Beschluss für Dienstag geplant - Senat plant FFP2 statt 2G in Einzelhandel, Museen und Zoos

Mo 14.02.22 | 20:28 Uhr
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Symbolbild: Eine Frau mit einer Einkaufstasche geht im November 2021 über den Kurfürstendamm in Berlin. (Quelle: dpa/Monika Skolimowska)
Video: Abendschau | 14.02.2022 | A.- M. Deutschmann, B. Hermel | Bild: dpa-/Monika Skolimowska

Der Berliner Senat will wie angekündigt am Dienstag Lockerungen beschließen. So sollen auch Ungeimpfte wieder in Geschäften shoppen sowie in den Zoo oder ins Museum gehen können. Ausgenommen ist voraussichtlich die Gastronomie.

Der Senat will am Dienstag wie angekündigt die Aufhebung der 2G-Regel im Einzelhandel beschließen. Auch nicht gegen Corona geimpfte Kundinnen und Kunden können dann wieder in allen Läden und Geschäften einkaufen. Sie und alle anderen müssen aber eine FFP2-Maske tragen. Eine medizinische Maske reicht anders als bei den Beschäftigten für Kundinnen und Kunden nicht.

Die 2G-Regel soll darüber hinaus in weiteren Bereichen abgeschafft werden. Dazu gehören Museen, Galerien, Gedenkstätten sowie der Zoo mit dem Aquarium, der Tierpark und der Botanische Garten. Soweit es sich um Innenräume handelt, gilt auch hier FFP2-Maskenpflicht.

Über Bibliotheken wird noch diskutiert

In der vergangenen Woche hatte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) auch Bibliotheken genannt. Ob hier ebenfalls die 2G-Regel fällt und stattdessen die FFP2-Maskenpflicht eingeführt wird, war bis zuletzt in der senatsinternen Abstimmung. Juristen schätzen es als problematisch ein, dass die Bibliotheken mit ihren Lesesälen Bereiche haben, in denen Nutzer sich länger aufhalten und die mit der Situation beim Einkauf nicht vergleichbar sind.

Eine weitere Lockerung betrifft touristische Angebote wie Stadtrundfahrten und Schiffsausflüge. Statt 2G (geimpft oder genesen) gilt hier künftig 3G (geimpft oder genesen oder getestet). Verbindlich vorgeschrieben in allen Bussen und Schiffen ist die FFP2-Maske. Damit gelten die gleichen Bedingungen wie in Bussen und Bahnen im ÖPNV.

Zunächst ausgenommen von den Lockerungen ist voraussichtlich die Gastronomie, dort soll weiterhin die 2G-plus-Regel gelten. Giffey hatte in der vergangenen Woche im Abgeordnetenhaus erklärt, die Situation in Restaurants sei eine andere als im Einzelhandel. In der Gastronomie könne eine Maskenpflicht nicht umgesetzt werden.

Der Senat will sich zudem mit weiteren Lockerungen der Corona-Auflagen in den nächsten Wochen beschäftigen. Dazu sind drei Experten eingeladen. Neben dem Chef-Virologen der Charité Christian Drosten sind das Professor Kai Nagel von der TU Berlin und die Psychologin Cornelia Betsch von der Universität Erfurt. Betsch forscht zur Gesundheitskommunikation und beschäftigt sich auch mit der Impfbereitschaft von Menschen. Nagel ist in der Pandemie zu einem Berater von Bundes- und Landesregierungen geworden, weil er Modelle zum Verlauf des Infektionsgeschehens erstellt.

Ministerrunde berät über weitere Lockerungen

Auch bei der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch wird über Lockerungen beraten. "Bis zum kalendarischen Frühjahrsbeginn am 20. März 2022 sollen die weitreichenden Einschränkungen des gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens schrittweise zurückgenommen werden", heißt es in einem dem rbb am Montag vorliegenden Entwurf für die Beratungen von Kanzler Olaf Scholz (SPD) mit den Ländern.

Der Entwurf aus dem Kanzleramt ist bisher nur mit Vertretern einiger Länder abgestimmt. Bis zum Mittwoch könne sich der Entwurf noch verändern, hieß es. In einem ersten Schritt soll demnach der Zugang zum Einzelhandel "bundesweit für alle Personen ohne Kontrollen" sowie private Zusammenkünfte für Geimpfte und Genesene mit mehr Teilnehmern erlaubt werden. Ab dem 4. März kämen Lockerungen für Gastronomie, Diskotheken und Clubs sowie für Großveranstaltungen hinzu. Ab dem 20. März "entfallen alle tiefgreifenden Schutzmaßnahmen" wie auch die verpflichtenden Homeoffice-Regelungen.

Lage in den Krankenhäusern entspannt sich

Die Corona-Lage auf den Berliner Intensivstationen hat sich derweil entspannt. Das sagte der Ärztliche Leiter des Krankenhauses Havelhöhe in Spandau, Harald Matthes, am Montag dem rbb. Seinen Worten nach hat sich in allen Berliner Kliniken die Situation stabilisiert, auf den Intensivstationen habe man keinen wesentlichen Zuwachs.

Auch bundesweit gebe es auf den Intensivstationen keine Probleme, sagte Matthes. Die Krankenhaus-Belegungszahlen könnten also kein Hinderungsgrund sein, die Pandemie-Bestimmungen zu lockern, so Matthes.

Sendung: Abendschau, 15.02.2022, 19:30 Uhr

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36 Kommentare

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  1. 36.

    „Das finde ich mehr als ungerecht.“

    Also, ich empfinde „mimimi“ beim Lesen Ihres Beitrags …

  2. 35.

    Was ist eigentlich so problematisch beim Einkaufen eine FFP2-Maske zu tragen?
    Einige hier tun ja so als ob man die Dinger 24 Stunden aufhaben muss oder habe ich etwas verpasst?

  3. 34.

    „Sind die Beschäftigten also weniger schützenswert als die Kunden?“

    Haben Sie irgendwo etwas von einem FFP2-Masken-Verbot für die Beschäftigten im Einzelhandel gelesen? Natürlich DARF jede:r auch gerne eine FFP2-Maske tragen, so er oder sie denn möchte … Ich persönlich jedenfalls würde das sofort tun und trage auch FFP2, wenn nur eine OP-Maske verlangt wird. Wenn schon Maske, dann doch lieber die, die mir selbst und anderen den besseren Schutz bietet.

  4. 33.

    Das Spiel war doch in LA. Schauen Sie sich einfach mal den Wetterbericht von dort an.

    Im Sommer wird es auch bei uns keine Maßnahmen mehr geben. Hoffentlich kommt die Impfpflicht, damit wir normal durch den nächsten Winter kommen....

  5. 32.

    "allerdings kontrolliert niemand ob FFP2-Maske getragen wird.. " Kann ich auch bestätigen, war gerade einkaufen. Da erübrigt sich allerdings auch die Frage nach einer Evidenz der FFP-Pflichten und wahrscheinlich auch so mancher anderer Vorschriften, die auf dem Papier und in der Simulation wirkungsvoll erscheinen.

  6. 31.

    In welchem Land der Welt sind alle geimpft ?
    Trotz allem gibt es immer mehr Länder die auf immer mehr Maßnahmen verzichten … egal ob die impfquote höher oder niedriger ist als in Deutschland.
    Hat denn schon irgendwer gesagt die Omikron Welle wird durch die Impfung oder durch die Maßnahmen gebrochen ?
    Es heißt nur … ab Mitte Februar sinken die Zahlen….. und das ganz ohne Einflussnahme der Politik.
    Es wird nur abgewartet bis es von ganz allein passiert.

  7. 30.

    Mit Verlaub, wer den Ort seines Einkaufs oder seines Urlaubs davon abhängig macht, ob er beim Einkaufen eine Maske tragen muss, hat sie leider nicht mehr alle …

  8. 29.

    Ich habe heute in der S Bahn gesehen, mit welcher ,, Sorgfalt " die FFP 2 manipuliert wird und immer wier Kontrolle ...reicht es oder noch dünner ...

  9. 28.

    Ich verstehe nicht, warum überhaupt noch Regeln. FFP2 bietet auch Eigenschutz. Dafür wurde dieser Maskentyp überhaupt erst erfunden! Es gibt Impfungen. Omikron ist viel milder als die bisherigen Varianten. Worauf will man noch warten bis man alle Maßnahmen beendet?

  10. 27.

    Die Wiedereinführung der FFP2-Masken, während andere Länder die Maskenpflicht abschaffen.
    Hilfe!

  11. 26.

    Und wieder müssen sich die Geimpften den Ungeimpften unterordnen und noch mehr FFP2-Maske tragen.
    Es ist unerträglich! Das ist eine Verschärfung der Maßnahmen und keine Lockerung!
    Für wie blöd halten die Politiker die Bevölkerung? Glauben die wirklich, dass damit der Unmut kleiner wird. Ganz sicher nicht.

  12. 25.

    Wenn 2 G Wegfall sollen sie beim Einzelhandel ein Schild anmachen für geimpfte kein Zutritt können sich anstecken

  13. 24.

    Warum sollen den Geimpfte eine Maske tragen? Die sind doch gut geschützt. In den Punkt erkläre ich mich als Ungeimpfter mit den Geimpften solidarisch.

  14. 23.

    Halten Sie sich ca. 8 Stunden am Tag im selben Geschäft auf und kaufen dort ein?

  15. 22.

    Habe nach neuesten Bestimmungen FFP2 auf, kein Thema. Die Angestellten überwiegend normale OP- Masken. Kein Thema. Ich frage nur nach der kompletten Sinnhaftigkeit. Seit …Monaten durfte bei Ed..ka, A..di, L..dl usw jeder ! einkaufen. Obwohl nur normale OP-Masken gefordert waren. Jetzt sollen wir plötzlich alle FFP2 tragen. Was hat sich verändert? Wir stehen alle weiter in einer Schlange, an der Kasse oder Wursttheke. Jetzt nur mit FFP2 . Verstehe es nicht mehr.

  16. 21.

    So langsam sollte mal jedem die Beweislastumkehr auffallen, die hier seit 2 Jahren betrieben wird: Lockerungen müssen überhaupt nicht begründet werden. Nie.
    Die Beibehaltung von Maßnahmen muss regelmäßig anhand der Realität begründet werden und diese sind halt nicht mehr gegeben....
    Der Staat hatte nie den Auftrag jede einzelne Infektion zu verhindern, sondern das Gesundheitssystem vor Überlastung zu bewahren - und dies wurde und wird von vielen Verbänden und Kliniken mittlerweile ausgeschlossen.
    Und was ist eigentlich aus der kritischen Infrastrutur geworden, hört man seit ein paar Tagen auch nichts mehr von...!?
    Es ist dringend an der Zeit (wir reden ja vom 20.3. - also noch 5 Wochen) die Rechte vollumfänglich zurück zugeben und auf Eigenverantwortung zu setzen, denn Niemandem wird das Tragen einer Maske verboten und Niemand muss am 20.3. gleich ins Theater oder Konzert gehen - wer noch Vorsichtiger sein möchte, darf dies auch ohne staatliche Intervention gerne tun!

  17. 20.

    Warum einfach wenn es auch kompliziert geht und bürokratischer geht es wohl auch nicht mehr aber scheinbar ist COVID-19 ja mittlerweile unterschiedlich schwer in der Ansteckung, je nachdem, wo man sich befindet. Einfach nur noch lächerlich. Hoffe der Spuck hat Ende März wirklich sein Ende

  18. 19.

    Wissenschaftler die sagen daß das tragen einer FFP 2 Maske im normalen Leben nichts bringt werden ignoriert. Denn die wenigsten Menschen tragen die Maske so wie es sein soll und dann bringt es nämlich nichts.
    Es würde eine OP Maske also reichen.

  19. 18.

    TOLL, um sich bei den Ungeimpften sowie Impfverweigerern einzuschleimen müssen die, welche die Impfeinladung des Senats angenommen haben und geimpft wurden, darunter leiden und FFP2 MASKEN tragen, anstatt diese Leute dazu zu bewegen sich impfen zu lassen und endlich die Impfpflicht für alle zu beschließen.
    Das finde ich mehr als ungerecht.

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