E-Mobilität in Brandenburg - Testphase für Lkw-Batteriewechselstation wird verlängert

Di 26.11.24 | 13:03 Uhr
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Ein LKW beim Batteriewechsel (Bild: rbb)
Video: rbb24 | 26.11.2024 | Bild: rbb

Es ist die erste ihrer Art in ganz Europa - und sie funktioniert gut. Etwa ein Jahr, nachdem eine Batteriewechselstation für E-Lkw an der Autobahn 13 bei Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz) in Betrieb genommen wurde, ist die Testphase um ein weiteres Jahr verlängert worden. Die Technische Universität Berlin (TU) zieht unterdessen ein positives Zwischwenfazit. Die TU begleitet das Projekt wissenschaftlich.

In der Wechselstation kann die Batterie von Elektro-Lkw innerhalb von 15 Minuten gegen eine vollgeladene Batterie getauscht werden. Das soll Stehzeiten der Lkw verhindern und das Laden wirtschaftlicher machen. Der Ladevorgang würde bei fest verbauten Batterien mehrere Stunden dauern. Zwei Lkw, die zwischen Berlin und Dresden pendeln, gehören zu dem Projekt.

E-Lkw und Wechselstationen bald Alltag?

"Es ist natürlich ein Prototyp und der hat auch Kinderkrankheiten - sowohl bei den Fahrzeugen, als auch auf der Stationsseite", sagt Stefanie Marker von der TU Berlin. Dennoch seien viele Erkenntnisse gesammelt worden. "Wir konnten durch das ganze Jahr hinweg fahren und wechseln - im Sommer, im Winter, bei Schnee, im Regen", so Marker. Bereits das sei eine erfreuliche Erkenntnis. Die Lkw hätten die Strecke Berlin-Dresden dadurch zwei Mal pro Tag zurücklegen können.

Zu den "Kinderkrankheiten" gehörten laut Marker beispielsweise eine fehlende Internetverbindung oder auch Probleme beim Einsetzen der Batterien. "Diese Batterieblöcke wiegen 1.300 Kilo und die müssen super präzise in das Fahrzeug verbracht werden und auch wieder raus. Das muss man erstmal ausprobieren und da haben wir verschiedene Sachen erlebt", so Marker.

In dem nun verlängerten Testzeitraum von einem weiteren Jahr sollen die Abläufe weiter automatisiert und standardisiert werden. Laut Stefanie Marker werden solche Stationen zukünftig zum Alltag gehören. Die großen Lkw-Hersteller hätten mittlerweile alle Elektro-Fahrzeuge auf dem Markt, der Batteriewechsel sei wiederum in China, Japan und Australien bereits kommerziell im Einsatz.

Sendung: rbb24, 26.11.2024, 13:00 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Ein Wechselakku System ist höchstens Sinnvoll bei Fahrzeugen mit Doppelbesatzung, alle anderen können aktuell in den Gesetzlich vorgeschriebenen Pausen geladen werden. Außerdem bindet diese Wechselsytem unheimlich viele Rohstoffe in den Vorzuhaltenden Akkus.

  2. 2.

    Wer heute noch behauptet, dass der Ladevorgang bei einem LKW mehrere Stunden dauern würde, hat Jahre technischer Entwicklung verschlafen. Im Betrieb sind Ladestationen mit bis zu 400 kW Ladeleistung. Eine solche Ladeleistung können moderne Batterie-LKW wie der MAN eTGX oder der Mercedes eActros 600 bis zu einem hohen Ladegrad abrufen. Erste Stationen, die später in der weiterer Ausbaustufe mit 1.000 kW den LKW nebenbei in der 45-minütigen Lenkpause laden, sind z.B. von Mileance u.a. am Hermsdorfer Kreuz im Aufbau.
    Wechselsysteme haben den großen Nachteil, dass die Batterien herstellerspezifisch sind. Eine einheitliche Lösung wie bei Taschenlampen zeichnet sich bei Kraftfahrzeugen nicht ab. Bei LKW kommt hinzu, dass der Raum unter dem Fahrerhaus teils auch als Einbauort für Batterien genutzt wird.

  3. 1.

    Ein gutes Zeichen das wenigsten die deutschen LKW-Produzenten den Anschluss in E-Mobilität nicht verpassen wollen.

    Der Tesla Semitruck könnte doch nebst Ladeinfrastruktur in Grünheide produziert werden.

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