Erst nach dreimaligem Lesen des Artikels dann meinen Fehler begriffen.
    Als Journalismus-Student lernte ich noch, in Überschriften nicht mit Verneinungen zu arbeiten - weil die auf die Schnelle leicht falsch verstanden werden. Hier ist es sogar eine doppelte Verneinung. Klare Kommuniktion geht anders ...

  48. 6.

    Es ist immer wieder das selbe. Die neue Variante ist kaum bekannt, da sollen die Virologen sich festlegen, wohin die Reise geht und die Medien berichten fleißig.
    Sollte man nicht erst einmal ein paar Fakten haben?

  49. 5.

    "....dass wahrscheinlich nur geboosterte Personen hinreichend geschützt sein werden....."
    Bitte den Kommentar #1 lesen.

    Für mich, als dreimal Comirnaty-Geimpfter ist das beruhigend. Die zitierten Aussagen und auch der Beitrag, liefern aber keine gesicherte Aussage darüber, was jetzt bei denen ist, die als Booster Moderna nehmen müsse.
    Bevor jetzt Leute ohne fachliche Kompetenz (beginnt bei mir auf der Ebene Dr. Stürmer)antworten wollen: bitte laßt es.
    Wir sind hier nicht in einem mystischen Kreis von Wahrsagern und Sterndeutern.

  50. 4.

    Christian Drosten und Sandra Ciesek sehen die Dinge bereits klarer. Es scheint sich zu verfestigen, dass ein Omicron-Infizierter alle 2-3 Tage zwei weitere Personen infiziert. Was bedeutet, dass Omicron ab Januar das Geschehen dominiert. Drosten geht auch von einer längersaisonalen Omicronwelle aus. Dabei kann das Virus aufgrund der niedrigen Grundimmunisierung in Deutschland wahrscheinlich mehr Schaden anrichten als aus Fällen in Südafrika bekannt sind. Impfdurchbrüche bei Genesenen zeigen, dass wahrscheinlich nur geboosterte Personen hinreichend geschützt sein werden.

  51. 3.

    "...nicht komplett ungeschützt."

    Das kann sehr vieles bedeuten. Insgesamt ist es wohl das Minimum, was man erwarten konnte.

  52. 2.

    Es ist immer eine Frage der Darstellung. Ja, Biontech wirkt auch gegen die neue Virusvariante. Das Glas ist mE eher halb voll als halb leer. Aber wer negativ denkt, für den schützt der Impfstoff eben nicht so gut.

  53. 1.

    Prof. Dr. Ugur Sahin und Prof. Dr. Özlem Türeci haben in einem Interview (u.a. bei Upday veröffentlicht) erklärt, dass eine Dreifachimpfung mit Comirnaty auch bei einer Infektion mit der Omikron-Variante gut vor einer schweren Erkrankung schützt. "Eine dritte Dosis des bestehenden Impfstoffes Comirnaty kann die neue Variante neutralisieren." Man beruft sich dabei auf Daten einer eigenen Studie (war vor 14 Tagen als erste Sofortmaßnahme angekündigt).
    Zudem kündigte Biontech ein auf Omikron abgestimmtes Vakzin für Ende März an.

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